Teil 27


Zu unserem Glück, bekamen wir recht schnell einen Termin bei einem Anwalt, doch was er uns erzählte, war alles andere als aufbauend.

Denn obwohl sein Vater ihn in Jugend- und Kindertagen geschlagen hatte, so liegen diese Ereignisse doch schon mehr als Zehn Jahre zurück, so dass diese Taten bereits verjährt sind.

Und was das Psychisch misshandelnde Verhalten anbelangt, so zuckte er uns gegenüber nur mit den Schultern und meinte, er müsste seinen Vater ja nicht wiedersehen.

Allerdings machte er uns Mut und legte uns ans Herz seiner Mutter ins Gewissen zu reden.

"Wenn ihre Mutter ihren Vater anzeigen würde, hätten wir mit Sicherheit gute Chancen vor Gericht ein Urteil zu erwirken. Doch brauchen wir handfeste Beweise."

Auf meine Frage, wie diese auszusehen hätten meinte er erklärend "Am besten wäre Bildmaterial von Blutergüssen oder auch Zeugen, die gesehen haben, wie ihr Vater ihre Mutter misshandelte."

Doch gab es weder das eine noch das andere soweit wir wussten, denn selbst Alexander hatte in naher Vergangenheit nicht gesehen wie seine Mutter geschlagen wurde.

Nach dem Termin saßen wir noch lange in einem Café und unterhielten uns. Schmiedeten nahezu witzlose Pläne, die sich nicht im Mindesten realisieren ließen.

Wie sollten wir seine Mutter nur von seinem Vater trennen, so dass wir ungestört mit ihr reden konnten. Und ob sie sich überhaupt dazu bereit erklären würde sich helfen zu lassen.

Das Ganze war einfach nur zum Schreien aussichtslos.

Doch was mich erleichterte war, dass diese Pläneschmiedereien Alexander in beinahe ausgelassene Stimmung versetzte.

"Es ist fast wie Damals, als ich mit Sophie in dieser Höhle gesessen habe." lächelte er mich fröhlich an, ganz so, als würde es ihm einfach guttun, das Gefühl zu haben etwas zu unternehmen, auch wenn wir keinen Schritt weiterkamen.

Dennoch nahm ich mir vor jede erdenkliche Chance zu nutzen, die uns blieb, wenn wir im September zu ihrem Geburtstag fahren würden.

Die ersten Tage im Büro kamen mir beinahe unwirklich vor.

Nach über einem halben Jahr hierher zurückzukommen war irgendwie seltsam, doch fand ich es gar nicht schlecht, dass Mrs. Gunnar erst ab nächster Woche wieder an ihrem Platz sitzen würde. So konnte ich mich in Ruhe wieder an alles gewöhnen. Und auch wenn unser Versöhnungssex noch immer auf sich warten ließ.... meiner Periode sei...dank! ZUR HÖLLE MIT IHR...hatten Alexander und ich wieder zusammen gefunden, nach der seltsamen Geschichte in München. Doch das Thema Kinder hatte ich dennoch noch nicht wieder angesprochen. Hatte es in naher Zukunft auch nicht vor.

Warum einen Streit vom Zaun brechen, dessen Inhalt sich in ein oder zwei Jahren vielleicht ganz von allein in Luft auf gelöst haben könnte.

Und so brachten wir unsere erste gemeinsame Woche recht enthaltsam und arbeitsam, sowie gemeinsam hinter uns, doch als sich das Wochenende genähert hatte und wir schon Samstag gegen Mittag das Büro verließen, packte ich still und heimlich unsere Tasche für den Club, während Alexander in seinem Büro verschwunden war um irgendwas zu erledigen.

Doch schon in wenigen Stunden hatten wir noch einen Termin bei Madam Sheréce, den mein derzeit überaus fürsorglicher Mitbewohner und Arbeitskollege...auch Vorgesetzter und Liebhaber genannt...höchst persönlich für uns vereinbart hatte.

Und so riss ich ihn, nachdem ich aus der Dusche gestiegen war, aus seiner Arbeit.

"Möchtest du auch noch duschen, bevor wir in den Salon fahren?" frage ich ihn und lege meine Arme um seinen Hals, das Kinn auf seine Schulter. Küsse die weiche haut unter seinem Ohr.

"Habe ich denn noch genug Zeit?" dreht er sich zu mir herum, schiebt meinen Bademantel ein Stück auseinander und lässt seine Hände über meine noch feuchte Haut gleiten. Zieht mich zwischen seine Beine.

