2. Special ~ Ein Sturm zieht auf
17 Monde und 2 Sonnenaufgänge
bevor Hagelsturm, Rankensee und Klippenfall ihre Reise zur Geisterkatze angetreten haben...
~zweites Special~
»Storm? Soll ich auf dich warten?« Eine ganze Baumlänge weiter vorn drehte sich Dämmerkralle zu ihr um. Wegen ihm, ihrem Gefährten, und ihrer damals noch ungeborenen Tochter hatte sie ihre alte Familie, die Streunerbande verlassen und sich dem NachtClan angeschlossen.
»Nein, ich komme schon, bin sofort da!«, schnaufte Storm. Ihre Muskeln brannten. Sie war es nicht mehr gewohnt so viel und schnell zu laufen. Es war ihre erste Jagdpatrouille, seit ihr Junges den Schülernamen bekommen hatte und davor hatte sie mondelang Tag für Tag im Lager bleiben müssen. Jetzt war die Kinderstube leer, dafür aber der Schülerbau gut gefüllt. Storm genoss es, endlich wieder die Düfte des Waldes einzuatmen und beim Rennen den Wind im Pelz zu spüren.
Dämmerkralle kam dennoch zu ihr zurück gelaufen und rieb seinen Kopf kurz an ihrem.
»Ich habe da hinten die Spur einer Maus entdeckt«, miaute ihr Gefährte nach einer Weile.
Storm stupste ihn an, sodass er in die Richtung des Mausgeruchs taumelte. »Na, dann los, bevor sie entkommt! Worauf wartest du noch?«
»Auf dich natürlich«, scherzte er, während er schon davon tappte.
Belustigt schüttelte Storm den Kopf, drehte sich um und schlich um einen gedrungenen Weißdorn herum. Dahinter hatte sie eben das Rascheln von trockenem Laub gehört und vermutete die Beute noch ein ganzes Stück vor der Grenze. Geschickt schlängelte sie sich durch ein Brombeergestrüpp, versuchte, nicht an den Dornen hängen zu bleiben. Den besten Pfad durch die stacheligen Ranken kannte sie noch von den Ausflügen mit ihrer Schwester damals.
Dort vorn, die Erhebung unter dem Moos, jenseits der Brombeeren am Rande einer grasbewachsenen Lichtung, das musste der mittlerweile überwucherte Ast sein, der eines Tages bei einem Sturm von einem Baum abgebrochen und Snow beinahe auf den Kopf gefallen war. Mittlerweile war er sicher morsch, doch das Holz könnte noch knacken, wenn man darauf treten würde. Der Wald hatte sich kaum verändert, alles an ihm erinnerte Storm an die vielen Jagden mit Snow, bevor die Clans gekommen waren und sie sich in Dämmerkralle verliebt hatte. Gleichzeitig schien das alles ein gesamtes Katzenleben her zu sein.
Schließlich war sie nur noch wenige Pfotenschritte von ihrer Beute entfernt. Der Körper des Wesens verschwand fast vollständig hinter seinem buschigen Schwanz. Nur einige Haarbüschel an den spitzen Ohren ragten dahinter noch weiter in die Höhe. Die Luft anhaltend spannte Storm ihre Muskeln an, doch in diesem Moment huschte das Eichhörnchen eine Schwanzlänge weiter und scharrte mit seinen winzigen Pfoten im Laub. Einen Herzschlag später hielt es eine Haselnuss in die Höhe, drehte und wendete sie hektisch in dem Versuch, die harte Schale zu knacken.
Erneut schätzte Storm die Entfernung ab, diesmal war sie schnell genug, doch sie hatte ihre Kraft überschätzt. Ihre Beine waren noch müde vom schnellen Lauf und so landete sie eine ganze Katzenlänge zu früh. Mäusedreck! Selbst Blattpfote hätte einen weiteren Sprung geschafft! Einen kurzen Augenblick lang verdeckten aufgewirbelte Blätter ihre Sicht, beinahe blind stürmte sie los und konnte nur hoffen, dass sie in die richtige Richtung unterwegs war. Tatsächlich tauchte das rotbraune Fell gleich darauf direkt vor ihr auf, nur zwei Mauselängen von ihrer Schnauze entfernt. Selbst der Angstgeruch des Eichhörnchens stach ihr in die Nase, doch so schnell sie auch rannte, der Abstand zu ihrer Beute verringerte sich nicht im geringsten. Stattdessen kamen sie einer dicken Eiche immer näher. Storm machte sich schon bereit, den Stamm hochspringen zu müssen, als auf einmal etwas wie ein Blitz an ihr vorbei schoss.
