6. Kapitel
Vor drei Tagen bin ich zu Edward gezogen und gerade rennen wir in Wolfsgestalt durch den Wald. Die Lichtung ist unser geheimer Rückzugsort geworden, auf der wir uns immer treffen und unsere Zweisamkeit genießen. Hier hatten wir auch gestern unseren ersten Kuss. Es war schön. Bisher weiß aber niemand wie nahe wir uns tatsächlich schon sind. Ich bin es kaum gewohnt wieder in einem Rudel zu leben. So viele Menschen, die Zeit mit dir verbringen möchten und jeder kennt jeden. Es war viel für mich, ganz am Anfang, vor allem bei dem Fest war viel los. Ich bin jedem vorgestellt worden und wow ist das Rudel groß. Um die 67 Mitglieder. Ich kann mir nicht alle Namen merken, aber es wird mit der Zeit besser. Die Leute behandeln mich auch schon, wie ihre Luna, obwohl Edward und ich die Verbindung noch nicht vollendet haben. Sie kommen mit ihren Problemen zu mir, wenn sie nicht mit Edward reden können oder sich nicht trauen. Ich bin wie eine Mutter für sie, obwohl sie mich ja kaum kennen. Es ist wirklich schön so akzeptiert zu werden. Mittlerweile habe ich nicht nur die Wohnung, sondern auch den Job als Kellnerin gekündigt. Stattdessen helfe ich den anderen Wölfinnen bei der Erziehung der Welpen bzw. ich helfe nebenbei im Kindergarten aus. Viele Frauen gehen auch in das Dorf um zu arbeiten und können sich so um die Kleinen nicht kümmern. Viele unsere Jugendlichen gehen in die Schule im Dorf, aber die kleineren sind noch zu unkontrolliert mit den Verwandlungen, weswegen wir sie bei uns unterrichten, bis sie im passenden Alter sind. Ein Lachen reißt mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich lächelnd zu Edward blicke. „Wo bist du denn schon wieder in Gedanken?" fragt er mich immer noch lachend. „Ich finde es hier einfach so schön. Ich möchte nie mehr wieder von dir fort. Es ist so früh und trotzdem kann ich nicht mehr ohne dich. Oh man, das klingt so schnulzig." Lache ich jetzt auch los. Er sieht mich hingegen nur glücklich an und küsst mich. „Sowas von schnulzig, aber wen interessierts, solange du bei mir bist." Meint er nachdem er sich wieder von mir gelöst hat.
„Komm Eliza. Wir müssen jetzt leider los. Das Rudel hat gerade fremde Wölfe in unserem Revier entdeckt, die mit mir reden wollen." Meint er kurzangebunden, verwandelt sich schnell und sprintet auch schon los. Was? Fremde Wölfe? Hier? Was die wohl wollen? Um ihn nicht zu verlieren, verwandele ich mich auch schnell und sprinte hinterher.
Das Rudel wartet bereits auf uns. Sie umzingeln Zähne fletschend gerade vier fremde Wölfe. Irgendwie kenne ich deren Gerüche. Vielleicht sind die mir ja auf meiner Reise mal begegnet. Unser Rudel macht für Edward und mich Platz frei, dass wir zu den fremden Wölfen können, ohne die Fremden aus den Augen zu lassen. Falls diese ihren Alpha und dessen Luna angreifen wollen. Edward verwandelt sich in zurück und fordert die gegnerischen Wölfe auf, dasselbe zu machen. Ich bleibe vorerst noch in meiner Wolfsform und möchte alles beobachten. Während gerade auch noch Zayn neben mich tritt und sich auch in einen Menschen verwandelt. Jetzt stehe ich als Wolf zwischen dem Alpha und Beta und beobachte, wie sich das fremde Rudel zurückverwandelt. Warte mal. Sind das nicht meine alten Rudelmitglieder? Verwirrt sehe ich sie an. Was die wohl hier machen? Schließlich ist das McAllister Rudel ziemlich weit entfernt von meinem alten zu Hause.
