30.
Guten Morgen, meine Hübschen! Wie verbringt die Chaostruppe ihren letzten Urlaubstag? Seht selbst! :)
--------
* Roman *
Mit jeder Stunde, die vergeht, rückt unsere Abreise näher. Bei allen merkt man, dass sie gerne noch länger auf Ibiza bleiben würden. Allen voran aber mein kleiner Bruder, der sich Hals über Kopf in Fiona verguckt hat. Bereits jetzt planen die beiden, wie und wann sie sich besuchen können. Ich finde das wirklich süß und gönne es ihm. Er hatte in den letzten Jahren nicht unbedingt Glück mit den Frauen.
Als Bella mit Daniel und Fiona im Wasser ist, nutze ich den Moment und spreche mit ihm: „Dich hat's ganz schön erwischt, oder?" Die Tatsache, dass er rot wird, ist eigentlich schon Antwort genug. „Wann seht ihr euch wieder?" Mit einem verklärten Ausdruck in den Augen entgegnet er lächelnd: „Bald, sehr bald. Ich weiß nicht, wieso sie mir den Kopf dermaßen verdreht hat, aber sie hat es getan. Das hab ich so noch nie erlebt, ehrlich!" Einen Augenblick beobachten wir beide die Mädels, die Daniel gerade dazu bringen wollen einen Handstand im Sand zu machen, dann meint Marco: „Na und du? Was wird aus Bella und dir? Ist das jetzt etwa doch die ganz große Liebe? Ohne Vielleicht , ohne Wenn und Aber?" Über seine Formulierung muss ich schmunzeln, denn sie kommt nicht von ungefähr. Als Isabella mir vor knapp zehn Monaten eine unschöne Abfuhr erteilte und meine Welt zusammenbrach, hing ich eines Abends unglücklich an der Schulter meines Bruders, hatte eindeutig zu viel getrunken und heulte ihm die Ohren voll, dass sie meine große Liebe gewesen sei, dass es nur sie für mich geben würde. Ganz so drastisch würde ich es jetzt nicht formulieren.
„Kein Vielleicht, was meine Gefühle betrifft, aber alles andere werde ich herausfinden. Bella und ich müssen gucken, ob das, was hier funktioniert auch im Alltag Bestand hat. Das gilt für Fiona und dich ja auch", erkläre ich, Marco will wissen: „So nüchtern? Wirklich? Wenn ich dich daran erinnern darf, wie sehr du gelitten hast, als sie dich nicht wollte? Was, wenn das wieder geschieht? Was, wenn sie sich plötzlich umentscheidet? Ich begreife sowieso nicht, woher ihr Sinneswandel kommt, du? Hast du keine Angst, dass diese Liebelei ein Urlaubsflirt bleibt und ihr euch danach wieder zofft? Woher nimmst du dieses Vertrauen Bella gegenüber?"
Kurz denke ich über all seine Fragen und unterschwelligen Vorwürfe nach, dann antworte ich: „Im Gegensatz zu dir kenne ich Bella sehr gut. Ich weiß, dass du ihr ihr Verhalten noch immer nicht verziehen hast. Ich tue nicht so, als wäre das damals alles nicht passiert, ich habe nicht vergessen, wie weh es getan hat. Wie könnte ich auch? Natürlich erinnere ich mich daran, wie sie sich umdrehte und nicht mehr zurücksah, wie sich mich von sich gestoßen hat. Aber es ist anders. Bella ist anders. Sie meinte, sie würde es bereuen, dass wir es nicht versucht haben, dass sie abgehauen ist. Und ich glaube ihr. Ich will ihr glauben, weil es sich so echt und überwältigend anfühlt, wenn sie mich auf diese ganz besondere Art ansieht, wenn sie in meiner Nähe ist. Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird, aber ich glaube Bella, dass das echt ist, was sie empfindet. Sie macht mir nichts vor." Langsam nickt mein Bruder, scheint zu überlegen, was er sagen soll.
„Auch wenn ich ihr manchmal den Hals umdrehen könnte, weil sie so ist, wie sie ist und weil sie dich verletzt hat – du bist mit ihr so widerlich glücklich, das kann ich nicht wegreden. Hoffentlich endet es dieses Mal nicht im Drama. Ich will ja auch bloß, dass du glücklich bist. Immerhin bist du mein großer Bruder!" Über so viel Rührseligkeit müssen wir dann aber beide lachen, umarmen uns aber dennoch.
