85.

Yay, es hat doch noch heute geklappt! Gerade eben ging die Story wieder online! :) Da bin ich aber erleichtert! Viel Spaß bei dem Kapitel! <3

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* Bella *

Frisch geduscht strecke ich mich auf der Couch aus und gähne herzhaft. Heute habe ich mich mit Serien und Filmen abgelenkt, um nicht allzu viel über Roman und mich nachdenken zu müssen. Davon bekomme ich nur Kopfschmerzen.

Romans viele Nachrichten höre ich nicht ab, lösche sie ungehört. Schlussendlich habe ich mich bewusst dagegen entschieden, auf seine Einladung heute einzugehen. Ich wollte ihm nicht begegnen. Allein die Vorstellung, in diesem Haus zu stehen, ihm gegenüber, versetzt meinem Herzen einen solch derben Stich, dass mir kurz die Luft wegbleibt. So weit bin ich dann wohl doch noch nicht.

Seine geschriebenen Worte haben mein Herz nicht erweicht, ich denke nicht einmal erreicht. Sein Verhalten hat mir so zugesetzt, dass ich mich förmlich dagegen sträube, ihm wieder in die Augen zu sehen. Mit ihm allein im selben Raum zu sein.
Was erwarte ich denn noch? Trotz all der Schmerzen verzehre ich mich nach ihm und vermisse ihn. Das ist so paradox und nervt mich. Da ich nicht sicher bin, wie ich mit der Situation umgehen soll, halte ich vorerst die Füße still und ziehe mich zurück. Ich will nicht, dass er mich schon wieder in Tränen aufgelöst sieht, weil er mir möglicherweise den letzten Stoß versetzt und mich endgültig von sich schiebt. Solange das unausgesprochen bleibt, habe ich tief in meinem Herzen noch Hoffnung, dass sich dieser Albtraum doch noch zum Guten wendet. Wenn ich auch selbst so hin – und hergerissen bin.

Victor sitzt am Esstisch und blickt immer wieder verstohlen zu mir herüber, ich ignoriere das. Dieses große Bruder Gehabe, das er da an den Tag legt, geht mir gehörig auf die Nerven. Ich hocke auf dem Sofa – da werde ich mir schon nicht plötzlich die Haare anzünden und die Pulsadern aufschneiden. Ich habe einen lebensbedrohlichen Angriff überlebt, was will er eigentlich noch? Unsere Eltern werkeln gemeinsam in der Küche herum und bereiten das Abendessen zu. Ein seltenes Ereignis, da Vater normalerweise nicht früh genug daheim ist, um zu helfen.

Kurz darauf deckt Vic den Tisch, ich suche in der Schallplattensammlung meines Vaters nach einer unaufgeregten Platte zur Untermalung des Abendessens, als es an der Haustür klingelt. „Geh du mal!", ruft Victor mir zu, der gerade das Geschirr ins Esszimmer balanciert. Ich nicke nur und tapse in den Flur. Da ich nicht vollkommen blöd bin, blicke ich durch den Spion, ehe ich öffne.

Sofort beginnt mein Herz zu galoppieren und mein Hals schnürt sich zu. Was macht der denn hier?! Und was sollen die Blumen? Roman steht bewaffnet mit einem riesigen Strauß roter Rosen hinter der Tür und drückt nun erneut den Summer, da ich nicht aufgemacht habe. Mit zitternden Händen weiche ich zurück und presse mich mit dem Rücken an die Wand. Er wird wieder gehen, rede ich mir ein.
Pustekuchen. Statt zu verschwinden, hämmert Roman nun mit Nachdruck gegen die schwere Haustür. „Bella, bitte! Ich will mit dir reden!" Ich zucke förmlich zusammen, das Blut pulsiert in meinen Adern und ich erschrecke, als ich zur Seite geschoben werde und mein Bruder nun aufmacht. Wie in Trance starre ich in Romans Gesicht, der Victor keines Blickes würdigt und nur mich ansieht.

„Bella, bitte, hör mich an!", bittet er mich in flehendem Tonfall, ich bin wie festgewachsen und kann nicht einmal dem Impuls folgen, der sich in mir aufbaut – zu flüchten. Entschieden stemmt Victor seinen Arm in den Türrahmen und erklärt Roman eisig: „Verschwinde! Sie will dich nicht sehen!" „Das soll sie mir selbst sagen!", faucht Roman meinen Bruder nun an und geht einen Schritt auf uns zu, wird aber von Victors flachen Hand gestoppt, die sich fest gegen seine Brust drückt.

„Bella, sieh mich an, bitte", sagt Roman sanft, ich hebe mit Tränen in den Augen den Blick und ertrage es für Sekundenbruchteile in seine braunen Augen zu schauen. Es tut weh. Es tut so unendlich weh.

All die mächtigen Gefühle, die ich mit diesem Mann verbinde, brechen gleichzeitig in meinem Herzen los und werfen mich beinah von den Füßen. Zuneigung, Wut, Liebe, Hass, Schmerz und Sehnsucht. All die Erinnerungen. Meine Fingernägel graben sich in meine Handinnenflächen, ich atme tief ein und starre danach auf die Marmorplatten unseres Eingangsbereichs, anstatt ihn anzuschauen. „Willst du mit ihm reden?", forscht Victor nach, ich spüre, dass er mich nun ansieht und eine Antwort erwartet. „I-ich weiß es nicht", stoße ich mit klopfendem Herzen hervor und muss all meine Kraft zusammennehmen, um meinen Bruder dabei anzusehen. Der nickt langsam, meint dann leise zu mir: „Sag Bescheid, wenn du mich brauchst." Roman erntet einen weiteren zornigen Blick, dann gibt Victor mir einen flüchtigen Kuss auf den Scheitel, ehe er sich zurückzieht.

Etwas unschlüssig stehen Roman und ich nun voreinander. Schließlich trete ich hinaus und ziehe die Haustür hinter mir zu. Ohne Kommentar sinke ich auf die angewärmten Treppenstufen, die zu unserem Haus führen und schlinge die Arme um die Knie. Romans Anwesenheit macht mir bereits ziemlich zu schaffen, weshalb ich lieber schweige, als ihn an meiner kratzigen Stimme merken zu lassen, wie nah mir das alles geht.

Wortlos setzt Roman sich neben mich. Nah, aber ohne mich zu berühren. Selbst das ist mir eigentlich schon zu viel. Dennoch halte ich es aus und springe nicht sofort wieder auf, um mehr Abstand zwischen uns zu bringen.

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Okeee... Sie sitzen nebeneinander, vielleicht reden sie ja auch noch miteinander? Das wäre doch was :) 

Auch wenn ihr alle Victor iwie nicht ausstehen könnt, er sorgt sich eben um seine kleine Schwester... Und hat definitiv auch eine liebevolle Seite.

Ich hoffe, ihr freut euch auch darüber, dass heute doch noch ein Kapitel online gehen konnte :)

Ich wünsche euch einen schönen Abend und falle gleich todmüde ins Bett xD Wie so ne Oma ^^

Knutscha,

eure Mery <3

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