"Wenn du nicht zu lange brauchst und gleich gehst." zucke ich mit den Schultern, lege meine Hand auf seinen Kopf und hebe seinen Blick von meinem Bauch in mein Gesicht.

"Hast du noch deine Tage?" fragt er mit einem verschmitzten Grinsen und lässt seine Hände von meinem Rücken zu meinem Po gleiten. Zieht mich noch dichter an sich, so dass ich fast auf seinen Schoß falle.

"Nein. Nicht mehr." ist meine leise Antwort, die mein Verlangen nach ihm deutlich zum Ausdruck bringt, zumal er gerade meinen Bademantel öffnet und leicht mit den Lippen über meinen Bauch nach oben fährt.

"Kommst du dann mit mir unter die Dusche?" haucht er an meiner Brust, während er sich durch das Tal zwischen den beiden hindurch, immer weiter nach oben küsst, bis er bei meinem Mund angekommen ist.

"Nein." verweigere ich mich. Er weiß ja nicht, dass ich diesen Teil für später geplant habe. Doch möchte ich unser "erstes Mal" zu etwas besonderem machen.

Dabei ist seit dem Vorfall in München beinahe jeder Tag etwas besonderes.

Er scheint noch immer ein schlechtes Gewissen deswegen zu haben, denn jeden Tag wartete eine neue Überraschung auf mich.

Montag brachte er mir erneut das Frühstück ans Bett. Am Dienstag lud er mich, nachdem wir zuvor Shoppen waren, zum Essen ein. Wobei ich versuchte mich gegen sein Geschenk, eine viel zu teure silber-blaue Uhr, zu wehren. Erfolglos, wie ich gestehen muss.

Am Mittwoch kam er nach der Mittagspause in mein Zimmer und hielt mir ein Schmuckkästchen vor die Nase, das ich argwöhnisch betrachtete. Von meinem Einwand, dass er sich wirklich ausreichend entschuldigt hätte, wollte er nichts hören, doch fragte ich mich langsam, wie lange das noch so weitergehen sollte und hoffte beinahe, dass es nur daran lag, das wir noch immer nicht miteinander geschlafen hatten.

Was nur daran lag, dass ich meine Tage früh am Samstagabend bekommen hatte. Ich meine, wie dumm konnte ich auch sein, zu vergessen, dass es schon wieder so weit war, sonst hätte ich mich vielleicht doch dazu hinreißen lassen, schon am Freitag vor unserem Heimflug mit ihm zu schlafen, aber so ist es nun mal... jetzt war die Woche um und ich hatte bereits wieder mit der nächten Pillenverpackung angefangen.

Doch die Blumen, die er mir am Donnerstag schenkte standen noch genauso herrlich und duftend wie vor zwei Tagen auf dem Küchentisch und gleich neben der Tür am Schlüsselbrett hing der Schlüssel von meinem neuen Auto.

Fassungslos hatte ich ihn angestarrt, als wir gestern Morgen in die Tiefgarage kamen und neben seinem Auto ein weiteres stand.

"Alexander!" hatte ich genörgelt "Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. ICH WILL KEINE SO TEUREN GESCHENKE MEHR! Hör auf! Es reicht!"

"Aber du brauchst doch ein neues Auto." war seine schlichte Erwiderung die er mit einem gleichgültigen Achselzucken untermauerte. Ich meine er hatte recht. Ich brauchte ein neues Auto, aber dieses konnte ich mir auch selbst kaufen. Und es musste ja nun auch kein Neuwagen sein.

"Und ich weiß, dass dir dieses kleine Ding gefällt. Ich weiß zwar nicht warum..." fuhr er fort, wobei er leicht die Nase rümpfte "...aber da ich es schon am Montag beim Händler in Auftrag gegeben habe, konnte ich es auch nicht mehr stoppen."

"Das hättest du sehr wohl!" schmollte ich und verschränkte bockig die Arme vor der Brust, bis er sich hinter mich stellte. Mich auf den kleinen VW Beatle zuschob und mir die Arme um den Bauch legte.

"Komm schon, Babe. Du magst diese kleine Knutschkugel doch. Und es ein Cabrio." versuchte er mir das Auto schmackhaft zu machen "Mit jeder erdenklichen Spielerei. Ich verspreche auch, dass es das letzte Geschenk diese Woche ist." raunte er mir ins Ohr und knabberte zart an der Haut unter meinem Ohr, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

Anschließend ließ er den Schlüssel vor meiner Nase baumeln und wackelte verführerisch damit hin und her.

