Das ist nicht dein Ernst?

POV Basti
„Alter, Weikamp. Hast du mal auf die Uhr geguckt du Spacken!" begrüßte ich meinen Kumpel genervt, aber leise, am Telefon.
Jana schlief schon und ich wollte nicht, dass sie wach wird.
Fuck, seit ich diese Frau kenne, verkomme ich zu einem ekelhaften Softie, ich erkenn mich kaum wieder. Hoffentlich hat Jana ihr Wort gehalten und nicht erzählt, dass wir zwei zusammen sind.
„Dir auch Hallo" entgegnete mir Tim nüchtern.
„Was ist denn los, dass du mich mitten in der Nacht anrufst? Ist dein Koks Vorrat leer?" als ich auf dem Balkon war, konnte ich wieder lauter sprechen.
„Nee, Dicker. Da ist alles fresh. Ich hab ein anderes Problem, beziehungsweise hat eher gesagt, Caro ein Problem." Tim wirkte nervös und wütend am Telefon.
„Das ist doch dann Lukas' Aufgabe sich darum zu kümmern.
Was hat das Mäuschen denn? Hat sie ihre Barbie verloren, oder hat sie heute keinen Pudding zum Nachtisch bekommen" lachte ich um mein Gesicht zu wahren.
Aber in Wirklichkeit machte ich mir Sorgen um die kleine, irgendwie mochte ich sie wirklich, aber das würde ich nie zugeben.
„Alter, Basti. Bei ihr ist gerade echt Polen offen. Die haben sie heute rausgeschmissen. Julia und Masse haben es irgendwie geschafft, dass die Chefin von ihr glaubt, sie hätte Masse die falschen Medikamente gegeben. Jetzt muss sie beweisen, dass das nicht stimmt" schrie mein Kumpel sauer in den Hörer.
Mir blieb der Dumme Spruch, über Polen und Sudden, im Hals stecken.
„Basti, Caro braucht nen Anwalt. Da sie dich nie selber darum bitten würde, mach ich das. Sie braucht unseren Anwalt, der schafft es bestimmt die beiden dafür richtig Bluten zu lassen" redete Tim weiter.
Wütend ballte ich meine Faust und schlug gegen die Wand, so stark, dass meine Knöchel aufplatzen und man rote Striemen an der Fassade sehen konnte.
„Auf jeden Fall bekommt sie unsren Anwalt. Ich dachte die Tracht Prügel wären Masse ne Lehre gewesen. Dieser Spast und die Schlampe werden für den Mist einfahren. Ich ruf direkt morgen früh bei ihm an und mach nen Termin aus."
Ich verabschiede mich von Tim und ging wieder rein um meine Hand unter kaltes Wasser zu halten.
„Was hast du denn gemacht?" erschrocken fuhr ich herum und sah Jana, nur mit einem Höschen und meinem Shirt bekleidet in der Badezimmertür stehen.
„Ach, nichts besonderes. Geh wieder ins Bett" wiegelte ich ab, aber Jana kam auf mich zu und nahm meine Hand.
„Das muss desinfiziert werden, da ist ja voll viel Dreck drin. Hast du dich mit der Hauswand angelegt oder was?" sie grinste und mir wurde warm ums Herz.
„Basti, Reiß dich zusammen. Du bist nicht Lukas, du bist fucking Basti DNP, du bist ein harter Rapper und keine weichgespülte Schwuchtel" dachte ich und unterdrückte den Drang, Jana zu küssen.
Ich erzählte ihr von dem Telefonat mit Tim und Jana wurde kreidebleich. Zitternd setzte sie sich auf den Badewannenrand und fing an zu weinen. Völlig überfordert von der Situation stand ich vor ihr.
„Oh Fuck.... Wenn ich gewusst hätte, dass das so schlimm endet" nuschelte sie und hielt ihre Hände vor ihr Gesicht.
„Hab ich das jetzt richtig verstanden?" ich war geschockt. „Alter, hast du was damit zu tun? Bist du denn komplett behindert? Caro ist deine Freundin!" schrie ich Jana an, die bei jedem Wort zusammenzuckte.
„Ich wollte doch nicht, dass sie sie rausschmeißen, aber Julia hatte mitbekommen, dass ich mit einer Kollegin über dich gesprochen hatte. Ich habe zwar nur Basti gesagt, aber da mich Julia schon mit Caro zusammen gesehen hat, konnte sie sich denken, dass die Rede von Dir ist. Sie hat mich dazu gezwungen. Julia sagte, wenn ich den Plan nicht fälsche, passiert mir was  noch schlimmeres als Caro.
Basti die Frau hat mir solche Angst gemacht" weinte Jana und rannte aus dem Bad.
Wieder wusste ich nicht wohin mit meiner Aggression und schlug mit der, in ein Handtuch gewickelten, Hand in den Spiegel, der in tausend Stücke zerbrach.
„Jana, jetzt warte" ich hielt ihren Arm fest, bevor sie aus meiner Haustür flüchten konnte.
Sie riss ihre Augen ängstlich auf und duckte sich, so als hätte sie Angst, ich würde sie schlagen.
„Hey, keine Angst. Ich tu dir nichts." ich ließ ihren Arm los und sie entspannte sich ein wenig.
„Wir müssen darüber sprechen. Caro hat echt scheiße an den Hacken, wegen der Aktion. Morgen ruf ich unseren Anwalt an, dann musst du ihm auch die ganze Story erzählen. Der bekommt das hin. Aber warum bist du nicht zu mir gekommen?" wir saßen auf meinem Bett und Jana hatte endlich aufgehört zu weinen.
„Weil ich Angst hatte. Ich bin nicht so tough wie Caro, oder ihr." sagte sie leise.
Ich nahm meine Freundin in den Arm und sagte ihr, dass sie keine Angst mehr haben müsste und dass wir das alles regeln.
„Julia und Masse werden ein für alle mal aus unseren Leben verschwinden, Babe" ich küsste ihre Stirn und wir legten uns hin.
Am nächsten morgen rief ich unseren Suitman an und machte einen Termin für den kommenden Nachmittag aus.

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