19. Rede mit mir!

Aoi POV.

Weinend starrte ich die beiden Schwangerschaftstests in meiner Hand an. Ich hatte zur Sicherheit zwei gemacht, aber beide zeigten eindeutig zwei Striche. Schluchzend zog ich das nächste Taschentuch aus der Box und schnäuzte meine Nase. Wieso musste sowas auch ausgerechnet mir passieren? Ich bin schwanger von einem Typen, in den ich hoffnungslos verknallt bin, welcher mich aber nur als einen Ausrutscher sah.

Verzweifelt zog ich mir die Decke über den Kopf und rollte mich wie eine Katze zusammen. Abtreiben kam nicht in Frage. Schließlich sollte das Kleine auch eine Chance auf das Leben haben. Jetzt musste ich Kill nur noch irgendwie erklären, dass er Vater werden würde. Meine Unterlippe war schon aufgeplatzt, so sehr hatte ich darauf herum gekaut. Als er klingelte, zuckte ich zusammen. Verwirrt stand ich auf und ging nach unten. Sicher war das nur der Postbote. Ich öffnete die Tür einen Spaltbreit und schlug sie sofort wieder zu, als ich sah, wer dort stand. Es war Kill! Ausgerechnet er! Da steckte mit Sicherheit Dipper dahinter.

"Aoi! Bitte mach auf! Bill hat mir geschrieben, dass es dir nicht so gut geht und ich wollte nur nach dir sehen!"

Er klopfte lautstark an die Tür. Ich seufzte und öffnete die Tür.

"Mir geht es gut!"

"Das sieht aber nicht so aus... Hast du geweint?"

Er wollte mir seinen Fingern meine Wange berühren, doch ich schlug seine Hand weg.

"Was für ein Blitzmerker du doch bist! Und was willst du mit dieser Information jetzt anfangen?" fragte ich bissig.

Er sah mich leicht verwirrt an.

"Ähm.... Kann ich vielleicht ersteinmal rein kommen?"

Nach kurzem Überlegen ließ ich ihn dann rein.

"Was hast du eigentlich?"

"Ich hab doch gesagt, dass es mir gut geht!" beschwerte ich mich.

"Das kannst du deiner Oma erzählen! Man Aoi rede, doch mit mir!" schrie er mich an.

"Und wieso sollte ich?!" schrie ich zurück.

Er seufzte.

"Weil du mir wichtig bist...." murmelte er und griff nach meinem Arm.

"Fass mich nicht an!" fauchte ich.

Er zuckte zurück und rieb sich unsicher den Unterarm.

"Wenn es darum geht, dass ich letztens die ganzen Gläser kaputt gemacht habe, dann tut es mir leid-"

"Wenn es doch nur das wäre...."

Ich lief ins Wohnzimmer und setzte mich in eine Decke eingewickelt auf das Sofa.

"K-kill? Kannst du mir die-die Taschentücher aus meinem Zi-zimmer holen?" fragte ich schluchzend.

Er nickte und lief schnell nach oben. Zwei Minuten später gab er mir die Box und ich wischte mir die Tränen weg.

"Hast du vielleicht Hunger oder so?"

Ich schüttelte den Kopf. Der Größere setzte sich neben mich und sah mich besorgt an.

"Was ist??" fragte ich.

"Willst du es mir wirklich nicht-"

"Nein!"

"Aoi.... Ich mach mir nunmal Sorgen-"

Auch diesmal ließ ich ihn nicht ausreden. Langsam kam wieder mehr die Wut als die Trauer hervor.

"Pff! Sorgen! Wer macht sich denn bitte Sorgen um einen 'Ausrutscher', hm?" rief ich.

Man konnte regelrecht sehen, wie es in seinem Kopf ratterte, bis ihm ein Licht auf zugehen schien.

"Ach, das! Nur deswegen bist du so sauer? Es ist doch schon zwei Monate her."

"Das macht es nicht gerade besser als ein Ausrutscher bezeichnet zu werden!"

Wieder liefen Tränen über meine Wangen. Diese Scheiß Stimmungsschwankungen! Ich wusste einfach nicht, ob ich wütend oder traurig sein sollte. Was sollte ich verdammt noch einmal fühlen?!

"Du willst als wirklich wissen, was los ist?"

Er nickte. Ich holte tief Luft.

"I-ich..... Ich bin.... schwanger...."

Es war raus. Ich griff in meine Tasche und drückte ihm die länglichen Tests in die Hand.

"Und ich werde nicht abtreiben...Wenn du mich schon als einen Ausrutscher siehst, dann steh wenigstens dazu, Vater zu sein und sei für das Kind da..." murmelte ich.

Kill starrte auf die Dinger in seiner Hand.

"Du bist wirklich schwanger?? Ich werde Vater?"

"Ja! Bist du schwer von Begriff, oder wie?"

Er starrte nun mich an.

"Aoi, hör zu ich..... Du bist kein Ausrutscher, okay?"

Er holte tief Luft, legte die Tests beiseite und nahme meine Hände in seine.

"Damals, vor zwei Monaten, da.... war ich mir mit meinen Gefühlen noch nicht sicher. Ich wollte in dir immer nur meinen Geschäftspartner und Arbeitskollegen sehen und habe meine Gefühle in den Hintergrund geschoben. Aber nach dieser Nacht war mir klar, dass ich mich nicht für immer belügen kann. Ich liebe dich Aoi! Ich habe das nur gesagt, damit es für dich leichter wird. Hätte ich gewusst, dass du schwanger wirst, hätte ich das nie gesagt. Natürlich werde ich für das Kind und dich da sein und-"

Ich beugte mich vor und erstickte seine weiteren Worte, indem ich zärtlich meine Lippen auf seine drückte. Der Gegendruck ließ nicht lange auf sie warten und zeigte, dass Kill den Kuss erwiderte. Lächelnd schlang ich meine um seinen Hals, um mich näher an ihn heran zu ziehen. Keuchend sahen wir uns an.

"Ich liebe dich auch, Kill. Und weißt du was? Ich hab doch Hunger!"

Fortsetzung folgt

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