99.

Halluuuuu, ihr Miezen! 99 Kapitel schon?! Meine Herren... Unfassbar! Toll, dass ihr noch dabei seid! <3 <3 <3

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* Bella *

Mit einem blöden Dauergrinsen betrete ich mein Elternhaus, in dem es unerwartet geschäftig zugeht. Ich hatte wenn überhaupt meine Mutter am frühen Nachmittag hier erwartet und vielleicht Victor, doch auch Lilly springt in der Küche herum und scheint zu backen. Zumindest ordne ich das Chaos aus Schüsseln, Mehlstaub und etlichen anderen Zutaten so ein.

„Hi Schwesterchen! Wo warst du so lange? Wir hatten gedacht, du kommst viel früher zurück!", ruft sie mir zu, meine Mutter nickt über ihre aufgeschlagene Zeitung vom Küchentisch hinweg und Victor murrt irgendwas aus dem Wohnzimmer.

Mit rosanen Wangen gestehe ich gespielt gelassen: „Ach ich hatte Roman zufällig getroffen und war noch in einem Café mit ihm." Schnell wende ich mein immer röter anlaufendes Gesicht von meiner Familie ab und wasche mir am Küchenbecken die Hände.

„Aha, und wie lief nun dein Gespräch? Papa hatte keine Zeit anzurufen!", will Mom wissen, ich lächle und drehe mich wieder um, recke den Daumen in die Höhe. „Ich fange wieder an, wenn der Psychotherapeut zustimmt und meine Schmerzen quasi weg sind. Ich vermute es wird nicht mehr lange dauern", erkläre ich etwas stolz, weil ich weiß, wie hoch man mir anrechnet, dass ich zurückkommen will und das auch noch so verhältnismäßig schnell.

„Klingt super!", ruft Victor lässig, meine Mutter erhebt sich und erdrückt mich kurz darauf mit Lilly fast, weil die beiden der Meinung sind, dass sie mich jetzt umarmen müssen. Warum auch immer. Erst der vom Löffel tropfende Teig und mein Kreischen, weil ich das Zeug fast in die Haare bekomme, bringt die Zwei dazu, von mir abzulassen.

„Ach ist das schön!", plappert Lilly weiter, als ich mich an den Küchentresen lehne und sie beobachte. „Für wen backst du eigentlich?", will ich wissen, da taucht Victor neben mir auf mit einem schiefen Grinsen und meint mit rauer Stimme: „Na für ihren Lover!" „Victor!", schimpft meine Schwester aufgebracht, ich grinse.

„Wann stellst du ihn eigentlich endlich offiziell Mama und Papa vor? Oder traust du dich nicht?", zieht er sie weiter auf, sie schnauft, ich lege den Kopf schief und entgegne: „Und du? Wann lernen wir deine Eroberung kennen? Dana heißt sie oder?"

Meinem großen Bruder entgleisen die Gesichtszüge, er wird blass, und mein gemeines Grinsen umso breiter. Neugierig blickt Lilly zwischen uns Hin und Her. „Wer ist Dana?"

„Victors Neue", stelle ich kühl fest, er öffnet den Mund, schließt ihn wieder, ringt nach Worten. Erwischt. Ich hatte recht.

„Woher weißt du?", setzt er an, ich unterbreche ihn flink: „Dass du mit der Studentin was am Laufen hast? Ausgerechnet mit der Studentin?"

„was ist mit der Studentin?" Erschrocken fahren wir herum. Papa steht im Türrahmen und mustert uns kritisch. Upps. „Äh, nix", behauptet Victor überhöht und einen Hauch zu panisch. „Meint ihr unseren Neuzugang? Die muss noch viel lernen, ich weiß nicht, ob sie bei uns gut aufgehoben ist", sinniert Papa weiter, ich beiße mir auf die Zunge, da mein armer Bruder fast stirbt vor Scham.

„Bella hat sich mit Roman getroffen", sagt er dann plötzlich, ich werfe ihm einen bitterbösen Blick zu, da unser Vater natürlich wenig begeistert dreinblickt. „Ich übernachte heute bei ihm", füge ich hinzu, das Gesicht meiner Vaters wird noch düsterer. „Ach Kind", murmelt er, Victor nickt heftig, ich zische ihm zu: „Mach weiter so, und du wirst es bereuen!" Irritiert heben sich seine Augenbrauen.

