Kapitel 5
Nach einiger Zeit beruhigte ich mich und lächelte meine Freunde dankbar an. Sie würden mich unterstützen, egal was geschah und das gab mir alle Kraft, die ich brauchte, um weiter zu gehen. Ich erweckte meine Flammen wieder zum Leben und nach dieser Unterbrechung gingen wir endlich wieder weiter zu Lokis sicherem Unterschlupf.
Eine gefühlte Ewigkeit später standen meine Freunde und ich auf einer Lichtung vor einer kleinen, scheinbar unscheinbaren Hütte, die mich leicht an Jasons Trainingshütte erinnerte. Doch so 'unscheinbar' war sie gar nicht. Ich konnte eine Art Macht von ihr ausgehend spüren. Es brachte mich zum Erschaudern und irgendwie wurde mir ganz komisch.
Da legte Loki mir beruhigend eine Hand auf die Schulter, als hätte er bemerkt, wie sehr mich sein Versteck gruselte. Schnell wandte ich den Blick davon ab und musterte meine Freunde, die sich augenscheinlich auch etwas unwohl fühlten. Sogar Loki zog eine unsichere Mine.
„Macht euch keine Sorgen. Das ist nur ein Zauber, der hilft, unerwünschte Leute fern zu halten. Einer von vielen. Uns wird nichts passieren und sobald wir im Haus sind, wird dieses unangenehme Gefühl weg gehen." erklärte der Sakur, atmete tief durch und ging weiter auf die Hütte zu.
Ich wechselte einen Blick mit Ann und folgte ihm zögerlich. Das ungute Gefühl wurde immer stärker, je näher ich an das Haus kam. Loki sah kurz über seine Schulter, wahrscheinlich um zu überprüfen, ob wir ihm auch wirklich folgten, bevor er die Türe öffnete. Ich warf einen Blick auf die Dunkelheit hinter der Tür und rümpfte die Nase. Mir war das nicht ganz geheuer.
„Es wird kurz kribbeln, dann müsste das Gefühl weg sein. Der Zauber wird von Sakur-Magie gestärkt. Das hat immer so eine unangenehme Nachwirkung." klärte Loki uns aus der Dunkelheit, die ihn verschluckt hatte, auf. Ich gab einen skeptischen Laut von mir, folgte ihm aber trotzdem ins Haus.
Wie er angekündigt hatte, durchfuhr mich ein unangenehmes Kribbeln, doch dann umfing mich ein deutlich besseres Gefühl. Der Innenraum des Hauses vermittelte eine Art von Sicherheit, die ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Ich seufzte auf und öffnete die Augen, die ich beim Eintreten reflexartig geschlossen hatte.
Es war wirklich schön hier und das Haus wirkte größer, als es von außen erkennbar war. Ann und Derek kamen hinter mir herein und ich machte schnell einen Schritt weiter in den Eingangsbereich. Mein Blick flog über die knapp eingerichtete Küche zu der Sitzecke am anderen Ende des Raumes und ich musste lächeln. Es ähnelte wirklich stark Jasons Trainingshütte und auch hier gingen mehrere Türen aus dem Hauptraum ab.
„Hier können wir uns erst einmal ausruhen und etwas Kraft tanken. Aber wir können nicht länger als bis zum nächsten Morgen bleiben." erklärte Loki und öffnete ohne Umschweife einen der Küchenschränke.
Wie auf ein Kommando fing mein Magen an zu knurren und ich wurde von einem leichten Schwindel erfasst. Die Benutzung meiner Magie machte sich bemerkbar. Die eingesetzte Kraft schwand aus meinem Körper und ich musste mich kurz an die nächste Wand lehnen, um mein Gleichgewicht wieder zu finden. Ich spürte den Sog der Schwäche, der mich mit in seine wohltuende Dunkelheit ziehen wollte.
Eine federleichte Berührung an meinem Arm ließ mich meine Augen wieder auf etwas zu fixieren. Das würde den Schwindel etwas zurückdrängen. Ich spürte, wie meine Flammen, die uns zur Hütte begleitet hatten, erloschen. Ein wenig meiner Kraft kam zurück, sodass ich mich wieder aufrichten und Ann ansehen konnte. Ihre Hand lag noch immer beschützend auf meinem Arm.
„Es ist alles gut. Ich bin nur ein wenig erschöpft. Etwas zu essen, wird helfen... Und dann vielleicht noch ein paar Minuten Schlaf." erklärte ich mit einem wenig überzeugenden Ton. Ich hörte deutlich das Zittern in meiner Stimme, das die Schwäche verursachte. Dennoch nickte Ann und schenkte mir ein ebenfalls geschwächtes Lächeln. Die Flucht aus der Akademie setzte uns allen zu. Auch Derek und Loki ließen ihre Schultern hängen. Ich seufzte.
„Ich mache uns etwas zu Essen und dann können wir schlafen gehen. Ist es für euch in Ordnung, wenn ich mit Averi in einem Zimmer schlafe? Dann könnte sie mit meinem Bruder reden.“ meinte da Loki und ich bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Ich hatte Jason vollkommen vergessen. Es hatte mich zu sehr beschäftigt, dass Loki verfolgt wurde und wir einen Ort zum Übernachten finden mussten.
„Wenn Ave kein Problem damit hat, würde ich mich auch nicht quer stellen.“ erklärte Derek und Ann nickte zustimmend. Ich nickte ebenfalls leicht, was zur Folge hatte, dass mir für einen Moment wieder schwindelte.
„Gut. Sucht euch eines der Zimmer raus. Das Badezimmer ist ganz rechts, falls jemand noch duschen möchte. Es gibt aber leider nur kaltes Wasser. Normalerweise erhitze ich es mit meiner Magie.“ erklärte Loki noch, dann wandte er sich dem Kochen zu. Er wirkte seltsam grüblerisch.
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