38.

Halluu, ihr Süßen! Na jetzt wird's spannend ^^ Viel Spaß! <3

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* Roman *

Erschrocken sehe ich zu Bella hinüber, die tiefrot anläuft und mit offenem Mund ihren Vater anstarrt. Das war so wohl nicht geplant. Zu meiner Überraschung lässt Bella meine Hand aber nicht los, sondern hält sich verkrampft daran fest, als sie antwortet: „Ähm, nein, Papa. Das stimmt nicht. Es ist nur schön wieder in Dortmund zu sein nach der langen Zeit", sie schaut mich kurz an, „Das meinte Lilly sicherlich." „Ja! Ja, natürlich! Entschuldige, Papa, das war missverständlich formuliert", stimmt Lilly hastig zu und die beiden grinsen ihren Vater an. Max guckt ziemlich enttäuscht und ich bin unsicher, wie ich Bellas Reaktion finden soll. Sicher, ihrem Vater wird sie unsere Annäherung nicht direkt auf die Nase binden wollen, vor allem wenn wir selbst noch nicht geklärt haben, in welchem Verhältnis wie nun zueinander stehen, aber irgendwie fühlt es sich dennoch komisch an, dass sie sich so rausredet.

„Oh", kommt es von Frank, der ebenfalls wenig begeistert dreinschaut, „Das habe ich dann wohl falsch verstanden. Naja, wie auch immer. Aber Bella, wie sieht's denn nun aus? Für dich kann ich jederzeit eine Stelle freimachen, nimmst du das Angebot endlich an?" Wie immer verliert Bellas Vater keine Zeit, um so etwas zu klären. Nicht einmal nimmt er sich den Moment das mit ihr unter vier Augen zu besprechen, typisch. Überrumpelt beißt Bella auf ihrer Unterlippe herum und gibt dann unsicher zurück: „I, ich weiß nicht, Papa. Lass mich ein paar Tage drüber nachdenken, okay?" Er nickt nur, damit geht man zum nächsten Thema über.

Verloren blickt Bella mich an, in ihren Augen schimmern Tränen und ich drücke sanft ihre Hand, weil ich nicht will, dass sie hier die Fassung verliert und sich noch angreifbarer macht. Schnell blinzelt sie, doch es hilft nicht, eine große Träne rinnt nun über ihre rechte Wange. Ihre bebenden Lippen schirmen das Schluchzen ab, das sich in ihr aufbaut. Hilfesuchend sehe ich Lilly an, die schnell schaltet. „Ach Bella, wir haben den Dessertwein vergessen! Komm, wir holen ihn schnell aus dem Keller!" Fix springt sie auf, schnappt ihre Schwester am Handgelenk und zieht sie mit sich hinaus, ehe irgendjemand anders am Tisch bemerkt, dass Bellas Contenance ins Wanken geraten ist. Lilly und Bella trennen nur knapp zwei Jahre Altersunterschied, was ihre enge Verbindung für mich noch logischer macht. Die beiden halten immer zusammen, besonders wenn es darum geht dem Vater die Stirn zu bieten.

„War es eigentlich deine Idee, dass Bella bei dir wohnt?", unterbricht Vera die Stille, mustert mich dabei eingehend, als wolle sie keinen Wimpernschlag verpassen. „Ja, ich wollte, dass sie wieder hierherkommt. Immerhin ist hier irgendwie auch ihr Zuhause und es ging ihr nicht gut", erkläre ich langsam, auf Franks Stirn entstehen Falten und er mischt sich ein: „Und wie lange soll das so weitergehen? Sie muss wieder arbeiten und nicht nur Ferien machen!" Seufzend erwidere ich: „Das wird sie! Gib ihr doch den Moment sich zu erholen! Hast du eigentlich auch nur den Hauch einer Ahnung, wie es ihr ergangen ist in dem verdammten Unfallklinikum?" Dabei geht mein Puls in die Höhe, alle starren mich entgeistert an, weil es nicht meine Art ist so mit Bellas Vater zu sprechen. Dieser schnaubt verächtlich und poltert: „Als ob du das beurteilen könntest! Nach dem Theater zwischen euch! Isabella ist viel zu empfindlich, das ist alles! Sie wird schon noch lernen, dass man an Chirurg seine Ellenbogen benutzen muss! Nur mit Nettigkeiten kommt sie nicht weit! Ich weiß, dass du davon nichts verstehst, aber misch dich nicht ein und komm mir nicht so! Isabella ist mein Kind und nicht deine Geliebte! Reiß dich gefälligst zusammen, wenn du an meinem Tisch sitzt!"

