16.
Huhu ihr Süßen, kriegt Roman sich wieder ein? Wie ergeht es Bella? Viel Spaß beim Kapitel! <3
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* Roman *
Aufgebracht stapfe ich durch den Flur, hole mir ein Bier aus dem Kühlschrank und lehne dann seufzend an dem Küchentresen.
„Ey, Roman", beginnt Nicolas, doch ich bringe ihn mit einer einzigen Handbewegung bereits zum Schweigen. „Halt einfach den Mund, Nico", brumme ich, „Sonst bist du gleich der Nächste." Er trollt sich, die anderen halten sich auch zurück.
Ich verziehe mich auf die Terrasse und versinke auf einer der Liegen in Gedanken. Bilder von letzter Nacht vermischen sich mit denen, die meine Phantasie produziert. Bei der Vorstellung, dass Nico Bellas Körper berührt hat, könnte ich kotzen.
So lange hatten Bella und ich das, was letztes Jahr zwischen uns war, totgeschwiegen. Dass es jetzt so wieder thematisiert wird, hatte ich nicht geplant. „Scheiße", murmle ich planlos, fahre mir durch die Haare und schüttle den Kopf.
Es vergeht sicher eine Stunde, ehe Daniel sich zu mir setzt. Er drückt mir ein volles Bier in die Hand und sagt dann: „Ich weiß, du bist wütend, aber ich glaube, du hättest ihr zuhören sollen." „Warum?", frage ich frustriert, er sieht mich einen Augenblick schweigend an und erklärt mir dann: „Wir wissen alle, dass dich das damals fertig gemacht hat, als Bella einen Rückzieher gemacht hat, aber ihre Gefühle waren und sind echt. Sie rauszuschmeißen löst doch eure Probleme nicht. Nico hat den Bogen überspannt, logisch. Und ich verstehe auch, dass du ihm alle Knochen brechen willst, aber fühlst du dich jetzt besser? Jetzt, wo Bella auf der Straße sitzt und heult? Du hast ihr nicht mal die Chance gegeben zu erklären, was wirklich war. Nico wollte dich sowieso nur provozieren."
Nachdenklich drehe ich die Flasche in meinen Händen, beiße mir auf die Unterlippe und gebe zu: „Nein. Es löst nicht mein Problem. Besser fühle ich mich auch nicht. Ich konnte ihren Anblick einfach nicht ertragen. Ich hätte nie gedacht, dass sie so etwas tun könnte. Dass sie mich so verraten würde." Verständnisvoll klopft er mir auf die Schulter und meint: „Wir sollten sie einsammeln und ihr redet morgen mal in Ruhe miteinander. Ohne Geschrei, Prügelei und Tränen. Ich weiß, was sie dir bedeutet, Roman. Ich weiß es doch."
Noch während wir auf der Terrasse sitzen, beginnt es zu regnen. Erst sind es nur vereinzelte Tropfen, doch mit einem Schlag schüttet es wie aus Eimern. Wir sind bereits beim Nieselregen wieder reingegangen und ich stehe nun unschlüssig am Fenster, starre nach draußen. Mittlerweile ist es sicher zwei Stunden her, seit ich Bella rausgeschmissen habe. Jetzt wird sie auch noch klitschnass. Bin ich wirklich so ein Mensch?
„Na los, komm. Ehe sich deine Kleine noch den Tod holt!", ruft Daniel mir zu, er steht bereits mit dem Autoschlüssel in der Hand im Flur und wartet auf mich. „Ihr wollt sie wieder zurückholen?", fragt Marco verwirrt, ich nicke langsam, ich bin zu weit gegangen. „Aber sie verdient einen Denkzettel! Am besten sogar, dass du endlich den Kontakt abbrichst!", schimpft mein Bruder, den ich nun schief ansehe. Dann will ich von ihm wissen: „Ich weiß, dass Bella damals nicht nett zu dir war, aber dass du ihr das immer noch nachträgst, verstehe ich nicht. Sie hat mein Herz zerfetzt, nicht deins." Eine vernünftige Antwort bekomme ich nicht, ich warte aber auch nicht darauf.
„Und jetzt?", seufze ich verunsichert, als wir im Wagen sitzen und durch den dichten Regen stieren. Daniel schlägt vor: „Ruf sie an, vielleicht ist sie noch nicht weit weg!" Gesagt, getan. Ich lasse es ewig klingeln, aber Bella hebt nicht ab. Entweder hört sie es nicht, oder sie ignoriert mich absichtlich. Letzteres könnte ich auch verstehen. „Sie geht nicht ran", sage ich und werde allmählich unruhig. Ausgerechnet ich bringe Bella in diese Situation? Ausgerechnet ich, der ich doch sonst immer um ihre Sicherheit bedacht war. Ich bin so ein Idiot!
„Dann fahren wir jetzt los und suchen sie! Die anderen sollen die andere Richtung abfahren, obwohl ich denke, dass sie zum Strand gelaufen sein wird, weil sie den Weg wenigstens kennt", bestimmt Daniel und startet den Motor. Mich setzt man aktuell lieber nicht hinters Steuer, das würde sicher schlecht ausgehen, so ein Nervenbündel wie ich mittlerweile bin. Erst jetzt sickert in mein Bewusstsein, was für einen horrenden Blödsinn ich da verzapft habe.
Zügig informiert Daniel die anderen über den Plan und fährt dann los. Es ist finster und die Sicht wird durch das Unwetter noch verschlechtert. Innerlich bin ich dazu übergegangen zu beten, dass Bella nichts passiert ist, dass wir sie finden und ich das mit ihr klären kann. Auch wenn es mich rasend macht, dass sie sich auf Nico eingelassen hat, es ändert nichts an meinen Gefühlen für sie. So absurd das auch klingen mag. Selbst die Abfuhr vor fast einem Jahr tat das nicht. In meinem Herzen nimmt Bella schon so lange den größten Platz ein, nur war ich zu feige, um sie zu kämpfen, als sie damals einen Rückzieher machte und aus uns nichts wurde. Ich wollt sie nicht endgültig verlieren. Heute weiß ich, dass es einer der größten Fehler war, die ich je begangen habe – nicht um Bella zu kämpfen.
Meine Hoffnung schwindet mehr und mehr, als wir bereits an den ersten Restaurants vorbeifahren, ohne Bella bisher gefunden zu haben. „Sie könnte überall sein!", stöhne ich entnervt auf und blicke fest auf die Straße, scanne die Fenster, ohne Erfolg. „Wir fahren einmal runter zum Strand und entscheiden dann, wo wir weitersuchen. Sie ist hier irgendwo. Ruf sie nochmal an", faselt Daniel, der sich bei den teils schlechten Straßen auch sehr darauf konzentrieren muss, den großen Wagen sicher zu manövrieren. Ein weiteres Mal versuche ich sie zu erreichen, erneut erfolglos.
Wenn Bella etwas zustößt in dieser Nacht, verzeihe ich mir das nie. Niemals.
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Und jetzt hat er ein schlechtes Gewissen, dieser Depp... Wenn er vorher mal nachgedacht hätte, müsste er sie jetzt nicht suchen.
Werden sie Bella finden? Hoffentlich unversehrt...
Roman, unser Emotionsbündel, bereut, was er getan hat - aber wie findet Bella das alles eigentlich? Will sie überhaupt noch zurück in die Villa, nachdem man sie so behandelt hat?
Was denkt ihr über diese vertrackte Situation?
Knutscha,
eure Mercy <3
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