[Tipp] Der erste Trailer TEIL 4
Hellou Peepz and welcome back!
Es geht weiter mit dem Teil, auf den wahrscheinlich alle gewartet haben.
Teil 1: Das richtige Programm
Teil 2: Die Planung & Der Autor
Teil 3: Das Material & Der Text
Teil 4: Das Schneiden & Die Effekte
Teil 5: Das Rendern & Das Hochladen
6. Das Schneiden
Nun ist es endlich soweit und ihr könnt mit dem meiner Meinung nach spaßigsten Teil anfangen. Dem Schneiden.
Hier gibt es auch viele unterschiedliche Vorgehensweisen und kein Richtig oder Falsch. Ihr könnt eure Eigenen entwickeln, ich plädiere sogar dafür, dass ihr euch das aneignet, mit welchem ihr euch am Wohlsten fühlt. Ich werde euch nur ein wenig an die Hand nehmen und euch zeigen, wie ich es mache.
Ich beginne immer mit der Musik, wie ich auch schon im 3. Teil gesagt habe. Ich schneide die Musik auf die entsprechende Länge, überlege mir, wie man die Übergänge sauber kriegt und füge Soundeffekte ein.
Meine durchschnittliche Trailerlänge liegt bei 1:40 bis 1:50 (genau ausgerechnet bei 1:42). Ich habe schon deutlich kürzere Trailer geschnitten (1:19) und ein wenig längere (2:02). Zu Beginn wollte ich mich strikt an meine "Zwischen 1:30 und 1:50"-Regel halten, aber die habe ich schon längst über Bord geworfen.
Die einzige Regel, an die ihr euch wirklich halten solltet ist:
Nicht zu lang.
Lang definiere ich persönlich bei über zwei Minuten. Natürlich gibt es Ausnahmen, denn einer meiner Trailer ist ebenfalls über zwei Minuten lang. Doch ich habe nichts drin, was unnötig ist, sprich, man langweilt sich nicht (hoffe ich doch).
Es gibt auch Trailer, die bspw. drei Minuten gehen und mich aufseufzen lassen, ehe ich sie mir angesehen habe. Ich gehe schon mit der Einstellung rein, dass es langweilig wird und bisher hatte ich nie unrecht.
Klar, "echte" Filmtrailer sind auch weit über zwei Minuten lang, aber das ist etwas anderes, denn das gesamte Filmmaterial, was verwendet wird, stammt auch aus dem Film und dadurch gibt es viel mehr Möglichkeiten und viel mehr zu erzählen.
Ich will mich daran jetzt nicht lang aufhalten, denn ich glaube, ihr wisst, was ich sagen will. Füllt die Minuten nicht mit langweiligem Zeug.
Wenn die Musik steht, schreibe ich eigentlich immer den ganzen Text und platziere die Stücke dort, wo es nach meiner Planung am besten passt (das kann sich natürlich noch ändern - es ändert sich eigentlich immer).
Dann kommt der Teil, den ich eigentlich nicht so gerne mag - die Szenen raus schneiden.
Das bedeutet, ich füge alle Videos ein, entferne die Tonspuren und gehe sie dann durch, schneide jede brauchbare Szene raus und lösche den Rest.
Das kann dann schon mal gut eine Stunde dauern und ist ziemlich ätzend, aber damit ist der schlimmste Teil auch geschafft. Es folgt das Sortieren der Szenen.
Ich sortiere meist in männlichen Prota, weiblichen Prota, in Landschaften/Städte und andere Menschen. Als Beispiel den Trailer für RED von peniku:
Die "Kategorien" waren Liam, Sophia (in dem Fall also das rote Kleid), die Partys, die Hintergründe, New York und die ziemlich harmlosen und jugendfreien anderen Szenen xD
Danach beginnt der spaßigste Teil.
Ich darf endlich anfangen.
Wo ich anfange hängt ganz von meiner Planung ab. Oft suche ich mir zuerst eine Szene, die lang genug ist, sie als Endszene zu verwenden und setzte sozusagen die Endcard fest. Dann suche ich mir Hintergründe für den Text, passe diesen an, füge Szenen ein, wo ich mir vorstellen könnte, sie später zu sehen, versuche die Planung zu erfüllen.
Oft habe ich zwischen zwei Texten fünf Sekunden Zeit für Szenen. Ich gehe zurück in die Kategorien meiner sortierten Videoszenen und hole mir alle raus, die ich mir vorstellen könnte, in diesem Bereich zu sehen. Nicht alle schaffen es rein, dazu ist die Zeit meist zu knapp. Dann stecke ich sie zurück oder hebe sie mir für später auf (wenn sie noch an einer anderen Stelle brauchbar sind).
