96.
Hallöchen meine Allerliebsten, und schon wieder Freitag ^^ Viel Spaß beim Lesen! <3
---------
* Roman *
Bei dem Heimspiel gegen Bremen stelle ich mich nicht an wie der letzte Depp. Alleine deshalb, weil ich ja jetzt weiß, dass Bella mich beobachtet und mich so lange nerven wird, bis ich mich gefangen habe. Formtiefs sind für sie indiskutabel. Schon seit wir uns kennen, hatte sie da ein Auge auf mich, fing mich auf, motivierte mich, damit ich meine Leistungen wieder verbessern konnte.
Dementsprechend habe ich mich ganz besonders angestrengt und mich ganz passabel präsentiert. Meine Hütte ist leer geblieben, das ist viel wert.
Mir dauert heute alles zu lange, ich will endlich zu Isabella. Interviewanfragen lehne ich ab, bin froh, als ich endlich im Auto sitze und nach Hause fahren kann.
„Hey, es tut mir leid, aber mir ist heute nicht danach auszugehen..."
Traurig lese ich ihre Nachricht, seufze und setze meine Fahrt fort, antworte ihr, sobald ich den Wagen abgestellt habe bei mir vorm Haus.
„Dann doch Netflix? Ich möchte dich wirklich gerne sehen..."
Sie schreibt umgehend zurück und mein Herz schlägt schneller, als ich ihre Antwort durchlese.
„Hol mich ab, ich will nicht fahren... Fuß tut weh. Musst mich aber im Schlabberlook ertragen. I'm sorry..."
„Bin gleich da <3"
Eine knappe halbe Stunde später rollt mein Wagen auf die Einfahrt vom Grundstück der Familie Mahler. Ehe ich aussteigen kann, öffnet sich schon die Haustür. Erst tritt Bella heraus, dann folgt Lilly. Die grinst breit und winkt mir zu. Neben ihr wirkt Isabella fast verlegen und zupft an ihrem Oversize Pulli herum. Darunter trägt sie scheinbar eine Leggins und dazu die mir schon bekannten Flip Flops. Schief lächelt sie mich an, als sie die Beifahrertür öffnet.
„Hey", sagt sie leise, „entschuldige Lilly, die hat einen Superknall aktuell. Ignoriere sie einfach." Ich lache darüber und hebe nochmal die Hand, um Bellas große Schwester zu begrüßen, die nun neben ihr steht.
„Schau an, da fährt der Herr Bürki scheinbar direkt vom Stadion hierher?" Ertappt grinse ich die beiden an, Bella klettert auf den Beifahrersitz und erklärt Lilly: „Und du schwingst deinen Hintern mal wieder ins Haus. Ich erinnere mich, dass du mit Pascal verabredet warst? Vielleicht machst du dir doch noch die Haare, siehst ein bisschen zerzaust aus!"
„Bella!", meckert sie aufgebracht, „Du Biest!" Lachend schiebt diese ihre ältere Schwester zurück, sodass sie die Wagentür zumachen kann. Mit heruntergelassenem Fenster verabschiedet sie sich von Lilly: „Viel Spaß, Lieblingsvogelscheuche!"
Gespielt erzürnt fuchtelt Lilly mit ihren Händen herum, bricht aber dann doch in Gelächter aus, was ich über den Rückspiegel beobachten kann.
Auch Isabella grunzt vor Lachen, schüttelt den Kopf und lehnt sich dann in den Sitz. „Die hat so eine Macke", murmelt sie, ich lächle und frage: „Es läuft gut zwischen Pascal und ihr?" Schmunzelnd schaut sie mich an und nickt. „Auch wenn es dich vielleicht ein bisschen wurmt, aber die Zwei sind richtig happy."
Unschuldig schüttle ich den Kopf. „Das habe ich nie behauptet, dass mich das stören würde!" Ihr Blick ist sehr skeptisch. Ja, okay, ich kann Pascal nicht wirklich leiden und finde es weiterhin sehr ungerecht, dass Bellas Familie ihn mit offenen Armen empfangen hat und für mich weiterhin eigentlich nur die gespitzte Heugabel parat hält.
„Ich glaube übrigens, dass Victor sich auch mit jemandem trifft!", erzählt Isabella grinsend, ich hebe fragend die Augenbrauen. „Aha, wie kommst du darauf? Ist er ein bisschen entspannter oder plant er immer noch mein Verschwinden?"
