Teil 42


Ich liege in einem dunklen Raum. Das Zimmer ist klein. Außer einem Bett, einem Stuhl und einem kleinen Tisch gibt es hier keine Möbel.

Gähnend will ich mich aufrichten und aufstehen, doch ich kann nicht. Irgendwas hält mich fest.

Verwirrt blicke ich an mir hinunter und entdecke an meinen Fußgelenken metallene Bänder. Sie sehen aus wie Handschellen nur größer und jetzt, wo ich sie gesehen habe, höre ich auch wie sie klirren, als ich meine Beine bewege.

Mit den Händen will ich nach meinen Füßen fassen, doch auch sie sind an den Rahmen des Bettes gefesselt und geben mir nur wenig Raum mich zu bewegen.

Ich spüre, wie sich mein Puls beschleunigt, mein Atem unregelmäßiger wird.

Wo bin ich?!Frage ich mich unbehaglich. Was ist das hier?

"Hallo?!" rufe ich laut. Testend rucke ich an meinen Fesseln, doch außer eines stechenden Schmerzes in meinen Handgelenken erreiche ich damit nichts. Also, wenn ich mal von dem widerlichen Quietschen absehe, dass das Metall verursacht, als es übereinander reibt.

"Hallo?!" rufe ich noch mal. Lauter. Doch wieder rührt sich nichts.

"HEY!" brülle ich verzweifelt und drehe den Kopf, um zu der Tür zu sehen, die zu meiner linken ist. "WAS IST HIER LOS!" panisch haften meine Augen an dem dunklen Holz, doch eigentlich ist alles um mich herum dunkel. Kein Lichtstrahl dringt zu mir herein. Nichts bewegt sich.

Es gibt auch kein Fenster, wie mir auffällt, als ich mich hektisch umblicke. Dafür sehe ich an der Wand hinter meinem Kopf einen Haken, an dem eine Kette hängt.

Die Kette führt zum Bett und dort zu den Ringen. an denen auch meine Handschellen; mit der Kette befestigt sind und mir wird klar, wenn ich es schaffe, die Kette an der Wand zu lösen, dass ich mich dann zumindest aufrichten kann.

Ruckend zerre ich an der Kette; an meinen Fesseln, doch egal, wie sehr ich auch ziehe und reiße, ich komme nicht los. Bekomme auch den Haken in der Wand nicht gelockert.

Das einzige, was passiert; meine Handgelenke schmerzen.

Nervös flattert mein Herz in meiner Brust. Es schlägt heftig und schnell, so schnell, wie mein Atem, der flach aus meinem Mund entströmt und mich beinahe hyperventilieren lässt.

Meine Hände beginnen zu kribbeln und zu schwitzen. Ich spüre, wie mir der Schweiß am ganzen Körper ausbricht und mich zittern lässt.

In meinem Bauch rumort es und ich habe das Gefühl als würden sich kleine zuckende Maden durch meinen Bauch wühlen.

Unbehaglich winde ich mich hin und her. Drehe mich soweit es geht auf die Seite, weil mir schlecht wird und ich mich erbrechen muss, doch als der drang übermächtig wird, mein Herz vor Panik beinahe aus meiner Brust springt, schrecke ich mit einem Satz hoch und schlage mir schmerzhaft den Kopf an.

"AHHH!" ertönt es überrascht, doch nicht nur von mir ist der Laut, sondern auch von Alexander, der sich über mich gebeugt hat und sich gequält den Kopf hält.

Zitternd, mit vor Panik geweiteten Augen und hektischem Atem stoße ich ihn von mir. Springe auf und renne ins Bad, doch als ich dort angekommen bin, ist das Gefühl mich übergeben zu müssen verflogen, dennoch lasse ich mich zitternd vor der Toilette auf den Boden sinken und atme hektisch ein und aus.

Alexander, der mir mit hilflosem Gesichtsausdruck und ziemlich zögerlich gefolgt ist steht unbehaglich in der Tür.

"Baby, ist alles in Ordnung?" fragt er skeptisch und wagt sich nun doch in meine Nähe, kniet sich neben mich und sieht mich mit schmerzerfülltem Blick an.

"Ja." sage ich kläglich und flehe ihn mit blicken an mich zu halten, mich zu trösten, für mich da zu sein, doch viel zu oft habe ich ihn letzter Zeit von mir gestoßen, so dass er es nicht mehr wagt mich ungefragt zu berühren.

