9:Ich will meine Bestie zurück! ... Und du musst dafür Sorgen Bro!
Sanja POV:
Einige Tage später:
Ich hatte den letzten Physiktest verhauen und eine 5 bekommen. Jetzt musste ich einen Zusatztest schreiben, deshalb ging ich gleich nach dem Unterricht nachhause um zu lernen. Meine Mutter war mit ihrer Schwester in den Urlaub in die Türkei gefahren. Deshalb hatte ich sturmfrei. Am Abend bestellte ich mir Essen über Lieferando. Als es klingelte, rannte ich zur Tür. Doch kurz davor erinnerte ich mich, dass ich mein Portemonnaie vergessen hatte und rannte nochmal zurück. "KLEINEN MOMENT BITTE!" Schrie ich durch die Wohnung.
Als ich die Tür öffnete, riss ich meine Augen auf. "OMG Roman, was ähm?" "Heiko! Babe, ich bins, was los mit dir?" "Heiko ähm, was ähm, was hast du mit deinen Haaren gemacht?" "Ach bisschen zur Natur zurück, war gerade beim Friseur." Ich starrte ihn mit offenem Mund an. "Du siehst wie ähm, ähm?" "Wie Roman aus, wolltest du sagen?" Ich nickte Unbehagen. "Ja, wir sind ja auch Zwillinge, oder?" Er grinste und ging an mir vorbei in die Wohnung. Ich stand regungslos an der Stelle und sah ihm hinterher. (Gedanken) Verdammt, ich dachte, gerade Roman steht vor meiner Tür. Wie sehr sich die beiden doch ähnlich waren. Das war zu krass.
"Erzähl, was treibst du denn ganzen Tag hier?" Er sah sich in dem Raum um. "Ich pauke, habe einen Test verhauen und muss jetzt einen Zusatztest schreiben." "Was Mathe oder was?" "Nein Physik." "Schschsch, oje. Igitt, Schule war echt die Hölle. Gott sei Dank hab ich das hinter mir." "Mhh, hätte ich auch gerne, aber hab mit dem Fachabi begonnen, dann will ich es jetzt auch bis zum Ende durchziehen." "Mhm, ja klar, haben wir ja auch gemacht." "Ich weiß!" "Roman war immer der bessere Schüler. Eigentlich ist er in so vielen Dingen besser als ich." "Ähm?" Ich guckte verwirrt umher. "Oder ist doch so?" Ich musste unbedingt, normal wirken. "Keine Ahnung, ich weiß nichts von, ähm Roman." "Aha!" Er sah mich merkwürdig an. Ich hatte das Gefühl, dass er hier ständig Andeutungen, in Richtung Roman machte. Dann kam mir wieder das Sprachmemo von Lana ins Gedächtnis. Der Spruch von Heiko, den er an Roman richtete. 'Lass die Finger von Sanja'.
"Hey, schau mal, das haben wir heute, bei dem Event schießen lassen." Ich sah in den Screen des Handys und ich war erneut geschockt. Unglaublich, machte er das mit Absicht? Dieses Foto war wie ein Spiegelbild ein und derselben Person. "Also ich muss echt zugeben. Ich hätte mir nie diese blonden Haare machen sollen. Roman hat immer gesagt, dass ich total crazy damit aussehe." "Ach, ich fand beides gut." "Ja ich weiß. Ich habs getan, weil ich es einfach satthatte, wie Roman auszusehen." "Und jetzt?" "Was jetzt?" "Na, jetzt ist es dir egal, oder was, dass du wie R ... ähm dein Bruder aussiehst?" Er kam an mich ran und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Na ja, ist doch gar nicht so schlecht wie R ... ähm!" Er grinste und legte mir seine Hände auf die Schultern. "Mein Bruder auszusehen? Oder was sagst du dazu, Sanja?" Ich starrte ihn an, mein Atem wurde ziemlich beschleunigt. Dann ging ich einen Schritt nach hinten, weil ich mir gerade die Situation beim Kuss-Spiel vorstellte. Ich fragte mit leiser Stimme. "Heiko, was wird das hier?" Er schüttelte den Kopf und sah mich durch Schlitze geschlossene Augen an. "Ähm?" "Hey, Mäuschen, wie wärs, wenn du deine Bücher und Hefte einpackst und mitkommst?" "Wo hin?" "Na ja, du kannst ja dann dort weiterlernen." "OK, aber wo soll das denn sein?" "Ähm bei mir!" "Wie bitte? Zu dir nachhause?" "Ja klar, wie immer!" "Heiko, ähm, ich ähh kann leider nicht." "Und warum nicht?" "Ich, ähm, es geht nicht." "Wegen Roman, oder?" Ich sah ihn erschrocken an und hob fragend die Schultern.
