84.
Huhu, meine Herzchen, weiter geht's mit der Story! <3
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* Roman *
Mittlerweile ist es fast 18 Uhr, doch von Bella keine Spur. Missmutig sinke ich auf die Couch und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. „Ich hätte es wissen müssen", murmle ich enttäuscht und atme danach tief durch. Trotz meiner Bitte ist Bella nicht aufgetaucht. Alles hatte ich vorbereitet. Mit einem fiesen Ziehen in der Brust sehe ich mich um und schüttle den Kopf.
Mein Wohnzimmer ertrinkt beinah in dem Meer aus roten Rosen und Kerzen. Ich hatte mich so richtig romantisch bei ihr entschuldigen wollen. Das kleine Schmuckkästchen ziehe ich aus meinem Jackett hervor und platziere es auf dem Tisch vor mir. Sie hätte sowieso Nein gesagt. Traurig lasse ich die Schatulle aufspringen und betrachte den wild funkelnden Verlobungsring, der mit einem mächtigen Diamanten besetzt ist. Er hätte ihr gefallen. Schweren Herzens lehne ich mich zurück und starre ins Leere.
War's das jetzt tatsächlich mit uns? Wird Isabella mir keine weitere Chance geben? Zum gefühlt hundertsten Mal heute Abend wähle ich ihre Nummer und erreiche wie auch zuvor nur ihre Mailbox. Ich hinterlasse nicht noch eine Nachricht. Sie wird sie vermutlich nicht abhören und lege auf. Erschrocken lasse ich kurz darauf fast mein Handy fallen, weil es beginnt zu klingeln.
Ohne zu begreifen, wer mich da anruft, nehme ich ab und frage atemlos: „Bella?"
„Nein, du Depp, ich bin's, Marco!", tönt es aus meinem Telefon und ich stöhne auf. Wieso ruft Marco ausgerechnet jetzt an?
„Jule hat mir erzählt, dass du deinem Mädchen heute einen Antrag machen willst, ich war neugierig! Wie hat sie reagiert?", lacht er und ich fahre mir bedrückt durch die Haare.
„Gar nicht", murre ich und kann nicht glauben, was für ein schlechtes Timing der werte Herr Reus gerade an den Tag legt.
„Was soll das heißen? Hast du gekniffen?", will er wissen, ich seufze und entgegne: „Nein, sie ist nicht aufgetaucht. Es gab keinen Antrag, weil sie sich weigert mit mir zu sprechen!" Kurz ist es still in der Leitung.
„Oh shit, das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es so ernst ist", murmelt Marco und ich erwidere weniger frostig: „Ich hab ja auch nix gesagt, schon gut. Aber ja, es ist verdammt ernst. Ich befürchte, dass ich es endgültig verbockt habe bei der Frau. Ich hab sie vor die Tür gesetzt, aufgrund von Vermutungen und anschließend betrogen. Wie kann man so was wieder gutmachen?" Marco zieht scharf die Luft ein und meint: „Bist du komplett bescheuert?"
„Danke, ja, offensichtlich bin ich das", knurre ich und er fügt hinzu: „Ja und wieso hockst du dann bei dir zu Hause rum, anstatt vor ihr niederzuknien und dich so zu entschuldigen? Bella ist zurecht sehr verletzt. Was erwartest du denn? Dass sie freiwillig bei dir aufschlägt und du deine auswendiggelernte Entschuldigung vorbringen kannst? Ich kenne sie zwar nicht so gut wie du, aber das hätte dir doch klar sein müssen! Ihr seid beide sehr, sehr stolz und dickköpfig. Dass du sie so behandelt hast, wird sie nicht einfach vergessen können oder verdrängen. Anstatt ihr einen Antrag zu machen, solltest du erstmal dafür sorgen, dass sie dir vergibt! Und zwar von Herzen, nicht im Affekt!" Durchaus beeindruckt von seinem Vortrag schlucke ich schwer und gebe dann kleinlaut zu: „Wenn ich bei ihr auftauche, steckt mich ihre Mutter in Flammen, ihre Schwester macht mich einen Kopf kürzer, Victor erschießt mich und ihr Vater lässt meine Leiche unauffällig verschwinden, Marco! Ich hab ihre ganze Familie gegen mich aufgehetzt!"
„Und was würde Bella tun?", fragt er nun, ich denke kurz nach und gebe dann zu: „Ich bin mir nicht sicher. Entweder würde sie mich all ihren Schmerz und Zorn spüren lassen oder sie würde mich mit Verachtung und Ignoranz strafen. Auf jeden Fall würde sie mir nicht einfach verzeihen. Dafür ist sie zu stolz, wie du schon gesagt hast. Untreue ist für sie eigentlich ein absolutes Ausschlusskriterium. Also wenn ich zusammenfassen darf: Ich hab es wirklich versaut! Das Einzige, was sie noch für mich empfindet, sind wahrscheinlich Verachtung und Hass."
„Das kann sein, aber das wird sicher nicht alles sein", widerspricht Marco mir und erklärt: „Man kann jemanden nur dann hassen, wenn intensive Gefühle im Spiel sind. Gib nicht auf, aber mit solchen Aktionen wie heute gewinnst du vermutlich wirklich keinen Blumentopf bei ihr. Du musst ihren Schmerz ertragen, um sie zu besänftigen. Wenn du das nicht kannst, lass es sein." Nachdenklich nicke ich, verabschiede mich ohne langes Gerede von ihm und lösche die Kerzen, ich muss noch was erledigen. Und zwar jetzt.
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DAS hatte er nicht wirklich vor, oder?
Also meine Antwort wäre Nein gewesen... Bellas sehr wahrscheinlich auch. Und ihr? Wie hättet ihr reagiert?
Trotzdem doof, dass die beiden sich nicht begegnet sind, aber vielleicht lässt sich das ja noch ändern ;)
Schönes WE, ihr Süßen!
Knutscha,
eure Mercy <3
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