98.
Hallo ihr Lieben, weiter geht's! Viel Spaß! <3
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* Bella *
Nachdem ich den ersten Schluck meines sehnsüchtig erwarteten Eiskaffees geschlürft habe, platzt es aus Roman heraus: „Was genau hast du da heute gemacht in der Klinik?" Er wirkt angespannt und mir fällt jetzt erst ein, dass ich ihm tatsächlich nicht gesagt habe, warum ich heute dort war. Ich habe es schlichtweg vergessen, weil unser Abschied gestern mein Herz wieder so schnell hatte schlagen lassen.
„Oh, das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt oder? Entschuldige!", jammere ich fassungslos über meine eigen Vergesslichkeit, „Das war keine Absicht!" „Schon okay, aber dann verrate es mir bitte jetzt", erklärt Roman, ich nicke und berichte: „Ich habe mit meinem Vater und der Geschäftsleitung besprochen, wie es für mich weitergeht. Also wann, wie und wo." „Und?", hakt er nach, ich grinse und sage: „Ich fange bald wieder an zu arbeiten, sobald der Seelenklempner sein OK gibt und ich keine Schmerzen mehr habe, was wohl nicht mehr so lange dauern sollte. Ich werde meine Weiterbildung wieder aufnehmen und dann später im Programm von Dr. Miller teilnehmen, sobald der bei uns anfängt, was wohl doch schon dieses Jahr der Fall sein wird. Ich freue mich sehr darauf!" Ich erwarte ein Lächeln, dass er meine Begeisterung teilt, aber Roman guckt mich an wie ein Auto und schweigt.
„Äh, Roman? Alles klar? Hast du nen Schlaganfall? Streck mal die Zunge raus!", fordere ich ihn auf, er schüttelt den Kopf und wehrt ab: „Lass den Quatsch! Ich hab keinen Schlaganfall, aber bist du eigentlich noch ganz dicht? Willst du da wirklich wieder arbeiten? Der Typ hat dich abgestochen und fast umgebracht!"
„Ssshhh!", mahne ich ihn, da einige Gäste schon gucken, aufgrund seines Ausbruchs. „Beruhige dich bitte!", warne ich ihn und gebe ihm einen Augenblick zum Durchatmen. Als er nicht mehr so wirkt, dass er gleich in die Luft geht, meine ich sanft: „Du brauchst dir keine Sorgen machen, ich verspreche es dir. Ich habe diese Entscheidung nicht leichtfertig oder übereilt getroffen. Nur ich allein habe das entschieden, meine Familie hat sich rausgehalten. Ich möchte wieder dorthin, weil ich in ihrer Nähe sein und auch dieses Programm absolvieren will. Es ist ein Herzenswunsch, verstehst du? Oscar Miller ist eine Legende und ich habe die Möglichkeit bei ihm zu lernen. Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Möglichkeit jemals bekommen würde, vor allem nachdem ich die Residency in London ausgeschlagen habe. Ich arbeite an dem, was mir widerfahren ist, an den Erinnerungen daran. Ich habe verstanden, dass es weder meine Schuld war, noch dass ich es hätte verhindern können. Ich bin am Leben und will keine Chance mehr auslassen, die mein Leben besser machen könnte. Dazu zählt eben auch meine berufliche Entwicklung." Er sagt noch immer nichts.
Vorsichtig ergreife ich seine linke Hand, die auf dem Tisch ruht und blicke ihm in die Augen. „Dazu zählst auch du, Roman. Zu den Menschen, die mein Leben besser machen. Ich will, dass wir uns zusammenraufen, dass wir das schaffen. Ich vermisse dich, wenn du nicht bei mir bist, wenn ich mich von dir verabschiede, weint mein Herz. Aber bitte vertrau mir, dass ich es dir sagen und auch handeln würde, sollte ich feststellen, dass meine Entscheidung bezüglich der Klinik die Falsche war. Okay?"