Hilflos schluchze ich auf, beginne zu zittern und reibe hektisch über meine Handgelenke, um das verstörende Gefühl der Handschellen aus meinem Gedächtnis zu bekommen.

Immer verzweifelter reibe ich über meine Arme, doch geht das kribbeln nicht weg; fühlt es sich noch immer so an, als würde mir etwas die Gelenke abschnüren.

So lange, bis Alexander mit einem beruhigenden. "Ist gut. Emely, hör auf." nach meinen Handgelenken fasst und mir tief in die Augen sieht.

"Beruhige dich." sagt er sanft und zieht mich; ganz leicht nur in seine Richtung. Und weil ich mir nicht anders zu helfen weiß; weil er ohnehin alles ist, was ich in diesem Moment brauche und weil ich ihn über alles liebe, lasse ich mich mit einem verzweifelten Schluchzen in seine Arme sinken.

Behutsam hebt er mich auf; bette ich meinen Kopf an seine Schulter und kann doch die hilflosen Laute nicht eindämmen.

Im Schlafzimmer setzt er sich mit mir aufs Bett und wiegt mich sanft hin und her. Streicht mir immer wieder übers Haar.

Sanft dringen Worte an mein Ohr, die hin und wieder stocken, wenn er mir zarte Küsse auf die Stirn oder auf den Kopf haucht.

Seine Stimme ist heiser, erstickt. Von Gefühlen bewegt und verszweifelt.

Auch ich bin verzweifelt und doch nicht in der Lage auch nur ein Wort zu sagen und so lege ich einfach schlicht meine Lippen auf seine und küsse ihn schluchzend.

Dränge ihn auf die Matratze zurück und ziehe mir die Jacke und das Kleid über den Kopf. Sein Blick ist reichlich verwirrt, als ich auch ihn beginne aus seinem Hemd zu schälen und mich von ihm erhebe um ihm die Hose auszuziehen.

Meine Finger zittern und noch immer rinnen mir Tränen über die Wangen; schluchze ich hin und wieder leise auf. Aber ich muss ihn spüren. Will ihn ganz nah bei mir haben. Muss wissen, das er für mich da ist und mir all den Schutz von ihm holen, den nur er mir geben kann.

"Bist du sicher?" hält er mich kurzfristig auf, als ich seine Hose nach unten ziehen will, doch mein verzweifelter Kuss, bringt ihn zum Schweigen.

Unfähig meine Angst und Gefühle in Worte zu fassen klettere ich auf seinen Schoß, kaum dass unsere Hüllen fallen und nehme ihn in mir auf, was ihn heiser seufzen lässt. Auch mir entringt sich ein erleichterter Laut, als er fest die Arme um mich schlingt und seine Lippen verzweifelt auf meine presst.

Seine noch nicht vollständige Erektion verhärtetet sich in Sekundenschnelle, als ich mich sanft auf ihm zu bewegen beginne und besänftigt, die panische Angst. Lässt mein Herz langsamer schlagen und meine aufgepeitschten Gefühle zur Ruhe kommen.

Seine Hände in meinen Haaren, seine starken Arme in meinem Rücken und seine festen, muskulösen Oberschenkel unter mir geben mir halt und lassen mich endlich wieder die Sicherheit verspüren, die mir seit Wochen gefehlt und die meine Welt ins Wanken gebracht hat.

Die mich beinahe wahnsinnig gemacht hat, weil ich glaubte ihn nur so beschützen zu können. Dass ich mich dadurch jedoch selbst verloren habe, wird mir erst in diesem Moment bewusst.

So bewusst, wie die Tatsache, dass er ohne mich ebenso verloren war wie ich.

Wir bewegen uns langsam, zärtlich, ruhig. Ganz so, als müssten wir mit der Ruhe die Panik und Hektik vertreiben, die mich eben noch so aufgewühlt hat und die meine Welt aus den Angeln gehoben hat. Doch jetzt, wo er sich mit mir herumdreht und sich über mich legt, wieder und wieder mit sanften Bewegungen in mich eindringt, sich in mir bewegt und seine Lippen auf meine drückt, unsere Herzen im selben Rhythmus vereint schlagen, hört die Welt um mich herum, auf sich zu drehen. Kommt sie zur Ruhe und bleibt schließlich stehen.

