57.

Hey Hey meine Süßen, heute gibt's ein kleines Kapitel zwischendurch :)

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* Bella *

Mittlerweile sind wir wieder zurück in Dortmund. Die letzten Tage in Bern wurden durch mein kaputtes Knie ein wenig ausgebremst, weil ich mich schonen und im besten Fall, den Fuß hoch legen sollte. Sonderlich mobil war ich leider nicht. Mich hat das extrem angekotzt, Roman hat so getan, als wäre es halb so wild, ganz abgenommen habe ich ihm das aber nicht. Mal was essen gehen, langweilig im Club rumsitzen und trinken, ging zwar, war aber eben nicht der Hit. Nachdem Marco uns beim Fummeln erwischt hatte, gingen Roman und ich komischerweise beide irgendwie auf Distanz. Kuscheln ja, aber sehr viel mehr lief da nicht. Warum wir uns das Leben schon wieder so schwer machten, kriegte ich auch nicht auf die Kette. Kurzum, wir verließen die Schweiz mit angezogener Handbremse und waren beide merklich genervt davon.

Roman widmet sich seit unserer Rückkehr voll und ganz der Vorbereitung auf die neue Saison, während ich seit  einigen Tagen nun tatsächlich unter der Fittiche meines Vaters auf der chirurgischen Station arbeite. Es gab unter den Angestellten ein bisschen Gemurmel, weil ja nun wirklich alle seine Kinder im selben Krankenhaus arbeiten, zwei davon sogar im selben Fachgebiet wie der werte Herr Papa. Und ausgerechnet in dessen Fußstapfen wollte ich nun treten. Eine große Aufgabe. Eine, die mich viel Kraft, Zeit und Tränen kosten wird - dessen bin ich mit bereits jetzt sicher.
Doch trotz der mitschwingenden Vorurteile bin ich freundlich aufgenommen worden und finde mich allmählich in meinem neuen Umfeld zurecht. Dass ich häufig gemeinsam mit Victor Dienst habe, stört mich nicht. So habe ich wenigstens immer einen Verbündeten an meiner Seite, falls es mal nicht so läuft. Bisher behandelt mein Vater mich recht neutral, von Bevorzugung keine Spur. Das hatte ich nicht anders erwartet und auch erhofft. Ich würde schnell ausgegrenzt werden, wenn er mich mit Samthandschuhen anfassen und mir immer nur die spannenden Fälle zuschustern würde. Das weiß er natürlich auch und unterlässt dies glücklicherweise. Ich vermute dennoch, dass sich die Angestellten immer sehr genau überlegen, was sie Victor oder mir gegenüber verlauten lassen, da sie vielleicht befürchten, dass wir bei Papi petzen gehen. Eigentlich ist das nicht unsere Art, aber nachvollziehen kann ich dieses Verhalten dennoch. Am Ende muss jeder selber sehen, wo er bleibt.

Nach der ersten Woche bin ich extrem erledigt. Das viele Laufen, die langen Schichten bin ich schon nicht mehr gewohnt und auch mein Gehirn scheint ein wenig aus der Übung zu sein und es kostet mich doppelt viel Anstrengung, um bei allen Fällen einigermaßen mitzukommen. Meine Weiterbildung wird hier deutlich mehr forciert als das in dem anderen Klinikum der Fall war, was aber auch bedeutet, dass ich zweimal pro Woche morgens um Sieben Uhr im Besprechungsraum hocke und Vorträge hören oder halten muss zu aktuellen Themen, Artikeln oder Fällen. Das umfasst eine Menge Extraarbeit. Zusätzlich muss ich mich gewissenhaft auf jeden Eingriff vorbereiten, bei dem ich assistieren darf. Ebenfalls zeitintensiv. Ich schlafe dementsprechend wenig. Aber gut. So erschossen, wie ich am Ende eines jeden Tages bin, ist das auch kein Wunder. Es gibt keine Albträume, kein Herzrasen. Denn auch wenn Roman und ich momentan nicht ununterbrochen aufeinanderhocken, Händchen halten und turteln wie zwei Verliebte - wenn wir abends im selben Bett nebeneinander liegen, nimmt er meine Hand, legt seinen Arm um mich und lässt mich seine Nähe genießen. So schlafen wir dann auch ein. Jede Nacht. Ohne Albträume. Aber Hand in Hand.

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Ja, der Klinikalltag ist hart. Ganz besonders als junger Assistenzarzt in der Weiterbildung...

Aber Roman und Bella werden sich wohl an die neuen Umstände gewöhnen und sich drauf einstellen, was denkt ihr?
Dann sollte auch eine Annäherung wieder möglich sein. Offenbar sind beide aktuell n bisschen verunsichert oder?

Auch wenn's kurz geraten ist, hoffe ich, dass das Pitel euch gefallen hat!

Knutscha,

eure Mercy❤

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