17.
Heyhey meine Lieben, gabeln sie Bella doch noch auf? Lasst euch überraschen! <3
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* Bella *
Zitternd, durchnässt bis auf die Haut suche ich Schutz unter dem Vordach eines geschlossenen Restaurants. Noch immer rinnen Tränen über mein Gesicht, sie vermengen sich unentwegt mit den großen Regentropfen. Roman so zu verletzen, hatte ich nie vor. Ich hatte es ihm sagen wollen, nur nicht gleich am ersten Tag, an dem wir uns wieder näher kommen. Verzweifelt wische ich mir mit der Hand das Wasser aus dem Gesicht und blicke auf den Hafen.
Als wir vor einem Dreivierteljahr eines Nachts knutschend auf seiner Couch endeten, wussten wir beide, dass es etwas zu bedeuten hatte. Das war kein Ausrutscher. Bereits damals hatte mein Herz verrückt gespielt, ich hatte mich bei ihm so sicher und geborgen gefühlt, wie noch nie zuvor. Es war, als würde unsere Beziehung erst durch diese Nähe endlich an Vollendung gewinnen. Zu meiner Sehnsucht kam aber auch die Angst Roman zu verlieren, wenn wir die Freundschaft hinter uns lassen und ein Paar werden würden. Das bereitete mir solche Sorgen, dass ich Roman schließlich vor den Kopf stieß, ihm ziemlich schroff mitteilte, dass aus uns nichts werden würde und mich nicht mehr bei ihm blicken ließ. Meine Arbeit und die Distanz waren eine gute Ausrede, um ihn nicht besuchen zu müssen.
Dabei fehlte er mir so unendlich. All die Monate. Nicht nur das, was ich für ihn empfand, denn das tat ich sehr wohl, nein – ich vermisste meinen besten Freund. Wir schafften es zwar, wieder miteinander zu sprechen, aber irgendwas war kaputtgegangen bei unserem Streit, bei meiner Flucht. Wenn der Mensch, der dir alles bedeutet, vor dir steht und dir seine Gefühle gesteht, sollte man nicht weglaufen – doch genau das habe ich damals getan. Ich habe ihm das Herz gebrochen.
Erneut schießen mir heiße Tränen in die Augen, weil es so wehtut. Zu wissen, dass Roman nichts mehr mit mir zu tun haben will, raubt mir die Luft zum Atmen. Ächzend lege ich die Hände auf den Mund, um mein Schluchzen zu dämpfen. Ich habe alles kaputtgemacht! Verkrampft bohren sich meine Fingerspitzen in meine Wangen und hinterlassen ein fürchterliches Brennen. Dabei fühlt sich mein Herz an, als würde es in tausend Teile zerspringen, als würde es unwiederbringlich absterben. Ohne Roman kann ich nicht leben. Ohne ihn ergibt alles keinen Sinn mehr. Weinend rutsche ich mit dem Rücken an die Hauswand gelehnt zu Boden und verstecke mein Gesicht in meinen Händen. Mein Wimmern wird vom Rauschen des Regens geschluckt.
Irgendwann hebe ich mit brennenden Wangen den Kopf, meine dünnen Kleider kleben an meiner kühlen Haut. Unablässig peitscht mir der Regen ins Gesicht, der Wind reißt an mir und ich friere. In dieser Sekunde ist es, als würde ich in ein großes, schwarzes Loch fallen. Als würde man mich dort hinabstoßen, damit ich meine gerechte Strafe bekomme.
In dieser beinah pechschwarzen Nacht, verliere ich das, was mir am meisten bedeutet. Das zu fühlen, ist Folter. Das zu ertragen, ist kaum möglich. Meine Tränen wollen nicht versiegen und ich habe keine Kraft meine, von der Kälte steifen Glieder zu bewegen, als grelle Scheinwerfer mich in den Fokus nehmen und näher kommen. Geblendet wende ich mich ab, hebe schützend die Hand, um mich abzuschirmen. Sollen sie doch kommen und mich holen, wer auch immer da in diesem Wagen sitzt. Noch schlimmer kann es nicht werden.
„Bella?", ruft jemand, ich blinzle ich das Weiß vor mir, welches es unmöglich macht, etwas zu erkennen. Da beugt sich jemand zu mir herunter und schließt mich in seine Arme. Total überrumpelt schreie ich auf, bis meine Augen endlich erkennen, wer da vor mir kniet. Es ist Roman. Vollkommen aufgelöst betastet er mein Gesicht, fragt immer wieder: „Geht es dir gut?"
Ich weiß überhaupt nicht, was hier geschieht. Alles, was ich rausbekomme, sind wenige Worte: „Es tut mir leid, Roman! Ich wollte es dir sagen!"
Ohne darauf einzugehen zieht er mich hoch, ein zweiter Schatten räumt meine Sachen ins Auto und wenig später hocke ich mit klappernden Zähnen auf der Rückbank. Jetzt erblicke ich auch Daniel, der mich angespannt über den Rückspiegel mustert.
„Wir müssen schleunigst nach Hause, sonst ist sie morgen krank", prophezeit er, ich würde ihm da wohl Recht geben. Wie im Traum bekomme ich mit, dass wir zurück zur Villa fahren, dort werde ich sofort ins Bad geschickt, um eine heiße Dusche zu nehmen, danach drückt mir Daniel einen Tee in die Hand, wickelt mich in mehrere Decken ein und stopft am Ende noch eine Wärmflasche unter mein Füße.
„Danke", murmle ich schwach, er lächelt leicht und meint: „Gern geschehen." Dass er dann verschwindet und ich da alleine im Wohnzimmer hocke, ist komisch. Nun haben sie mich zurückgeholt und es redet trotzdem keiner mit mir?
Allerdings fordern die vorangegangene Aufregung und das Bibbern im Regen irgendwann seinen Tribut und ich schlafe so eingemummelt auf dem Sofa ein.
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Gut, Bella wieder eingesammelt. Immerhin.
Hier wird hoffentlich klar, dass Bella ebenfalls viel für Roman empfindet und da einiges unausgesprochen zwischen den beiden steht... Es zerreißt ihr das Herz, wenn er so wütend auf sie ist, wenn er sich von ihr abwendet.
Sie ist keine gefühlslose Bitch, die sich nicht für ihn interessiert... Manchmal trifft sie dumme Entscheidungen, aber das ändert nichts daran, dass Roman ihr wichtig ist.
Jetzt würde mich interessieren, was ihr über Bella / ihr Verhalten denkt. Lasst euch ruhig aus ^^
Knutscha,
eure Mercy <3
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