"Sanja, was ist los mit dir? Du hast dich total verändert und ich habe den Verdacht, dass es mit Roman zu tun hat." "Heiko, bitte hör auf. Warum sprichst du, die ganze Zeit von Roman?" "Weil du dich merkwürdig verhältst. Seit dem Tag am See bist du nicht mehr dieselbe. Sag mir, Sanja, ist doch etwas gelaufen." "Wa ...?" "Zwischen euch, in dem Zimmer?" "Nein Heikoo!" Erwiderte ich mit gehobener Stimme. "Verdammt, warum seit ihr so? Warum habe ich das Gefühl, ihr verheimlicht etwas? Roman ist auch so. Er redet nur um den heißen Brei herum." "Heiko, ich verheimliche dir nichts. Du bildest dir nur etwas ein, was nicht da ist." "Ich glaube es dir nicht." "Heiko bitte, ich ähm!" Er legte mir erneut die Hand auf die Wange. Damit beruhigte er mich immer wieder. Das wusste er. Ich schloss kurz die Augen, atmete tief durch und fing dann an zu sprechen. "Ja, es stimmt, ich gehe Roman aus dem Weg. Aber der Grund ist nicht, dass etwas zwischen uns gelaufen ist, Heiko." "Sondern was ist dann der Grund?" Ich presste die Lippen aufeinander und dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und antwortete. "Weil ich verdammt nochmal Angst habe." "Angst, wovon Sanja?" "Ja, ich habe Angst, dass ich, ähm, dass ich mehr für ihn empfinden könnte, als ich das vielleicht möchte und darf." Wie ich das sagte, schloss ich meine Augen und fiel ihm in die Arme. "Ohh man, ich bin so verwirrt." Heiko sagte kein Wort. Er löste unsere Umarmung und lehnte sich verwirrt gegen den Tisch hinter sich. Ich sah, dass er begann, sein Armband im Kreis zu drehen. Das tat er immer, wenn er verwirrt war.
"Ich kann es nicht glauben, Sanja? Das ist, Fuck man, absolut Scheiße. Weißt du, als ich auf der Leinwand sah, wie ihr euch küsst, war ich im ersten Moment geschockt. Dieses Bild war so crazy. Du und Roman, OMG nein, dachte ich. Ich sah so viele Red Flags vor Augen. Aber schon gleich daraufhin stellte ich mir die Frage. Warum reagierst du so, das ist doch nur ein Spiel und ich dachte. "Heiko, du kennst die beiden, die sind wie Aldi und Lidl." Er grinste leicht. Typisch Heiko, auch in solchen Situationen, kann er seine Art, witzig zu sein nicht zurückstellen. "Seit 14 Jahren hängen wir fast täglich zusammen. Roman und du wart all die Jahre, wie fremde zueinander." Ich nickte und hob fragend die Schultern. "Deshalb habe ich mir dann auch nichts dabei gedacht, ihn zu dir zu schicken, er soll mit dir reden. Aber seit dem ist nichts mehr gleich. Ja, vielleicht klinge ich wie so ein eifersüchtiger Teenager. Aber das ist nicht so. Ich möchte einfach meine Bestie zurück." "Heiko, ich bin da, ich gehe doch nicht weg?" Er schüttelte den Kopf." "Nein, bist du nicht. Bist nur am Wegrennen, versteckst dich. Du gehst ja auch mir aus dem Weg, von Roman will ich gar nicht erst reden."