"Das letzte!" knurrte ich noch immer maulig hob aber schon die Hand um nach dem Schlüssel zu greifen. "Versprochen?"

"Ja."

"Naaa guuut." seufzte ich schließlich ergeben. Wo das Teil jetzt schon mal da war... Und ich hatte tatsächlich schon mit einem solchen Auto geliebäugelt, nur hatte ich noch keines gefunden, dass für mich erschwinglich gewesen wäre... konnte ich dieses Baby doch nicht wieder vor die Tür setzten. Oder?

Und so hatte ich mich zu ihm umgedreht und ihm ein "Danke." ins Ohr geflüstert und ihn geküsst.

Anschließend hatte ich mich hinters Steuer meines neuen, dunkelblau-metallic farbenen, Cabrios gesetzt und uns ins Büro kutschiert.

Doch so ganz traute ich ihm noch nicht über den Weg auch wenn er bis jetzt noch nicht wieder mit irgendeiner Überraschung dahergekommen war. Aber es war ja auch erst früher Nachmittag. Es konnte also noch viel passieren.

"Warum nicht?" reißt er mich leise Fragend aus meinen Gedanken und spielt neckend mit meiner Brustwarze herum, die sich nur allzu willig aufrichtet und mir köstliche Schauer durch den Körper schickt.

"Wir haben keine Zeit." seufze ich auf und schließe die Augen. Genieße das kribbeln und die feuchte Wärme, die sich um meine Spitzen legt. Seine raue Zunge, mit der er mich reizt und seine forschenden Hände, die meine Haut in Brand setzten.

Doch als er seine Finger zwischen meine Beine gleiten lassen will halte ich ihn auf.

"Später." sage ich bedauernd und entziehe mich ihm. Sehe ihn mit einem entschuldigenden Lächeln an und ziehe ihn dann auf die Füße.

"Na los. Ab unter die Dusche mit dir." schmunzel ich und schiebe ihn Richtung Bad. Doch als er mit verstimmtem Gesichtsausdruck das Zimmer verlässt, kann ich es mir nicht verkneifen, ihm einen Klaps auf den Hintern zu geben, worauf er sich mit einen Ruck herumdreht und mich mit loderndem Blick ansieht.

Oh, OH!

So schnell ich kann nehme ich reiß aus und laufe quietschend um seinen Schreibtisch herum.

"Wenn ich dich erwische..." droht er spielerisch.

"Was ist dann?"

"Dann kannst du was erleben."

"Und was soll das sein?" kichere ich und weiche weiter vor ihm zurück um den Tisch herum. Fast habe ich die Tür und somit einen Fluchtweg im Rücken.

"Das wirst du dann schon sehen." sagt er knurrend, während er jede meiner Bewegungen argwöhnisch beobachtet.

"Fesselst du mich dann ans Bett?" necke ich ihn "Oder zwingst du mich dann dazu dich zu fesseln?"

"Treib es nicht zu weit Emely, sonst sagen wir den Temin im Salon einfach ab und dann wirst du heute das Bett ganz sicher nicht mehr verlassen."

"Ach?!" tue ich erstaunt "Und dann willst du mit einer Bärin ins Bett?" deute ich auf den leicht sprießenden Urwald zwischen meinen Beinen und auf den Beinen. Ich habe mich zwar vor ein paar Tagen Rasiert, aber inzwischen sind die Haare schon wieder tüchtig gewachsen.

"Ist mir gleich. Du musst ja auch mit einem Bären ins Bett. Passt doch!" zieht er sich sein Hemd aus und präsentiert mir einen leichten Flaum dunkler Haare. Sowie seine Muskulöse, sommerlich gebräunte Haut.

Dann beginnt er seinen Gürtel zu öffnen, ebenso wie den Knopf seiner Hose. Fasziniert beobachte ich ihn und vergesse beinahe, dass ich auf der Flucht vor ihm bin, doch als er plötzlich einen Satz vorwärts macht und mich schnappen will, winde ich mich kurzerhand aus meinem Bademantel und renne quiekend los.

Belustigt höre ich ihn hinter mir lachen, während er mir mit großen Schritten folgt. Erneut suche ich hinter einem Möbelstück Schutz. Diesmal ist es die Couch.

"Dein Hintern ist wirklich bezaubernd." schmunzelt er und sieht mich mit hungrigem Blick an, während er dicht an das Sofa heran tritt. "Vor allem, wenn du vor mir weg läufst. Nackt."

Erregt leckt er sich über die Lippen und beißt sich auf die Untere. Lässt seinen lodernden Blick über meine enthüllte Gestallt gleiten.