„Stören wir etwa?", ertönt da Bellas Stimme hinter mir, sie grinst, als ich mich zu ihr umdrehe. „Nein, nein!", lache ich, wenn ich mich dennoch ein wenig ertappt fühle. Ihr gegenüber habe ich noch nicht so deutlich gemacht, wie viel mir das alles bedeutet, was zwischen uns passiert, was sich da entwickelt. Ich will sie nicht verschrecken und auch selbst nichts überstürzen. Ein wenig innere Zurückhaltung ist mir geblieben von der Enttäuschung vor zehn Monaten. Es ist kein Zweifel, nur Zurückhaltung.
Die Jungs und ich veranstalten am Strand noch einen kleinen Wettstreit sportlicher Art, den ich knapp gewinne. Da zahlt sich das Training in der ersten Bundesliga dann doch aus, ich bin von uns Fünf in der besten körperlichen Verfassung.
Verschwitzt falle ich neben Bella, die breit grinst. Tatsächlich guckt sie ein bisschen komisch. „Alles klar?", frage ich sicherheitshalber, sie nickt und grinst weiter. „Wieso schaust du so seltsam?" Fiona und sie kichern albern, werfen sich verschwörerische Blicke zu. Was geht denn hier ab? „Was ist denn so lustig?", hake ich ein weiteres Mal nach, die beiden quietschen vor Gelächter und Bella kippt in den Sand. Okay, haben die jetzt beide einen Sonnenstich?
„Hast du die gesehen? Wie die geguckt haben?", japst Isabella außer Atem, deutet auf eine Gruppe junger Frauen unweit von uns und hält sich den Bauch vor Lachen, „Die hatten bestimmt alle einen Eisprung vor Verzückung!" Es gibt kein Halten, die Mädels weinen schon beinah vor Lachen. Mittlerweile muss ich auch schon schmunzeln, das Gelächter ist ansteckend. Mit Tränen in den Augen klammert Bella sich nun an meinen Arm und fleht mich immer noch gickelnd an: „Mach was, Roman! Mach was!" Irritiert entgegne ich: „Und was genau soll ich bitte tun?" Ihr Kichern wird leiser, hört aber nicht auf. „Entweder lächelst du mal lieb in ihre Richtung, dann freuen sie sich noch mehr oder du sorgst dafür, dass sie aufhören zu glotzen und sich dich als den Vater ihrer Kinder vorzustellen!" Sie redet totalen Blödsinn. Muss wohl doch zu viel Sonne gewesen sein heute für sie. Doch Fiona ist genauso albern und ringt nach Luft. Um herauszufinden, warum Bella so lacht, schaue ich doch einmal zu den Frauen hinüber und mir entgehen ihre Blicke nicht. Okay, die gucken wirklich äußerst merkwürdig. Als würden sie gleich anfangen zu sabbern. Mit rosa Herzchen in den Augen. Etwa meinetwegen? Normalerweise würde mir das schmeicheln, doch in meinem Leben hat sich einiges geändert innerhalb der letzten Tage. Deshalb schenke ich den Damen kein charmantes Lächeln, was sie sich wahrscheinlich wünschen würden, sondern beuge mich zu Bella herunter, die schwer atmet von ihrem Lachflash und küsse sie auf den Mund. Sehr liebevoll und zärtlich. Danach streichelt sie mir sanft über die Wange und sagt mit einem Lächeln auf den Lippen: „Das war für mich die beste Lösung, du Frauenschwarm." Schmunzelnd gebe ich ihr einen weiteren kleinen Kuss auf die Nasenspitze und wispere: „Wenn du für mich lächelst, reicht mir das völlig." „Aww, du bist ja richtig kitschig heute!", säuselt Bella, lächelt aber dabei. Doch es stimmt – mich interessieren diese anderen Frauen nicht mehr, Bellas strahlendes Lächeln ist so viel kostbarer als alle Flirts der Welt.
-----------
Mei, diese Harmonie, da wird einem ja fast schlecht xD
Nein, Spaß beiseite - es sei ihnen gegönnt, oder? Ich hätte wahrscheinlich auch blöd geguckt, wenn Roman Bürki vor mir im Sand rumturnen würde ^^
Mich würde ja interessieren, was ihr denkt - über Bella, Roman, ihr Verhalten und all die Dinge, die Marco da angesprochen hat. Ist Roman leichtgläubig?
Falls ihr andere Verbesserungsvorschläge habt - her damit! :)
Knutscha,
eure Mercy <3
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top