Vermisst.

Sakura:
Schon 9 Tage bin ich hier. Sitze wie immer alleine in dieser Wohnung. Sie ist nicht groß. Eher eine kleine Abstellkammer. Zwei räume hat sie. Ein kleines mickriges Wohnzimmer. Der Eingang dieser Wohnung ist direkt mit dem Wohnzimmer verbunden. Ebenso die unbenutzte Küche ist im Wohnzimmer mit drin. In diesen Zimmer steht nur ein kaputter brauner Sessel und ein kleiner Plastik Tisch. Eine kleiner Garderoben Ständer ist direkt neben der Tür. Wo aber auch nur eine schwarze Sweatshirt Jacke dranhängt. In einer der ecken steht dann noch  ein relativ großer Wäscheständer.Die Küche besteht nur aus einen kleinen elektro Herd , einen Mini Kühlschrank und einen Regal mit Geschirr drin. Meine Sachen wasche ich im Badezimmer am Waschbecken. Dort stehen immer Spülmittel ,ein Schwamm und ein extra Abtrockentuch. Im Badezimmer ebenfalls ist eine kleine Badewanne die man auch zur Dusche umfunktionieren kann. Das ist auch das einzige luxuriöse in dieser Wohnung . Eng daneben eine Waschmaschine. So eine wo man Angst bekommt das sie explodiert beim einschalten. Neben dem Waschbecken steht dann natürlich auch eine Toilette. Das letzte Zimmer ist das Schlafzimmer. Dort steht ein Doppelbett. Das vorher schon hier war. Der Matratze die auf dem Bett lag hatte ich nicht getraut und mir eine neue gekauft von dem zusammen gekratzten Geld. Direkt neben der Tür die zum Wohnzimmer führt steht eine schwarze alte Kommode und da neben der dazu passende alte schwarze Schrank. Der Inhalt beider Möbel stücke ist auch schwarz. Auch wenn es bei einer nur Gedanklich ist.

Es ist Mittwoch. Nach der Schule. Schätze auf  17 Uhr. Die Lust mich  umzudrehen um auf die Uhr zugucken habe ich nicht. Es war auf jeden Fall nicht später weil im schätzten war ich einigermaßen gut.

Seit dieser Woche arbeite ich in einen Café. Sogar ein gutbesuchtes . Ich muss dort Montags, Dienstags , Donnerstags und in Zweier Abständen auch samstags arbeiten.Der lohn ist nicht viel. Reicht aber fürs leben.

Karin hatte noch meinerseits nichts großes angestellt. Ein paar Beleidigungen von ihr und das wars. Aber mein Gefühl sagt  mir das sie irgend etwas weiß und sie bald loslegt. Von der Sasuke Gruppe wie ich sie nenne kam auch nichts weiteres. Viel versprechend für mich.

Ich sitze hier auf den Sessel. Mit einem Top und einer kurzen schwarzen Hose. Jetzt sieht man alles. Ich fühle mich entblößter als wenn ich nackt hier stehen würde. Aber es hatte keinen sonderlichen Grund. Es ist nur weil ich mich darauf fokussiere. Auf dem Plastik Tisch liegt ein weißes Tuch. Schön zusammengefaltet. Daneben ein Messer. Kein großes das gefährlich aussieht. Es ist ein kleines Messer das man zum schälen von Äpfeln benutzt. Das Tuch ist nur dafür da um Flecken zu vermeiden.

Ich mache das hier nicht um mir Schmerz zuzufügen. Das ganze beruhigt mich auch nicht wie in anderen Fällen . Oder hilft mit dabei etwas zu verdrängen.Warum man es eigentlich tut. Für mich ist es eher ein Test. Ob ich den Schmerz fühle. Würde ich ihn fühlen  würde ich auch sofort aufhören. Mehr ist da auch nicht. Ich versuche sie auch nicht zu verstecken. Ich habe viel schlimmere Narben die ich verstecke. Da erscheinen die mickrig. Manchmal ist es für mich auch wie Kunst. Ich schneide sie auch nicht in reihe und Glied. Sie sind Kreuz und quer. Langsam setzte ich das Messer an meinen Oberschenkel an. Ich verübe einen leichten Druck. Und schon ist es leicht in der Haut. Ich ziehe es senkrecht hoch .Nehme es dann wieder raus. Wieder nichts. Wieder fühle ich mich lebloser als davor. Das Messer lege ich wieder auf den Tisch und greife  nach den weißen Tuch. Und wische es über der leicht herausquellenden roten Flüssigkeit. Das weiße Tuch hat Flecken bekommen. Ich stehe auf und bringe es zu meiner Waschmaschine. Das Messer gleich mit um es abzuwaschen.

Den Rest des Tages habe ich nichts zutun. Ich sitze hier in dieser hässlichen Wohnung. Von  einem hässlichen Haus. In einem ebenso hässlichen Ort. In einer dröhnenden stille. Die mein Gehör verätzt. Sofort nach diesem Gedanken stehe ich auf und gehe in den zweiten Raum dieser Wohnung. Wo die Rolladen unten sind und nur eine kleine Nachttisch Lampe den Raum erhellt. Ich greife aus den schwarzen Schrank einen schwarzen Pullover und eine normale Jeans und ziehe sie sofort an. Meine Haare sind zu eine Dutt gebunden und paar Strähnen fallen mir ins Gesicht. Ich schnappe mir mein dunkel graues Portmonee . Wo nur höchstens 4 Euro drin sind. Aber das sollte reichen für etwas zu trinken.

So verlasse ich diese hässliche Wohnung. Mit meinen Schwarzen fast kaputten, billigen Schuhen an den Füßen. Ich gehe die Straßen entlang. Und fühle wieder Blicke auf mir. Belasse es aber dabei. Weil die Lust mich wieder über Menschen aufzuregen heute wie verschwunden ist. Irgendwie fühle ich mich kraftlos. Das jetzt zu tun. Vielleicht liegt das daran das ich fast seit 2 Tagen nichts gegessen habe. Aber ich will das nicht stillen. Es fühlt sich gerade so gut an etwas zu fühlen. Ebenso hatte ich gerade nicht das Geld dafür mir etwas zu Essen  zu holen und auch die Lust daran ist verfallen.

Ich gehe weiter und weiter bis nur noch grün um mich herum ist. Büsche, Sträucher und Bäume sind um mich herum. Ist das hier ein Park? Weiter gehe ich hinein. Und entdecke Menschen. Kleine Gruppen höchstens fünf davon. Ab und zu auch zwei von ihnen. Ich gehe an vielen vorbei und lasse auch meine Augen über sie schweifen. Mein Blick bleibt an einer leeren Bank stehen. Zu dieser laufe ich und setzte mich darauf. Der Wind zieht an mir vorbei. Und er ist noch nicht mal stechend. Langsam gefällt mir dieser Ort. Er ist so beruhigend. Trotz der Menschen die hier herum schwirren. Ich kann mich entspannen. Irgendwie lustig. Habe ich dieses Gefühl vermisst..

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