3◇Airén
Da die beiden streitlustigen Einbrecher des Glühwürmchenordens meine wache Anwesenheit immer noch nicht mitbekommen hatten, begann ich langsam, die beiden mit halb geschlossenen Augen vorsichtig beobachtend, meine rechte Hand hoch zu meinem Kopfkissen zu schieben, immer darauf bedacht, mich sofortig schlafend stellen müssend. Doch Fortuna war mir hold. Der Elb und der Mensch zeterten wie ein altes Ehepaar weiter, während sie meinen Schreibtisch umräumten, und bemerkten nicht, wie meine Finger langsam das metallene Heft meines Messers berührten. Meine Lippen verzogen sich zu einem bösen Grinsen, als ich langsam begann meinen Oberkörper aufzurichten und fester nach dem Messer zu greifen und...zing! Hell reflektierte die stählerne Klinge des gezogenen Schwertes die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, als sie sich aus dem Nichts an meine Kehle schmiegte. Erschrocken schielte ich auf das blitzende Schwert herunter. Ich schluckte.
,,Wenn ich du wäre, kleine Diebein, würde ich jetzt meine Finger von jeglichen Waffen nehmen." Eine dritte Stimme tönte mit dem Klang von fließender Schokolade durch mein Schlafzimmer. Die beiden anderen Ordens-Einbrecher drehten sich halb erschrocken, halb verlegen zu der neuen Person im Raum um. Diese jedoch ließ sich gar nicht irritieren und mit einer unscheinbaren Bewegung leuchtete auf einmal die Klinge an meinem Hals bedrohlich auf.
,,Solltest du jedoch anderes vorhaben..."Weil er ja seinen Standpunkt noch überhaupt nicht klargemacht hatte, drückte der Besitzer dieser samten Stimme mir sein Schwert etwas fester gegen die Kehle. Mein Adamsapfel hüpfte unruhig auf und ab, als ich mein Messer langsam zurück unter das Kopfkissen gleiten ließ, meine Arme kapitulierend hob und mein Körper zurück auf das Bett sackte.
,,Also, sonst wird mir immer Frühstück ans Bett gebracht, wenn man mich schon weckt." Ich versuchte meine Nervosität mit etwas Humor zu überspülen, doch überschwemmte gerade Adrenalin meinen Körper und ließ mich etwas zittrig, doch aber immernoch aufgebracht, zurück. Ich konnte meine verärgerte Stimme sprechen hören.
,,Aber stattdessen...Lärm wie die Viecher. Ich dachte schon ich habe Eichhörnchen, doch stellt sich nun heraus, dass ich Ratten im Haus hab'!" Verächtlich lächelte ich zu die nähergekommenen Einbrecher hoch. Drecksverseuchter Glühwürmchenorden.
,,Versuche nur, dich mit Spott und Spaß herauszuwinden, kleine Diebin.."
,,Ich hab auch nen Namen, du Sacktreter" unterbrach ich den Ritter, der seine scharfe Klinge an meinen Hals hatte.
,,Du brauchst mich daher nicht mit 'kleine Diebin' ansprechen. Falls du es aber doch so nötig haben solltest, oder schlichtweg zu dumm bist, meinen Namen im Hirn zu behalten, dann rede mich gefälligst mit 'eure sehr verehrte Meisterdiebin' an oder so, das wäre dann wenigstens meinen Stand gerecht. Kann ja nicht so schwer sein, eine..." Brüst ward ich unterbrochen, als ein gewisses Schwert sich noch fester in meinen Hals bohrte. Noch zwei Millimeter und ich würde bluten wie ein angestochenes Schwein. Mit emotionsloses Augen blickte ich nach links zu dem braunhaarigen Ritter mit Schwert hoch. Er starrte aus stahlgrauen, kalten Augen zurück.
,,Bevor du wieder anfängst zu sabbeln, kleine Diebin. Wo ist ist die Karte?" Noch ein Millimeter, dann würde mein Bett heute mein Sarg werden. Jetzt keine Dummheiten tun, Vi. Du willst noch weiterleben. Mein Blick wanderte von dem heißen Typen mit dem Schwert zu seinen Einbrecherkollegen, die uns anstarrten, dann wieder zum Typen mit Schwert. Halber Millimeter. Keinen Rotz machen Vi... Ich lächelte gezwungen, holte Luft...
,,Welche Karte?"
Wortanzahl: 542
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