25.
Hallöchen meine Süßen, wie wird Bella mit der Situation umgehen? Viel Spaß beim Kapitel! <3
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* Bella *
Mit zerzausten Haaren und ein wenig beschämt tapse ich durch den Flur, um mich im Bad im zweiten Stock herzurichten. So kann ich niemandem unter die Augen treten. Noch immer kann ich Romans Hände auf meiner Haut spüren und diese Erinnerung beschert mir eine warme Gänsehaut. Auch unter der Dusche schließe ich die Augen, lehne mich an die kühlen Fliesen und versuche zu begreifen, was mit mir passiert.
Später warte ich auf die anderen in der Einfahrt, weil wir einen Ausflug machen wollen. Roman bin ich bisher nicht begegnet, worüber ich nicht traurig bin. Was soll ich auch sagen?
„Hey na? Ich kann an nichts anderes mehr denken, als deine warmen Hände auf meinem Körper!" Käme gar nicht psychisch gestört rüber, nein. Aber genauso ist es, ich kann an nichts anderes mehr denken und das macht mich allmählich verrückt! Immer wieder hatte ich mich Roman gegenüber im Griff, egal wie niedlich, kitschig oder anhänglich er war, ich habe es immer wieder geschafft solche Gedanken nicht zuzulassen, zu verdrängen. Doch jetzt sind die da. Sie sind wieder da und lassen mich nicht mehr los. Seufzend raufe ich mir meine braunen langen Haare und zwirble eine Haarsträhne zwischen meinen Fingern.
„Oh, hi. Ich hab nicht damit gerechnet, dass hier jemand sitzt!", ertönt hinter mir eine überraschte Frauenstimme, die ich nicht kenne. Verwundert drehe ich mich um, sie ist offensichtlich fast über mich gefallen, weil ich direkt vor der Haustür hocke. Ist tatsächlich kein richtig guter Platz um sich niederzulassen.
„Hi", begrüße ich sie, noch immer ahnungslos, wer sie ist, „Was machst du hier?" Meine Frage scheint ihr unangenehm zu sein. Bestimmt hat einer von den Jungs sie gestern mitgeschleppt und wird sie nun nicht mehr los. Etwas undeutlich gibt sie schließlich zu: „Marco hat mich eingeladen mitzukommen. Ich bin übrigens Fiona." Wir geben uns die Hand, dann will sie wissen: „Und du? Warst du nicht damals auch auf der White Party? Du musst Nicos Freundin sein, ihr wart ja auch zusammen auf der Party!" Bei ihren Worten werde ich rot und schüttle schnell den Kopf.
„Ich bin Bella und nein, ich bin nicht mit diesem Schwachkopf zusammen. Das war eine Geschmacksverirrung, mehr nicht. Alkohol macht komische Sachen mit einem." Es wirkt sicher sehr ansprechend auf einen mir vollkommen fremden Menschen, wenn ich mich so vorstelle. Ohje, Smalltalk war noch nie so meins. Doch Fiona lacht und setzt sich neben mich: „Achso, entschuldige! Wohnst du auch hier?" Ich nicke und starre dann meine Flip Flops an. Ich habe wenig Lust darauf ihr zu erklären, in welchem Verhältnis ich hier zu wem stehe und schweige. Kurz darauf öffnet sich die Haustür und die Jungs sind endlich abfahrbereit.
Mein Blick streift Roman, der mich fixiert, aber nichts sagt. Zu Siebt verteilen wir uns auf die beiden Autos, etwas unfreiwillig sitze ich dann auf dem Beifahrersitz neben Roman, während Fiona und Marco hinten Platz genommen haben. Zwischen Nico, mir und Roman herrscht noch immer eine so angespannte Stimmung, dass er natürlich bei Eric und Daniel mitfährt. Ich frage mich sowieso, wie das weitergehen soll. Kriegen Roman und Nico ihre Freundschaft wieder hin? Diese Bromance möchte ich nicht auf dem Gewissen haben. Immer wieder sieht Roman mich während der Fahrt an, es wirkt so, als wolle er mir etwas Bestimmtes sagen. Bitte keinen doofen Kommentar mehr zu letzter Nacht. Das heute früh hat mir gereicht.
Als wir später durch die Straßen schlendern und hin und wieder in eins der Geschäfte abbiegen, um uns die angebotenen Sachen näher anzusehen, erwische ich Roman, wie er mich unentwegt ansieht. Das wird langsam unheimlich. In einer Boutique schwärmen alle aus, ich bleibe vor einer Modepuppe mit aufreizenden Dessous stehen und drehe mich dann abrupt um. Nur wenige Meter entfernt steht Roman und wirkt nun ziemlich ertappt. Kurzerhand gehe ich auf ihn zu und ziehe ihn am Arm etwas zur Seite, damit uns die anderen nicht mehr sofort entdecken.
„Was soll das?", zische ich, „ Wieso benimmst du dich wie der letzte Creep?" „Mach ich doch gar nicht!", beschwert er sich, ich lege den Kopf schief und studiere den Ausdruck in seinen Augen. „Was ist los, Roman?", frage ich nun weit weniger angespannt, obwohl es mir schon schwerfällt, überhaupt mit ihm zu sprechen, ohne knallrot zu werden.
