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Song: Shower - Becky G
Ich schloss die Haustür auf und betrat das Haus.
"Onii-chan!" begrüste mich Natsu.
Ich lächelte sie an und ging dann in die Küche.
"Hallo, Mama." begrüßte ich meine Mutter, welche dabei war zu kochen.
"Hallo, mein Schatz!"
"Und? Was ist es?"
"Wie was ist es?"
"Du kochst Curry, das bedeutet, du und Papa wollt uns irgendwas sagen. Was ist es?" meinte ich, ging zum Kühlschrank und nahm mir eine Flasche Wasser raus.
Meine Mutter seufzte.
"Das hast du echt schon durchschaut?"
"Jup."
"Wir sagen es euch gleich beim Essen, okay? Hast du Hausaufgaben auf?"
"Ja. Ich mach sie gleich."
Ich goss etwas von dem Wasser in ein Glas und trank es. Dann ging ich nach oben und ließ mich auf den Stuhl vor meinen Schreibtisch fallen. Seufzend legte ich meinen Kopf auf den Tisch und schloss kurz meine Augen. Danach nahm ich meine Hausaufgaben und machte mich daran sie zu lösen. Wenn ich für eine Aufgabe lange überlegen musste, begann ich mich am Unterarm zu kratzten. Es war zu Gewohnheit geworden. Manchmal endete das Gekratze darin, dass mein kompletter Unterarm blutete, doch es war mir, wer hätte es gedacht, egal. Dabei kaute ich auf dem Ende meines Bleistiftes herum und zerbrach mir den Kopf, bis er rauchte. Irgendwann gab ich es auf und genau in diesem Augenblick rief mich meine Mutter zum Abendessen. Also stand ich auf und ging nach unten. Lächelnd lief ich in die Küche und setzte mich an meinen Platz.
"Natsu? Shoyo? Hört ihr uns mal kurz zu?" fragte mein Vater.
"Was gibt es denn?" rief Natsu.
"Es tut uns leid, aber wir beide werden über das Wochenende nicht da sein. Ich hab im Krankenhaus Tag und Nacht Bereitschaftsdienst und übernachte zwischendurch bei einer Kollegin, die direkt gegenüber des Krankenhauses wohnt."
"Und ich bin auf einem Außentermin. Natsu, wir haben mit den Eltern deiner Freunde gesprochen und du darfst solange bei Miri schlafen. Shoyo, wir denken, du bist alt genug, es die zwei Tage hier allein zu schaffen, oder?" erklärte mein Vater.
Ich nickte und begann zu essen. Eigentlich kam mir das ganz Recht, da ich dann nicht immer die Guten-Morgen-Umarmungen überstehen musste, bis 13 Uhr durchschlafen konnte und auch nicht immer von irgendwem belagert wurde. Also fiel ich nach dem Essen müde in mein Bett und schlief direkt ein.
-
Am nächsten Morgen, weckte mich schließlich mein knurrender Morgen. Gähnend stand ich auf und ein Blick auf die Uhr, verriet mir, dass es 12 Uhr war. Also ging ich nach unten. In der Küche fand ich nur einen Zettel.
Guten Morgen Shoyo,
Wir haben Natsu zu ihrer Freundin gebracht. Essen steht im Kühlschrank.
Wir haben dich lieb,
Mama und Papa
Im Kühlschrank fand ich Pizza, Reste des Currys und einen Salat. Seufzend nahm ich das Curry und schob es in die Mikrowelle. Als es fertig war, setzte ich mich im Wohnzimmer auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Es lief nur Müll! Irgendwie stopfte mein Frühstück oder Mittag, wie auch immer man es nennen möchte, in mich hinein und begab mich schließlich in mein Bad.
Als ich den Spiegelschrank öffnete, ging mein Blick automatisch an die Stelle, an welcher die Rasierklinge hinter dem Schampoo versteckt war. Fast schon von alleine, griff meine Hand nach dem schrafen Gegenschand. Freude durchfuhr mich, beflügelte mich. War es merkwürdig wegen soetwas fröhlich zu sein? Für Aussenstehende warscheinlich schon.... Sie verstanden nicht, was mich dazu antrieb, das zu tun. Mich selbst zu verletzen, solche Gefühle zu besitzen. Doch für mich, war es zu etwas ganz Normalem geworden. Am Anfang hatte ich mich vor diesem Drang gefürchtet.
