Liebevoller Tyrann
POV Jana
Seit ich Basti kenne, hasse ich die Nachtschicht.
Normalerweise war das meine liebste Schicht. Das Krankenhaus hatte so etwas ruhiges in der Nacht.
Aber jetzt habe ich ständig Angst, dass der nächste Rettungswagen, meinen Freund bringt. Sei es wegen einer Prügelei, einer Überdosis, oder weil er einfach wieder Krank war.
„Ach, Süße. Der Papa kann das ab." Bastis Worte kamen mir in den Sinn und ich musste Lächeln.
„Na, bist du in Gedanken wo anders?" fragte mich meine Kollegin.
Ich nickte nur und befasste mich wieder mit meinen Büchern. Nachts konnte ich am besten Lernen, wenn ich bei Basti war, kam ich nie dazu. Grinsend kaute ich auf meinem Stift und dachte an die letzte Nacht.
Wenn er nicht mit den Jungs zusammen war, war er ein anderer Mensch. Vor zwei Tagen hatte er mir sogar Blumen mitgebracht.
Mein Handy riss mich aus meinen Träumen.
Genervt drehte ich das Telefon um, um zu sehen, wer mich um diese Uhrzeit nervt. Als ich sah, wer anrief erhellte sich mein Gefühlszustand aber immens.
„Hey, Schatz!" trällerte ich in den Höhrer.
„Hi, Baby. Hast du Zeit zum quatschen?" Wieder überkam mich ein warmer Schauer, als Basti ‚Baby' sagte.
Ich schaute auf meine Armbanduhr.
„Ja, für dich immer" ich stand auf und ging in den Pausenraum, der glücklicherweise leer war.
„So, jetzt hast du meine ungeteilte Aufmerksamkeit" lachte ich.
„Ey Jana, ich hab scheisse gebaut" sagte Basti mit zitternder Stimme.
Sämtliche Muskeln in meinem Körper spannten sich an.
Ich versuchte mich zusammen zu reißen und redete langsam und leise.
„Was hast du gemacht?" auch meine Stimme bebte.
„Ich hab Caro von uns erzählt. Dass wir zusammen sind und du bei mir einziehst. Ich bin so blöd, Mann" ich hörte wie er auf irgendetwas einschlug.
Oder es war nur das Geräusch des Steines der mir vom Herzen fiel.
„Sebastian Krug! Mach das nie wieder mit mir! Ich dachte du hättest was schlimmes gemacht. Mich betrogen oder jemanden abgestochen" tadelte ich ihn lachend.
„Du bist nicht sauer auf mich? Unglaublich" auch Basti lachte und entspannte sich hörbar.
„Natürlich bin ich nicht sauer. Die Jungs und Mädels sind doch auch nicht blöd. Dass wir nicht nur nach Partys mit einander in die Kiste steigen, haben die bestimmt auch schon bemerkt.
Jetzt müssen wir uns wenigstens nicht mehr verstecken und ich kann mit Caro reden, ohne überlegen zu müssen, was ich sage." ich war unglaublich erleichtert, dass das Versteckspiel nun endlich ein Ende hatte.
„Du? Es fällt mir echt nicht leicht das zu sagen, aber ich vermisse dich. Partys sind nicht das gleiche ohne dich" man hörte wie schwer Basti es fiel seine Gefühle in Worte zu fassen.
„Ich vermisse dich auch. Aber morgen sehen wir uns doch schon wieder und jetzt Feier mit Sudden weiter seinen Abschied." wie ein Vollidiot grinsend kippelte ich auf dem Stuhl hin und her.
Um 06:00 war meine Schicht zu Ende.
Geschafft und Müde trottete ich aus der Eingangshalle und traute meinen Augen nicht.
Basti saß auf einer Bank und lief freudestrahlend auf mich zu, als er mich sah.
„Guten Morgen, bist du jetzt erst von Steven gekommen?" lachte ich kopfschüttelnd und begrüßte meinen Freund mit einem Kuss.
„Nein, ich bin schon seit 2 Stunden hier. Ich konnte nicht bis später warten. Ich musste dich sofort sehen" zärtlich streichelte Basti über meine Wange. Es war immer wieder überraschend, wie liebevoll er sein konnte.
„Kommst du mit zu mir?" ich zwinkerte ihm zu und er verstand sofort, was ich meinte. Seine Augen leuchteten und seine Lippen formten sich zu einem schiefen Grinsen.
„Du machst mich zu einem absoluten Weichei. Nach dem ficken kuscheln. Sowas macht einer wie ich doch nicht" sagte Basti, während er mit meinen Haaren spielte.
Mein Kopf lag auf seiner Brust.
Mit meinem Zeigefinger streichelte ich über seinen Unterarm, auf dem in großen Lättern „Trailerpark" stand.
„Also bitte. Für das, was wir gerade getan haben. Kannst du dich jawohl mit ein bisschen kuscheln dankbar zeigen" grinsend küsste ich seine Brust.
„So wie du dich angehört hast, habe ich es dir schon anders gedankt" lachte er.
„Stimmt" lächelnd hob ich meinen Kopf.
„Dann bist du befreit" mit einer ausladenden Geste zeigte ich ihm, dass er nun aufstehen dürfte und sich seine Line ziehen konnte.
Aber anstatt dies zu machen, zog er mich wieder in seinen Arm und ich schlief nach der langen Nacht ein.
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