Weißes Fell stürzte sich auf rotbraunes, kugelte zusammen mit der Beute über den Boden, bis es schließlich still liegen blieb. Mit dem erschlafften Körper der Beute im Maul rappelte sich die weiße Kätzin auf. Das Fell stand in alle Himmelsrichtungen von ihrem mageren Körper ab, doch ihre Augen leuchteten stolz, gleichzeitig aber auch voller Wärme.
Völlig perplex blickte Storm die Streunerin an, dabei sollte sie eigentlich nicht überrascht sein, sie zu hier zu treffen. Zwar befanden sie sich auf NachtClan-Territorium, aber die Berichte der Krieger über Eindringlinge häuften sich in letzter Zeit mehr und mehr. Der Clan sorgte sich um seine Beute und Storm hatte sogar mit angehört, wie Mohnregen sich über die leere Kinderstube gefreut hatte. So hätten sie wenigstes nicht noch mehr hungrige Mäuler zu stopfen. Auch sie selbst hatte Angst, aber weniger um den Clan, als um ihre alte Familie. Nur zu gut wusste sie, dass das anders sein sollte, dass ihre Treue einzig dem Clan gehören sollte, nachdem sie sich für ein Leben bei ihrem Gefährten entschieden hatte, jedoch war ihr ebenso klar, dass sie ihre Mutter und ihre Schwester immer genauso sehr lieben würde, wie ihren Gefährten und ihr Junges.
»Storm! Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen. Sind deine Jungen nun alt genug, dass du sie auch einmal einen Moment allein lassen kannst?« Die NachtClan-Kriegerin zuckte bei den Worten ihrer Schwester zusammen. Sie sollte nicht hier sein! Das ist zu gefährlich! Was, wenn Dämmerkralle uns hört? Schnell warf Storm einen Blick über ihre Schulter, doch ihr Gefährte war nirgends zu sehen.
»Nicht so laut!«, zischte sie Snow trotzdem zu, in der Hoffnung, das Gespräch so beenden zu können: »Es ist nur ein Junges. Und es ist inzwischen sechs Monde alt.«
»Kater, oder Kätzin?« Storm achtete nicht auf die Frage. Sie könnten ein andermal weiter reden, wenn nicht die Gefahr bestand, entdeckt zu werden und vor allem, wenn sie sich nicht so weit im NachtClan-Territorium befanden. »Hör zu. Du musst gehen! Es ist hier nicht sicher. Und jage nicht mehr auf unserem Territorium!«
»Aber wir müssen! Du weißt doch, wie es in den wenigen Monden war, bevor du uns verlassen hast: Fast die ganze Streunerbande musste sich von dem Futter des alten Zweibeiners ernähren, weil die Clans uns unsere Jagdgründe gestohlen haben. Jetzt ist selbst er nicht mehr da und das Futter ebenso wenig. Nicht ein Hauch von seinem Geruch ist geblieben. Der Zweibeiner ist wahrscheinlich tot und nun hungern wir! Siehst du das denn nicht, Storm? Ist dir alte Familie so egal? Weißt du denn nicht mehr, wie wir hier früher gemeinsam gejagt haben?«
»Genau das ist es ja, Snow! Du, Moon und der ganze Rest, ihr seid mir ebenso wichtig, wie mein Clan.«
»Aber warum bist du dann gegangen? Warum...«
»Ich war noch nicht fertig.« Storm schnippte ihrer Schwester mit der Schwanzspitze übers Maul. »Ich will nicht, dass einem von euch etwas geschieht. Vor allem dir nicht, Snow. Ich würde immer mit dir teilen.« Kurz stockte sie, als ihr ein weiterer Gedanke durch den Kopf schoss. Ich würde alles für dich geben, sogar mein Leben. »Aber ich bin nicht der NachtClan. Ich bin nicht die anderen Krieger, oder gar Eibenstern. Nimm das Eichhörnchen und geh, bevor sie etwas bemerken!«
Snow nickte und öffnete das Maul, als wolle sie noch etwas sagen, doch sich nähernde Schritte unterbrachen sie.