Der älteste der Gruppe tritt vor und stellt sich als Markus Holler vor. „Hallo. Ich bin Edward McAllister, der Alpha dieses Rudels. Warum seid ihr hier? Mir wurde von meinem Beta gesagt, ihr wollt nur mit mir reden?" kommt Edward gleich auf den Punkt. Gut so. Ich will so schnell wie möglich das hier wieder abschließen und hier weg. „Mein Alpha schickt mich. Ich komme vom Jones Rudel. Wir suchen die Tochter von unserem Alpha. Sie heißt Eliza Dalia Jones und wird schon seit einem Jahr vermisst." Antwortet dieser Markus sofort. Auf diese Antwort hin sehen sich Edward und Zayn gegenseitig an. Phillip ist gerade erst dazugestoßen und meint sofort :"Soweit ich weiß wurde sie von euch verstoßen. Sie war bei euch nicht erwünscht und ist fortgegangen und niemand hat sie aufgehalten. Also stellt sich hier die Frage. Was wollt ihr von ihr?" „Das geht euch rein gar nichts an. Das ist eine Angelegenheit von meinem Alpha. Ihr wisst also wo sie ist. Sagt es mir oder ihr werdet es bereuen." Mischt sich ein anderer Wolf vom Jones Rudel ein. Auf diese Drohung hebt mein Mate drohend die Hand „Moment. Seit wann droht ihr uns? Ihr seit auf unserem Revier. Wir sind daher deutlich im Vorteil. Ich würde mir eure Drohung dringend überlegen. Außerdem hat mein Bruder recht, was wollt ihr von Eliza?" Der ältere Wolf, Markus schiebt schimpfend den Jungen zurück und hebt sogleich beschwichtigend die Hände „Es tut mir leid. Die Jugend eben. Keinen Respekt mehr. Um das kümmern wir uns, wenn wir wieder heimkehren. Aber er macht sich eben Sorgen um seine Verlobte. Schließlich suchen wir sie schon ein Jahr lang ohne Erfolg." Wie bitte?! Welcher Verlobte? Edward sieht sich unauffällig zu mir um. Kaum zu verdenken. Ich habe ihm rein gar nichts von meinem Verlobten erzählt...wie denn auch. Von dem hatte ich selber keine Ahnung. „Sie verstehen, dass Eliza unter meinem Schutz steht. Also welcher Verlobter. Von ihm hat sie uns nichts erzählt." Fragt Edward den älteren Mann. „Ach hat sie das nicht? Ich bin Sebastian Frey. Vierter Alphasohn des drittgrößten Rudels in ganz Europa. Also würde ich an eurer Stelle Eliza herausgeben und uns in Ruhe ziehen lassen." Meint wieder dieser Junge. Okey von dem hab ich mal gehört. Stimmt er ist doch so um die 24 Jahre und hat tatsächlich drei ältere Brüder. Aber seit wann bin ich mit dem verlobt und wieso überhaupt. Was hat mein Vater davon? Was er davon hat kann ich mir denken. Ein größeres Rudel und vor allem kann er Alpha von seinem eigenen Rudel sein. Da wird es ihm eher egal sein, dass ich mich nicht verwandeln kann...auch wenn ihm das Michael wahrscheinlich nicht gesagt hat. Da ich nicht möchte, dass das alles hier komplett ausartet, verwandele ich mich zurück in meine menschliche Form und trete jetzt auch vor. „Aha. Also werde ich hier eher nicht gefragt, was ich möchte. Ich würde eher sagen ihr verzieht euch von hier oder bekommt Probleme. Immerhin ist das hier, das Revier des größten Rudels hier." Meine ich und ernte einige schockierte Blicke von den Fremden. Klar sie wussten nicht, dass ich mich verwandeln kann. „Aber Eliza sieh doch ein. Es wäre das Beste. Dein Vater ist auch nicht mehr böse auf dich und ich auch nicht mehr. Wir heiraten einfach, wenn wird wieder zu Hause sind und alles ist vergessen und vergeben." Sagt da auch schon dieser Idiot. Kopfschüttelnd sehe ich ihn an „Ganz bestimmt nicht. Es interessiert mich zudem auch nicht was Michael sagt. Also verschwindet einfach. Ich habe hier meinen Mate gefunden und habe auch nicht vor wieder von hier zu abzuhauen." Sebastian sieht mich kurze Momente fassungslos an. Wahrscheinlich hat er sich das Ganze leichter vorgestellt. „Gut. Wer ist denn dein sogenannter Mate? Er lässt dich sogar allein hier, bei mir, stehen. Wahrscheinlich ist das ganze nur eine Ausrede, weil du noch wütend auf deinen Vater bist." Sieht er mich wieder selbstsicher und so arrogant an, dass ich ihm am liebsten ins Gesicht schlagen würde. Nur Ruhe Eliza. Gewalt ist keine Lösung. In dem Moment zieht mich plötzlich Edward in seine Arme und knurrt diesen Idioten an. „Ich glaube unsere Luna hat euch schon gut genug gezeigt, dass ihr hier nicht erwünscht seid. Sie gehört meinem Bruder und Alpha. Also verzieht euch." Richtet sich jetzt auf einmal Grace an die Gruppe. Wo ist sie denn auf einmal hergekommen? Hat sie nicht noch Schule? Die Gruppe verwandelt sich tatsächlich wieder in Wölfe und rennt nach Hause. „Ach und ich denke es ist klar, dass die Verlobung hinfällig ist." Schreit ihnen Ed noch nach. Puh! Sie sind weg. „Also von einem Verlobten hast du uns ja nichts erzählt" witzelt Grace. Dankend sehe ich sie an „Ja. Mir auch nicht. Danke, für eure Unterstützung. Ach ehm Grace solltest du nicht in der Schule sein?" „Eh ja. Es sind die letzten zwei Stunden ausgefallen. Deswegen bin ich gleich nach Hause gegangen und nachdem ich euch dort nicht gefunden habe, haben die im Dorf gemeint, dass ihr mit denen hier redet. Aber kommt lasst uns nach Hause gehen. Ich habe Hunger"
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