Detektivarbeit

POV Tim
„Was wolltest du von Mona, du kranker Bastard?" schrie ich in mein Handy.
Mein Gesprächspartner antwortete nicht.
„Vortex, ich schwöre dir, wenn du Mona irgendwas gegeben hast, bringe ich dich Hurensohn um" ich war noch immer rasend vor Wut.
„Ey, Tim. Ich hab ihr nichts gegeben. Ich schwöre es dir" Igor schien erschrocken zu sein, dass ich so mit ihm sprach.
„Willst du mich verarschen? Du hast sie in den letzten Stunden 17 mal angerufen und ihr 25 Nachrichten geschrieben! Sie liegt auf der fucking Intensivstation und wird von scheiss Maschinen am Leben gehalten"
„Fuck" war alles, was der Pater von sich gab.
„Woher hast du ihre Nummer? Warum hast du sie angerufen? Wenn du nichts damit zu tun hast?" Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er ihr allen Ernstes etwas angetan hatte, aber nach der Sache damals mit Caro, wusste ich nicht mehr, wie weit ich ihm Vertrauen konnte.
„Tim, komm zu mir. Übers Telefon ist sowas doch scheisse. Ich sag dir alles, was ich weiß."
Ohne mich zu verabschieden, legte ich auf und warf mein Handy achtlos auf den Beifahrersitz.
Mit quietschenden Reifen fuhr ich los und heizte durch die Straßen, zu Vortex' Wohnung.
Kaum hatte ich meinen Zielort erreicht, sprang ich aus dem Auto und sprintete zur Tür.
Meine Gefühle überschlugen sich, auf der einen Seite wollte ich unbedingt wissen, was letzte Nacht passiert war, auf der anderen war ich einfach nur wütend und wollte meinem angeblichen Freund die Fresse einschlagen.
Ich klingelte Sturm und Igor öffnete die Tür.
Bevor er etwas sagen konnte, stemmte ich meinen Unterarm an seinen Hals und drückte ihn so zurück in den Flur, gegen die Wand.
„Ey, Tim. Komm runter" Vortex befreite sich und hielt meine Arme fest. Wutschnaubend sah ich ihn einfach an.
„Rede!" war alles was ich sagte.
„Jetzt setz dich erstmal und Rauch einen, damit du mal wieder auf den Boden kommst"
„Igor, ich will jetzt keinen rauchen. Ich will wissen was meiner Freundin passiert ist." Ich lief von einer Seite des Wohnzimmers zur anderen und fuhr mir nervös durch die Haare.
„Na dann halt nicht!" sagte Vortex und machte sich einen Kopf in seiner Bong fertig.
„Wie gesagt, ich habe ihr nichts in den Drink getan, oder so" er machte eine Pause und setzte die Bong an. Nachdem er den weißen Rauch ausgeatmet hatte, redete er weiter.
„Ich war mit ein paar Jungs im Matrix. Deine Mona war auch da, mit einer Freundin. Ich hab ihr Hallo gesagt und sie tat so, als würde sie mich nicht kennen. Also bin ich wieder zu meinen Leuten und hab sie in Ruhe gelassen. Irgendwann meinte Jens, dass er Monas Freundin abgraben muss, aber sie hat ihn eiskalt abblitzen lassen. Der war so in seiner Ehre gekränkt, dass er ihr halt ein paar Tropfen Liquid Ecstasy in ihren Drink getan hat" Ich schaute mein Gegenüber mit großen Augen an. Natürlich kannte ich die Wirkung von diesem Zeug. Normalerweise wird man Euphorisch und ungehemmt. Aus diesem Grund kann man die Weiber damit auch leichter abschleppen. Ich hatte sowas zwar noch nie gemacht, aber hatte solche Situationen schon ab und an mitbekommen.
„Und warum liegt jetzt Mona im Krankenhaus und nicht ihre Freundin? Außerdem, wieviel hat Jens ihr in den Drink geträufelt um diese Reaktion hervorzurufen?" ich war fassungslos von den Worten meines Kumpels.
„Es war echt nicht viel, vielleicht 2 Tropfen. Keine Ahnung, warum Mona das Zeug abbekommen hat, alter" teilnahmslos zuckte Igor mit den Schultern.
„Dann werde ich als nächstes ihrer Freundin einen Besuch abstatten! Nein, erst fahr ich zu Jens und geb dem sein scheiss Liquid zu fressen!" wütend wollte ich die Wohnung verlassen, aber plötzlich versperrte mir eine junge Frau, nur mit einem String bekleidet den Weg.
„Du musst Tim sein" säuselte sie und kam mir unangenehm nah.
„Mädchen, auf so nen scheiss hab ich grad echt keinen Bock" ich fasste sie an den Schultern und schob sie ein Stück zur Seite.
„Aber du sagtest doch gerade, du willst zu mir. Ich bin Melli, Monas Freundin" die Frau sah mich an. Ihre Augen waren geweitet, hundert Prozentig war sie auf irgendwelchen Drogen.
„Alter!" Rief ich. Vortex stand neben mir und schaute mich entschuldigend an.
„Und was hast du ihr gegeben?" ich starrte ihn an.
„Wir haben nur ein bisschen Speed genommen, dass ist alles. Mona war schon weg, als wir ins Gespräch gekommen waren" diese Melli redete, als wäre das alles überhaupt nicht schlimm.
„Ey, ihr seid doch die größten Wichser, die es gibt! Deine beste Freundin kommt ins Krankenhaus und du hast nichts besseres zu tun, als mit dem nächst besten in die Kiste zu springen? Du bist einfach nur Schmutz!" ich spuckte ihr vor die Füße und lief zu meinem Wagen.
Meine Gefühle übermannten mich und ich weinte eine geraume Zeit in meinem Auto. Als ich wieder einigermaßen klar kam, setzte ich den Blinker links und fuhr Richtung Lukas. Ich musste jetzt einfach mit jemandem Sprechen.
Mein bester Freund und meine beste Freundin waren da, die beste Anlaufstelle.

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