"Ich will aber nicht mit einem Bären ins Bett." kichere ich und strecke ihm die Zunge raus. "Du solltest lieber zusehen, dass du unter die Dusche kommst, vielleicht..." weiter komme ich nicht, denn plötzlich springt Alexander mit einem grazielen Satz über die Lehne und reißt mich in seine Arme.

"Hab ich dich!" triumphiert er und hebt mich auf seine Hüften. Schlingt meine Beine um sich und küsst mich leidenschaftlich.

Die Hitze seines Körpers scheint augenblicklich auf mich überzuspringen, doch will ich unseren ersten Sex hier nicht zwischen Tür und Angel vollziehen, weshalb ich ihn irgendwie auf andere Gedanken bringen muss.

Was mir jedoch nicht leicht fällt, denn nur zu gerne würde ich mich ihm jetzt hingeben. Seine Lippen streifen fordernd über mein Kinn und meinen Hals. Seine eine Hand stützt mich, während seine andere auf Wanderschaft geht und mir wohlige Schauer über die Haut schickt.

Atemlos vergrabe ich meine Hände in seinen Haaren und zucke vor Schreck zusammen, als er mich plötzlich mit dem Rücken gegen die kalte Scheibe der Balkontür presst um beide Hände frei zu haben.

"Schlaf mit mir." raunt er mir kehlig zu. Neigt seinen Kopf und schließt seine Lippen um die Spitze meiner rechten Brust, während seine Hand meine Linke verwöhnt.

"Alex nicht." seufze ich kraftlos und presse seine Lippen noch fester an mich, kralle mich in seine festen, dunklen Haare und spüre dieses köstliche Ziehen in meinem Unterleib.

"Warum nicht?" sagt er heiser und sieht mich unsicher an. "Warum willst du nicht. Liebst du mich denn nicht?"

"Natürlich liebe ich dich!" sage ich mit Nachdruck und sehe ihm tief in die Augen. Gebe ihm einen Innigen Kuss. "Aber ich möchte dich Nackt!" flüstere ich ihm verwirrend zu. Und als hätte ich es geahnt, schiebt er sich die Hose runter.

"Kannst du haben." grinst er mich verschwörerisch an, während er mich mit den Händen stützt.

Um seine Beine frei zu haben, die sich mit seiner Hose abmühen.

Belustigt lache ich auf, dann zupfe ich an den Härchen auf seiner Brust herum. "Kannst du die auch ausziehen?" necke ich ihn, bevor ich mich wieder mit den Armen an seinen Schultern abstütze, ihm einen Kuss auf die Lippen drücke.

Doch jetzt, wo ich hüllenlos nur wenige Zentimeter von seiner Erektion entfernt auf seinen Hüften hänge, fällt es mir nur noch schwerer, ihn zurück zu weisen.

"Wir können doch jetzt und später auch." sagt er verführerisch und knabbert erneut an meinem Hals, lässt mich ein Stück tiefer gleiten, so dass seine Spitze direkt vor meinem Eingang liegt.

"Es geht auch ganz schnell." versucht er mich zu überreden, was ich schon irgendwie sonderbar finde. Noch nie hat er so sehr darauf bestanden, dass wir miteinander Schlafen. Nicht so auf jeden Fall. Allerdings sind wir auch seit Ewigkeiten nicht mehr so lange ohne Sex ausgekommen.

Zwei Wochen sind schon hart. Zumal es jetzt keinen Grund mehr gibt es nicht zu tun. Außer meine Überraschung heute Abend.

Musternd sehe ich ihn an. Versuche herauszufinden, warum es ihm gerade heute so wichtig ist, das er nicht noch ein wenig warten kann, doch bis auf diesen verlorenen Ausdruck, den ich kurz in seinen Augen sehen kann, gibt mir sein Verhalten keinerlei Aufschluss darüber.

Ob ich ihm erzählen soll, was ich vor habe? Oder ob ich jetzt schon mit ihm Schlafen soll? Ich weiß es nicht.

Doch da mein eigenes Verlangen beinahe nicht zu ertragen ist, lasse ich mich, meinen Blick fest auf ihn gerichtet langsam nach unten sinken. Lockere leicht den Druck meiner Beine und senke mich auf ihn ab.

Ein leises Stöhnen entfährt ihm, als er in mich eindringt, ebenso wie mir.

"Oh, Emely." beißt er sich erregt auf die Lippen und seufzt wohlig auf. "Du weißt nicht, wie sehr du mir gefehlt hast."

