86.
Huhu ihr Herzis, da ich den ganzen Tag auf Arbeit schufte und euch nicht bis 23 Uhr warten lassen will, gibt es das Kapitel schon so zeitig :) Viel Spaß! <3
-----------
* Roman *
Dass sie überhaupt bereit ist mir gegenüber zu treten, ist ein Fortschritt. Mit Herzklopfen, das mich ganz kirre macht, sehe ich sie an. Ihr Profil wird von der untergehenden Sonne angestrahlt. Mein Engel.
Ich merke, wie angespannt sie ist und dass sie mich absichtlich nicht anschaut. Unbeholfen drücke ich ihr den Strauß in die Hand, den sie kritisch mustert und dann neben sich ablegt.
"Würdest du mir bitte einfach nur zuhören?" Sie nickt. Auch wenn mir mein Herz mittlerweile wirklich bis zum Hals schlägt und ich kaum klar denken kann, bringe ich hervor: "Ich habe dir geschrieben, wie ich fühle. Ich habe es in aller Öffentlichkeit gesagt, dass es mir unendlich leid tut und dass ich weiß, dass ich einen schrecklichen Fehler begangen habe. Ich verlange nichts. Weder, dass du vergisst, was war, noch dass du mich mit offenen Armen empfängst. Ich möchte dich nur um etwas bitten, weil ich dich so sehr liebe." Fragend hebt sich eine ihrer Augenbrauen. "Was meinst du?", entgegnet sie kalt. Ich befürchte, dass dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt ist. Dennoch krame ich in meiner Hosentasche nach dem Schmuckkästchen, will mich gerade erheben, um vor ihr auf die Knie zu gehen, da blickt sie mich fest an und erklärt mir: "Lass es, Roman. Bitte, tu uns das nicht an. Ich kann das nicht."
Ich glaube, das ist das zweite Mal, dass mein Herz bricht. Wenn das überhaupt möglich ist. Erst jetzt nehme ich ihre Hand auf meinem Unterarm wahr. Sie ist warm. Warm und vertraut. Dann entdecke ich die Tränen, die in ihren Augen schimmern. "Bitte", fleht sie mich an, "wir sind nicht so weit. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, aber das kann ich nicht. Nicht nach diesem Chaos."
Zerknirscht stecke ich den Ring wieder ein und atme schwer aus. "Ich will dir vergeben. Wirklich. Aber es ist nicht so leicht, wie es klingt", meint sie langsam, "Es tut immer noch so weh. Ich kann dich nicht heiraten, wenn ich noch so wütend auf dich bin."
"Dann lass es uns wieder hinkriegen", schlage ich leicht verzweifelt vor, "Ich gebe dir all die Zeit, die du brauchst. Aber zieh es bitte wenigstens in Betracht. Ich kann nicht ohne dich!" Wieder treffen sich unsere Blicke. In ihren glitzern noch die Tränen, doch da ist auch so viel Entschlossenheit. "Wenn ich das nicht versuchen würde, wäre ich nicht hier", gibt sie angestrengt zurück. „Aber was soll ich denn noch tun? Es tut mir leid! Ich habe Fehler gemacht! Ich weiß das! Was soll ich noch tun, damit du mir vergeben kannst?", jammere ich flehend, da springt sie auf und in ihren Augen steht ein harter Ausdruck, den ich so noch nie bei ihr gesehen habe.
„Ich weiß es nicht! Frag mich doch nicht so einen Schwachsinn! Ich habe keinen blassen Schimmer, was du tun sollst oder kannst! Aber ICH kann nicht einfach so tun, als wäre alles in Ordnung, oder als hätte ich nach dem Angriff auf mich alles vergessen, was zwischen uns passiert ist! Verdammt Roman, du hast mich mit Jacky betrogen! Mit dieser armreiftragenden Tussi! Ich könnte dich dafür immer noch auf den Mond schießen! Du hast alles weggeschmissen, nur um einen wegzustecken! Ich könnte kotzen! Immer noch!" Schwer atmend hält sie sich am Geländer fest und wendet den Blick ab. „Dass du mir jemals so wehtun würdest, habe ich nicht erwartet", fügt sie mit zittriger Stimme zu. Hastig wischt sie über ihre Wangen, sie weint.
Ich weiß, dass alles, was sie sagt, der Wahrheit entspricht. Dennoch entgegne ich angekratzt: „Ich kann es nicht rückgängig machen, Bella. Auch wenn ich es will, aber ich kann es nicht."
"Ich will nichts mehr, als die Zeit zurückzudrehen, Roman. Dann würden wir jetzt nicht hier sitzen und uns darum bemühen unsere Beziehung zu retten", meint sie leise, „Dann hätte ich jetzt diesen Ring am Finger, den du da in der Schatulle mit dir rumträgst. Wir wären glücklich, nicht am Boden zerstört. Aber ich kann das nicht. Die Zeit zurückdrehen. Niemand kann das." Nach einer Pause fügt sie hinzu: "Das ändert nichts daran, dass ich schlecht schlafe, weil du nicht bei mir bist. Es ändert nichts daran, dass ich dich vermisse. Dass ich dich nicht vergessen kann."
Mein Herz wird unendlich schwer bei ihren Worten. Ich habe sie so sehr verletzt. Wie konnte ich nur? "Es tut mir leid", stoße ich hervor, "Ich hätte es besser wissen müssen!" Sie sagt nichts dazu. "Ich vermisse dich auch", gestehe ich, "und geschlafen habe ich auch ewig nicht vernünftig. Du bist das, was mich vervollständigt. Nur du."
Langsam setzt sie sich wieder neben mich, blickt weiter stur geradeaus. Dass sie sich daraufhin schweigend an meine Schulter lehnt, lässt mein armes Herz beinah zerplatzen. Gibt es noch Hoffnung? Wird sie mir eines Tages vergeben können?
Mit leuchtenden Augen schaut sie zu mir auf und sagt leise: "Ich weiß genau, was du meinst."
------------------
Wenn das mal kein Zugeständnis ist <3
Es ist ein kleines, aber emotionales Kapitel :)
Wie fandet ihr es?
Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende! Passt schön auf euch auf!
Knutscha,
eure Mercy <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top