Zwischen Tür und Angel


Zwischen Tür und Angel

Hermine eilte, nach ihrem wenig erfolgreichen Besuch in Hogwarts, zurück ins Ministerium, um dort den Rest des Tages ihrer Arbeit nach zu gehen. Sie arbeitete seit fünf Jahren in der Abteilung für Magische Flüche und hatte gerade mit einem neuen Projekt begonnen. So sehr sie ihre Arbeit auch liebte aber es gab Tage, da sehnte sie sich nach Hogwarts zurück, wo sie ein Paar Jahre Arithmantik unterrichtet hatte, ehe sie mit Finbar schwanger wurde. Kaum war er aus dem gröbsten raus und sie hätte wieder anfangen können zu unterrichten, wurde sie erneut mit Brendan schwanger.

Mit zwei kleinen Kindern und einem Ehemann, hatte sie damals nicht wirklich viele Ambitionen gehabt, wieder zu arbeiten. Im Gegenteil sie war damals froh gewesen, wenn sie abends ins Bett fiel. Und so war sie sechs Jahre lang Mutter und Ehefrau gewesen und völlig unerwartet, war sie dann mit Lorayn schwanger geworden.

Nach dem ihre Tochter geboren wurde, fing es plötzlich an in ihrer Ehe mit Severus zu kriseln. In ihre sonst so harmonischen Beziehung, hatten sich immer mehr Streitereien und Auseinandersetzungen eingeschlichen. Und dann war es passiert, auf einem Zaubertränkesymposium in Stockholm, zu dem sie Severus damals mit den Kindern begleitete, hatte sie im Stockholmer Zoo Kyle kennengelernt.

Hermine wurde aus ihrer Reise in die Vergangenheit wieder in die Gegenwart gerufen, als es an ihre Bürotür klopfte.„Herein", und die Tür öffnete sich.

"Harry", rief sie erfreut, „Komm rein!"

„Stör ich? Ich wollte nur schnell vorbeischauen!", grüßte Harry Potter, der nach dem Fall Voldemorts eine Karriere als Auror angestrebt hatte und gerade dabei war, diese auch sehr erfolgreich umzusetzen.

Harry weiterhin in ihrer Nähe zu haben war ein weiterer Vorteil, den ihre Arbeit im Ministerium hatte. Ron arbeitete ebenfalls als Auror für das Ministerium, doch sein Spezialgebiet war das Ausland und von daher war er nicht allzu oft in London. Doch auch zu ihm und seiner Familie versuchte Hermine regen Kontakt zu halten.

„Ist alles in Ordnung Mine?", fragte der dunkelhaarige Auror und sah die Freundin mit seinen grünen Augen besorgt an.

„Ja, ja sicher. Ich hatte heute nur eine sehr unerfreuliche Begegnung mit dem Vater meiner Kinder, das ist alles.", wiegelte sie ab und begann in ein paar Akten herum zu suchen.

"Mit Snape, was wollte er hier?"

„Nein Severus war nicht hier, ich war in Hogwarts und wollte ihn fragen, ob die Kinder mich nicht dieses Wochenende schon besuchen könnten. Weißt du, ich seh sie so selten und ich habe momentan das Bedürfnis, sie um mich zu haben."

"Verstehe und wo ist das Problem?", hakte Harry nach.

"Das Problem ist Severus selbst, beziehungsweise die Vergangenheit. Er hat mir noch immer nicht verziehen.", erklärte sie und seufzte dabei tief.

Harry musterte die Freundin und runzelte dann die Stirn, „Nun Hermine, nimm es mir nicht übel und ich meine es auf keinen Fall vorwurfsvoll, aber ich versteh ihn. Du bist damals gegangen, nicht er. Und selbst wenn vielleicht jeder andere, irgendwann angefangen hätte, dir zu verzeihen, wir reden hier von Severus Snape. Ich meine, er hat meinem Vater bis heute nicht verziehen, was damals passiert ist und mein Vater ist mittlerweile 36 Jahre tot. Hast du da wirklich gedacht, er könnte dir nach fünf Jahren verzeihen?" Hermine überlegte einen Moment, ehe sie mit einem traurigen Lächeln erwiderte, „Nein, wohl kaum."

„Na siehst du, gib ihm einfach noch etwas Zeit. Aber was hältst du davon, wenn du die Kinder besuchst?"

"Wie meinst du das?", fragte Hermine und sah ihren besten Freund fragend an.

