Arbeiter des Todes

Wir sitzen gerade in meiner Schule im langweiligem Deutschunterricht.
„Dann gibt es noch die drei Konditionalsätze; Realis, Potentialis und Irrea...", weiter kommt unser Lehrer nicht, weil wir schon alle aufgestanden und zum Fenster gerannt sind. Der Himmel hat sich rot gefärbt und wird gerade immer dunkler. Irgendwie ziemlich angsteinflößend. Sonst sieht man noch ganz normal den Schulhof.
Dann auf einmal hören wir ein Schreien. Ein langes, hohes Schreien das uns alle zusammen zucken lässt.
Ich sehe zu unserem Lehrer, auch dieser ist kalkweiß im Gesicht. Anscheinend ist das nichts geplantes von der Schule. Was passiert jetzt?
Inzwischen sieht man draußen nur noch dunkelroten Nebel.
Das Licht geht aus. Man sieht kaum seine eigene Hand vor Augen. Panik kommt in unserem Klassenraum auf, aber wir setzen uns erst mal wieder hin.
Ich höre das Geräusch, das immer kommt wenn sich die Tür unseres Klassenraumes öffnet.
Von meinem Platz kann ich da gerade draufsehen. Doch ich sehe nur die Dunkelheit.
Jetzt sehe ich auch eine Hand die eine Kerze hält. Von dessen Schein kann man wieder etwas erkennen.
Da steht eine Gestalt. Das schlimmste, was ich bemerke ist, sie hat kein Gesicht. Wie sie dann sprechen kann weiß ich selbst nicht.
Eine klare, laute Stimme hallt durch den Raum: „Wir sind die Arbeiter unseres Herrn. Die Arbeiter des Todes. Wir sind gekommen um zwei aus jeder Klasse zu holen."
Ich weiß nicht, was hier vorgeht, aber ich weiß, dass es mein letzter Tag werden könnte.
„Gibt es Freiwillige?", redet die Stimme weiter.
Keiner sagt was und keiner bewegt sich.
„Gut dann suche ich mir zwei aus. Fangen wir an mit dir, du kommst mit", sagt die Gestalt, während sie Charlotte am Arm packt und mit sich schleift.
Keiner tut irgendwas, sie selber versucht sich zwar zu währen, aber alleine schafft sie da gar nichts. Charlotte ist sowieso nicht besonders beliebt. Sie ist einfach so ein Mädchen, dass wir irgendwie in der Klasse habe. Immer gute Noten, ziemlich schüchtern und jeden Tag zwei geflochtene Zöpfe. Vielleicht ist sie ja ganz nett. Aber niemand will mit ihr befreundet sein. Trotzdem muss man sich gerade klarmachen, dass auch sie eigentlich nicht verdient hat zu sterben.
Doch jeder weiß, wenn er jetzt Einspruch erhebt, dass er der nächste ist.
Also wird Charlotte rausgezogen und die Tür wird angelehnt. Dann hört man einen langen qualvollen Schrei. Er droht schon gar nicht mehr aufzuhören doch dann erstickt er plötzlich.
Zwar sehe ich die Gesichter meiner Klassenkameraden nicht, aber ich glaube sie schauen genau so ängstlich wie ich. Jeder kann der nächste sein. Jeder!
Die Gestalt kommt wieder rein.
„Gut als Nächsten suche ich mir dich aus", sagt sie während sie auf meinen Freund zeigt „Aufstehen, Mitkommen!"
Er steht wirklich auf und bewegt sich in Richtung Tür.
Das kann ich nicht zulassen! Also springe ich auf, sprinte zu meinem Freund, stelle mich vor ihn und rufe: „Nein, nicht er, das dürfen sie nicht"
Ich weiß, das ich jetzt so gut wie tot bin, dennoch bereue ich meine Entscheidung nicht.
Nun wendet sich die Gestalt zu mir.
„Na dann haben wir ja unsere Freiwillige." Dann packt sie mich am Arm. Jemand ruft noch: „Louisa, Nein!" Mein Freund will mich zurückhalten doch ich schubse ihn zurück.
Nun bin ich draußen vor dem Klassenzimmmer angekommen. Mein Freund kommt noch hinter her um mir zu helfen, doch der, der mich am Arm festhält, schließt die Tür, hält sie mit ganzer Kraft zu und dreht den Schlüssel im Schloss um. Neben uns steht eine weitere Gestalt. Sie hat ein Messer in der Hand und kommt auf mich zu. Sie trifft mich am Arm. Ich fange an zu schreien, doch ich weiß, dass es nichts bringt.
Danach spüre einen die kalte Kline an meiner Kehle, spüre kurz einen starken Schmerz, dann merke ich nichts mehr. Ich weiß ich bin tot, doch mein Freund war es wert. Besser ich tot als er.

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