Missverständnisse
POV Caro:
Immer noch geschockt von seinem Rasanten Abgang saß ich alleine in meinem Wohnzimmer.
Normalerweise hätte ich jetzt Nadine angerufen und sie gefragt, was ich machen sollte. Aber sie hatte gerade ihr Date mit Steven und ich wollte da nicht zwischenfunken.
Also schnappte ich mir die Fernbedienung und startete eine Streamingplattform um mich einfach abzulenken.
Das gelang mir aber ganz und gar nicht. Immer wieder nahm ich mein Handy um nachzusehen, ob Lukas sich gemeldet hatte.
Nach zwei Stunden gab ich auf und versuchte ihn anzurufen.
Der Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar, versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.
Ratterte die Roboterstimme runter. Verzweifelt schmiss ich mich aufs Sofa und weinte. „Das war auch alles zu schön um wahr zu sein. Warum hast du dich auch so schnell in die Sache reingesteigert" rügte ich mich selbst. Meine Klingel riss mich aus der Melancholie.
Schnell sprang ich auf und öffnete per Taster die Haustür und zog meine Wohnungstür auf um zu sehen, wer die Treppe hinauf kam.
Zu meiner Erleichterung war es wirklich Lukas. Aber als er näher kam und ich seinen Gesichtsausdruck sah, verschwand meine Freude wieder so schnell wie sie gekommen war. Er sah fertig aus und irgendwie wütend.
„Es tut mir leid, dass ich so schnell abgehauen bin. Aber jemand brauchte meine Hilfe"
Lukas war zwischenzeitlich bei mir angekommen und drückte mich an sich. Der Duft von billigem Parfüm stieg mir in die Nase und ich schob Lukas ein Stück von mir weg.
„Aha, jemand brauchte deine Hilfe? Willst du mich jetzt komplett verarschen?" kaum hatte ich seine Umarmung gelöst, sah ich die Lippenstiftreste an seinem Kragen.
Ich drehte mich um und wollte die Tür zuschlagen, aber Lukas hielt sie offen.
„Caro, lass es mich doch bitte erklären. Es war alles nicht so wie es aussieht. Ich habe dich nicht betrogen" er folgte mir und versuchte mich festzuhalten, aber ich schlug seine Hand weg.
„Um mich zu betrügen, müsstest du mit mir zusammen sein. Anscheinend bin ich aber die, mit der du jemanden betrügst!" schrie ich und konnte nun meine Tränen nicht mehr zurück halten.
Ich rannte in mein Schlafzimmer und schloss die Tür von innen ab.
Immer noch heulend schmiss ich mich auf mein Bett und zog mir die Decke über den Kopf.
Warum musste ich mich auch Hals über Kopf verlieben. Mir hätte klar sein müssen, dass jemand wie er, der berühmt war und in einer Band, sich nicht wirklich für eine kleine unbedeutende Krankenschwester wie mich interessieren konnte. Wahrscheinlich hatte er eine Freundin, wahrscheinlich war sie groß und wunderschön.
Wahrscheinlich war sie auch Sängerin, oder Schauspielerin.
Tausend Gedanken schwirrten durch meinen Kopf.
Lukas stand vor meiner Tür und klopfte. „Bitte, Caro. Sprich mit mir. Ich bin ein Idiot, ich hätte dir sagen müssen, wo ich hingehe. Es tut mir leid, aber es ist wirklich nichts passiert, das schwöre ich dir. Komm raus und lass uns wie erwachsene darüber sprechen." er klang verzweifelt.
„Geh weg" war alles was ich erwidern konnte.
Das Klopfen hörte auf und ich konzentrierte mich darauf mich wieder zu beruhigen.
Nachdem meine Tränen langsam aufhörten unkontrolliert über meine Wangen zu laufen, stand ich auf. Ich brauchte dringend einen Schnaps.
Als ich die Tür öffnete, schlug sie mir entgegen und Lukas lag vor meinen Füßen.
Anscheinend hatte er auf mich gewartet und ist, an der Tür angelehnt, eingeschlafen. Erschrocken sprang er auf und schaute mich mit glasigen Augen an.
Mit einem bösen Blick und ohne ein Wort, ging ich an ihm vorbei in die Küche und holte mir eine Flasche Jägermeister aus dem Eisfach. Kurz überlegte ich, einfach aus der Flasche zu trinken, aber ich hatte Angst, dass meine Lippen an dem gefrorenen Flaschenhals kleben bleiben.
Also kippte ich mir einen doppelten Shot in ein Glas und exte es.
Lukas stand im Türrahmen „können wir kurz reden? Bitte, auch wenn wir uns vorhin geküsst haben, als wären wir Teenies, sind wir doch erwachsene Menschen. Ich möchte dich nicht, wegen einem Missverständnis verlieren." langsam kam er auf mich zu und schaute mich an.
Ich deutete auf einen Stuhl und setzte mich ihm gegenüber.
„Du redest, ich trinke" sagte ich und füllte wieder mein Glas.
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