"Doch, das weiß ich." flüstere ich erstickt. Dicht an seinen Lippen. "Du hast mir doch auch gefehlt."

Kurz trägt er mich zurück zum Sofa, wo er mich niederlässt, sich über mich legt und erneut in mich eindringt. Sein Verlangen nach mir ist schier grenzenlos. Beinahe verzweifelt drängt er sich in mich, füllt mich aus und scheint sich in mir verkriechen zu wollen, so tief sind seine Stöße. Aber auch sanft und langsam.

Dennoch steigert sich der Druck in meinem Unterleib unaufhörlich und auch er scheint seinem Höhepunkt recht schnell entgegen zustreben. Immer schneller wird sein Atem. Schwillt er in mir an, so dass er mich nur noch intensiver reizt, mich noch mehr ausfüllt.

"Ich liebe dich." flüstert er erstickt. Wieder und immer wieder, bis er sich schließlich in mir ergießt. Stöhnend stößt er in mich und treibt mich selbst bis dicht an die klippe, doch brauche ich ein klein wenig Unterstützung.

Und so schiebe ich kurzerhand meine Hand zwischen uns und stimuliere mich nur ganz kurz und schon folge ich ihm.

Lasse mich fallen, von den Gefühlen mitreißen, von ihm mitreißen. Auch wenn mein Orgasmus heute nicht so allumfassend und verschlingend war wie sonst.

"Tut mir leid, Baby." sagt er entschuldigend und küsst mich zart auf die Lippen. Zieht sich aus mir zurück.

"Was denn?" frage ich verwirrt. Mit gerunzelter Stirn.

"Das er für dich nicht so gut war."

"Wer sagt denn das?"

"Das merke ich."

"Hey." sage ich sanft. "Sie mich an." meine Augen suchen die seinen und als sie sich treffen, lege ich meine Hand an seine Wange.

"Egal was wir machen. Es ist immer gut. Okay?" zuversichtlich streiche ich ihm über die Lippe, dann hebe ich den Kopf und küsse sie. "Es muss doch nicht immer der Oberhammer sein. Wer sagt denn, dass man jedes Mal einen bahnbrechenden Orgasmus haben muss."

"Niemand, aber es soll dir doch Spaß machen."

"Es macht mir Spaß. Außerdem war das mit Sicherheit nicht der letzte Sex den wir heute hatten. Verlass dich drauf." sage ich warnend und kann ein schmunzeln nicht verbergen. "Außerdem..." grinse ich neckend und krieche unter ihm hervor, ziehe ihn hinter mir her ins Bad. "...was erwartest du denn, wenn ich mit einen "Bär" ins Bett gehe." erneut zupfe ich an den Haaren auf seiner Brust, was ihn zum schmunzeln bringt.

"Wo du recht hast." wird er nun wieder fröhlicher, dann schaltet er die Dusche an und nimmt die Brause in die Hand. "Dann werden wir die Bärin jetzt mal vom Schleim befreien und anschließend den Pelz entfernen gehen." grinst er anzüglich, und ziept nun seinerseits an meinen Haaren.

Belustigt schlage ich seine Hand beiseite, dann wasche ich mich schnell, damit er noch duschen kann, bevor in den Salon fahren.

Wir kommen natürlich zu spät, doch scheint das der Inhaberin nichts auszumachen. Überschwänglich begrüßt sie Alexander, dann geleitet sie ihn höchst persönlich in einen Raum, während ich mit der blonden Lena gleich im Nebenraum verschwinde.

Das Waxing ist zwar lange nicht mehr so unangenehm, wie früher, doch schön ist was anderes und so bin ich beinahe froh, als dieser Teil der Prozedur vorbei ist. Als ich mich jedoch wieder anziehen will, hält Lena mich auf und reicht mir einen Bademantel.

"Wenn sie mir bitte folgen würden." sagt sie höflich und öffnet mir die Tür, dann geleitet sie mich in einen benachbarten Raum, in dem Zwei Massageliegen dicht nebeneinander stehen.

"Mr. Black sollte in wenigen Minuten hier sein. Möchten sie vielleicht einen Cappuccino oder einen Sekt während sie warten?" bietet sie mir an.

"Ja. Ich nehme gern einen Cappuccino." nehme ich das Angebot leicht verwirrt an. Das wir eine Massage bekommen, ist mir neu.

Mit dem Kaffee blättere ich Minuten lang in einer Zeitschrift herum und warte, bis Alexander in Begleitung zweier männlicher Begleiter den Raum betritt.