Die Zeit erstarrt. Und lässt alles um mich herum zu einem Nichts zerschrumpfen, die größten Gefahren vergehen und mich eine Sicherheit verspüren, die mich selig aufseufzen lässt.

Als mich die Welle erfasst und noch die letzten Zweifel, meine Entscheidung Alexander nicht zu verlassen sei falsch, vergehen lässt, spüre ich, eine gigantische Last von meinen Schultern fallen. Und nicht nur dort. Auch meine Brust fühlt sich befreiter an, lässt mich besser atmen und der Druck, der mein Herz zusammenpresst weicht einer Leichtigkeit, die mich schweben lässt.

Nie könnte ich ohne ihn leben. Lieber würde ich sterben, als auch nur einen Tag ohne ihn existieren zu müssen.

Vielleicht ist es egoistisch so zu denken, aber ohne ihn bin ich verloren.

Längst sind meine Tränen versiegt, als sich unsere Herzen wieder beruhigen, ich wieder im hier und jetzt ankomme; mich in seinen Armen wiederfinde.

Seine Nähe raubt mir den Atem. Auf eine herrliche Art und Weise; eine beruhigende. Sein Duft lullt mich ein und wiegt mich sanft in den Schlaf zurück, so wie seine muskulösen Arme, die mich halten und der beruhigende, kräftige Herzschlag, der unter meinem Ohr erklingt und mich in einen Traumlosen, erholsamen Schlaf begleitet.

Wir haben kaum ein Wort gesagt, doch war das auch nicht nötig. Unsere Körper haben gesprochen, unsere Augen einander die Welt zu Füßen gelegt und unsere Gefühle, zueinander, an Intensität gewonnen, die mit Worten ohnehin nicht zu beschreiben ist.

Ein Gefühl, dass auch am Morgen noch in mir brennt, als ich erwache.

Hell leuchtet die Sonne ins Zimmer und lässt mich verwirrt die Stirn runzeln. Auch die Tatsache, dass er nicht da ist, lässt mich nicht gerade erleichtert aufatmen, doch als ich mich aufrichte entdecke ich einen Zettel gleich neben mir auf dem Nachttisch.

Mit einem leichten Unbehagen falte ich ihn auseinander und beginne zu lesen.

Guten Morgen mein Engel

Sei mir nicht böse, doch konnte ich dich einfach nicht wecken. Viel zu sehr habe ich den Anblick genossen, dich wieder einmal neben mit schlafen zu sehen.

Wenn du möchtest, bleib zu Hause. Hol etwas Schlaf nach und verbring Zeit mit deinem Vater. Sonst reißt er mir demnächst noch den Kopf ab, weil du immer am Arbeiten bist.
Ich komme über Mittag nach Hause.

Ich liebe dich.

Ich vermisse dich; schon jetzt, dabei bist du mir noch so nah.
Bis nachher.
Alexander

Erleichtert klappeich den Zettel wieder zusammen und lasse mich in die Kissen zurücksinken. Doch nur für einen Moment, dann stehe ich mit einem Ruck auf und will aufstehen, doch sacke ich kurzfristig aufs Bett zurück, als mich ein Schwindel überkommt.

Verwirrt runzel ich die Stirn, dann stehe ich erneut auf. Ohne Probleme diesmal, doch sollte ich wohl etwas mehr essen. Denn wie mein Vater sagte...ich bin wirklich dünn geworden in letzter Zeit...

Nach dem Duschen, stelle ich verwundert fest, dass ich schon wieder meine Tage bekommen habe.

Hatte ich die nicht gerade erst? Kurz rechne ich zurück und zucke gleichgültig mit den Achseln. Leipzig ist schon fast vier Wochen her und die Pillenverpackung war gestern auch zu Ende, doch eigentlich dauert es bis zum Einsetzten meiner Periode in der Regel ein oder Zwei Tage. Aber was solls...

Fertig angezogen greife ich nach meiner Handtasche um mein Handy hervorzuholen, doch schleicht sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht; scheinbar wollte sich Alexander gleich doppelt absichern.

Auch hier hat er mir eine Nachricht hinterlassen, dass er ohne mich zur Arbeit gefahren ist und zum Mittag nach Hause kommt.

Doch da es bereits halb zehn ist, nehme ich von der Idee ihm zur Arbeit zu folgen Abstand und beschließe stattdessen mit unseren Eltern zu Frühstücken.

Doch als ich vor der Wohnungstür stehe, macht keiner auf. Sonderbar.