»Storm? Bist du hier? Storm?« Die Stimme wurde langsam lauter.
Ohne ein weiteres Wort mit Snow zu wechseln, sprang Storm ihrem Gefährten entgegen und übertönte mit einem lauten »Ja, ich bin hier, ich komme sofort!« das leise Rascheln, als ihre Schwester in Richtung Grenze davon huschte.
***
Lautes, vergnügtes Quieken erfüllte die Lichtung. Die beiden Wurfgefährten Eispfote und Lärchenpfote, sowie der etwas ältere Falkenpfote hatten eben mit einer Ladung frischem Moos und Farn das Lager betreten. Falkenpfote hatte sich hinter den anderen zurückfallen lassen und sich unbemerkt an Eispfote angeschlichen, um dann einen Satz in die Luft zu machen und das Moos auf seine Schwester herabfallen zu lassen.
»Hey!«, protestierte die weiße Schülerin etwas erschrocken, wobei ihr die Hälfte ihrer Farnwedel aus dem Maul rutschten. Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen wirbelte sie herum und schleuderte den Rest des Nestmaterials in Richtung ihres Baugefährten. Der war jedoch vorbereitet und wich mit einem schnellen Sprung zur Seite aus, woraufhin sich Eispfote auf ihn stürzte und die beiden jungen Katzen einen spielerischen Kampf begannen.
Lärchenpfote stand die ganze Zeit über nur da und betrachtete sie kopfschüttelnd, bis er schließlich begann, das verstreute Nestmaterial aufzusammeln. Storm machte keine Anstalten aufzustehen und dem Schüler zu helfen, sie hatte für heute genug für den Clan getan. Zwei Feldmäuse und eine Taube hatte sie gefangen und genoss jetzt den letzten Flecken des warmen Lichts der schon tief am Himmel hängenden Sonne. Die Kriegerin lag unter dem moosbewachsenen Pelzbaum, den Kopf auf die Pfoten gebettet und linste aus einem halb geöffneten Auge zu den drei Schülern hinüber. Schon seit sie mit fünf Monden gemeinsam mit Snow und ihrer Mutter das Jagen geübt hatte, war sie auf ihren Streifzügen hier an dieser Lichtung vorbei gekommen, die nun zum Lager des NachtClans geworden war.
Snow... Hoffentlich hat sie das Territorium verlassen! Storm drehte sich der Magen um, als sie sich vorstellte, was geschehen wäre, wenn an ihrer Stelle Mohnregen oder Nadelschatten Snow im NachtClan-Territorium entdeckt hätten. Schon ihre erste Begegnung mit den beiden Kriegern war brenzlig verlaufen, an jenem Tag, an dem Storm und Snow auf der Jagd zum ersten Mal NachtClan-Katzen begegnet waren. Dem Tag, an dem die Streunerbande beschlossen hatte, dem Clan ihr Jagdgebiet kampflos zu überlassen. Auch in diesem Moment, in dem sie im friedlichen NachtClan-Lager lag und die Schüler beim Spielen beobachtete, ärgerte sie sich noch über diese Entscheidung. Die jetzigen Clan-Territorien hatten viel zu lange den Streunern Beute geliefert, um sie so einfach aufzugeben, selbst wenn der SternenClan es so gewollt haben mochte. Das alles hier war einmal Snows Heimat und Moons! Sogar die von Blue und Cloud, obwohl die sich nur von diesem Zweibeinerfutter ernähren!
»Hey, Blattpfote!« Storm spitzte ihre Ohren, als jemand nach ihrer Tochter rief und sah sich nach der jungen Schülerin um.
Ein bis auf den Boden hängender Ast der großen Linde, unter der sich die Baue befanden, erzitterte und eine kleine Schnauze erschien zwischen den Blättern. Gleich darauf kam Blattpfote auf die Lichtung zwischen Pelzbaum und großer Linde gesprungen. Die junge Schülerin warf nur einen kurzen Blick zu Eispfote und Falkenpfote, die sich gegenseitig über die Lichtung jagten, und eilte dann zu Lärchenpfote. Stillschweigend half sie ihm, das Moos einzusammeln und inmitten der Lichtung zu einem Haufen aufzutürmen.