Sein Blick spricht Bände, als er hereinkommt.

"Na, wars schön?" versuche ich mein Grinsen zu unterdrücken, als ich seinen finsteren Gesichtsausdruck bemerke.

"Bisher schon." knurrt er verstimmt und legt mir zur Begrüßung fest einen Arm um die Taille. Küsst mich, in Anbetracht, dass wir nicht allein sind, recht innig. Was mich den Grund für seine schlechte Laune erahnen lässt.

"Tja, das hast du nun davon, dass du dich nicht an deine Versprechen hältst." wende ich mich von ihm ab. Inzwischen ist mir nämlich nur zu bewusst, dass das, was wir hier machen, schon wieder eine seiner, zugegeben, recht lieb gemeinten, Entschuldigungen ist. Dabei hatte er mir versprochen, dass das Auto das letzte Geschenk ist, was er für mich hatte.

Lächelnd gehe ich zu einer der Liegen und lege den Bademantel ab. Was Alexander nicht wirklich zu gefallen scheint, denn nun stehe ich zwischen drei Männern lediglich in Unterhosen.

Ein klein wenig unangenehm ist es mir zwar schon, doch da die beiden Masseure absolut professionell sind verfliegt mein anfängliches Unbehagen recht schnell. Den Blick stur auf Alexander gerichtet lege ich mich hin und schließe erst die Augen, als auch er sich auf seine Liege gelegt hat.

Sein Anblick ist einfach umwerfend. Seine makellose Haut schimmert in einem tiefen braun und es juckt mich bereits jetztschon in den Fingern diese zu berühren.

Doch jetzt genieße ich fürs erste die kundigen Finger meines Masseurs, der sein Handwerk wahrlich zu beherrschen scheint.

Genüsslich entweichen mir hin und wieder leise Seufzer, als er an eine schmerzhafte Stelle stößt.

"Ist es auch angenehm?" erkundigt er sich bei mir, was ich mit einem leisen "Mhm." beantworte.

Doch scheinbar hat Alexander nicht so großes Glück mit seinem Folterknecht. Kurz öffne ich die Augen und sehe zu ihm hinüber, als er ein schmerzhaftes Zischen ausstößt.

"Passen sie doch auf!" faucht er verstimmt und wirft wütende Blicke auf mich, die ich mit einen herablassenden Lächeln quittiere.

Er hat es echt nicht leicht, dabei meinte er es doch nur gut mit mir. Aber was genug ist, ist genug.

Soll er ruhig ein wenig leiden, denn ich denke nicht, dass sein Masseur nicht weiß was er tut. Viel mehr glaube ich, dass er es nicht erträgt das der Mann, neben mir mich berührt. Aber da muss er jetzt durch.

Und so schließe ich erneut die Augen und genieße die letzten Minuten unserer Entspannungsmassage, wohingegen es für meinen Lügenbaron und Wohltäter wohl eher eine Folter ist.

Höflich verabschiede ich mich von den Männern, als diese den Raum verlassen und bleibe einfach entspannt auf meiner Liege liegen. Unter der Decke, die er über mich gelegt hat ist es herrlich entspannend und die leise Musik, die durch den Raum dringt, tut ihr übriges.

"Hier werden wir nicht wieder herkommen." knurrt Alexander verstimmt und setzt sich auf, dabei sind die beiden gerade erst gegangen.

"Nicht?" frage ich scheinbar verwundert. "Aber es ist doch so entspannend."

"Freut mich zu hören, dass es dir gefallen hat." langsam kommt er zu mir herüber und hockt sich neben mich, streicht mir eine Haarsträhne aus der Stirn und sieht mich seufzend an.

"Ich hasse es, wenn dich jemand anderer berührt." teilt er mir mit, wobei ich mir schon gedacht habe, dass das sein Problem ist.

"Du hättest diese Massage ja nicht buchen müssen."

"Aber ich wollte dir..."

"Ich weiß." unterbreche ich seufzend und streiche ihm liebevoll über die Wange. "Aber versteh, doch, du musst dich nicht unentwegt bei mir entschuldigen. Okay?" sanft ziehe ich ihn zu mir und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen. "Was in München passiert ist, ist Schnee von gestern. Obwohl ich mich an eine Massage hin und wieder durchaus gewöhnen könnte." sage ich schmunzelnd, was er mit einem besitzergreifenden Kuss zur Kenntnis nimmt.

"Meinetwegen." brummt er grimmig und steht auf. "Aber nicht hier. Oder zumindest nicht von einem dieser Typen. Die sind echt zu dämlich."

