88.
Huhu ihr Sweeties, heute gibt es ein neues Kapitel! Viel Spaß!
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* Bella *
„Was willst du? Monopoly spielen?" Lilly klingt, als würde sie an meiner geistigen Verfassung zweifeln. „Ja!", bestätige ich grinsend und reiche ihr das bordeauxrote Kleid von dem Berg neben mir auf ihrem Bett. Sie hat heute Abend ihr erstes richtiges Date mit Pascal und ist schrecklich nervös und weiß – wie gefühlt jede Frau – nicht, was sie anziehen soll. Dementsprechend haben wir alles in Frage kommende aus dem Schrank geholt und sie macht nun eine Modenschau und ich helfe ihr beim Aussuchen.
Während sie in das enge Cocktailkleid schlüpft, verdreht sie die Augen. „Das ist keine gute Idee." „Wieso denn?", jammere ich übertrieben weinerlich. „Weil du gewinnen willst und sonst fluchend das Spielfeld durch den Garten schleuderst! Soll Pascal dich so kennenlernen?", meckert sie, ich grinse nur. „Natürlich lasst ihr mich gewinnen! Ich war quasi tot!", erinnere ich sie, sie seufzt und gibt sich geschlagen. „Meinetwegen. Ich werde Pascal fragen. Aber versprich mir, dass du nicht komplett ausflippst!" Scheinheilig klimpere ich mit den Wimpern. „Ich? So was würde ich nie tun!" „Als ob!", lacht sie und zeigt mir einen Vogel. Ich liebe sie.
„Das ist übrigens das Kleid, das du anziehen wirst!", stelle ich jetzt klar, erstaunt blickt meine Schwester an sich herunter. „Ach wirklich?" „Wirklich! Du siehst umwerfend aus!", strahle ich sie an, sie wird rot und entgegnet schmunzelnd: „Ich kann nicht glauben, dass ich mit Pascal ausgehe. Ich meine, stell dir doch mal vor, wie ich ihn kennengelernt habe! Und jetzt das!" Gelassen erwidere ich: „Nun komm mal wieder runter. Ihr tretet heute nicht vor den Altar, Lilly. Entspann dich." „Du hast gut reden!", beschwert sie sich, „Dein Verehrer trägt dich auf Händen!" „Pff", murre ich und verschränke die Arme vor der Brust, „Übertreib mal nicht." „Ja, das willst du wieder nicht hören!" „Ich hab dich doch gefragt, ob wir Monopoly spielen! Ich mach doch!", nörgle ich entnervt, sie grinst. „Monopoly, also echt", wiederholt sie. „Jetzt lass doch dieses blöde Spiel! Ab ins Bad! Schminken!", kommandiere ich sie herum und schiebe sie ins Bad. Ich habe keine Lust auf dieses Thema. Dass ich Roman heute gegenübergestanden bin, war aufregend genug. Das können wir an einem anderen Tag analysieren. Nicht jetzt.
Eine Stunde später steht Lilly gestylt und nicht minder nervös im Vergleich zu vorhin vor mir. „Wie gut du ausschaust. Da musst du aufpassen, dass er dir nicht doch spontan einen Antrag macht!", witzle ich, sie runzelt die Stirn. „Na, ich gehe ja nicht mir Roman aus. Die Gefahr sollte also recht gering sein." „Ziege!", necke ich sie, sie streckt mir die Zunge raus. Hätte ich ihr doch bloß nicht erzählt, dass Roman mir vorhin tatsächlich alles entscheidende Frage stellen wollte. Ich kann das selber noch nicht fassen. Hat er denn ernsthaft geglaubt, ich würde Ja sagen? Er sollte mich besser kennen.
Bevor ich mich in meinen Gedanken verlieren kann, klingelt es an der Haustür. „Ah! Das ist er!", quietscht Lilly prompt, ich quetsche mich an ihr vorbei, um aufzumachen. Ich will Pascal wenigstens einmal kurz sehen, in Zivil. „Ready?", frage ich Lilly, die nickt und zupft an ihrem Kleid herum. „Lass das! Du siehst super aus! Bauch rein, Brust raus und mit dem Hintern wackeln!", befehle ich ihr lachend, was auch sie kurz kichern lässt. Sie braucht definitiv einen Drink, sonst wird dieses Date eine sehr verkrampfte Angelegenheit.
Nun öffne ich die Tür und stehe dem großen, breitschultrigen Mann gegenüber. Seine markanten Gesichtszüge, die blauen Augen und die blonden Haare lassen ihn skandinavisch wirken. Wirklich ein Sahneschnittchen. Das habe ich Klinikum noch gar nicht so mitgeschnitten, vermutlich war ich zu drauf von den Schmerzmitteln. Grinsend strecke ich ihm die Hand entgegen. „Hi, ich bin Bella. Und du bist Pascal? Wir haben uns im Krankenhaus ja schon kurz gesehen." Sein Lächeln ist warm und keine Spur übertrieben. Im Gegensatz zu Lilly scheint er die Ruhe in Person zu sein. Vielleicht liegt das an seinem Job? Verbrecher fangen ist sicher stressig.
„Pascal, genau", stellt er sich vor, „Ich möchte deine Schwester abholen." Schnell huschen seine Augen zu Lilly, die hinter mir ein komisches Geräusch von sich gibt. „Ich weiß", entgegne ich frech, „aber ich wollte wenigstens mal Hallo sagen und mich bedanken." „Ach, nicht doch!", wehrt er ab, ich lächle ihn ehrlich an und widerspreche ihm: „Doch, das möchte ich! Vielen Dank!" Damit die Situation nicht noch merkwürdiger wird und Lilly nicht vor Atemnot in Ohnmacht fällt, erlöse ich die Zwei und mache den Weg frei, damit Lilly ihren Polizisten begrüßen kann.
Ich wünsche den beiden einen schönen Abend und schließe wenig später die Haustür. Anschließend dackle ich gut gelaunt ins Wohnzimmer und mache es mir auf der Couch bequem. Ich werde den Abend zwar allein, aber mit Popcorn, Serien und Fanta verbringen. Ganz nach meinem Geschmack.
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Für alle Pascalliebhaber :) Da hat er mal seinen kleinen Auftritt! Mögt ihr ihn?
Wie würden Roman und Pascal sich wohl verstehen?
Es bleibt spannend ^^
Habt ein tolles WE!
Knutscha,
eure Mercy <3
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