63.

Heyhey Sweeties, wie geht es Bella? Was wird sie tun? Lest selbst... <3

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* Bella *

„Bella? Bella, was hast du?" Besorgt dringt die Stimme meines Bruders an mein Ohr. Mühsam schlage ich meine geschwollenen Lider auf, blicke in Victors Gesicht. „Wieso liegst du hier? Auf dem Boden? Du müsstest längst auf dem Ball sein! Was ist los?", will er eindringlich wissen, richtet mich dabei auf, sodass ich sitze und er vor mir kniet. Sorgenvoll legt sich seine Stirn in Falten, als die erste Träne über meine Wange rollt, während ich schweige und ihn nur verschwommen ansehe. Ich habe schon so viele Tränen vergossen. Ganze Ozeane. Wegen Roman.

„Was ist passiert?" Nun klingt er drängender, packt mich an den Schultern, beugt sich vor und mustert mich eingehend. „Was ist passiert, Bella? Sprich mit mir! Hat dir irgendwer was getan?" Stumm schüttle ich den Kopf. Man hat mir nicht irgendwas getan. Roman hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht mit dem, was er mir angetan hat. Mit seiner Untreue. Mit der Trennung. Mit dieser Zurückweisung.

Tief aus meiner Kehle bricht ein gequältes Schluchzen, das mich erzittern lässt. Dabei greife ich nach Victors Unterarmen, um mich festzuhalten, weil es sich schon wieder so anfühlt, als würde mir der Boden unter den Füßen weggerissen werden. Unfähig Worte zu formen, mich zu erklären, weine ich hemmungslos und stütze mich an die Brust meines großen Bruders, der mich sofort in den Arm nimmt.

„Was ist denn bloß los?", fragt er immer wieder, ich ringe nach Luft, klammere mich an Victor, auf den ich mich in den richtig schlimmen Lebenslagen am Ende doch immer verlassen konnte. Wenn ich ihn wirklich gebraucht habe, dann war er für mich da. Dann war er mein großer Bruder, der mich beschützt. Wie wild zuckt dieser kräftige Muskel in meiner Brust, der mein Herz war, als ich es endlich schaffe einmal meine Lungen mit Sauerstoff vollzupumpen. Mein Herz verreckt beinah an diesem Schmerz, an der Verzweiflung. Es fühlt sich unvollständig an, seit Roman sich von mir abgewendet hat. Es fühlt nicht mehr. Es ist kaputt.

„Roman", bringe ich unter Tränen hervor, mehr Silben schaffen es nicht über meine Lippen. „Was ist mit ihm?", hakt Victor atemlos nach, sieht mir in die Augen und schüttelt mich ganz leicht. „Was ist mit Roman? Wieso weinst du seinetwegen? Hat er dir was angetan? Sprich mit mir Bella!", fordert er mich etwas lauter auf. Ein Hauch von Panik schwingt dabei mit und ich richte meinen Fokus auf meinen Bruder. „Getrennt hat er sich von mir. Und dann eine andere gevögelt."

Wie erstarrt friert Victor in seiner Bewegung ein, sein Griff verkrampft sich, was wehtut. In seinen Augen flammt etwas auf, was ich noch nie dort gesehen habe und ehe ich etwas hinzufügen kann, lässt er mich los, lehnt sich zurück und knurrt: „Er hat was? Was ist vorgefallen?" Mir fällt es unheimlich schwer auch nur darüber zu sprechen, weshalb meine Worte sicher kaum zu verstehen sind, weil ich dazwischen immer wieder in Tränen ausbreche und zu schluchzen beginne: „W-wir haben uns gestritten, bevor wir zu dem Ball aufbrechen wollten. Er war in letzter Zeit so komisch und ich hatte die Schnauze voll, habe ihn zur Rede gestellt. Da ist er dann total ausgeflippt und hat behauptet, ich solle aufhören ihm was vorzumachen, solle am besten mit Max nach London abhauen! Dann hat er mich zur Tür rausgeschubst und mir überhaupt nicht zugehört! Ich wollte das mit ihm klären, aber er meinte, er hätte endgültig genug von meiner Show und ich solle gehen. Er war richtig grob zu mir, ich verstehe das alles nicht! Ich will doch gar nicht nach London! Und das weiß er auch! Und was Max mit all dem zu tun haben soll, kapiere ich nicht!" Plötzlich purzeln die Worte nur so aus meinem Mund und reihen sich aneinander, bilden Sätze und berichten, was geschehen ist. Zumindest skizzenhaft.

„Und dann was?", brummt Victor bedrohlich, ich wische meine Wangen trocken und murmle: „Dann bin ich hierhergelaufen, weil er die Tür nicht mehr aufgemacht hat. Als ich ihn vorhin angerufen habe, ging seine Ex-Freundin ran. Oder Ex-Bettgeschichte, was weiß ich. Sie hat mir ziemlich deutlich gesagt, dass er nicht mit mir reden könne, weil er sich vom Sex mit ihr erholen müsse." Schniefend platzt es aus mir heraus: „Er ist so ein Arschloch! Wie kann er mir das antun? Ich liebe diesen Blödmann und er wirft alles weg! Wieso?!" Erneut perlen diese blöden brennenden Tränen über mein Gesicht, erinnern mich daran, dass das heute der schlimmste Tag in meinem ganzen Leben ist und ich mir wünsche die Zeit zurückdrehen zu können, um zu verhindern, dass das alles passiert. Um zu verhindern, dass ich Roman verliere. Vielleicht sogar um zu verhindern, dass ich mich in ihn verliebe.

„Geh auf dein Zimmer, Bella. Ich bin gleich zurück, okay?", weist Victor mich an, zieht mich auf die Beine, ich schaue ihn verwundert an. „Wo willst du hin?", frage ich ängstlich, er soll mich nicht wieder mit meiner Trauer allein lassen. Ich fürchte mich davor. „Ich bin gleich wieder da, versprochen", raunt er mir zu, umarmt mich ein weiteres Mal sehr fest und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. „Alles wird gut", flüstert er mir zu, streicht mir übers Haar und lässt die Träne, die über meine Wange rollt mit seinem Daumen verschwinden, „Alles wird gut, Schwesterchen."

Dann lässt er von mir ab, dreht sich um und geht in den Flur. Deutlich genug höre ich ihn sagen: „Ich bring ihn um. Ich bring den Kerl um!"

Erschrocken will ich ihn zurückhalten, rufe ihm hinterher: „Vic, bitte nicht!" Doch er wirbelt herum, wirft mir einen beinah schmerzerfüllten Blick zu und zischt: „Ich habe ihn oft genug gewarnt! Ich werde nicht hier rumsitzen und hinnehmen, dass er dir das Herz bricht und dich so behandelt! Niemals!" Schockiert bleibe ich zurück, während er mit großen Schritten den Flur durchquert und Sekunden später draußen sein Wagen aufheult. Victor lässt sich nicht aufhalten.

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Große Brüder halt... Die kümmern sich meistens doch, wenn's ernst wird... Ob Roman das gut bekommt, werden wir noch erfahren...

Glaubt ihr, dass das eskaliert?

Wie findet ihr die neuen Kapitel?

Habt einen schönen Abend!

Knutscha,

eure Mercy <3

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