»Danke!«, schnurrte Lärchenpfote, als sie fertig waren und berührte Blattpfote mit der Nase am Ohr.
»Kein Problem.« Blattpfote trat ein wenig schüchtern einen kleinen Schritt zurück, als Eispfote und Falkenpfote keuchend neben dem Moosberg zum Stehen kamen.
Plötzlich richteten sie alle ihre Augen auf den Lagereingang und als Storm ihrem Blick folgte, sah sie Lärchenpfotes und Eispfotes Bruder Dachspfote auf die Lichtung preschen. Die Augen des Schülers funkelten wütend, sein Nackenfell stand ihm zu Berge, als würde er im Kampf einem Gegner gegenüber stehen und sein Schweif peitschte aufgebracht durch die Luft.
»Sie haben es schon wieder getan!« Er war so laut, dass nun die Aufmerksamkeit aller Katzen im ganzen Lager auf ihn gerichtet war.
»Was schon wieder getan?«, wollte Eibenstern wissen. Elegant sprang er von einem flachen Felsbrocken herab, auf dem er gesessen und sich mit seiner Gefährtin Elsterblüte die Zunge gegeben hatte. Der Kater trottete zu Dachspfote hinüber, hinter dem nun auch seine Mentorin und zweite Anführerin Regenwolke, sowie die jüngere Kriegerin Echolied im Lager auftauchten. Nur seine ausgefahrenen Krallen verrieten seine Anspannung.
Echolied trat vor und neigte den Kopf vor dem Anführer. »Die Streuner sind in unser Territorium eingedrungen. Diesmal haben wir sie erwischt, als sie ein Kaninchen erbeutet haben. Allerdings waren es zu viele, um einen Kampf zu riskieren.«
***
Ein beklemmendes Gefühl beschlich Storm, als sich Eibenstern mit seinen Krallen den Pelzbaum hoch zog. Als er beim untersten Ast angekommen war und sich darauf stellte, hörte selbst Storm unten am Boden, wie er vor Anstrengung keuchte.
Der Anführer mit der vom Alter ergrauten Schnauze war zwar nicht mehr der Jüngste, aber er wirkte fest entschlossen, als er gleich darauf zu sprechen begann: »Schon oft haben wir ihren Geruch auf unserem Territorium gefunden, oder die Überreste der Beute gefunden, die sie uns geklaut haben...«
Storm konnte im letzten Moment ein verächtliches Schnauben unterdrücken, denn sie war sich der vielen Clankatzen um sich herum sehr wohl bewusst. Wie selbstverständlich sie doch alle davon ausgingen, dass dies ihr rechtmäßiges Territorium war, dabei lebten sie erst seit einigen Monden hier. Die Streuner hingegen... Nein!, ermahnte sie sich selbst. Es ist nicht nur ihr Territorium, sondern unseres. Ich bin nun schließlich auch ein Teil dieses Clans, genauso wie Blattpfote und Dämmerkralle, deshalb muss ich mich nun auch für ihn einsetzen! Der Clan ist ebenfalls zu einem Teil meiner Familie geworden!
Oben auf dem Pelzbaum fuhr Eibenstern fort: »Und heute haben wir sie schon wieder beobachten können, wie sie in unseren Wald eindrangen! So langsam geht es zu weit. Die Spuren werden immer mehr! Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, werden die Streuner denken, die Grenze hätte keine Bedeutung. Erst vor wenigen Monden haben wir unser altes Territorium an die Zweibeiner verloren. Sie waren übermächtig, keiner unserer Krieger hätte etwas gegen ihre Bäume fressenden Monster ausrichten können, aber diesmal können wir uns verteidigen. Wir werden unser Zuhause kein zweites Mal verlieren, nicht solange ich Anführer bin!«
Zustimmende Rufe und lautes Jaulen ertönte unter den Katzen und als Storm sich umsah, konnte sie nur wenige entdecken, die noch zweifelten. Bis vor kurzem war es auch noch das Zuhause der Streuner!, dachte sich Storm. Erneut kam ihr der Anblick ihrer Schwester in den Sinn, wie sie am Morgen mit dem Eichhörnchen im Maul vor ihr gestanden hatte, fröhlich zwar, aber auch viel zu mager. Und die Blattleere hatte noch nicht einmal wirklich begonnen.