Fuchsteufeldswild fuchtelt er dabei mit seinem Dessertlöffel umher, stößt beinah sein Weinglas um. Zornig springe ich ruckartig auf, sodass mein Stuhl nach hinten kippt und pampe ihn außer mir an: „Bella ist nicht empfindlich, Bella hatte keine Kraft mehr und wäre da oben kaputtgegangen! Aber das interessiert dich ja wieder nicht, weil es nicht der Norm entspricht, nicht wahr? Schwing keine großen Reden und kümmere dich um deine Tochter, du Supervater! Ich gehe gerne wieder, der Empfang war ja auch wirklich wieder äußerst herzlich!" Wütend steige ich über den Stuhle, drehe mich noch einmal um zu Bellas Vater, der erstaunt nach Worten sucht und den anderen, die mich fassungslos anstarren: „Bella kann so lange sie will bei mir bleiben, egal was zwischen uns war! Im Gegensatz zu dir ist es mir nicht egal, wie es ihr geht! Mir ist es nicht wichtig, ob sie Karriere macht, ich will, dass sie glücklich ist! Und das wird sie übrigens nicht mit diesem Deppen Max! Schönen Abend noch!" Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten stapfe ich hinaus in den Flur, wo ich Bella in die Arme laufe.

„W-was war denn los?", stammelt sie erschrocken, ich atme schwer, mein Herz prescht gegen meine Rippen und ich schüttle den Kopf. „Ich sollte gehen, ehe dein Vater mich mit der Schrotflinte hinausbegleitet", murmle ich, hinter mir höre ich die Streiterei aus dem Esszimmer, verstehe aber nichts, weil alle aufgebracht durcheinander rufen. „Dann lass uns gehen", schlägt Bella vor, reicht mir ihre Hand und zieht mich zur Haustür. Fragend sehe ich sie an und will wissen: „Du gehst jetzt einfach? Nachdem ich mich so aufgeführt habe?" Schulterzuckend nimmt sie ihre Tasche und meint lächelnd: „Weshalb sollte ich hierbleiben, wenn du derjenige warst, der sich für mich stark gemacht hat? Warum sollte ich hierbleiben wollen?" Es folgt ein flüchtiger Kuss auf meine Wange, dann hebt sie die Hand zum Abschied für ihre Schwester, die im Türrahmen der Küche steht und es ihr gleichtut. „Mach, dass ihr wegkommt, ehe Papa sich fängt. Es war schön euch zu sehen!", sagt sie leise und lächelt wohlwollend. Wir nicken und verlassen dann das Haus von Bellas Eltern, ohne uns ein weiteres Mal umzusehen, ohne Auf Wiedersehen zu sagen.

In der Einfahrt bemerke ich erst jetzt den protzigen Porsche, der sicher Max gehört. So eine Schwanzverlängerung passt zu ihm. Schweigend klettern wir in den Wagen, ich starte den Motor, da beugt sich Bella zu mir, zieht mich am Arm in ihre Richtung und küsst mich sehr lang. „Danke", haucht sie mir ins Ohr, ich fahre mit meinen Fingerspitzen über ihre Wange und entgegne leise: „Für dich immer."

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Na endlich sagt mal jemand dem Herrn Papa, dass er sich schrecklich aufführt! Roman, unser Held *-*

Dass Bella nicht gleich alles offenlegt, kann man auf der Basis dieser schwierigen Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater vermutlich schon verstehen.

Aber am Ende begleitet Bella Roman und bleibt nicht bei ihrer Familie - auch eine Art Statement...

Wie fandet ihr das Pitel?

Wenn euch die Story gefällt, teilt sie doch bitte! So erreiche ich mehr Menschen, die vielleicht Lust auf eine kleine Lovestory haben <3 Dankeschön!

Knutscha,

eure Mercy <3

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