106.
Hi meine Süßen, ich hab zwar fast mein Handy ausm Fenster geschmissen, weil mich Wattpad aktuell so ärgert beim Upload, aber here we go! Ich hatte den längeren Atem ^^ (wenn auch wieder mit einem Tag Verspätung -.- )
Viel Spaß beim Lesen!
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* Bella *
"Roman, bitte nicht!", jammere ich, doch er schüttelt lächelnd den Kopf, parkt den Wagen und lässt sich nicht beirren. Also mache ich einen auf bockig, verschränke die Arme vor der Brust und rühre mich nicht vom Fleck. Er steigt aus, öffnet die Beifahrertür und macht einen albernen Knicks, der mich dann leider doch zum Lachen bringt.
"Steig aus", bittet er mich, ich schüttle dennoch den Kopf. "Nein, in diesen Laden gehe ich nicht. Aus Prinzip. In keinen dieser Bonzenschuppen!", meckere ich aufgebracht. Während der gesamten Fahrt habe ich versucht ihm klarzumachen, dass er kein Vermögen für dieses blöde Kleid ausgeben soll für mich, dass wir in einen stinknormalen Laden gehen können und dort bestimmt trotzdem was finden. Es ist wahr, dass das Kleid, was ich bei unserem letzten Versuch, eine Charitygala zu besuchen, ein Einzelstück war, kein Kleid von der Stange. Dementsprechend war es auch echt teuer. Aber das Ding hatte mein Vater damals für mich gekauft, das war irgendwie was anderes.
"Du bist nicht mein Sugardaddy!", maule ich, Roman schmunzelt, lehnt sich an die B-Säule seines Wagens und seufzt.
"Ach Babe... Sei nicht so. Ich will dich nicht kaufen, ich möchte nur, dass du weißt, dass du das schönste Kleid bekommst, damit du glücklich bist. Du bedeutest mir alles, ich würde alles für dich hergeben und wir reden hier von einem simplen Abendkleid, nicht von einem Haus, einem Auto oder sonst was. Okay?"
Dabei streicht er mir eine wirre Haarsträhne hinters Ohr und gibt mir einen verstohlenen Kuss auf die Wange.
"Ich bin nicht käuflich", brumme ich dennoch, er grinst, nimmt meine Hand und zieht mich sanft aus dem Auto.
"Ich weiß doch, jetzt mach nicht so ein Drama draus! Wir wollen doch nur mal gucken. Bitte!", beginnt er zu quengeln, und ich lasse mich schließlich breitschlagen. Mann, sein Hundeblick ist echt zu gut. Oder ich zu schwach. Beides denkbar.
"Ja, okay, okay!", stimme ich zu klettere endgültig aus dem SUV und lande neben ihm auf meinen Füßen. Dass ich immer noch keine geschlossenen Schuhe tragen kann, lässt mich wie einen Touri im Strandurlaub wirken, der einfach überall hin in Flipflops latscht. Aber was soll ich denn machen? Barfuß geht ja auch nicht.
Da ich mich nicht erfolgreich gegen den Ausflug in die Bonzenmeile mit etlichen teuren Geschäften wehren konnte, muss ich mir jetzt die Blöße geben und mit meinem gut angezogenen Freund da rein zu gehen. In Flipflops. Yay. Die skeptischen Blicke sind mir sicher. Wahrscheinlich wird dann gemunkelt, ob Roman sich jetzt vielleicht auch um Sozialfälle kümmert? Der Blödmann hat mir nämlich nicht vorher gesagt, dass ich eventuell underdressed bin mit meiner Leggins, dem Top und meinen Flipflops. Danke dafür. Wenigstens bin ich ein bisschen geschminkt und habe meine Haare zu einem Zopf gebändigt. Ich sehe also nicht aus wie Shrek, aber mein Outfit lässt für diese Preissegmente, in denen sich die Klamotten bewegen, die er sich da angucken will , wirklich zu wünschen übrig.
"Ich schwöre dir, kommt da ein blöder Spruch oder auch nur ein dummer Blick, ich bin weg!", warne ich meinen Schweizer, der die Augen verdreht und bloß nickt.
"Jahaaa, ist angekommen, hör auf jetzt. Nichts dergleichen wird geschehen! Was denkst du eigentlich, mit welcher Sorte Mensch ich mich freiwillig abgebe? Mein Gott, du kleine Dramaqueen", lacht er und schiebt mich sachte Richting Eingang des ersten Geschäftes. Ein Spezialist für Abendmode. Teure Abendmode. Die Tatsache, dass nicht ein Kleid einen Preis trägt im Schaufenster, lässt mich nichts Gutes ahnen. Das macht man doch nur, wenn die Zahl eh keinen interessiert, weil man die Kohle so locker sitzen hat. Boah ne.