"Du bist doch nur eifersüchtig."

"Ganz recht, das bin ich!" gibt er rundheraus mit finsterem Blick zu und zieht seinen Bademantel über. "Ich will nicht, dass dich ein anderer Mann berührt."

"Das könnte aber unter Umständen schwierig werden." seufze ich leicht genervt und richte mich nun ebenfalls auf, setzte mich auf die Kante der Liege. "Viele Ärzte sind Männer. Jason ist ein Mann und wenn er mir manche Übungen zeigt fast er mich an. Selbst Frauenärzte sind nicht zwangsläufig Frauen." erkläre ich auf seinen verwirrten Blick hin, doch als ich das mit den Frauenärzten sage, stürmt er beinahe auf mich zu.

"Sag nicht, dass so ein schmieriger Typ von Arzt in dir rumbohrt!" stößt er aus und sieht mich erregt an. Doch ehe ich dazu komme zu antworten fährt er schon fort. "Du gehst da nicht mehr hin!"

"Kannst du dich jetzt mal wieder einkriegen!" kichere ich belustigt und ziehe ihn dieses Mal zwischen meine Beine. "Also erstens werde ich da hingehen, allein schon der Vorsorgeuntersuchungen wegen und dann..." mahnend sehe ich ihn an und hebe drohend einen Finger als er mich unterbrechen will "...brauche ich bald ein neues Rezept wegen der Pille. Oder willst du lieber Kondome benutzen?"

"Nein." kommt es leise knurrend "Aber kannst du nicht zu einer Ärztin gehen?" will er stirnrunzelnd wissen. Legt die Arme um mich und seinen Kopf auf meinen. "Mir zu liebe."

"Ach du." seufze ich und sehe zu ihm auf. "Ich BIN bei einer Ärztin, aber es wird immer wieder Situationen geben, wo mich auch mal ein anderer Mann anfassen wird. Das ändert aber nichts daran, dass ich dich liebe. Und zwar nur DICH."

"Warum sollte dich ein andere Mann anfassen?" grummelt Alexander vor sich hin und sieht mir forschend ins Gesicht, doch ich zucke nur Ratlos mit den Schultern.

"Vielleicht, weil ich mir den Fuß verstauche, oder ich stolpere und mich jemand festhält, oder weil ich einfach eine Massage bekomme." zähle ich auf.

"Ganz einfach. Du verstauchst dir einfach nicht den Fuß. Stolperst nicht und bekommst auch keine Massagen mehr. Außer von mir." fügt er hinzu, was mir geradezu gefällt.

"Bietest du mir etwa eine private Massage an?" frage ich anzüglich und lasse dieses mal meine Hände unter seinen Bademantel gleiten, wo ich die herrlich weiche Haut an meinen Fingerspitzen genieße.

"Wenn du willst."

"Ich will." sage ich begeistert "Aber nicht jetzt. Jetzt möchte ich dich küssen." teile ich ihm mit, doch bevor ich dazu komme geht die Tür auf und Monique kommt herein.

"Nun?" erkundigt sie sich. "Wie sieht es aus? Bereit für die Maniküre und fürs Haareschneiden?"

"Noch mehr Wellness?" schmunzel ich Alexander zu, der entschuldigend mit den Achseln zuckt.

"Ich dachte, du hättest Lust mal ein bisschen auszuspannen." Einladend hält er mir meinen Bademantel hin, dann gehen wir uns anziehen und treffen uns anschließend im Salon wieder, wo Monique mir die Nägel macht, während Lena Alexander die Haare schneidet.

Noch eine ganze Weile sind wir beschäftigt, bis wir beide wie aus dem Ei gepellt und wie frisch geboren das Etablissement verlassen.

Es ist bereits früher Abend und ich habe Hunger und so gehen wir sogar noch etwas Essen- Doch ist es ein ganz einfacher, schlichter Italiener, bei dem ich auch früher schon gegessen habe.

Ich bin kein Stammgast, trotzdem kennt mich die Kellnerin und bringt uns an einen schönen Tisch im freien, wo wir die späte Abendsonne genießen können.

Und ich meine Nudeln, wohingegen mein gegenüber einen Salat ißt.

In entspanntem Schweigen hängen wir eine Zeit lang unseren eigenen Gedanken nach, bis Alexander mehr zu sich selbst sagt.

"Der August wird ganz schön anstrengend, befürchte ich."

"Wie meinst du das?" hake ich nach und nippe an meinem Amaretto, den ich mir als Nachtisch bestellt habe.