„Also ich hätte ja schwören können, dass ich die Neue heute früh gesehen hab. Mit Victor!" Entsetzt starrt er mich an, unser Vater blickt auf und runzelt die Stirn. „I-ich war gar nicht im Krankenhaus heute!", faselt Victor jämmerlich, ich sehe ihn siegessicher, er schiebt schnell hinterher: „Und Papa, vielleicht sollten wir das mit Roman nicht so eng sehen, Bella will das halt so." Zufrieden meine ich deshalb, ehe Papa überhaupt etwas erwidern kann: „Vielleicht hab ich mich auch getäuscht, ich war ja heute Vormittag so aufgeregt nach dem Gespräch!"

Erleichtert atmet Victor auf, als Papa sagt: „Ja bestimmt hast du das, Victor hat doch Besseres zu tun als in seiner Freizeit da rumzuhängen. Und was diesen Fußballer betrifft..." Er schaut mich eindringlich an, ich halte kurz den Atem an. „Ich schwöre bei Gott, dass ich ihn langsam und elendig foltern werde, wenn er dir jemals wieder wehtun sollte. Aber wenn du das wirklich willst, dann mach. Aber er bekommt keine weitere Chance, sollte er diese hier versauen. Das ist die Allerletzte. Ich werde mich nicht einmischen, ich werde euch unterstützen, aber er tut gut daran, dich so zu behandeln, wie meine Tochter es verdient. Und jetzt komm her!"

Ich presse bereits meine bebenden Lippen aufeinander, versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass Papas Ansage mein Herz fast explodieren lässt vor Emotionen, da breitet er die Arme aus und ich stürme auf ihn zu wie damals, als ich ein kleines Mädchen war, falle ihm in die Arme und presse mein Gesicht an seine Schulter, schniefe leise. Fest umarmt er mich, gibt mir einen Kuss aufs Haar und brummt leise: „Ich möchte, dass du glücklich bist, Liebes. Ich würde dafür alles tun, das weißt du doch."

Noch enger umfassen meine Arme den kräftigen Oberkörper meines Vaters und ich kriege keinen Ton heraus, weil ich sonst äußerst peinlich schluchzen würde.

„Na das hat aber gedauert", kommentiert Mutter unserer endgültige Versöhnung und lächelt sanft, als ich mich von Papa schließlich löse und mir leicht beschämt schnell über die Wangen wische, um meine Tränen zu trocknen. Auch wenn mein Vater sich wirklich rührend um mich gekümmert hat in der letzten Zeit, mir beigestanden hat, als die Trennung von Roman mich zu Boden warf und ich später fast starb - dass ich Roman zurück in mein Leben ließ, konnte er bisher nicht gutheißen. Er ließ es mich immer spüren, durch Sprüche oder harte Blicke. Ich wusste, dass er es nicht unterstützte. Wie durch ein Wunder nun diese Kehrtwendung. Die Wendung, die es mir so viel einfacher macht mit der neuen Situation umzugehen.

„Dann könnt ihr Roman ja doch zum Golfen mal mitnehmen?", schlägt Lilly vor, ich will widersprechen, doch Papa nickt zu meiner großen Überraschung und erklärt ruhig: „Natürlich können wir das, wenn er möchte." Mit großen Augen gucke ich ihn an, selbst Lilly scheint verwundert, dass ihre Provokation keinerlei Wirkung zeigt.

„Du würdest ihn nicht am Golfcart festbinden und dann losfahren? Ihm nicht den Schläger ‚aus Versehen' gegen die Rübe hauen? Ihn nicht alleine da dumm rumstehen lassen, während du und Pascal entspannt im Clubhaus zu Mittag esst?", hake ich skeptisch nach, Papa erwidert meinen Blick fest und entgegnet: „Ich würde nichts Derartiges tun. Ich meine es ernst, dass ich ihm eine Chance gebe. Irgendwie hatte er die nie. Vor allem nicht als dein Partner. Wenn er möchte, kann er gerne mitkommen."

„Wow", murmelt Victor hinter mir und ich beginne zu schmunzeln, sage glücklich: „Das ist echt toll! Danke, Papa!" Entspannt lächelt er und gibt nur zurück: „Gerne, Prinzessin."

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Na wer hätte denn gedacht, dass der strenger Herr Papa so gnädig sein könnte?

Aber das erleichtert den Neustart von Roman und Bella noch mehr... dann es ja jetzt losgehen? Ja womit eigentlich? xD Ihr werdet schon sehen ^^

Kommt gut durch die Woche!

Knutscha,

eure Mercy <3

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