Langsam nickt er, seine Hand schließt sich fest um meine und er gibt mir einen liebevollen Kuss auf den Handrücken. Anschließend blickt er mich an, scheint zu überlegen, was er darauf antworten soll. Irgendwann meint er leise: „Ich will nur, dass es dir gut geht und du glücklich bist. Die Vorstellung, dir könnte jemals wieder etwas derart Schreckliches widerfahren, bringt mich um den Verstand. Aber ich vertraue dir. Das tue ich."
Mit einem angedeuteten Lächeln sieht er wieder zu mir auf und fügt hinzu: „Ich glaube, du hast mir nur einmal vorher gesagt, was du wirklich für mich empfindest. Das ist schön, hör nicht mehr damit auf bitte."
Etwas beschämt beiße ich mir auf die Unterlippe und schmunzle. Erwischt. Damit hat er definitiv Recht. Obwohl ich ein sehr emotionsgesteuerter Mensch bin, halte ich meine Äußerungen diesbezüglich häufig zurück und lasse meine Mitmenschen im Unklaren, wie ich wirklich fühle, wie ich sie finde. Roman wusste immer, dass er mein bester Freund war, aber so ausdrücklich habe ich ihm das nie gesagt, dass er mir die Welt bedeutet. Es gab keinen Grund dafür. Ich hatte das Gefühl, er wüsste das auch so. Aber scheinbar braucht es mehr als das, gerade jetzt, wo wir uns auf einem ganz anderen Level an Intimität befinden und planen wieder zusammen zu kommen.
„Okay", murmle ich mit rosanen Wangen und trinke schnell noch einen großen Schluck Eiskaffee, der mein Hirn frostet, mich aber so auch vom Denken ablenkt. Das ist kurzzeitig sehr erholsam.
„Wann sehen wir uns wieder?", fragt Roman behutsam, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit wieder an unseren Autos angelangt sind und den Mittag im Café vertrödelt haben. Lässig lehne ich an seinem SUV und lege den Kopf schief. „Wann möchtest du mich denn sehen?" Er lacht. „Am liebsten wäre mir, wenn du einfach bei mir bleibst, das weißt du doch", erinnert er mich, ich werde schon wieder rot und nestle jetzt an meiner mit Blumenprint geschmückten Sommerbluse herum.
„Ich könnte ja über Nacht bleiben?", schlage ich vor, er beginnt breit zu grinsen. „Ey! So war das nicht gemeint!", stoppe ich seine versauten Phantasien hoffentlich noch rechtzeitig, aber umsonst, er hört nicht auf und erwidert mit rauer Stimme, während er sich mit der Hand neben meinem Kopf abstützt und mir so näherkommt: „Jederzeit, Babe. Jederzeit."
Albern quieke ich, schlinge meine Arme um seinen Nacken und küsse ihn einfach hier und jetzt auf diesem Parkplatz, weil es sich richtig anfühlt, weil ich das brauche. „Du bist so ein verdammter Macho", wispere ich ihm zu, er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und sagt gelassen: „Gar nicht wahr, du Dramaqueen."
Nach einer kleinen Pause will er wissen: „Was ist denn jetzt? Darf ich heute endlich das Puzzle aus dem Keller holen, was ich dir eigentlich schon beim letzten Mal zeigen wollte?" Grinsend blicke ich ihm in die Augen und erlaube ihm schmunzelnd: „Okay, du Badboy, lass uns puzzeln heute Abend."
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Yay, ein bisschen Kitsch fürs Wochenende für euch!
Ich hoffe sehr, euch hat es gefallen. Ich suche aktuell noch nach nem schönen Liebesbeweis... Falls euch was einfällt, wie man vlt auch der Welt nen Hinweis geben kann, dann schreibt mir gern!
Kommt gut ins WE, passt auf euch auf, ich muss morgen arbeiten -.-
Knutscha,
eure Mercy <3
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