Als ich jedoch meinen Vater anrufe, erzählt er mir, dass er mit Theresa zum Brunchen gefahren ist, was mich zwar verwundert, mich aber auch erleichtert nach dem, was er mir gestern erzählt hat.

Scheinbar hatte er gestern wohl nur schlechte Laune, oder wollte sie vom Kochen abhalten und so hole ich mir beim Bäcker um die Ecke ein Brötchen und verkrümel mich damit auf unseren Balkon.

Mit einem Kaffee und meinem Laptop bewaffnet genieße ich die milde Herbstsonne; ziehe mich aber recht schnell ins Wohnzimmer zurück, als diese hinter immer dickeren Wolken verschwindet und von einem kräftigen Wind abgelöst wird.

Gemütlich gammel ich vor mich hin. Tippe nur die eine oder andere Mail und muss mir von Alexander mal wieder an..lesen... dass ich gefälligst nicht arbeiten soll, wenn ich frei habe.

Wie lächerlich!

Nur zu gut erinnere ich mich noch en letztes Jahr, wo ich IHM sagen musste, dass ich nicht arbeite WEIL ich frei habe und jetzt....

Schmunzelnd schüttele ich über mich selbst den Kopf und stelle die Arbeit tatsächlich ein.

Dafür lege ich eine DVD ein und lasse mich von Vampiren verfolgen, die mich heute allerdings dermaßen langweilen, dass ich schon nach der Hälfte der Zeit in den Tiefen der Kissen versinke und mich dem Schlaf überlasse.

Als ich das nächste Mal aufwache ist es schon nach Mittag und mein Magen knurrt dermaßen laut, dass Alexander, der gerade zur Tür hereinkommt es gehört haben muss. Mit einem breiten, aber auch etwas verunsicherten Lächeln betritt er den Raum und bringt einen herrlichen Geruch mit herein.

"Mhhh..." mache ich genüsslich und lächle ihn strahlend an. "Hast du was vom Chinesen mitgebracht?" gehe ich ihm entgegen und nehme ihm die Tüte ab. Schnuppere genießerisch an dem Duft, der ihr entsteigt und seufze verträumt auf.

"Ja, hab ich. Ich hab dir geschrieben, aber du hast nicht geantwortet, deshalb...ich hoffe Chinesisch ist dir recht."

"Es ist perfekt!" schlinge ich ihm die Arme um den Hals und gebe ihm einen Kuss auf die Wange, der ihn zu einem breiten Lächeln verleitet.

"Der freie Tag scheint dir gut zu bekommen." legt er fest die Arme um mich und gibt mir einen innigen Kuss, den ich plötzlich etwas unsicher erwidere.

"Der auch, doch viel mehr tust du mir gut." sage ich verlegen und löse mich von ihm. Greife nach seiner Hand und ziehe ihn sanft hinter mir her zum Esstisch.

"Wir sollten reden." stelle ich das Essen darauf ab und sehe ihn unsicher an, doch nickt er nur, bevor er Besteck aus der Küche holt.

Als er wieder kommt sieht er mich unbehaglich an, dann fragt er unsicher. "Werde ich anschließend noch Hunger haben, oder mir der Appetit vergangen sein?"

Ratlos zucke ich mit den Schultern "Ich weiß nicht. Aber ich denke, das es schlimmer hätte kommen können." aufmunternd nehme ich seine Hand, dirigiere ihn auf einen Stuhl und setze mich ihm gegenüber.

"Du isst. Ich rede." schlage ich lächelnd vor, was ihn verstimmt die Stirn runzeln lässt.

"Nein. Lass uns erst essen und dann reden. Sicher ist sicher." schmunzelt er "Außerdem hast du das Essen viel nötiger als ich. Oder habe ich den wütenden Laut vorhin falsch verstanden? Hast du dir etwa einen Tiger zugelegt?" scherzt er und greift nach meiner Hand; haucht einen Kuss hinein woraufhin ich sie ihm streichelnd an die Wange lege.

"Nein hast du nicht. Ich habe Hunger." sage ich liebevoll und schenke ihm ein strahlendes Lächeln, das er warmherzig erwidert. "Also gut, lass uns erst essen und dann reden."