Storm hatte so angestrengt nachgedacht, dass sie den Kater erst bemerkte, als er sich neben sie setzte und sich sanft an sie drückte. Dämmerkralle beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn es zu einer Schlacht kommt, wird Eibenstern dir bestimmt erlauben, hier im Lager zu bleiben. Er weiß, dass es deine Familie ist, gegen die du ansonsten kämpfen müsstest.«
Dankbar schnurrte Storm, doch sie teilte die Zuversicht ihres Gefährten nicht. Nur zu gut wusste sie, dass Eschenstern ihr misstraute und keine Gelegenheit verpassen würde, ihre Treue auf die Probe zu stellen.
»Wir müssen sie endgültig verjagen. Es gab in der Vergangenheit immer wieder kleinere Kämpfe, aber sie scheinen nicht daraus zu lernen!« Eibensterns Sprung zurück auf den Waldboden wurde von erneutem Geheul begleitet. Wer nicht seine Zustimmung auf die Lichtung hinaus rief, nickte wenigstens, oder flüsterte mit seinem Nachbarn. Storm und Dämmerkralle blieben jedoch still und regungslos. Dem Anführer war dies anscheinend nicht entgangen.
Mit einem Schwanzschnippen sorgte er für Ruhe und befahl: » Dämmerkralle, Storm ihr werdet euch meiner Patrouille anschließen. Die restlichen Krieger sind Pfützenschimmer, Sichelblatt und Kornwind. Rotnebel, du führst eine zweite Angriffspatrouille an. Nadelschatten, Eulenflug und Fusselohr werden dich begleiten. Eispfote, Lärchenpfote und Dachspfote, dies wird euer erster Kampf sein. Beweist, dass ihr eifrig gelernt habt! Zwei von euch werden zusammen mit Rotnebels Patrouille aufbrechen, einer kommt mit mir.«
Während zwischen Eispfote und Dachspfote ein Streit entbrannte, wer von ihnen an der Seite des Anführers kämpfen dürfte, sprach Eibenstern schon weiter: »Sprenkelpfote und Knospenpfote, für euch könnte es hingegen schon der letzte Kampf als Schüler sein, bevor ihr so weit seit, euren Kriegernamen zu erhalten!«
Wir brechen also jetzt sofort auf? Entsetzen packte Storm, als ihr klar wurde, dass sie keine Chance mehr haben würde, das alles aufzuhalten.
»Storm?« flüsterte Dämmerkralle und leckte seiner Gefährtin das Fell zwischen den Ohren. »Du musst nicht kämpfen, wenn du nicht willst. Wir beide werden noch einmal mit Eibenstern darüber reden. Du kannst deine Kampfkünste auch noch zeigen, sobald es wieder Streit mit dem FederClan gibt. In den alten Territorien gab es den ständig. Komm mit!«
Dämmerkralle tappte schon voraus, während Storm stehen blieb und ihre Tochter beobachtete. Blattpfote stand mitten unter den überall im Lager umher eilenden Kriegern und sah sich etwas unsicher nach ihrer Mentorin Fusselohr um. Storm konnte den Moment, in dem sie sie neben dem Heiler Tropfenwolke entdeckte, genau erkennen. Beinahe wäre Krallenschatten über die Schülerin gestolpert, als sie zu ihrer Mentorin sprang. Der Krieger fauchte erbost, woraufhin Blattpfote zusammenzuckte, ehe sie sich an Fusselohr wandte: »Was ist mit mir? Kann ich nicht auch irgendetwas tun?«
Fusselohr setzte gerade zu einer Antwort an, da kam ihr Tropfenwolke zuvor. Der Heiler blickte von seinen Kräutern auf, die er eben noch in große Ahornblätter zu Paketen zusammenschnürte. »Das trifft sich gut, ich habe eine Aufgabe für dich. Da du noch nicht weit genug bist, um zu kämpfen, kannst du mir mit den Verwundeten helfen. Du hältst für mich die Augen offen und hältst nach Verletzten Ausschau, während ich die schlimmsten Wunden behandle.«
Nein! Warum kann nicht wenigstens Blattpfote im Lager bleiben, in Sicherheit?, fragte sich Storm. Warum muss ich mit ansehen, wie sich die Katzen gegenseitig die Pelze zerfetzen, die durch mich zu einer Familie gehören?
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