48.
Huhu ihr Süßen, ein letztes Kapitel vorm Jahreswechsel! Viel Spaß! <3
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* Bella *
Irgendwo in meiner Nähe klingelt ein Handy. Viel zu laut für meinen Geschmack. Abartig laut. Stöhnend presse ich mir ein Kissen auf die Ohren, weigere mich die Augen zu öffnen, weil ich jetzt schon weiß, dass dieser quälende Kopfschmerz, der sich nun durch mein Hirn bohrt, nur noch schlimmer werden wird. Doch das Geträller neben mir geht unablässig weiter, weshalb ich entnervt ein Auge aufschlage. Wie erwartet verursacht das Licht ein derartiges Stechen in meinem Hinterkopf, dass ich brumme: „Oh. Gott. Ich. Trinke. Nie. Wieder." Dabei verrenke ich mich, um irgendwie an das plärrende Telefon heranzukommen, das viel zu weit weg liegt.
Mit den Fingerspitzen berühre ich es bereits, strecke mich noch ein wenig mehr, weigere mich aufzustehen, um zu dem Tischchen zu gehen, auf welchem mein Handy summt. Mit Schwung mache ich mich lang, erreiche tatsächlich mein Telefon, freue mich darüber, bereue die Aktion noch im selben Moment, weil ich das Gleichgewicht verliere und mit einem spitzen Aufschrei zu Boden stürze. Aus dem Bett falle. Autsch.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht rolle ich mich auf dem Teppich zusammen und seufze. Der Tag beginnt mindestens genauso mies, wie der letzte zu Ende gegangen ist. Fantastisch. Mürrisch drehe ich mich auf den Rücken und blicke zum Fenster. Die Sonne steht schon hoch am Himmel, es muss schon nach Zwölf sein. Wo Roman steckt, weiß ich auch nicht. Nach unserem Streit gestern habe ich mir ja in der Diele fast den Hals gebrochen und danach weiß ich nicht mehr allzu viel. Wenn ich an mir herunterschaue, stelle ich fest, das übergroße Shirt, welches ich trage, ist nicht meins. Unterwäsche habe ich auch noch an. Dem widerlichen Geschmack in meinem Mund zu urteilen, sollte ich dringend mal die Zähne putzen und eine Dusche wäre sicherlich auch von Vorteil. Ich muss wie eine ganze Kneipe müffeln. Wieso mein Handgelenk bandagiert ist, kriege ich auch nicht mehr zusammen. Was hab ich denn bloß getrunken gestern? Ein Vergessens-Elixier?
Erst jetzt fällt mir wieder ein, dass ich nur wegen meines bimmelnden Handys auf dem Fußboden gelandet bin und entsperre mein Telefon. Zwei Anrufe in Abwesenheit. Beide von meiner Schwester. Auch wenn mein Kopf sich anfühlt, als würde er zerbrechen, rufe ich sie zurück, hoffentlich war es wichtig.
„Bella?" Lilly klingt aufgeregt, ich murre etwas Unverständliches in den Hörer.
„Geht's dir gut?" Ich schmatze müde und meine: „Geht. Was gibt's?"
„Roman hat mich angerufen, wegen gestern. Geht's dir besser?" Er hat was? Was ist er denn bitte für eine Petze? „Wieso ruft er dich deshalb an?", nörgle ich übellaunig und ziehe die Knie an, weil mein Steißbein beginnt zu schmerzen.