"Klingt gut." öffnet er eine der Verpackungen und holt verschiedene Sorten Sushi hervor. In einer Anderen Verpackung sind gebratene Nudeln mit Hühnchen. Dann hat er einige Chickenwings mitgebracht und noch allerlei andere Köstlichkeiten, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Während wir essen unterhalten wir uns ungezwungen, doch sind wir beide auf der Hut, nicht ausversehen auf das Thema zu kommen, das wir uns quasi zum Nachtisch aufgehoben haben und dem wir uns mit einem Glas Whiskey und einem Espresso auf dem Sofa zuwenden.

Schweigend hört er mir zu, nachdem ich ihn gebeten habe, mich nicht zu unterbrechen, doch sehe ich, wie er ganz blass um die Nase wird, als ich ihm kleinlaut erzähle, dass ich vorgehabt habe ihn zu verlassen um ihn zu schützen. Dann wird er beinahe wütend und springt aufgebracht auf, als ich ihm das von der Warnung erzähle und das seine Mutter mit mir übereinstimmt, dass diese an uns gerichtet ist, denn ihm selbst war dieses Zeichen gar nicht aufgefallen.

Doch als ich ihm am Ende versichere, dass ich von meiner Absicht in zu verlassen abgerückt bin und ihm mehrmals versichert habe, wie leid es mir tut, mich so dumm verhalten zu haben, reißt er mich vor lauter Überschwang in seine Arme und küsst mich stürmisch.

"Und ich hatte mir schon solche Sorgen gemacht." stößt er erstickt aus und küsst immer wieder meinen Mund und meine Wangen. Fest hält er mein Gesicht in Händen und scheint noch immer damit zu rechnen, dass ich ihn verlassen könnte. "Gerade nach letzter Nacht, als du so verzweifelt warst, bekam ich so richtig Angst. Ich dachte wirklich, das war es jetzt." schlingt er erneut die Arme um mich und presst mich fest an sich.

"Es fiel mir so schwer zu gehen heute Morgen und vermutlich wäre ich geblieben, wenn ich gekonnt hätte."

"Ist schon gut. Ich wusste ja von dem Termin." versichere ich ihm und erwidere seine Umarmung nicht minder stark. "Ich wollte eigentlich doch noch ins Büro kommen, aber..."

"Nein, so war schon gut. Wer weiß, ob du sonst mit mir geredet hättest." unterbricht er mich. Zieht mich auf dem Sofa auf seinen Schoß und vergräbt tief aufseufzend seine Nase in meinen Haaren.

"Gott! Wie sehr ich das vermisst habe!" raunt er mir heiser zu und zerquetscht mich beinahe. "Du hast mir so gefehlt mein Schatz."

"Du mir auch." schniefe ich bewegt und setzte mich mal wieder rittlings auf ihn, sehe ihm tief in die Augen und verspüre fast augenblicklich dieses verzweifelte verlangen ihn in mir zu spüren, doch geht das nicht.

Bedauernd stoppe ich ihn, als seine Hände unter meinen dünnen Pullover gleiten und sich über meinen Rücken immer weiter nach oben schieben.

"Ich hab meine Tage heute bekommen." sage ich verlegen. Küsse ihn zart auf den Mund und rutsche etwas nach hinten, denn seine deutliche Erektion, die ich zwischen meinen Beinen verspüre, bringt mich beinahe um den Verstand.

"Hast du Krämpfe?" knabbert er dennoch an meinem Hals und zieht mich wieder an sich. Seine Hände unter meinem Pulli nähern sich gefährlich meinem BH und haben ihn schon im nächsten Moment geöffnet.

"Nein, bisher nicht und ich blute auch nur leicht, aber..." unbehaglich zucke ich mit den Achseln. "Ich mach dich ganz schmutzig."

"Das ist mir gleich. Umso schmutziger, desto besser." raunt er mir ins Ohr, streichelt zart über meine Brust und lässt mich unruhig auf seinem Schoß hin und her rutschen.

"Baby, du machst mich wahnsinnig. Du duftest so verführerisch und deine Brust in meiner Hand...wow...so weich und warm. Wenn du wüsstest, wie gern ich dich jetzt schmecken würde." zart zwickt er mich in meine Brustwarze, während ich unter seinen Worten und Berührungen vergehe.

Er weiß genau, was er sagen muss, dabei tut er es normalerweise nicht, weil er weiß, dass ich nicht so gern mit ihm schlafe, wenn ich meine Erdbeerzeit habe.

Doch heute scheint sein Verlangen nach mir weitaus größer zu sein, was ich ihm nicht einmal verübeln kann und auch meine Lust auf ihn ist immens. So dass ich mir einladend den Pullover über den Kopf ziehe und ihn mit den Augen verschlinge.