Dennoch lasse ich zu, dass er mir nun die Tür öffnet und wir hineingehen. Es duftet ganz dezent nach irgendwas was mir schonmal in die Nase gestiegen ist. Es ist schwach blumig, frisch, sehr unaufdringlich. Komischerweise löst dieser Geruch eine Art innere Ruhe bei mir aus, er erinnert mich irgendwie an frischgewaschene Wäsche. Ich mag diesen Geruch.
Rechts am Eingang steht ein Securitymann im schnittigen Anzug und Knopf im Ohr. Er nickt und begrüßt uns, als wir eintreten.
Vor mir tut sich ein regelrechtes Meere aus Farben, Stoffen und Glitzer auf. Wahnsinn. Das hatte ich von außen gar nicht so wahrgenommen. Etwas irritiert lasse ich meinen Blick schweifen. Der Laden ist deutlich größer, als ich das erwartet habe. Im vorderen Bereich stehen etliche Schaufensterpuppen mit wunderschönen Kleidern ausgestattet, dahinter befinden sich mehrere Kleiderstangen, an denen sich ein verführerische Stück Stoff an das nächste schmiegt. Und wiederum dahinter mache ich die Männerabteilung aus, Anzüge, Hemden, Krawatten.
Ziemlich überfordert und geplättet bin ich stehengeblieben und weiß gar nicht, wo ich zuerst hingucken oder geschweige denn, gehen soll. Da vernehme ich eine Frauenstimme links von mir: "Herr Bürki, schön Sie wieder hier begrüßen zu dürfen! Was können wir für Sie und Ihre reizende Begleitung tun?"
Hat die mich grade reizend genannt? Mich? Die ich aussehe, als wäre ich irgendwo ausgebrochen? Oder hätte vergessen, wie man sich ordentlich kleidet?
Irritiert hebe ich den Blick und erkenne eine gutaussehende kleine Blondine im gut sitzenden schwarzen Kostüm, das förmlich danach schreit, dass es teuer war. Ihr Haar hat sie zu einem eleganten Knoten im Nacken zusammengesteckt und ihre strahlend blauen Augen funkeln, als sie mit Roman spricht.
Wenn die sich über mich lustig macht, dann kann sie aber gleich mal merken, wie reizend ich sein kann. Ich bin drauf und dran sie anzuzicken, da lächelt sie mich ehrlich an. Verdammt. Der kann man ja gar nicht böse sein. Mist.
Roman schmunzelt, schiebt seine Hand auf meinen Rücken und erklärt gelassen: "Wir suchen ein schönes Abendkleid für sie. Gerne was mit Glitzer, das mag sie."
Wow. Jetzt werde ich so rot, da kann ich mich gleich zwischen den bordeauxroten Kleidern dahinten verstecken, würde keinem auffallen.
Engagiert nickt die junge Dame, deren Namensschild sie als "Frau Niewuhn" deklariert. Komischer Name. Aber kann sie ja nix für.
"Na dann schauen wir doch mal!", meint sie, deutet auf die Kleider, "Sehen Sie sich gerne um und erzählen Sie mir, wo es hingeht, was Ihnen gefällt und vielleicht vorschwebt! Wir finden sicherlich etwas Schönes für Sie! Etwas, das Ihre traumhaften grünblauen Augen betont! Kommen Sie!"
Und schon werde ich zu den Stoffbergen geführt und sie beginnt mir die verschiedensten Modelle vorzuführen, Alternativen in Schnitten, Farben und Stilen anzubieten. Himmel, die ist echt motiviert mich hier definitiv mit einem Kleid auszustatten.
Und Roman? Der hält sich Hintergrund und grinst sich einen ab. Sehr hilfreich. Ich bin nämlich dezent überfordert von all den Möglichkeiten. Help!
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Eine kleine Einkaufstour ^^
Na da wird doch bestimmt was dabei sein für unsere Bella oder?
Geht ihr gerne für solche Anlässe einkaufen?
Ich will ehrlich sein, ich finde das immer n bisschen anstrengend... Und Entscheiden am Ende? Boah bitte nicht xD
Habt ein traumhaftes Wochenende!
Knutscha,
eure Mercy <3
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