20.
Hallu ihr Süßen, hier ein Kapitel zum Feierabend :) Viel Spaß! <3
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* Roman *
Am nächsten Tag ist die Stimmung im Haus weiterhin recht bedrückt. Keiner weiß, wie er sich verhalten soll und so wird relativ wenig gesprochen. Niemand will in ein weiteres Fettnäpfchen treten und den nächsten Super-GAU auslösen. Bella und ich koexistieren vorerst nur, wenn auch die Blicke, die wir austauschen, deutlich entspannter geworden sind. Seit unserem Gespräch gestern Abend habe ich tatsächlich noch viel über diese vertrackte Situation nachgedacht und mir ist einiges klargeworden. Das, was ich brauchen werde, um mit all dem zurecht zu kommen – ist Geduld. Und darin übe ich mich jetzt. Wenn es auch nicht unbedingt zu meinen größten Stärken zählt, einfach nur abzuwarten.
Mittags hänge ich mit Daniel und meinem Bruder am Pool herum, wir reden über alles Mögliche, bis Marco mit einem Mal doch das heikle Thema anschneidet – Bella und mich.
„Erklär es mir, was genau erwartest du denn jetzt? Dass ihr die Kurve kriegt und am Ende doch noch glücklich werdet oder wie?" Der spöttische Unterton gefällt mir nicht und ich murre: „Wieso interessiert dich das denn jetzt? Du hast deine Meinung bereits deutlich gemacht, das musst du nicht wiederholen." Dabei sehe ich ihn wieder vor mir, wie er mich davon abhalten wollte, Bella aus dem Sturm wieder nach Hause zu holen. Verächtlich zischt er: „Sie ist und bleibt zu wankelmütig! Das war sie schon immer! Wieso siehst du das nicht und verzeihst ihr immer wieder? Wenn es nach dir gegangen wäre, wärt ihr seit zehn Jahren ein Paar, gib es doch wenigstens mal zu!" Peinlich berührt blicke ich mich um, ob von den anderen jemand mithören kann.
„Halt die Klappe, Marco!", warne ich ihn, das geht wirklich zu weit, „Sie ist nicht wankelmütig, sie will sich halt sicher sein bei dem, was sie tut. Was ist falsch daran?" Ehe mein kleiner Bruder etwas erwidern kann, mischt sich Daniel ein: „Wollt ihr mir etwa weismachen, dass zwischen Bella und dir schon so lange was läuft? Wieso weiß ich nix davon?!"
Kopfschüttelnd korrigiere ich ihn: „Weil es nicht stimmt. Marco übertreibt maßlos. Wir haben durchaus schonmal geknutscht, aber sonst nichts. Ich bin nicht seit zehn Jahren unglücklich in sie verliebt, wenn du das jetzt denkst. Aber sie ist mir wichtig. Wichtiger als andere Menschen. Meinem Brüderchen passt das halt schon lange nicht, weil er dann hin und wieder nur die zweite Geige spielte. Und dann war sie auch noch frech zu ihm, wie kann sie es nur wagen!" Am Schluss muss ich ein wenig darüber lachen, wenn ich mich zurückerinnere, wie Bella Marco letztes Jahr in die Schranken verwiesen hat und er ihr das äußerst übel genommen hat. Sie lässt sich nicht gerne reinreden.
„Also stehst du jetzt auf sie oder nicht?", hakt Daniel nach, er guckt etwas verwirrt. Seufzend fahre ich mir durchs Haar und zucke mit den Achseln. Ich weiß es wirklich nicht, was ich für diese Frau empfinde. Für dieses Mädchen, das schon so lang an meiner Seite ist. Dieses Mädchen, mit dem ich schon so viel durchgemacht habe. Immer hat sie mich aufgefangen, wenn ich von Misserfolgen, Trennungen oder Verletzungen zurückgeworfen wurde. Sie war immer für mich da. Vor fast einem Jahr war ich mir meiner Gefühle sicher, sprach sie aus. Aber jetzt? Die neun Monate, in denen sie sich so rar gemacht hat, haben uns voneinander entfernt. Nicht entzweit, aber entfernt. Wir verstehen uns nicht mehr blind.
„Es ist immer dasselbe mit euch", stöhnt Marco entnervt, rollt mit den Augen, ich brumme: „Es ist trotzdem nicht dein Problem und auch nicht dein Leben."
„Pah!", ruft er aus, „Als ob! Ein Häufchen Elend warst du! Und zwar mehr als nur einmal! Da erzähl du mir nochmal, es sei nicht mein Problem! Wie oft musste ich dich wieder aufbauen? Tu nicht so, als wäre das mit Bella nichts, was dich mehr als einmal aus der Bahn geworfen hat!" Wütend lehne ich mich vor und fauche: „Mit dem einem Mal hier auf Ibiza, waren es drei Mal! Innerhalb von mehr als zehn Jahren! Übertreib doch nicht so maßlos! Es ist kompliziert und das weißt du sehr wohl! Unsere Freundschaft bedeutet mir sehr viel, die schmeiße ich nicht einfach weg, nur weil ich vielleicht noch mehr für sie empfinde! Für ein Vielleicht mache ich das nicht kaputt! Nicht mehr! Sie weiß doch auch nicht, was sie will! Solange das so ist, werde ich mich hüten, nochmal irgendwelche Geständnisse von mir zu geben! Ich bin nicht blöd, Marco! Ich bin nicht bescheuert!"
Kurz hole ich Luft, will weiter schimpfen, als Daniel an meinem Shirt zupft und murmelt: „Roman, dreh dich um!" Verdutzt fahre ich herum, und erstarre. Och nein. Bitte nicht.
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Viele, viele Emotionen in einem Kapitel... Da platzt es dann doch aus Roman raus.
Aber dieses "Vielleicht"? Er empfindet also vielleicht etwas für Bella? Vielleicht? Was sollen wir denn damit nun anfangen? Ich bitte um eure Meinungen :)
Ansonsten wünsche ich euch einen wundervollen Freitgabend, ich leg jetzt endlich die Füße hoch - war ein langer Tag.
Knutscha,
eure Mercy <3
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