Allein diese Einladung reicht, ihn ein tiefes, animalisches Knurren ausstoßen zu lassen und mich aufs Sofa zu schmeißen.

Lächelnd sehe ich zu ihm auf, kann aber nicht lange an mich halten, als ich sehe, wie er beginnt sich das Hemd vom Leib zu reißen und weil es mir nicht schnell genug geht, übernehme ich seine Hose. Lange bevor er die Knöpfe an seinen Ärmeln überwältigt hat, liegt sein Unterkörper hüllenlos vor mir, so dass ich aufreizend meine Lippen um seine Spitze schließe und sie mit sanften Berührungen liebkose.

Seufzend schließt er die Augen und bewegt sein Becken auf mich zu. Stößt in meinen Mund und seufzt frustriert auf.

"Stopp!" unterbricht er mich einen Moment später fluchend und hält mir seine Handgelenke hin. "So kann ich mich nicht konzentrieren!" kichernd löse ich mich von ihm, befreie ihn aus seinen Ärmeln und greife dann wieder nach seinem Steifen, dessen Spitze rötlich glitzert, doch schiebt er mich in die Kissen zurück und senkt sich zwischen meine Beine.

Doch diesmal bin ich diejenige, die ihn aufhält. Ich meine Sex mit Erdbeeren ist schon irgendwie sonderbar, doch ganz sicher werde ich ihm nicht erlauben seine Zunge dort anzusetzen.

Musternd sieht er mich an, dann seufzt er bedauernd, lässt aber von mir ab, zieht jedoch mit einem verschmitzten Grinsen meinen Tampon heraus und lässt ihn in eine der inzwischen leeren Essensverpackungen fallen, die wir mit hier her gebracht haben.

Leicht angewidert und auch äußerst unbehaglich kneife ich die Augen zusammen und versuche das Bild aus meinem Kopf zu bekommen. Jedoch gelingt mir das erst, als statt eines Tampons plötzlich Alexander in mir steckt, was mich deutlich auf andere Gedanken bringt.

Stürmisch erobert er meinen Mund und auch weiter unter dringt er ungehemmt in mich ein, was mich überaschender Weise recht schnell an meine Grenzen bringt.

Seine Hände liebkosen meine geschwollenen Brüste und seine Zunge fährt kitzelnd über meinen Hals und mein Schlüsselbein.

Mit klopfendem Herzen komme ich im entgegen, vergrabe meine Hände in seinen Haaren und presse ihn an mich, kann dem Sturm, der mich durchfährt jedoch nicht lange standhalten und ziehe mich zuckend um ihn zusammen, was ihn in Ektase versetzt.

Immer schneller werden seine Bewegungen, und verzweifelter sein Bemühen auch selbst die Erlösung zu finden. Haltsuchend schlingt er die Arme um meinen Hals, küsst immer wieder stürmisch meinen Mund und scheint sich in mir zu verlieren.

Sein Blick, den ich auffange ist glasig, doch auch irgendwie hilflos. Ängstlich, als würde ihm erst jetzt klar werden, was ich im Begriff war ihm zu nehmen.

Die Liebe, so verzweifelt und tief, die in seinem Blick liegt, die mich zum Glühen und zum Zittern bringt, die das Loch in meiner Brust mit einer Wärme erfüllt und mir den Verstand raubt, treibt mich an, bringt mein Herz zum Rasen und lässt mich die Welt vergessen.

Lässt mich vergessen, dass ich zerbrochen bin an dem Schmerz, an der Angst, die Bennos Drohung und Gewalt mit zugefügt haben, die ich mir selbst zugefügt habe, allein dadurch, dass ich mir eingebildet habe, dass ich Alexander verlassen könnte.

Viel zu lange habe ich mich ihm entzogen, ihn zurückgewiesen und mich von ihm distanziert und so ziehe ich ihn jetzt umso fester an mich.

Kann die Worte, die ich ihm so lange nicht mehr gesagt habe, nicht mehr für mich behalten und so seufze, raune, flüstere und stöhne ich sie ein ums andere Mal, bis wir erschöpft ineinander sacken und mit fliegenden, vereinten Herzen, atemlos und schweißbedeckt aufeinander sinken.

In den Augen des anderen Versinken.

Vereint.

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3689 Worte
17.12.16

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