Aber denkt immer daran: Ihr versucht eine Geschichte in Bildern zu erzählen, ihr gebt dem Buch die Seele, ihr verschafft dem Autor Leser. Viele Leser (so auch ich teilweise) entscheiden über den Trailer, ob sie ein Buch lesen oder nicht. Nach dem Guardian of Jupiter Trailer für jesuissophia haben viele gesagt, sie werden die Geschichte lesen (worüber ich mich sehr freue, denn sie wird der Hammer werden *-*) und das ist für mich eine große Ehre (Danke nochmal <3).
Hängt also nicht völlig random und ohne System Videoszenen hintereinander. Häufig stoße ich auf Trailer, in denen ein Charakter vorgestellt wird. Nehmen wir als Beispiel mal Harry Styles (ich weiß, das wird anstrengend für die Nicht-Directioner, sorry, aber meiner Meinung nach kann man es an ihm am besten zeigen).
In einer total schlimmen Klischee-FF ist Harry der Klischee Badboy. Er wird im Trailer als Klischee Badboy vorgestellt und es folgen 30 Sekunden Harry Styles Szenen, in denen er einfach nur zu sehen ist, wie er rum läuft, Bananen isst und "böse" guckt. Wow. 27 Sekunden meines Lebens in Langeweile verschwendet.
Dann kommt das Goodgirl ins Spiel. Weitere 30 Sekunden verschwendet, um mir im schlimmsten Fall drei zehnsekündige Bilder eines Models anzusehen, dass sich ja als hässlich und graue Maus beschreibt. Auf den Bildern hat sie natürlich einen Ausschnitt bis in die Tiefen des Tartarus und ist dezent geschminkt.
Hier wurde dann nicht nur der Cast falsch gewählt, sondern so gut wie alles.
Natürlich ist es nicht eure Schuld, schließlich habt ihr die Geschichte (ja wohl hoffentlich) nicht geschrieben. Aber ihr als Trailermaker seid dafür zuständig, den Autor darauf hinzuweisen, den Cast zu ändern und den Trailer interessant zu gestalten.
Um euch zu beschreiben, wie ich diese 60 Sekunden nutzen würde - das schaffe ich nicht. Zumal ich für solche Geschichten auch keine Trailer schneiden würde. Oh, und by the way: Fotos im Trailer sind ein absolutes No-Go, da rollen sich meine Fußnägel auf. Sorry, aber ist leider so.
Um zurück auf Harry Styles zu kommen: In FFs gibt es ihn als "Badboy", als Sonnenschein, als Sänger, leider auch als Vergewaltiger (kommt schon Leute, echt?) und in so vielen anderen Facetten. Greift euch die Richtige.
So wie Liam bei RED: Er ist in dieser Geschichte ein abgehobener kleiner Arsch-Badboy (ein richtiger), das kann man nicht anders sagen. Liam Payne ist - keine Ahnung wie er wirklich ist, aber es gibt sehr viele Videos, in denen er definitiv nicht so ist. Also sucht euch die Art, die gefordert wird.
Immer mal wieder muss ich neue Szenen suchen gehen und raus schneiden (einsortieren, etc). Vieles wird letztendlich gar nicht verwendet, doch lieber zu viel als zu wenig Material. Dem kann ich allerdings nur bedingt zustimmen. Zu wenig Material ist der Horror, aber zu viel ist teilweise auch uncool. Denn dann muss man entscheiden, welche Szenen am besten sind und sich zwingen, die übrigen einfach weg zu lassen und sie nicht irgendwo noch rein zu zwängen (auch das musste ich lernen). Ich würde behaupten, zu viel Material ist das kleinere Übel.
Achtet bitte auch ein wenig darauf, dass die Szene zur Musik passt. Nicht zwingend inhaltlich (ist natürlich auch möglich), sondern dass sie auf den Taktschlag wechseln. Ich hasse es, wenn man denkt, dass jetzt die nächste Szene kommt, weil die Musik es so "vorschreibt" und es nicht passiert - und ich glaube, da bin ich nicht die Einzige.
Auf den Ausschnitt und die Farbe achte ich während des Zusammensetzens gar nicht. Das mache ich zum Schluss, wenn ich alle meine Szenen zusammen habe, alles in seiner Ordnung ist und ich die übrigen Szenen aufräume.
Wenn ihr nur das Video als Ganzes rendern könnt, müsst ihr die übrigen Szenen leider alle löschen. In meinem neuen Programm ist es möglich nur einen bestimmten Teil zu Rendern, deswegen lasse ich "den Abfall" immer links liegen (bzw. rechts, denn das geschnittene ist links und die übrigen Szenen rechts). Man weiß nie, wozu man ihn noch braucht.