"Na ja, erst ist da mal der Geburtstag von deinem Dad und dann auch noch das Wochenende in München, wenn der Mittelaltermarkt stattfindet. Und am Ende kommt dein Vater ja hier her. Irgendwie ist der ganze Monat verplant." legt er mir seine Gedanken dar.

"Stört es dich, dass mein Vater her kommt?" mit schräg gelegtem Kopf sehe ich ihn an und greife nach seiner Hand.

"Nein. Es stört mich nicht. Er ist nett. Nur..."

"Ja?"

"Wenn er da ist, dann hast du keine Zeit mehr." sagt er mit gerunzelter Stirn und seufzt leise auf.

"Das ist doch Quatsch!" widerspreche ich energisch. "Mein Paps ist doch kein kleines Kind mehr. Der kommt schon alleine klar. Außerdem sind wir den ganzen Tag zusammen. Im Büro und auch in der Nacht."

"Und was ist mit den Wochenenden?" gibt Alexander zu bedenken.

"Da arbeitest du doch auch die meiste Zeit." schmunzel ich. "Du wirst mich gar nicht vermissen."

"Ich vermiss dich immer Babe." sagt er liebevoll und streichelt mir mit dem Daumen über die Hand, die noch immer auf dem Tisch liegt.

"Da gegen hätte ich was." sage ich geheimnisvoll und winke die Kellnerin herbei.

"Ach ja?"

"Ja! Komm!" schnell begleiche ich die Rechnung, was mir nur gelingt, weil ich das Geld schon vorher in meine Tasche gesteckt habe und zerre ihn beinahe zu meinem Auto.

Wenn ich schon eines habe, dann sollte ich es auch benutzen, war meine schlichte Antwort darauf, warum wir nicht mit seinem fahren und so bringe ich uns kurzerhand nach Hause, bedeute ihm aber im Wagen zu bleiben.

"Ich hol nur was." hatte ich ihm aufgeregt mitgeteilt, während ich ausstieg um unsere Tasche zu holen. Als ich mit dieser wieder kam, sah er mich fragend an, doch ich blieb ihm eine Antwort schuldig. Doch da er die Strecke zum Club deutlich besser kannte als ich blieb meine Überraschung nicht lange ein Geheimnis.

"Bist du sicher, dass du mit mir da hin willst?" will er unsicher wissen und lockert unbehaglich seine Krawatte.

"Ja. Ich dachte, es wäre vielleicht eine nette Idee, jetzt wo wir wieder hier sind. Als Belohnung für unsere Enthaltsamkeit. Sozusagen."

"Wolltest du deshalb nicht mit mir schlafen?"

Lächelnd nicke ich mit dem Kopf und werfe ihm einen kurzen Blick zu, den er betrete erwidert.

"Tut mir leid, dass ich diesen Teil deiner Planung kaputt gemacht habe." entschuldigt er sich, was ich mit einer wegwerfenden Handbewegung beiseite fege.

"Halb so wild. Ich freu mich trotzdem."

"Können wir...also...ich möchte nicht..." beginnt er stockend. Scheinbar hat er irgendwelche bedenken, denn er kratzt sich unbehaglich am Nacken und starrt geradeaus aus der Fensterscheibe.

"Also wenn du nicht da hin willst, wir können auch wieder zurück fahren." biete ich leicht enttäuscht an, doch er schüttelt verneinend den Kopf.

"Ich will nur nicht in das Zimmer, wo wir zuletzt waren."

"Oh, ach so. Wenn das alles ist." sage ich erleichtert und biege auf den Parkplatz vor dem Club ab, wo ich den Wagen abstelle.

"Du weißt doch, wir tun nur das, was du auch willst." sage ich schmunzelnd, wobei mich eine Erinnerung an einen Abend in München überkommt, wo er mir etwas ganz ähnliches gesagt hat.

Und als ich so darüber nachdenke, habe ich fast ein wenig Lust, diese Erfahrung zu wiederholen. Nicht unbedingt die mit dem Fesseln, aber die andere vielleicht schon.

"Wollen wir?" nicke ich Richtung Eingang und drücke die Tür auf, als er nickt.

Gemeinsam gehen wir die Treppe hinauf und ich drücke auf den Klingelknopf.

Arm in Arm stehen wir da, als uns Charlene in einem knappen Minirock und schwarzen Lederstiefeln die Tür öffnet.

"Kate! Jo!" ruft sie erfreut aus "Euch habe ich ja lange nicht mehr gesehen. "Kommt doch rein."

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4983 Worte

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