„Willst du weiter so tun, als hättest du vergessen, wie wir heute Morgen aufgewacht sind?", erwidert er mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen und meine Knie werden weich. Oha. Daher weht der Wind. Was soll ich jetzt bitte antworten? Wie hätte ich das vergessen sollen, wenn ich doch unentwegt an seine großen Hände denken muss, die sich so verboten gut auf meiner Haut angefühlt haben. Auf meiner Unterlippe nagend nuschle ich: „Und deshalb starrst du mich an oder wie?" Gegenfragen sind aktuell komfortabler als die Wahrheit. Aber nicht mit Roman, der schmunzelnd entgegnet: „Beantworte mir meine Frage. Das ist dir alles nicht egal, oder?" Am liebsten würde ich ihm eine Ohrfeige verpassen und ihm hier und jetzt gestehen, was in mir vorgeht, doch ich bin feige und wende mich ab. Mal wieder.
Doch Roman greift nach meiner Hand, hindert mich daran zwischen den Aufstellern der Kleider zu verschwinden. „Ich weiß, dass du es nicht vergessen hast. Du musst mir nichts vormachen", brummt er, dicht steht er hinter mir, sodass ich seine Körperwärme erahnen kann. Langsam schaue ich nach hinten, er wartet auf eine Reaktion meinerseits. Während mein Herz heftig klopft, beichte ich ihm zwischen all diesen Stoffbergen: „Ich habe nichts davon vergessen und ich will es auch nicht." Mehr bringe ich nicht über die Lippen, blicke ihn nur an und sehne mich nach einem Moment, der dem von heute Morgen nahe kommt. In seinen Armen, beschützt vor der Welt und geborgen. Ein kleines Lächeln huscht über Romans Lippen, dann fügt er leise hinzu: „Ich auch nicht." Einen Augenblick lang rühren wir uns nicht, unschlüssig, was nun als nächstes passiert.
Vorerst geschieht nichts, wir folgen den anderen wieder auf die Straße, als sie nach uns rufen und setzen unseren Weg durch die Läden weiter fort, ohne weiter darüber zu reden, was gerade war. In einem Restaurant gönnen wir uns schließlich ein gemeinsames Mittagessen. Fiona sorgt dafür, dass Marcos Laune stetig bestens ist und er aufhört mich mit bösen Blicken zu belegen. Alleine dafür muss ich sie mögen. Ansonsten überstehe ich das Essen ohne größere Peinlichkeiten und bin sehr froh darüber. Mir tun schon die Füße weh, als wir endlich am Strand Halt machen und beschließen, den Rest des Tages hier zu entspannen. Das kommt mir sehr entgegen. Marco ist plötzlich Feuer und Flamme für ein Gruppenfoto. Ich finde das bescheuert, den ganzen verdammten Tag fotografieren wir uns gegenseitig, posten unser Leben im Internet, aber jetzt muss er dieses Bild machen. Da er nicht locker lässt, rücken wir alle zusammen und geben uns den Blödsinn. Da ich das alles ziemlich lächerlich finde, wie Marco Anweisungen gibt, fange ich irgendwann an zu lachen. Seine Rüge macht es nur noch schlimmer, sodass mir Roman die Hand auf den Mund legt, worüber ich nur noch mehr kichern muss. Schlussendlich kabbele ich mich mit Roman darum, dass er mich wieder loslässt, wobei er mich halb umarmt.
„Hierher gucken!", ruft Marco wieder, ich drehe mich zur Kamera, mit einem breiten Lächeln im Gesicht und endlich kommt die Ansage: „Gut, das Bild ist super!" Anstatt mich gehen zu lassen, kitzelt Roman mich erneut, bis ich jammernd um Gnade flehe, unter ihm liegend im Sand. Außer Atem hebe ich abwehrend die Hände, als er ansetzt mich weiter zu quälen.
„Bitte, ich ergebe mich!", gluckse ich und blinzle ihm zu, er grinst, lässt von mir ab, hilft mir hoch und legt einen Arm um meine Schultern, als wir uns zu den anderen gesetzt haben. Dafür erntet er nicht nur von mir einen schiefen Blick. Allerdings bringe ich es nicht über mich ihn jetzt von mir zu weisen, weil ich das auch gar nicht will. Es scheint, als würde ausnahmsweise mein Herz die Entscheidungen treffen und mein Verstand den Kürzeren ziehen. Untypisch für mich.
Wir genießen alle den Nachmittag, an dem es sehr friedlich zugeht. Selbst Nicolas und Roman wechseln ein paar Worte, ohne sich an die Gurgel zu gehen. Als bis auf Fiona und Marco alle im Wasser sind, lehnt Roman sich zu mir, schiebt seine Hand auf meine Taille und flüstert mir ins Ohr: „Ich fand es schön so aufzuwachen." Unsicher beginne ich zu lächeln, weil seine Worte mir schmeicheln, aber gleichzeitig auch Druck ausüben, weil sie implizieren, dass ich darauf antworte. Ich hatte Herzrasen, denke ich ratlos, da drückt er mir einen liebevollen Kuss auf die Schläfe. Die Nervosität, die in mir losbricht, ist kaum zu beschreiben, trotz der Unschuld seiner Annäherung. Das einzige, was ich tue – ich lehne mich gegen Roman, sodass wir uns näher sind. Dabei schließe ich die Augen und sage dann so leise, dass nur er es hören kann: „Lass mich bitte nicht los."
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Aaawww <3 Na wer sagt's denn? Es passiert endlich was und Bella gibt zu, dass sie in seiner Nähe sein will! Sweet, oder?
Wie findet ihr das? Gefällt's euch? Oder wirds schon langweilig?
Ich mach mich jetzt mal fertig für die Arbeit und wünsche euch allen einen fantastischen Dienstag!
Knutscha,
eure Mercy <3
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