Denn wenn das alles geschafft ist, könnt ihr euch an die von mir so getaufte "Nachbearbeitung" setzten. Und das sind die Effekte.
7. Die Effekte
Effekte sind für mich alles das, was in dem Material geändert wird. Das schließt die Größe, die Position, die Farbe, die Bewegung und Textur ein.
Wenn ich alle meine Szenen geschnitten und in ihre Position gebracht habe, wird meine Musik an gemacht und ich verbringe die nächsten ein oder zwei Stunden damit, genau diese Effekte hinzuzufügen.
Ich beginne mit der Größe/Position/dem Ausschnitt. Ich will nur einen bestimmten Teil des Videos zeigen? Ich zoome ran und richte den Ausschnitt auf den gewünschten Teil (achtet hierbei auf die Qualität!).
Ich habe schwarze Ränder an der Ober- und Unterseite? Ich zoome ran und richte nach rechts und links aus.
Ich habe keine schwarzen Ränder im Material, aber in meinem Projekt? Ich richte die Szene nach oben bzw. unten aus, je nachdem ob z.B. der Kopf oder die Hände abgeschnitten sind.
Das ist der erste Durchgang. Es folgt der zweite, indem ich mich um die Farbe, Helligkeit und Qualität kümmere.
Bei dem Trailer für Stairway to Infinity (penkiu) habe ich versucht, alles in einem leichten Blauton zu halten, genauso wie bei Guardian of Jupiter, wobei ich von 0:22-0:28 die Grüntöne und die Sättigung angehoben habe.
Ich habe euch die wichtigsten und gängigsten Effekte aufgelistet und erklärt, und sogar nach ABC sortiiiert, seid stolz :D:
Chroma Keying
Diesen Effekt kennt ihr alle, nur nicht unter diesem Namen. Besser bekannt ist er als "Green-Screen". Beim Chroma Keying könnt ihr bestimmte Farben entfernen. Meist ist es das stechende Grün, was transparent geschaltet wird, doch auch mit anderen einheitlichen Farben wie Blau, Rot, Pink oder Grau ist dies Möglich.
Manchmal gibt es Probleme mit den warmen Tönen (Rot, Orange), denn diese sind auch in der Farbe der Haut enthalten und da man meistens Personen ausschneidet, geht manchmal das Gesicht verloren. Seid da also vorsichtig.
Farbkorrektur
Hier könnt ihr die Farbe des Bildes anpassen, wie ich schon erklärt habe. Oft passe ich die Farbe der Stimmung an - meist handelt es sich hierbei um blau oder grau.
Aber grundsätzlich könnt ihr das Video in alle möglichen Farben setzten, die Frage ist nur, ob es gut aussieht.
Denkt daran, es nicht zu übertreiben. Man soll am Ende am besten nicht sehen, dass die Farbe bearbeitet wurde. Das lässt alle Szenen, zusammengepickt aus dem unterschiedlichsten Ecken YouTubes, so erscheinen, als seien sie wirklich aus einem gemeinsamen Film.
Das ist nicht immer leicht und auch ich übe mich noch darin, also gebt nicht auf!
Helligkeit & Kontrast
Manchmal muss auch an der Helligkeit etwas rum gespielt werden, in Kombination mit dem Kontrast. Es hilft euch, dass man die Videos besser erkennt, vor allem in Schwarz-Weiß-Aufnahmen ist der Kontrast eine Hilfe. Verändert aber hier erst etwas, wenn ihr es schon mit dem Weißabgleich versucht habt (-> s. Weißabgleich)
Sättigung
Steht auch oft in Beziehung zu der Helligkeit, dem Kontrast und dem Schwarz-Weiß-Effekt. Ist euch eine Szene zu farbintensiv, spielt ein wenig an der Sättigung rum und entzieht dem Ganzen Farbe. Kontrast & Helligkeit korrigieren die Änderungen und auch der SW-Effekt ist manchmal eine Hilfe.
Andersrum geht es natürlich auch - schraubt die Sättigung nach oben, wenn ihr Energie und Lebensfreude vermitteln wollt.
Sharpen
Sharpen heißt nichts anderes, als Schärfen. Ist ein Video sehr unscharf (also "sehr" im Sinne von hoher Qualität unscharf, denn ein "sehr Unscharf" sollte es gar nicht erst in eure Auswahl geschafft haben), könnt ihr hier ein wenig nachhelfen.
Funktioniert auch sehr gut, wenn ihr an ein Stück stark heran gezoomt habt. Aber übertreibt es nicht, das kann leicht nach hinten losgehen.
