21. Schwanger?
-Timeskip 1 Jahr-
Als ich aufwachte, spürte ich ein flaues Gefühl im Magen.
"Morgen, Schatz....." kam es verschlafen von Bill.
Ich antwortete nicht, sondern sprang auf, lief ins Bad und übergab mich. Besorgt strich Bill mir über den Rücken und sprach beruhigend auf mich ein. Nachdem ich mich beruhigt hatte, half er mir wieder ins Schlafzimmer.
"Ich meld dich dann bei Aoi ab, okay?" fragte Bill und deckte mich zu.
Schon wieder im Halbschlaf nickte ich. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er leise das Zimmer verließ. In den letzten Wochen ging es mir immer wieder schlecht. Morgens musste ich mich übergeben, tagsüber war ich super müde und ich begann zudem sehr schnell zu weinen oder war schnell beleidigt. Bill machte sich Sorgen und auch Aoi erkundigte sich öfter nach mir. Manchmal überlegte ich schon, ob ich vielleicht schwanger war, doch einen Test hatte ich noch nicht gemacht. Selbst Aoi hatte vorgeschlagen einen zu machen. Er und Kill waren nun auch schon fast ein Jahr zusammen. Der Junge, mit dem mein bester Freund damals schwanger war, hieß Taio. Ich fand den Namen sehr schön, da er übersetzt 'das Geschenk Gottes' bedeutete. Glaubten Dämonen überhaupt an sowas wie Gott? Ich hatte nie nachgefragt.
Will bezeichnete sich selber nun als der stolze Single in der Familie, da er in der ganzen Zeit keine einzige Freundin oder Freund hatte. Trotzdem hielten Aoi und ich immer noch nach jemandem Ausschau, den wir mir dem Blauhaarigen verkuppeln könnten.
Müde gähnend setzte ich mich auf. Mein Wecker zeigte 11 Uhr. Ich krabbelte aus dem Bett und ging ins Bad. Dort öffnete ich einen Schrank und kramte nach der Packung mit den Schwangerschaftstests. Ich hatte sie vor einiger Zeit sicherheitshalber einfach gekauft und jetzt kamen sie endlich zu Einsatz.
"Miau" hörte ich es plötzlich hinter mir.
Ich drehte mich um und blickte in zwei gelbe Augen mit schwarzen Schlitzpupillen. Lächelnd strich ich dem schwarzen Kater über den Kopf. Bill hatte ihn mir einfach gekauft, nachdem ich ihm erzählte, dass wir nie eine Katze haben konnte, weil meine Mutter eine Katzenhaarallergie hatte. Da er damals viel kleiner als seine Geschwister war, nannte ich ihn Piccolo, was auf italienisch 'klein' hieß.
Ich scheuchte ihn nach draußen und schloss die Tür. Ich war leicht nervös, was das Ergebnis sein würde. Mit zitternden Händen öffnete ich die Packung und holte einen der zwei länglichen Plastikteile heraus. Zwei Streifen heißt schwanger, einer bedeutet nicht.
Ich holte tief Luft bevor ich ihn schnell machte. Danach machte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht, während ich auf das Ergebnis wartete. Als ich nach dem Handtuch griff fiel der Test runter, welchen ich auf den Rand des Waschbeckens gelegt hatte. Schnell trockte ich mir das Gesicht ab, bevor ich ihn aufhob. Als ich auf die Anzeige sah, stockte mir der Atem.
Zwei Streifen.....positiv.....
Ich ließ mich auf den Boden sinken und begann zu weinen. Doch es waren Glückstränen. Bill hatte schon öfter den Wunsch geäußert, ein Kind zu kriegen, doch er wollte es mir nicht aufzwingen und warten, bis ich dazu bereit war. Nun wurde er wirklich Vater! Das war das passende Geschenk für unser Einjähriges, welches wir in zwei Wochen hatten. Ein ganzes Jahr zusammen......
Schnell wischte ich mir die Tränen weg, stand auf und räumte die Packung wieder in den Schrank. Dann ging ich zurück ins das Schlafzimmer und versteckte den Test ganz hinten hinter meinen Pullis. Bill sollte ihn schließlich nicht zufällig finden. Danach lief ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Inzwischen hatte ich wirklich Hunger. Also schnappte ich mir ein Brötchen und machte Käse drauf.
Normalerweise war ich kein Käsefan, doch ich hatte Lust darauf. Ich verkrümelte mich mit meinem Handy und dem Brot in das Wohnzimmer, wo ich mich in eine Decke gewickelte auf das Sofa setzte. Dann schaltete ich den Fernseher an. Piccolo sprang zu mir rauf und ließ sich von mir hinter den Ohren kraulen. Zufrieden rollte er sich auf meinem Schoß zusammen. Ich lächelte und entsperrte mein Handy. Im Internet suchte ich nach Frauenärzten, welche in der Nähe arbeiteten. Als ich eine gefunden hatte, wählte ich ihre Nummer und rief sie an.
Zwanzig Minuten später hatte ich für Samstagnachmittag einen Termin bei ihr. Ich legte das Handy weg und begann zu essen, während ich auf den Fernseher starrte.
-
"Na, das sieht ja nach Spaß aus." lächelte Bill, als er am Nachmittag wieder nach Hause kam und uns so auf dem Sofa vorfand.
Ich grinste ihn an und zeigte ihm den hochgestreckten Daumen.
"Geht es dir besser? Willst du nicht doch mal lieber zum Arzt gehen?"
Ich schüttelte den Kopf. Bill kam zu uns und ließ sich neben mich fallen. Piccolo öffnete kurz seine Augen und begann zu schnurren, als der Blonde ihn streichelte. Ich lehnte mich zu ihm rüber und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
"Solange du bei mir bist, geht es mir gut...." murmelte ich und gähnte.
"Ist da jemand müde?"
Ich nickte und gähnte nochmal. Bill grinste, setzte den Kater von mir runter und hob mich hoch. Lächelnd sah ich zu ihm hoch.
"Ich liebe dich....."
"Ich dich auch~"
Fortsetzung folgt
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