Ich wache ziemlich früh auf. Heute ist Freitag. Ich werde 16 Jahre alt! Und Ju kommt heute Nachmittag wieder!
Ich werfe einen Blick auf meinen Wecker. Es ist 6:00 Uhr. Normalerweise stehe ich erst um 7:15 Uhr auf. Aber egal. Ich ziehe mich relativ schick an. Eine eng anliegende, hellgraue Jeans, dazu ein schwarzes, lockeres, bauchfreies T-Shirt. Ich nehme mir noch meine graue Fleece-Jacke mit und gehe leise nach Unten in die Küche.
Natürlich ist meine Mutter noch nicht wach. Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und schaue mir auf YouTube Ju's neue Videos an.
Eine halbe Stunde später kommt Monika runter. Sie wünscht mir einen guten Morgen, macht Pankakes zum Frühstück und geht dann wieder hoch, um meine Geschenke zu holen.
Wir sitzen am Tisch und verdrücken genüsslich einen Pankake mit Agavensirup nach dem Anderen. Es schmeckt soo gut! Nach dem Essen darf ich meine Geschenke öffnen. Ich mache mich daran, das erste Paket vorsichtig zu öffnen.
Darin finde ich niegel-nagel neue, schwarze Reitstiefel. Ich freue mich sehr darüber. Ich wollte schon immer richtige Reitstiefel haben. Im zweiten Geschenk ist ein neues Handy drin. Das finde ich echt super! Es wurde sogar schon fertig eingerichtet. Ich kann es also gleich benutzen! Dazu bekomme ich noch Airpods und noch einen neuen Reithelm, Reithandschuhe und eine schöne, schwarze Gerte mit silbernen Elementen am Griff. Ich kann das alles gut gebrauchen und freue mich echt sehr darüber! Ich bedanke mich bei meiner Mutter und umarme sie.
Mit dem neuen Handy und den Airpods im Schulrucksack gehe ich gut gelaunt zur Bushaltestelle. Der Bus kommt und ich gehe direkt zu Mina und umarme sie. Sie wünscht mir alles gute zum 16. Geburtstag. Ich zeige ihr das neue Handy und die Airpods und erzähle ihr von den anderen Geschenken. Wir müssen natürlich die Airpods sofort ausprobieren und hören gemeinsam Musik. Ich lasse die Songs von den neuen Märchen in Asozial laufen und wir müssen uns sehr zurückhalten, um nicht lauthals mitzusingen. Wir kennen sie alle auswendig.
Lachend steigen wir an der Schule aus dem Bus aus und gehen mit der Gruppe von Schülern ins Schulgebäude.
Als wir den Klassenraum betreten kommen viele unserer Mitschüler auf mich zu, um mich zu beglückwünschen. Doch als unsere Klassenlehrerin kommt gehen die meisten wieder auf ihre Plätze. Sogar die Lehrerin wünscht mir alles gute für mein 17. Lebensjahr.
Die letzte Stunde neigt sich dem Ende zu. Es ist 13:00 Uhr! Schulschluss!
Ich gehe mit Mina nach draußen, um auf den Bus zu warten. Doch heute sind die Schüler irgendwie besonders aufgeregt und tuscheln viel. Ich sehe mich um und entdecke den Grund für ihr Verhalten.
Zehn Meter weiter steht ein mir bekanntes Auto, an welchem ein nicht nur mir bekannter Mann lehnt und sich umsieht. Ich ziehe Mina mit mir mit zu Ju. Wie erwartet haben wir sofort alle Aufmerksamkeit auf uns gezogen
Ju sieht mich, stößt sich von seinem Auto ab und zieht mich in eine Umarmung. Ich erwiedere natürlich. Mina erkennt, wen ich da gerdade umarme und bekommt einen Schreianfall. Dadurch sehen auch die letzten Schüler noch zu uns rüber.
Auf einmal kommen alle Schüler auf uns zu und stellen Fragen. Ich bin überfordert, aber Ju regelt das ganz gechillt. Er vergibt ein paar Autogramme und macht ein paar Fotos mit Fans. Er fragt mich, ob wir es öffentlich machen wollen. Ich weiß sofort, was er damit meint. Ich überlege einen Moment, doch antworte dann mit "Ja!". Dann erzählen wir gemeinsam, dass ich seine Tochter bin. Viele Fans sind komplett am Ausrasten!
Nach und nach kommen die Busse und die Menschentraube um uns herum löst sich langsam auf. Mina, ich und Ju steigen ins Auto und fahren zu uns nach Hause. Mina wird heute bei mir bleiben und mit mir feiern.
Wir kommen zuhause an und gehen rein. Aus der Küche riecht es schon lecker nach Lasagne. Ich liebe Lasagne! Wir decken gemeinsam den Tisch und ich zeige Mina noch meine restlichen Geschenke. Sie ist genauso begeistert, wie ich!
Die Lasagne ist megalecker! Wir vier essen die gesamte Lasagne auf. Nach dem Essen spielen wir gemeinsam drei Runden UNO, da wir alle sehr erschöpft sind.
Später, ungefähr um 15:30 Uhr, ruft meine Mutter Mina und mich nach unten. Wir hatten uns nach oben verzogen, da ich Mina alles vom letzten Wochenende genauestens schildern musste.
Jetzt ruft Monika uns und meint, wir sollen uns Reitsachen anziehen. Mina und ich sehen uns verwirrt an, tun jedoch, was sie von uns möchte.
Umgezogen stehen wir keine zehn Minuten später unten im Flur. Ich habe natürlich meine neuen Reitstiefel an und die Reithandschuhe und den Helm dabei.
Wir steigen in Ju's Auto ein und fahren zum Stall. Eigentlich könnten wir auch mit dem Fahrrad in zehn Minuten dort sein. Aber heute fahren wir mit dem Auto, weil Ju kein Fahrrad hier hat.
Am Stall angekommen werden mir die Augen verbunden. Ich sehe nichts mehr. Ich werde von jemandem an der Hand genommen und wohin geführt. Ich schätze mal, dass wir in der Reithalle stehen, da der Boden weich und federnd ist. Ich warte gespannt. Ich warte gefühlt zehn Minuten, bis endlich was passiert. Ich höre nur Getuschel von den Leuten um mich herum. Dann werde ich aufgefordert, zwei Schritte nach vorne zu machen.
Ich Strecke meine Arme aus und gehe zwei Schritte vorwärts.
Ich Taste mich langsam vor.
Ich ertaste etwas weiches.
Es atmet mich an und kommt auf mich zu.
Ich ziehe mir die Augenbinde vom Kopf und breche in Tränen aus!
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