Schwarz-Weiß (SW)
Der liebe Schwarz-Weiß-Effekt...jetzt kommt einiges auf euch zu.
1. Wählt ihn nicht einfach so
Einige Videos sind bereits von sich auch SW und da kann man nichts gegen machen. Aber mischt bitte nicht einfach SW-Videos mit Farbvideos.
Gibt es einen Sinn dahinter, ist das was anderes.
Möglichkeit 1: Lasst das ganze Video in Farbe (und somit die SW-Videos weg)
Möglichkeit 2: Schneidet das ganze Video in SW
Möglichkeit 3: Mischt Farbe und SW mit Sinn! Einige Beispiele:
♤ Die Black-Reihe von Ambi63, dort ist es leicht erkennbar.
♤ RED von peniku (again), die "Rotes-Kleid-Szenen" und nach dem Cut, indem es von Rot zu SW übergeht, sind alle Szenen SW. Davor sieht man schon, dass nur die NYC-Szenen SW sind
♤ Die Vergänglichkeit des Unendlichen von Alexiculair, ein wunderbares Beispiel. Harry, bevor seine Heilung beginnt, in SW und der Cut mittendrin ebenfalls.
Ihr seht, ich denke mir immer etwas dahinter und darum möchte ich euch auch bitten.
2. Lasst euch von Helligkeit & Kontrast helfen
Wenn ihr die Szenen manuell SW gemacht habt, dann korrigiert sie im nach hinein so, wie ich es schon mal angesprochen habe. Bringt Kontrast in die Sache, um Dinge besser hervorzuheben und senkt oder hebt die Helligkeit. Denn oft geht die Aussage des Shots verloren. SW-Videos, die als solche veröffentlicht werden, werden auch anders bearbeitet, sodass sie gut erkennbar sind.
3. SW ist nicht gleich SW
Komisch, oder? Ist die Wahrheit und mir auch erst vor kurzem aufgefallen. Nehmt einmal das Perfect Musikvideo von One Direction - man möge denken, es sei in SW, aber das ist es nicht. Es hat einen minimalen Braunstich.
Deswegen würde ich grundsätzlich alle Videos, die schon SW sind, noch einmal mit eurem Effekt schmücken. Dann sind sie einheitlich mit den von euch SW gefärbten Videos und kleine Unterschiede sind nicht mehr zu merken.
Unschärfe
Auch damit arbeite ich sehr gerne, um etwas ein kleines bisschen unkenntlicher zu machen. Das kommt häufiger Mal vor, wenn die Personen nicht passen, aber das was sie tun perfekt.
Vignette
Um diese Unschärfe zu erzeugen, benutze ich die Funktion der Vignette, da es sich bei mir besser anbietet und die einzige Möglichkeit ist, nur Teile der Szene unscharf zu machen, nicht gleich die ganze Szene.
In meinem Programm kann man also bestimmte Stellen schwarz, weiß, unscharf oder transparent machen. Vor allem das Transparente hilft mir oft da weiter, wo der Chroma Key nicht mehr will.
Natürlich ist das jetzt von Programm zu Programm unterschiedlich, aber falls auch ihr ein Programm haben solltet, wo man mit der ordinären Unschärfe nur das ganze Bild bearbeiten kann, ist das eine gute Alternative.
Weißabgleich
Der Weißabgleich ist wohl der wichtigste Effekt neben der Farbkorrektur. Er hilft euch weiter, wenn ihr das Bild aufhellen wollt, ohne den Kontrast zu verlieren. Bevor ihr euch also an die manuelle Bearbeitung durch Helligkeit & Kontrast wagt, versucht es mit dem Weißabgleich. Sowohl bei SW- als auch bei Farbvideos. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne den Weißabgleich anfangen sollte.
Sowie bei diesen als auch allen anderen Effekten und ohne Frage beim Schneiden selbst, gehört eine Menge Geduld dazu. Ich habe lange gebraucht, um die verschiedenen Funktionen zu entdecken und zu verstehen, was sie tun. Durchhaltevermögen muss gegeben sein.
Also bleibt am Ball, Übung macht den Meister!
Bei konkreten Fragen könnt ihr mir gerne hier oder privat schreiben (ich bevorzuge hier, dann haben alle anderen auch was davon und nein - in diesem Bereich gibt es keine dummen Fragen), ich würde mich freuen, wenn ich euch helfen kann.
Im nächsten und letzten Teil geht es um die letzten Kleinigkeiten, die aber dennoch eine entscheidende Rolle spielen,
Das Rendern & Das Hochladen
Haltet die Ohren steif und bis demnächst, Amelie :)
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