„Du übertreibst!", mahnt sie mich, ich kommentiere diese Behauptung nicht weiter. „Ich glaube, dass er jemanden kennengelernt hat, weil er immer so grinst, wenn er auf sein Handy guckt. So total verräterisch glücklich. Und er hängt sowieso ständig an dem Teil neuerdings. Was soll denn da anderes dahinterstecken als ne Frau?", meint Bella, ich entgegne achselzuckend: „Ein Kerl? Eine russisch sprechende Prostituierte, die in Moskau drauf wartet, dass er sie heiratet, damit sie hier leben kann? Die Möglichkeiten sind endlos!"
„Roman!", schimpft sie zickig und ich verkneife mir einen Lachanfall, sie findet das wohl wirklich nicht witzig, ich dagegen sehr. „Selbst wenn es ein Kerl wäre, ist das kein Problem. Aber den Spruch mit der Russin kannst du dir echt klemmen!", belehrt sie mich, ich nicke nur und halte vorerst meinen Mund.
„Du hast dich heute ganz gut geschlagen", murmelt sie nach einigen Minuten Stille, ich schaue kurz zu ihr hinüber und schmunzle.
„Hast du das Spiel also echt geguckt?"
„Natürlich! Das hatte ich dir doch gesagt!", erinnert sie mich belustigt, ich grinse. „Ich kann mich ja auch nicht weiter vor dir blamieren." „Na wenn das deine einzige Sorge ist", meint sie lachend und steigt aus, nachdem ich bei mir geparkt habe.
Sie schaut über die Schulter und lächelt mich kurz an, ehe auch ich die Haustür erreicht habe und aufschließe.
Meine Trainingstasche lasse ich Flur fallen, gähne und schlüpfe aus den Schuhen.
Entspannt lehnt Bella im Türrahmen des Wohnzimmers und beobachtet mich, als ich wieder im Flur stehe, nachdem ich mir im Gästebad die Hände gewaschen habe.
„Was ist?", will ich wissen, sie legt den Kopf schief und lächelt. Etwas unsicher gehe ich auf sie zu, will ins Wohnzimmer gehen, da hält sie mich an meinem Shirt fest und blickt mir direkt in die Augen. Verwundert sehe ich sie an.
Wortlos zieht sie mich an meinem Shirt näher an sich, stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst mich ziemlich unerwartet auf den Mund. Schon allein ihre Nähe lässt mein Herz höher schlagen, aber dieser Kuss ist fast zu viel für mich – weil ich schlichtweg nicht damit gerechnet habe.
Das hindert mich allerdings nicht daran, ihren schlanken Körper zu umarmen, sie ganz eng an mich zu drücken und ihr zu zeigen, dass ich das hier genauso sehr will wie sie.
Es ist ein langer, aber züchtiger Kuss. Der aber nicht minder gefühlvoll oder intensiv ist.
Langsam löst Bella sich von mir, blickt mich schweigend an. Scheinbar fehlen uns beiden die Worte für das, was gerade mit uns geschieht. Schüchtern lächelt sie anschließend leicht, beißt sich auf die Unterlippe und zupft gedankenverloren an meinem Shirt. Ich erwidere ihr Lächeln und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe ich sie mit mir ins Wohnzimmer ziehe, wo ich mit ihr gemeinsam aufs Sofa falle.
Sie kichert dabei, kuschelt sich aber fast wie selbstverständlich an mich und ich unterdrücke ein erleichtertes Seufzen, weil mich ihre Nähe und Anwesenheit so glücklich macht. Dass sie wieder bei mir ist, dass sie immer mehr auf mich zugeht, gibt mir große Hoffnung, dass wir es hinkriegen können, dass wir wieder zueinander finden können. Dass ich nicht alles für immer kaputtgemacht habe. Dass ich die Liebe meines Lebens nicht verloren habe.
-------------
Das ist mein Ostergeschenk für euch ^^ So richtig schön kitschig und subtil. Gern geschehen <3
Ich hoffe sehr, dass euch die Entwicklung gefällt und euch dieses Kapitel ein kleines Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat.
Ich wünsche euch wunderschöne Ostern!
Knutscha,
eure Mercy <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top