Schreien und Pöbeln

POV Caro
Ich hatte mich mit Mona vor der Mercedes Benz Arena verabredet. Natürlich war ich mal wieder viel zu früh, ich hasste es zu spät zu sein.
„Hey, Caro!" freudig winkend kam Mona auf mich zu.
Sie trug einen Hut und ich musste, bei dem Gedanken daran, wie Tim und sie sich gegenseitig die Kopfbedeckungen ausliehen, kichern.
„Hi, Mona! Freut mich dich zu sehen" wir umarmten uns und ich fühlte mich sofort wohl in ihrer Gegenwart.
Während wir warteten, dass die Tore geöffnet wurden, erzählte mir Mona, dass sie nun alles über Tims Musikleben wusste und ich freute mich, dass ich nun nicht mehr aufpassen musste, was ich sagte.
„Ich habe die Musik so krass gesuchtet in den letzten Tagen. Normalerweise ist das ja garnichts für mich, aber je öfter man die Songs hört, umso mehr wird man da hineingesogen. Auch Lukas' Solosachen sind unfassbar gut." erzählte mir Mona freudig wie ein kleines Kind.
Ich musste schmunzeln und erkannte mich in der kleinen quirligen Frau wieder.
„Ja, genauso ging es mir auch. Warte mal unsere nächste Party ab. Vielleicht schaffen wir es wieder, die Jungs zu nem Privat Konzert zu überreden. Das war episch" Lachend rekapitulierte ich meine Geburtstagsparty.
Endlich konnten wir die Halle betreten und die Plätze waren unglaublich gut.
„Hast du das Line Up gesehen? Groß vom Hocker reißt mich da keiner" sagte ich zu Mona gewandt, als sich die Halle mehr und mehr füllte.
„Egal, Hauptsache wir haben unseren Spaß. Wir bringen die Stimmung hier zum Kochen" sie lachte und ich wusste, der Abend würde grandios.
„Rusev, Matschka" schrie Mona, als der große Ungar gefolgt von seiner Blonden Begleitung den Ring betrat.
Wir feierten und für die nächsten Stunden vergaß ich, wie sehr ich Nadine vermissen würde.
Es war Pause und vor uns saßen zwei Junge Typen, höchstens Anfang 20. und unterhielten sich angeregt.
„Jo, Check mal den aus. Einer der geilsten Rapper im Moment. Der heißt Alligatoooooaaaaahhh"
Der Blonde sprach Lukas' Künstlernamen so falsch aus, dass mir fast schlecht wurde.
„Es heißt Alligatoah, du Fotze" sagten Mona und ich wie aus einem Mund. Mit großen Augen schauten wir uns an und brachen kurz darauf in schallendes Gelächter aus.
Das war er wohl, unser Bondingmoment.
Nachdem wir die zweite Hälfte des Events nur noch geschrien und gepöbelt hatten, kam ich spät abends glücklich und leicht angetrunken zu Hause an.
„Na? Hatten die Damen Spaß?" Lukas saß auf dem Sofa und hatte seine Gitarre auf dem Schoß. Bei diesem Anblick wurden, wie immer, meine Knie weich.
„Ja, es war absolut super. So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr" ich begrüßte meinen Freund mit einem Kuss und setzte mich neben ihn.
„Hast du an was gearbeitet?" ich legte meinen Kopf an Lukas' Schulter und er begann damit eine Melodie auf der Gitarre zu spielen.
„Du hast mich zu diesem Song inspiriert" Lukas drückte mir einen Zärtlichen Kuss auf den Haaransatz und ich dachte er würde anfangen zu singen.
Aber nach einigen Tönen legte er die Hand auf die vibrierenden Saiten und brachte das Instrument damit zum schweigen.
„Nein, es ist noch nicht ganz fertig und es soll ein besonderer Moment sein, an dem ich dir diesen Song vorspiele."
Ich war ein wenig enttäuscht, was Lukas wohl merkte und so spielte er dann doch noch einen Song für mich.

Check!
Du kommst mit Leine und Hund, dann bist du einer von uns
Mach den Hundegruß und stärke den Gemeinschaftsverbund
Schon Caesar hatte Hunde laut der Legenden
Wir sind quasi seine Erben, wir sind Herrchenmenschen
Hüte dich vor einer Partnerschaftsromanze mit einer Katzenschlampe
Das wär Rassenschande, Hundehalter! Wir müssen uns widersetzen jetzt
Katzenhalter nehmen uns die Tierarztplätze weg
Die könn' ja Katzen streicheln, so lang sie's in ihrem Land machen
Hier brauchen sie klare Regeln Zwangsjacken!
Ich hab' Angst, dass ich in zwei Jahren mit mei'm Labrador
Nicht mehr Gassi geh', sondern auf's Katzenklo
und jetzt
Schmeiß eine Flasche, doch du bleibst eine Flasche
Denn der Geist aus der Flasche macht dich high, wie ein Drache
Aber unter den Wolken sind die streitenden Massen
Von allen guten Geistern verlassen

Ja, es war keine Romantische Ballade, aber Lukas wusste, wie sehr ich diesen Song von ihm mochte, besonders als Akustikversion.
Nachdem der Song zu Ende war, legte Lukas die Gitarre weg und seine Hand auf meine Wange.
„Ich liebe dich" hauchte er leise, mit einem eindringenden Blick.
Mein Herz raste, als hätte er diese Worte das erste mal zu mir gesagt.
Ich schloss meine Augen und fühlte alsbald seine warmen, weichen Lippen auf meinen.
Was ein wunderschöner Abschluss für diesen großartigen Tag.

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