POV Lukas:
Ich räumte gerade die Flaschen und Gläser ein, die überall in der Wohnung verteilt standen. Bevor ich ins Bett ging, wollte ich wenigstens einigermaßen Ordnung schaffen.
Als ich das Sofa wieder auf seinen angestammten Platz schob, kamen die Schilder der Mädels zum Vorschein. Lachend knickte ich Nadines Schild und steckte es in die große Mülltüte. Caro stand neben mir und legte ihre Arme um meine Körpermitte.
„Ich glaube Steven zeigt Nadine gerade seine Pokémon Karten" grinste sie.
Ich sah sie an und blickte auf den Boden, wo ihr Schild noch lag.
„Das denke ich auch. Was stand denn nochmal auf deinem Schild?" mit einem schiefen Lächeln sah ich sie an und warf achtlos den Müllbeutel in die Ecke.
„Hey, dass war ein Angebot für Alligatoah" lachte Caro und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihre Arme um meinen Hals zu legen.
„Ich kann auch Alligatoah sein, wenn du das möchtest. Oder Kaliba, oder DJ Deagle. Ich bin Schauspieler. Sag mir mit wem du etwas für den Weltfrieden machen willst." sagte ich während ich sie zwischen den Worten immer wieder küsste.
„Nur mit Dir, Lukas" Caro lächelte und fing an zu singen.

Lass mich doch Dicks sucken
Wo ist das Problem?
Ihr könnt auch mitmachen
Und lernen zu verstehen
Wenn niemand sich enthält
Dann wär' Frieden auf der Welt
Denn wenn niemand sich enthält
Dann wär' Frieden auf der Welt!...

POV Jana:
Basti hatte noch immer seinen Arm um meine Schultern gelegt und versuchte die Wohnungstür aufzuschließen. Mangels Koordination schaffte er es aber noch nicht einmal, das Schlüsselloch zu treffen.
Innerlich schloss ich mit der heißen Nacht mit einem Rapstar ab und nahm ihm den Schlüssel weg.
„Ich mach das" sagte ich und wir konnten endlich rein.
Klar, ich war auch voll und Timmys Gras wirkte immernoch, aber Basti schien zu gar nichts mehr in der Lage zu sein.
Seine Wohnung war groß und überraschend sauber. Ich hatte mit einer versifften und chaotischen Bude gerechnet. Wahrscheinlich hatte er eine Putzfrau.
„Mach es dir bequem, kleine. Ich komm gleich wieder" Basti zeigte auf sein Sofa und ich setzte mich.
Kurz darauf hörte ich, warum er nochmal ins Bad musste.
Mir kam es auch beinahe hoch, bei seinen Würggeräuchen, die aus dem Badezimmer kamen.
„Na super, Jana. Das wird ja ne einsame Nacht." dachte ich und hätte mich Ohrfeigen können, allein dafür mit ihm mitgegangen zu sein.
„So, jetzt gehts mir besser" sagte Basti, als er wieder im Wohnzimmer stand. Komischer Weise, wirkte er auf einmal komplett nüchtern auf mich.
Er setzte sich neben mich und wollte mich küssen.
„Alter, du hast grade gekotzt." angeekelt lehnte ich meinen Kopf weiter zurück.
„Ich bin zwar ein Assi, aber nicht wiederlich. Ich hab mir die Zähne geputzt. Also was ist jetzt? Oder traust du dich auf einmal nicht mehr?" Basti sah mich eindringlich an und er roch tatsächlich nach Zahnpasta.
Das war eine gute Frage, vorhin war ich ja die jenige, die ihn geküsst hat.
Wenn ich jetzt den Schwanz einzog, würde ich nie wieder eine solche Chance haben.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und rutschte wieder näher zu ihm.
Basti grinste und sagte „siehste geht doch" bevor er mich forsch küsste.
Basti lag neben mir und schlief tief und fest. Ich ließ allerdings den letzten Abend und vor allem die Nacht Revue passieren.
Basti war besser, als ich es erwartet hätte. Ich hatte damit gerechnet, dass er nur an seinem Spaß interessiert war, aber dem war nicht so. Es war eine Wahnsinns Nacht.
Ich dachte nach.
Normalerweise war ich immer das nette Mädchen, dass immer freundlich lächelt und es jedem Recht machen will. Aber irgendwie zeigten mir diese Menschen, die ich nur aus dem Internet oder von Bühnen kannte, heute Nacht, dass es da noch etwas anderes gab.
Ein Leben, ohne Rücksicht auf andere.
Ein Leben, nur für mich.
Ein Leben, wovon ich noch nicht einmal gewagt hätte zu träumen.
Ich nahm mir vor, mich mehr mit Caro und Nadine zu treffen.
Vielleicht schaffe ich es ja in diesen Freundeskreis voll aufgenommen zu werden.
Und mit viel Glück, wird das ja auch was mit Basti und mir.