„Na ganz einfach, so viel ich von meinen Jungs weiß, findet an diesem Samstag ein Quidditschspiel statt. Slytherin gegen Gryffindor, was hältst du davon, wenn wir einen kleinen Ausflug nach Hogwarts unternehmen. Mal sehen, ob Ron ebenfalls Zeit hat!"

„Harry, das ist genial, die Jungs werden Augen machen!", quietschte Hermine und sprang ihm um den Hals.

„Abgemacht, ich hol dich gegen zehn ab und dann machen wir uns gemütlich auf den Weg. Ich bin sicher, dass Lily sich freuen wird Lorayn wieder zu sehen."

„Ist gut, mal sehen ob ich Kyle dazu überreden kann mitzukommen, er ist momentan vertieft in sein neustes Projekt, ein Buch über „Seltene Zaubersprüche des alten Russlands", aber ich denke etwas Abwechslung würde ihm gut tun!"

"Ich kann mir vorstellen was das heißt, wenn er recherchiert", lachte Harry und umarmte Hermine zum Abschied noch einmal fest, „also dann bis Samstag!"

"Bis Samstag". Leise schloss sich die Tür hinter dem berühmten Auror und Hermine machte sich an die Arbeit.

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Als Hermine am Abend nach Hause kam und das Wohnzimmer ihres Hauses betrat, traf sie fast der Schlag. Über den ganzen Boden waren zahlreiche Papiere und Bücher verstreut, dazwischen fand sie leere Joghurtbecher, Pizzaschachteln, Gläser und Kaffeetassen.„Kyle", rief sie und begann das schmutzige Geschirr aufzuräumen.„Ich komme Liebling", kam die Antwort, irgendwo aus dem oberen Stockwerk.

Nach dem sie die leere Pizzaschachtel und die Joghurtbecher in den Müll geschmissen hatte, hörte sie wie Schritte die Treppen hinunter kamen.„Hey Babe", grinste Kyle und küsste sie erst einmal leidenschaftlich zur Begrüßung.

„Was hat Seamus gesagt?"

„Alles in Ordnung!", log Hermine.

"Wirklich?", fragte der junge Mann und seine blauen Augen leuchteten.

„Wirklich!", bekräftigte Hermine und sie spürte, wie sich langsam das schlechte Gewissen in ihr breit machte, darum sagte sie auch schnell, „Komm hilf mir ein wenig Ordnung zu machen!"

Doch Kyle hielt sie fest und murmelte, „Du bist früh dran heute, sonst hätte ich vorher aufgeräumt."

„Natürlich", entgegnete Hermine mit einem Augenzwinkern und verschloss seine Lippen mit einem erneuten Kuss.

„Ich werde es dir beweisen", mit diesen Worten zog er seinen Zauberstab aus der Tasche seiner Jeans und mit einem leisen, „Ordinare", flogen die Papiere und Bücher feinsäuberlich zusammen und bildeten mehrere geordnete Stapel.

„Sehr brav", murmelte Hermine an seinen Lippen, „Und was machen wir beide mit dem angefangenen Abend? Hast du Hunger, soll ich uns was kochen, bestellen oder wollen wir essen gehen?"„Hm, ich denke bestellen, aber zuerst hab ich, etwas anderes im Sinn!"

„Was denn?", hakte Hermine mit leicht heiserer Stimme nach.

„Komm mit und ich zeig es dir", entgegnete Kyle verführerisch und begann aufs Neue sie leidenschaftlich zu küssen, wobei er sie langsam die Treppen nach oben schob.

Kaum in ihrem großzügigen Schlafzimmer angekommen, begann Hermine an den Knöpfen seines Hemdes zu fummeln und einen nach dem anderen zu öffnen. Kyles Hände wanderten an ihren Seiten entlang, zu ihrem Rücken, wo sie zärtlich auf und ab fuhren.

Als sie sich endlich aus Mangel an Sauerstoff lösen musste, nutzte er die Gelegenheit, um Hermine das Shirt über den Kopf zu ziehen.

Er warf es achtlos auf den Boden und kurz darauf folgten sein Hemd, ihr BH, seine Hose, ihr Rock, und beider Unterhosen. Nicht lang und sie lagen sich nackt auf dem Bett in den Armen und streichelten sich gegenseitig.

