POV Caro
„Hey, jetzt vergiss den Kerl. Du wusstest doch, wie er ist. Lass uns einfach Spaß haben" sagte ich zu Jana, als wir uns setzten und eine Pause vom Tanzen machten.
„Ihr habt leicht reden. Immerhin habt ihr ja eure Freunde, ich hab niemanden" genervt nippte Jana an ihrem Drink.
„Aber warum grad Basti? Der Kerl ist doch eh nur an den drei K interessiert. Koks, kotzen, knallen." sagte Nadine mit einem angeekelten Blick Richtung Balkon, wo Basti sich gerade wieder ein Näschen gönnte.
„Ja und? Vielleicht will ich das ja auch" mit diesen Worten exte Jana ihren Drink und machte sich sofort eine neue Mische.
„Jana, jetzt komm mal wieder runter von deinem Selbstmitleidstrip. Wir machen jetzt Party. Da wird kein Trübsal geblasen" sagte ich und legte meine Hand auf ihre Schulter.
„Du hast recht. Scheiß auf schlechte Laune" endlich lächelte sie wieder, diesmal nicht gespielt.
„Hey, was wird das denn jetzt? Sitzparty oder was?" rief Steven, als die Jungs vom Balkon wieder ins Wohnzimmer kamen.
„Wir machen nur kurz Pause" säuselte Nadine und lächelte ihn verliebt an.
Meine Güte, wenn die beiden nicht langsam mal die Kurve kriegen, muss ich da wohl mal intervenieren. Das hält ja keiner aus, wie die sich ständig anschmachten und dann wieder nur Freunde sein wollen.
„Bei der Kackmucke, hätt ich auch keinen Bock zum feiern" motzte Basti, während er sich mal wieder über das Buffet her machte.
„Kannst ja deine eigenen Songs anmachen, wenn's dir besser gefällt" zickte Jana und Basti warf ihr einen undefinierbaren Blick zu.
Entweder wollte er ihr gerade eine reinhauen, oder sie ins Schlafzimmer zerren.
„Ey komm, ist doch ne geile Idee. Wie damals bei 1Live! Bin ja gespannt, wieviel Shots du brauchst um deine eigenen Texte zu vergessen" Tim schien Feuer und Flamme für die Idee zu sein. „Ladys, dann bekommt ihr eine Privatshow von euren Lieblingsrappern"
Sudden war aufgestanden und schob den Tisch zur Seite, damit die Jungs ihre Stage genau vor dem Sofa hatten.
„Das war doch nur ein Scherz, ihr wollt doch jetzt nicht ernsthaft hier performen?" Jana war überrascht, was ein dummer Spruch auslösen konnte.
„Lass sie doch, ich hab nichts dagegen. Du?" Nadine sah mich fragend an. „Nein, überhaupt nicht. Lets Go Boys" lachte ich und hob mein Glas und nickte den Männern zu.
„Aber ich Rapp nicht 19 mal das gleiche Lied" sagte Basti und die Jungs einigten sich darauf, einfach nach jedem Song einen Shot zu trinken.
Nadine, Jana und ich setzten uns bequem hin und jubelten, als die ersten Töne von 'Bleib in der Schule' durch die Boxen schallten.
Die Jungs lieferten eine Show der Superlative ab und man konnte keinen Unterschied zu Konzerten in Ausverkauften Hallen ausmachen.
„Haben die Damen denn einen bestimmten Songwunsch?" Lukas hielt uns, nach einigen Songs, die Fernbedienung wie ein Mikrofon entgegen und Nadine rief „Fledermausland"
„Na dann soll es auch so sein"  sagte Lukas und die Jungs legten los.
Nadine und ich sahen uns an und nickten. Wir standen auf und feierten mit den Jungs.
Jana rappte sogar Bastis Part mit, und zwar so gut, dass Basti ihr nur mit offenem Mund zusah und vergaß mitzurappen.
Das war natürlich ein gefundenes Fressen für die Jungs, so musste ich den Refrain und Lukas' Part und Nadine Suddens übernehmen.
Zum Glück, hatte ich mich seit dem ersten Treffen stark mit der Trailerpark Musik auseinander gesetzt und konnte die meisten Lieder auswendig.
Wir tanzten durch Wohnzimmer und hatten den Spaß unseres Lebens.
„Lass mal ne Pause machen" schnaufte Jana und stellte die Musik aus.
„Aber es hat doch grade so viel Spaß gemacht" jammerte Nadine.
„Komm, wir trinken noch was und dann können wir ja weitermachen" sagte ich, legte meinen Arm um sie und hielt ihr eine Mische hin.
Die Jungs verkrümelten sich wieder auf dem Balkon und Jana stiefelte, sichtlich angetrunken hinter ihnen her.
„Meinst du, da läuft heute noch was mit den beiden?" lachte Nadine, als wir sahen, dass Jana sich den Joint aus Tims Hand schnappte und kräftig zog. „Wenn sie jetzt nicht wieder kotzen muss, vielleicht" auch ich lachte und lehnte mich auf dem Sofa zurück.