2. Allein...

Dipper POV.

Ich spürte einen brennenden Schmerz auf meiner Wange und zuckte zusammen. Bill hatte sich von mir gelöst und mich geschlagen.

"Deine erste Lektion ist: Du erwiderst meine Küsse. Zweite Lektion: Du machst das, was ich dir sage. Und deine dritte Lektion: Du verlässt nicht das Haus. Haben wir uns verstanden?"

Eingeschüchtert nickte ich und wurde direkt wieder geküsst, nur mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal erwiderte. Ein angewiedertes Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus. Bill löste sich von mir und verließ ohne noch etwas zu sagen den Raum.

Ich hörte, wie der Schlüssel im Schloss herum gedreht wurde und dann war es still. Stille. Einfach Stille. Man hätte eine Stecknadel fallen gehört, so leise war es. Ich ließ mich zu Boden sinken, zog meine Knie an meinen Körper und legte meinen Kopf auf ihnen ab. Tränen liefen über meine Wangen. Nicht nur, dass Bill Cipher zurück war, nein, er hatte mich auch noch entführt! Der Dämon, der mich und meine Familie umbringen wollte. Apropos Familie; Mabel und meine Gronkel werden sich sicher Sorgen machen. Ich wischte mir die Tränen weg. Aufeinmal überkam mich eine Müdigkeit. Meine Augenlider fielen zu und mein Kopf schlug auf den Boden. Dann war es dunkel.

Mabel POV.

Nocheinmal klingelte ich. Wie lange sollte ich hier eigentlich noch warten? Schon 10 mal hatte ich geklingelt und immernoch machte mein Zwillingsbruder die Tür nicht auf. Langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Was, wenn ihm was passiert war? Ich trat auf den Bürgersteig zurück und sah die Straße herunter. Da sah ich etwas. Meine Beine setzten sich in Bewegung und liefen dort hin.

Einkaufstüten? Waren die von Dipper?

-

Einige Zeit später war die ganze Wohnung von der Polizei durchsucht worden. Nichts. Nirgends war eine Spur meines Bruders zu finden. Gronkel Stan und Gronkel Ford trösteten mich.

"Was weiß, was passiert ist. Vielleicht wird er gerade gefoltert, während wir hier sitzen und uns den Kopf zerbrechen." schluchzte ich.

"Beruhig dich, Mabel. Ich bin mit sicher, dass es Dipper gut geht. Er ist stark." versuchte Stan mich zu beruhigen.

Ford legte mir eine Hand auf die Schulter.

"Ich werde alles daran setzten, Dipper zu finden. Und auch die Polizei ist schon an dem Fall dran, also mach dir kein Sorgen."

Ich nickte. Oh Dipper....Wo bist du?

Dipper POV.

Gerädert öffnete ich meine Augen. Mein gesamter Körper tat weh. Ich setzte mich auf, was sich als schlechte Idee heraus stellte. Mein Kopf fing sofort an zu dröhnen und ich ließ mich wieder zu Boden fallen und schloss meine Augen. Doch sofort riss ich sie wieder auf. Als ich meine Augen schloss sah ich ein Bild vor mir. Ein Bild von einem jungen Mann mit blonden Haaren. Bill.....

Irgendwie sah er ja schon heiß aus...Nein! Denk sowas nicht! Da fiel mir auf, dass es heller war. Ich sah mich in dem Raum um.

Er war nicht sonderlich groß. Ein einziges kleines Fenster war in fünf Meter höhe in der Wand und ließ etwas Sonnenlicht hinein fallen. Ansonsten gab es noch ein Bett, einen Schrank, einen Sessel und einen kleinen Tisch. Nichts besonderes also. Ich setzte mich langsam auf und sah zur Tür. Konnte ich fliehen? Die Tür war abgeschlossen, aber wenn ich sein Diener war, würde er mich sicher auch einmal raus lassen. Konnte ich dann fliehen? Doch diese Idee verwarf ich schnell. Denn ich wusste nicht nur nicht, wie ich aus diesem Haus heraus kommen sollte, sondern auch nicht, was danach passieren würde. Wir waren in der Dämonwelt, das wusste ich. Also würde ich inzwischen lauter bösartigen Dämon umherirren, ohne jegliches Ziel und um vielleicht sogar zu ihrem Abendessen zu werden. Da blieb ich lieber bei Bill.

Vorsichtig drückte ich mich an der Wand hoch. Meine Beine waren weich wie Wackelpudding und wollten gleich wieder zusammenbrechen. Doch ich musste stark sein. Nicht nur für mich sondern auch für Mabel. Ich lief zu dem Bett und ließ mich darauf fallen. Es war weich....

Ich hatte erwartet, dass es steinhart war, aber nein. Ich strich mit meiner Hand über den Stoff und schloss wieder meine Augen. Schonwieder sah ich vor mir den Mann mit den blonden Haaren und den bersteinfarbigen Augen. Doch diesesmal riss ich nicht wieder die Augen auf. Ohne es zu merken, fing ich sogar an zu lächeln und dann glitt ich in einem traumlosen Schlaf.

Fortsetzung folgt

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