Das Ende?

POV Caro
Meine Gefühle waren ein heilloses Durcheinander. Ich wusste, dass meine Liebe einzig und allein Lukas gehörte, aber dieser Intime Moment mit meinem besten Freund, hatte etwas in mir ausgelöst, dass ich mir nicht erklären konnte.
Für Tim und mich war es immer normal, sich zu umarmen, oder zu kuscheln. Aber eben war da noch etwas anderes.
Noch immer hatte ich das Gefühl seine Arme um meine Körpermitte zu fühlen und spürte seinen Herzschlag an meinem Rücken.
So wie Lukas, brauchte ich jetzt auch einen Moment für mich ganz alleine.

Ich hörte meine Freunde in dem kleinen Raum lachen, aber ohne meinen Blick einmal auf die Meute von Menschen, die mir alle auf ihre Weise am Herzen lagen, ging ich nach draußen und setzte mich, im Schutze der Dunkelheit, auf eine kleine Mauer.
Gedankenverloren kramte ich mein Handy aus der Hosentasche und scrollte durch meine Fotos.

Die Fotos von Nadine und mir, als wir in der Kälte warteten um endlich in die Halle zu unserem ersten Trailerpark Konzert zu dürfen.
Ein Lächeln zeigte sich auf meinen Lippen. Damals hätte ich nie im Leben daran gedacht, diese Vier Freaks mal meine Familie zu nennen.

Ein 50€ Schein, auf dem ich „Danke Steven" geschrieben hatte.
Mein erstes Date mit Lukas kam mir in den Sinn. Er war so anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Das Blumenmeer, dass Lukas auf seinen Balkon gezaubert hatte.
Wie in Trance griff ich zu meiner Kette, die ich seitdem nie wieder abgelegt hatte.

Die ganzen tollen Sachen, die Lukas für mich gemacht hatte liefen wie ein Film vor meinem inneren Auge ab und das Gefühl in meinem Magen wurde langsam zu einem Schmerz.
Dieser Mann hatte soviel für mich getan und hatte es nicht verdient, dass ich Gefühle für seinen besten Freund hege.

„Hey, Süße. Wir suchen dich überall" Nadine kam sichtlich angetrunken auf mich zu gelaufen.
Schnell wischte ich die Tränen, die meine Wange herunter liefen, mit dem Handrücken weg.
„Ich wollte nur kurz alleine sein und das alles verdauen" gequält lächelte ich meine beste Freundin an.
„Ist alles ok bei euch?" Nadine setzte sich neben mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter.
„Ja, zwischen Lukas und mir ist alles gut" auch ich legte meinen Kopf schief.
„Caroline Weißenfels. Was ist los? Du kannst mir doch nicht erzählen, dass es dir gut geht" mit einem auffordernden Blick sah sie mich an.
„Du kennst mich zu gut." bei mir brachen alle Dämme und unter Tränen erzählte ich ihr von meinen Gefühlen zu Tim.
„Mäuschen. Du liebst Lukas. Tim war einfach zu einem falschen Zeitpunkt da.
Oder zu einem richtigen, wer weiß. Aber eins weiß ich, genauso wie du.
Du gehörst zu Lukas, Tim zu Mona und ich zu Steven.
Klar hast du Gefühle für deinen Besten Freund, aber nicht im Ansatz so starke wie für deinen feinen Herrn Gatoah" mit einem grinsen buffte sie mir an die Schulter.
„Und jetzt lass uns wieder rein gehen. Mir ist kalt" jammerte Nadine.

Wir betraten den Aufenthaltsraum und Lukas sprang sofort auf und lief zu mir.
„Schatz, wo warst du? Ich habe mir echt Sorgen gemacht" mit einem verängstigten Blick schaute er mich an.
„Draußen. Ich musste kurz allein sein und meine Gefühle sortieren. Das Konzert hat mich total umgehauen"
Da war es wieder, dieses kribbeln im Bauch, wenn Lukas mich ansah. Diese Gänsehaut, wenn er mich berührte.
Mit einem seufzen ließ ich mich auf das Sofa fallen.
Mona saß auf Tims Schoß und beide warfen sich verliebte Blicke zu.
„Ey Leute! Lasst mal Flaschendrehen spielen" rief Steven.
„Willst du mich verarschen? Alter wir sind doch keine 12 mehr. Wenn ich rumlecken will mach ich das" mit diesen Worten schnappte Basti sich Jana und küsste sie forsch.
Ja, dass war der Trailerpark Basti wie ich ihn kannte.
„Na kommt, seid keine Frösche!" Nadine war sofort Feuer und Flamme für die Idee ihres Liebsten.
Nach einigem hin und her ließen wir uns dann aber doch überreden und setzten uns in einem Kreis auf den Boden.
Tim war als erstes dran, das losten wir, ganz erwachsen, mit SchereSteinPapier aus.
Er drehte die Flasche und der Hals zeigte auf Lukas.
„Das ist doch langweilig, ihr küsst euch doch ständig" meckerte Mona.
„Ok, dann Dreh ich halt nochmal. Sorry Alli" Tim warf Lukas einen Luftkuss zu. Lukas fing ihn und steckte ihn symbolisch in seine Hosentasche. „Für schlechte Zeiten" lachte er.
Tim drehte erneut und mein Herz blieb stehen.
Der verdammte Flaschenhals zeigte auf niemand geringeren als mich.
Die Meute gröhlte.
„Ey, die zeigt doch auf niemanden, wenn man den Hals verlängert, geht der genau zwischen Lukas und mir durch" versuchte ich mich aus der Affäre zu ziehen.
„Laber nicht, Linchen! Zeig unserem Timäh mal, was für ein Glück unser Goldkehlchen hat" Basti drückte mich in Tims Richtung.
Mein Herz klopfte bis zum Hals, als sich Tims Lippen meinen immer mehr näherten.
Die Zeit schien still zu stehen, als sich unsere Lippen berührten.
Es fühlte sich anders an, als erwartet. Wir lösten uns von einander und schauten uns noch einmal in die Augen.
In diesem Moment wusste ich, dass ich keine Romantischen Gefühle für Tim hatte, sondern nur freundschaftliche. Ich würde alles für diesen Mann tun, ohne darüber nachdenken zu müssen. Aber ich wusste, Lukas war die Liebe meines Lebens.

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