„Ich glaube, er wusste nicht, was er machen soll. Er hat sich Sorgen gemacht. Du warst wohl voll wie zehn Russen und hast die halbe Nacht gekotzt. Er war verunsichert, ob er nicht lieber einen Arzt rufen soll." Ihh. Jetzt erinnere ich mich leider auch. Sobald Roman mich in den ersten Stock bugsiert hatte, wurde mir wieder schlecht. „Bitte nicht, Lilly. Ich will das vergessen. Das war schrecklich", bringe ich heiser hervor, sie kichert und will wissen: „Wieso hast du dich so abgeschossen?" „Ach das hat er dir nicht verraten?", maule ich höhnisch, sie seufzt. „Nein, er hat nix gesagt. Was war los?" Ich drehe mich auf die Seite und erkläre ihr: „Wir haben uns gestritten. Dann hab ich halt getrunken. Und wie's scheint, war's zu viel." „Wieso habt ihr gestritten?" Mit den Augen rollend murre ich: „Sag mal, willst du auf Psychologie umsatteln oder was? Ist doch egal!" „Nein, ist es nicht! Immerhin war er so verzweifelt, dass er mich angerufen hat! Was ist vorgefallen?", zickt Lilly zurück und ich gestehe schließlich doch: „Er wollte wissen, ob wir als Paar oder als Freunde zu der Party gehen. Das fand ich lächerlich und dann haben wir uns halt gezofft. Was weiß ich, er war echt scheiße zu mir! Ich glaub, er hat mit mir Schluss gemacht. Aber sicher bin ich mir da nicht." „Wie bitte?", quiekt sie in mein Ohr, „Du weißt nicht, ob er Schluss gemacht hat?" „Ja, keine Ahnung. Ich kann mich nicht dran erinnern! Herrgott, Lilly, ich hab nen Filmriss!" Was sie da vor sich hinmurmelt, verstehe ich nicht. „Dann sieh zu, dass du mit ihm redest!", meckert Lilly genervt, was mich wiederum stresst. Wieso regt sie sich denn so auf? Es geht ja um meine Beziehung, nicht ihre. „Jaha, beruhig dich mal. Ich mach das schon, aber ich bin doch grad erst wachgeworden und aus'm Bett gefallen. Also chill mal", bremse ich sie, sie lacht. Vermutlich über die Vorstellung, wie ihre kleine und ziemlich verkaterte Schwester aus dem Bett gestürzt ist. Wie mitfühlend sie doch ist. Ich hab sie in diesem Moment wirklich besonders lieb. „Red mit ihm!", weist sie mich erneut an ich verspreche es und wir legen auf.
Stöhnend strecke ich alle Viere von mir und lasse meine Fingerspitzen über den Teppich gleiten. Na dann muss ich jetzt wohl nach unten gehen und mit Roman sprechen. Aber vorher muss ich ins Bad, sonst fällt der von den Alkoholausdünstungen um, das wäre nicht hilfreich. Also rappele ich mich auf, statte dem Badezimmer einen längeren Besuch ab und traue mich dann hinab ins Erdgeschoss, wo ich hoffe, dass ich Roman allein antreffe, um mich nicht auch noch den neugierigen Blicken seiner Eltern und Marco stellen zu müssen. Das ist doch alles schon peinlich genug. Die halbe Nacht hab ich überm Klo gehangen, das wird nicht unentdeckt geblieben sein – ein schöner Einstand. So eine Schwiegertochter in spe wünscht man sich doch oder? Na sicher nicht...
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An alles kann sich unsere liebe Bella nicht mehr erinnern... Oder die Zusammenhänge nicht mehr herstellen. Jaja, der liebe Alkohol. o.O
Da steht also nochmal ein klärendes Gespräch an, sie hat ja immer noch Sorge, dass er sie abgeschossen hat.
Wird's peinlich? Oder kann sie das mit Roman unter ver Augen klären? Was denkt ihr?
Nunja, ich verabschiede mich dann hiermit auch und wünsche euch allen einen schönen Silvesterabend, gute Partys, natürlich gutes Essen und nur das Beste fürs kommende Jahr! Ich danke euch allen für eure Treue, euer Feedback und dass ihr den Quark mögt, den ich da so verzapfe! :) Das Schreiben gibt mir echt viel <3
Ich feiere dieses Jahr ganz entspannt mit der Familie und lasse die anderen für mich die Stadt auseinandernehmen. Wie sieht's bei euch aus?
In diesem Sinne, feiert schön - oder verschlaft, wie auch immer ihr mögt, wir hören, beziehungsweise lesen uns im neuen Jahr wieder! <3
Knutscha,
eure Mercy <3
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