79.

Halloooo meine Süßen, endlich Freitag, nicht wahr? :) Viel Spaß beim Lesen! <3

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* Roman *

Seit ich von Bellas Zustand erfahren habe, kann ich überhaupt nicht mehr schlafen. Sobald ich vollkommen übermüdet und erschöpft die Augen schließe, spielt sich unser Streit in meinen Erinnerungen wieder ab. Diese Bilder und Emotionen vermischen sich jetzt mit dem Antlitz der blassen jungen Frau, die da wie eine Tote in diesem Krankenzimmer gelegen hat. Ich habe Bella kaum erkannt. Ihr Gesicht war übel zugerichtet gewesen und all die Maschinen, die durcheinander piepten, blinkten und mich ganz nervös machten. Es war schrecklich, sie so zu sehen. Ihre Hand war überraschend warm gewesen. Das änderte jedoch nichts daran, dass Bella mir entglitten war. Dass sie in diesem Augenblick irgendwo anders war. Obwohl sie direkt vor mir in diesem Bett lag.


Schwer atmend reiße ich mit widerlichen Herzklopfen die Augen wieder auf und setze mich auf. Ich bin auf der Couch eingedöst.

Schnaufend fahre ich mir übers Gesicht, durch mein Haar. Ich kann nicht mehr. Ich habe seit Tagen kein Auge zugemacht und der Besuch bei ihr vorhin im Klinikum hat mich nur noch mehr durcheinander gebracht. "Wach doch endlich auf!", flehe ich stumm, starre auf den flimmernden Fernseher vor mir. Ich will mich gerade krankmelden, weil ich allmählich das Gefühl habe durchzudrehen vor Sorge und vom Schlafmangel, als das Display meines Handys aufleuchtet.

"Bella ist wach. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Mehr kann ich dir leider nicht sagen. Sie möchte dich nicht sehen. Es tut mir leid. Gib ihr bitte etwas Zeit... Lilly"

Mit einem Mal ist mir eiskalt. Bei Lillys Worten stellen sich meine Nackenhaare auf. Zuerst macht mein Herz einen Hüpfer, weil mein allergrößter Wunsch damit in Erfüllung gegangen ist - Bella ist zurück unter den Lebenden! Sie würde es schaffen!
Dass sie mich nicht sehen will, sprengt mein Herz in tausende von blutigen Fetzen. Es geht kaputt. Ob Zeit ihre Meinung ändern würde, ob sie mich jemals anhören würde, bleibt ungewiss.

Ich bemerke die Tränen erst, als sie auf mein Handy tropfen. "Fuck", murmle ich verzweifelt und lehne mich zurück in die großen Sofakissen. "Ich liebe dich so sehr und habe alles kaputtgemacht." Meine Worte scheinen über mir zu schweben, ich kann sie regelrecht erkennen. Ihr Herz zu brechen, war das Schlimmste, was ich je getan habe. Und das Dümmste.

"Ich werde warten. So lang es eben dauert. Danke. Ich bin unendlich erleichtert."

Mehr schreibe ich Lilly nicht zurück. Meine Gefühle in eine Nachricht an Isabellas Schwester zu quetschen, erscheint mir unangebracht. Und sinnlos. Meine Gedanken müssen Bella erreichen, nicht Lilly. Wenn es mir dennoch ein bisschen Mut spendet, dass sie scheinbar noch auf meiner Seite ist. Oder mich zumindest noch nicht verteufelt hat. Schlussendlich würde sie auch immer zu ihrer Schwester halten und sie verteidigen wie eine Löwin ihre Jungen. Wenn die Familie Mahler nach außen meist recht reserviert, distanziert und kühl wirkt, muss ich mein Urteil revidieren. Im Ernstfall kämpft jeder einzelne um das Leben und auch um das Glück des Familienmitglieds, welchem ein Unheil geschieht. Und das mit so viel Kraft, Emotionen und Ehrgefühl, dass ich einsehen muss, dass der Zusammenhalt viel größer ist und es immer war, als ich es jemals wahrgenommen habe. Isabellas Familie würde alles für sie opfern. Ebenso würde es sich verhalten, wenn Victor oder Lilly in Schwierigkeiten stecken würden.

Wenn ich auch nun weiß, dass Bella wach ist, schlafen kann ich wieder nicht. Deshalb ziehe ich das mit der Krankmeldung dann doch durch. Ich soll mich morgen beim Mannschaftsarzt melden, aber am Telefon ist niemand überrascht. "Du bist schon seit Tagen so schlecht drauf und erledigt. Ruh dich aus, wir gucken uns das morgen mal in Ruhe an", bekomme ich mitgeteilt und rolle mich dann wieder auf der Couch ein. Ich will nicht in mein Bett. Mit diesem Teil verbinde ich schlechte Erinnerungen. Jacky. Meinen Seitensprung. Vielleicht sollte ich einfach ein neues Bett kaufen. Ja, das sollte ich tun!
Wenigstens eine sinnvolle Entscheidung am heutigen Tag.

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Ihr Lieben, irgendwie zieht das Kapitel einen runter... Das tut mir leid. Aber die Situation ist momentan eben sehr verfahren... Es wird bestimmt irgendwann wieder besser. 

Was haltet ihr von Romans Reaktion?

Ein neues Bett? Eine gute Idee?

Da das Kapitel so kurz und traurig ist, lade ich heute noch eins hoch ;) Mir ist danach. ich hoffe, ihr freut euch <3

Knutscha,

eure Mercy <3


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