Mit einer einzigen Bewegung, drehte Kyle sie auf den Rücken und drang in sie ein. Nach Jahren der Übung wussten beide genau, wie sie sich gegenseitig zum Höhepunkt treiben konnten und fanden ihren Rhythmus. Es dauerte nicht lang und Hermine erreichte ihren Höhepunkt, dem Kyle kurze Zeit später folgte. Er rollte sofort von ihr hinunter und kurz nachdem er seinen Atem wieder gefunden hatte, erhob er sich und verschwand sofort im Bad.

Zu Beginn ihrer Beziehung hatte Hermine, dieses Verhalten von Kyle erschreckend gefunden doch mit der Zeit hatte sie gelernt, es nicht persönlich zu nehmen. Severus war da anders gewesen, sie waren immer noch Minuten später zusammen liegen geblieben nachdem sie Sex gehabt hatten und oft waren sie sogar eingeschlafen, während Severus noch in ihr war.

„Halt, Stopp, Severus Snape hat in diesem Bett nichts zu suchen", schalt sie sich und zum Glück öffnete sich da die Badezimmertür und Kyle trat, in seinen Bademantel gehüllt heraus.

„Was willst du essen Babe?", fragte er und lächelte Hermine liebevoll an.

Doch die schüttelte den Kopf und sagte, „Nichts, ich hab keinen Hunger mehr."

„Doch du musst aber was essen, Indisch, ja?", ohne ihre Antwort abzuwarten, rannte er nach unten, um von dort den Heimlieferservice anzurufen.

Hermine seufzte erhob sich dann, um vor dem Essen selbst noch zu duschen.

Als sie zwanzig Minuten später nach unten ins Wohnzimmer kam, war Kyle gerade dabei, das frisch gelieferte Essen auf zwei Teller zu verteilen. „Wie wäre es mit einem Glas Rotwein?", fragte Kyle, während er Hermine einen Teller vor die Nase stellte, die sich auf einen Stuhl am großen Esstisch gesetzt hatte.

"Wunderbar!", lächelte sie und er verschwand in der Küche, um kurz darauf mit einer Flasche Rotwein und zwei Weingläsern zurück zukommen.

Sie stießen nach dem Kyle die Gläser gefüllt hatte an und begannen zu essen. Es verging eine Weile, in der keiner von ihnen ein Wort sagte, sondern einfach nur das köstliche Essen genossen.

Hermine war es schließlich die, die das Schweigen brach und sagte. „Was hältst du davon, wenn wir am Samstag einen kleinen Ausflug nach Hogwarts machen? Es findet ein Quidditschspiel statt und Fin und Brendan spielen mit und ich als ihr größter Fan muss doch einfach dabei sein. Außerdem kommt Harry auch."Kyle legte seine Gabel zur Seite und sah Hermine direkt in die Augen.

„Hermine, da ist etwas, was ich mit dir besprechen wollte!"Beim Klang seiner Stimme, gingen in Hermine die Alarmglocken los.

„Ja?"

Kyle tat sich sichtlich schwer, er wusste nicht wo er beginnen sollte. „Hörzu du weißt doch, dass ich gerade an meinem Buch schreibe und du weißt auch, wie schwer es ist dafür zu recherchieren!"

„Ja und?"

„Nun ich habe ein Angebot bekommen direkt vor Ort unter Boris Labrutski zu arbeiten!"

Hermine sah Kyle verständnislos an. „Was bedeutet das, Kyle?"

„Das bedeutet, ich kann nach Wladiwostok und dort die hauptsächliche Recherche für mein Buch machen."

„Wann?"

„Bald!"

„Wie bald?

„Freitag!"

„Für wie lange?"

„Ein halbes Jahr Hermine, aber mit gelegentlichen Unterbrechungen!", sagte Kyle und griff über den Tisch nach ihrer Hand.

Doch Hermine entzog sie ihm. „Du fährst für ein halbes Jahr nach Wladiwostok, ohne es vorher mit mir zu besprechen und erwartest, dass ich einfach so damit einverstanden bin? Wann wolltest du es mir denn sagen Kyle, am Freitag?", schnappte Hermine und ihre Stimme war, bei jedem Wort lauter geworden.

„Nein natürlich nicht, Mine, ich wollte es dir sagen, aber ich wollte zuerst deine Testergebnisse abwarten."

Sie schwieg und starrte vor sich hin, nach einer Weile erhob sie sich und sagte. „Ich bin müde Kyle und ich mag jetzt darüber nicht mehr weiter nachdenken. Wir sprechen morgen weiter, gute Nacht." Sie erhob sich von ihrem Stuhl und ging nach oben ins Schlafzimmer.

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