Doch nun war dies nicht mehr so. Nun genoss ich das Gefühl von etwas Kühlem auf meiner Haut. Von etwas flüssigem, das aus der entstanden Wunde herausquoll. Und diese Farbe, welche mein komplettes Sichtfeld einnahm. Rot. Blutrot. Ich wollte immer mehr von dieser Farbe sehen und damit nicht aufhören. Gerade, als mir den nächsten Schnitt zufügen wollte, klingelte mein Handy. Ich ignorierte es, da ich dachte, es wäre nur meine Mutter, welche fragen wollte, ob ich schon aufgestanden war und alles okay war. Doch als das Klingeln selbst nach fünf Minuten nicht aufhörte, entschied ich mich dazu, ran zu gehen. Also quälte ich mich hoch, ging in mein Zimmer und nahm den Anruf an.
"Oi, Boke! Das hat aber lang gedauert!" rief die Stimme am anderen Ende.
"K-kageyama?! Woher hast du meine Nu-nummer?" stammelte ich.
"Aus dem Teamchat?"
Innerlich schlug ich mir auf die Stirn. Natürlich! Wieso stellte ich eine so dämliche Frage?
"Achso! Klar! Was gibts denn?" fragte ich schließlich so fröhlich sie möglich.
"Ich hab nichts zu tun und mir ist langweilig, also dachte ich, dass wir doch mit unserem Projekt arbeiten könnten. Hast du Zeit?"
"Äh....ja....Meine Eltern und meine Schwester sind grade nicht zu Hause also-"
"Super! Wie ist deine Adresse? Dann komm ich rüber."
"Äh..... ****************. Und du kommst jetzt sofort?"
"Ja? Was dagegen?"
"Nein!"
"Siehste! Also bis gleich!"
"Bis gleich!"
Dann legte er auf. Ich wusste nicht, wo genau er wohnte, aber ab der Stelle, wo sich unsere Nach-Hause-Wege trennten, waren es noch zwanzig Minuten zu mir. Also rechnete ich damit, dass er in einer halben Stunde hier sein würde.
Schnell räumte ich das Bad auf, versorgte meine Wunden und zog mich um. Ungefähr zehn Minuten stand ich vor dem Spiegel und beäugte mein Outfit. Wieso wollte ich unbedingt einigermaßen gut aussehen? Wir arbeiteten an einem verdammten Schulprojekt! Trotzdem zog ich mich nun schon zum fünften Man um.
Ich trug einen orangefarbenen Overzised Hoddie, welcher mir bis zu den Oberschenkeln ging, und eine schwarze, kurze Hose, welche man unter dem Hoddie schon fast gar nicht mehr sah. Dazu hatte ich weiße Socken an. Das Wetter draußen war schön. Blauer Himmel und fast keine Wolken. Die Sonne erwärmte die Luft auf ganze 23°C. Ich zupfte an meinen Haaren, als es schon klingelte. Blitzschnell rannte ich nach unten, fiel dabei fast die Treppe runter, und öffnete die Tür. Vor mir stand stand mein schwarzhaariger Mitschüler in einem schwarzen, kurzärmlichen Tshirt und einer Jeans. Sein Blick scannten mich einmal von Kopf bis Fuß und ich fühlte mich unwohl, weshalb ich ihn herein bat.
"Wo ist denn deine Familie?" fragte Kageyama, während er seine Schuhe auszog.
"Meine Eltern sind über das Wochenende nicht da und deshalb schläft meine Schwester bei einer Freundin. Mir haben sie zugetraut, dass ich allein zu Hause bleiben kann." erklärte ich und schloss die Tür.
"Einem Idioten wie dir das Haus zu überlassen, ist vielleicht keine so gute Idee. Nicht, dass du noch alles in Flammen setzt." stichelte er.
"Haha, sehr witzig." meinte ich sarkastisch, während ich den Zuspieler in das Wohnzimmer führte.
"Wie alt ist deine Schwester?"
"Zehn. Sie wird aber bald Elf."
"Ist sie auch so klein wie du?"
"Hör auf damit!"
Er lachte leicht. Dann setzten wir uns gegenüber an den Wohnzimmertisch.
"Öffnest du jedem in dem Aufzug die Tür?" fragte er schließlich.
"Ja, wieso? Sollte ich nicht?" fragte ich und legte meinen Kopf schief.
Sah es so scheiße aus? Hätte ich doch etwas anderes anziehen sollen? Aber jetzt konnte ich mich ja schlecht noch umziehen! Maaan! Wieso will ich überhaupt schön aussehen?
"Nichts...egal! Vergiss es einfach!" wehrte Kageyama schließlich ab und sah weg.
"Nagut. Aber jetzt zu unsererm Projekt: Welches Thema wollen wir nehmen?"
Fortsetzung folgt
Hilfe?! Ich habe keine Ahnung, welches Thema sie nehmen sollen qwq Ich will nicht so stumpf einfach Katze oder Hund nehmen...... Habt ihr Ideen?
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