"Heiko, ich ähm, es ist einfach alles so verwirrend. Verdammt, warum mussten wir auf diese Scheiß Hausparty gehen? Wären wir nicht da gewesen, wäre dieser Kuss nie passiert und alles wäre so wie früher." Er presste die Lippen aufeinander und sah mich mit einem misstrauischen Blick an. Dann plötzlich schüttelte er den Kopf. "Sanja dieser 3-minütige Kuss, kann nicht für diese Verwirrtheit bei euch gesorgt haben. Er kann nur der Auslöser für das ausbrechen von etwas viel Tiefgründigerem, was schon die ganze Zeit in euch geschlummert hat, gewesen sein." "Wi ... was ähm, du möchtest damit sagen, dass Roman und ich ähm ...!" Plötzlich klingelte es an der Tür. "Fuck, wer ist das?" Fragte mich Heiko, dabei sahen wir beide zur Tür. "Ähm, mein Essen." "Essen?" "Ja, ich habe Essen bestellt bei Lieferando." "Ach so, na dann mach auf." Ich packte mein Portemonnaie und öffnete die Tür. Mit der Lieferando Tüte lief ich zurück in den Wohnraum. "Mhh Subway lecka. Was hast du bestellt?" "Chicken Breast Sandwich." "Uhh nicht übel. Italian?" "Yes wie immer." "Sehr gut, ähm und Salat, Tomaten, Zwiebeln, grüne Paprika, Gurken, Käse und Soße, oder?" "Haha jaaa Heiko, warum fragst du?" Er sah mich mit seinen Haselnussaugen an und grinste. "Du gibst doch bestimmt deinem besten Freund Heiko ein oder auch zwei Bisse ab, oder?" "Hahaha klar!" "Mhh super lecka, dann hau mal her die Tüte." "Ne, 'ne ich hole das selber raus und ich beiße als erste." "Ohhh!" Wir saßen nun hier und bissen immer abwechselnd von dem Sandwich ab.
(Schmatzend) "Mhm, was tust du jetzt Sanja?" "In welcher Angelegenheit, was meinst du?" "Na mit Roman!" Ich atmete tief durch. "Ich weiß es nicht, aber ich will das auf jeden Fall so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Ich möchte ja auch, dass wieder alles so ist, wie es vorher war." "Mhh ja verstehe. Vielleicht solltest du einfach mal mit Roman reden. Ich glaube nämlich, wie ich dir gesagt habe, dass er auch grübelt. Er ist ziemlich, reserviert und ich bin mir sicher, dass es bei ihm auch daran liegt, dass wir so dicke sind. Weißt du, wenn er dieses Gefühl bei irgendwem hätte, dann wäre ihm das total egal. "Welches Gefühl? Wovon redest du da?" "Na diese Anziehung dir gegenüber. Bei jeder anderen wäre es, einmal reinstecken und fertig." "Heee Heiko, hör mal auf so ein Bullshit zu erzählen. Du tust ja so als ob Roman voll den crush hat und nur deinetwegen, sich zurückhält?" "Ja puhh ist wahrscheinlich auch so." "Was nee, das ist gewiss nicht so. Roman hat kein crush auf mich. Hat er dir doch auch gesagt." "Hee Moment mal, woher ähm. Sanja woher weißt du denn was Roman zu mir gesagt hat?"
(Gedanken) Shit, bist du dumm Mädchen, halt doch den Mund. "Mhh 'ne ich weiß es nicht, aber ich denke es mir halt. Weil ich mir sicher bin das es nicht so ist und ich habe auch kein crush auf Roman. Also lass es sein. Ja du hast vielleicht recht, ein Gespräch mit Roman könnte echt hilfreich sein. Ich werde das auch machen, aber wann, das weiß ich noch nicht. Und jetzt lass mal mein Sandwich bitte, ich habe Hunger. Bestell dir selber was." Er grinste und dann öffnete er den Kühlschrank. "Hast du was Kaltes zum Trinken?" "Ja, ein Red Bull in der Tür." "Ohh super." Ich aß weiter und Heiko fing an auf dem Handy herumzutippen. Immer wieder bekam er Nachrichten zurück und dann schrieb er wieder etwas und erneut eine RE. "Was ist, mit wem schreibst du?" Fragte ich. "Ach nichts Wichtiges." Ca. 10 Minuten später klingelte es erneut an der Tür. "Was ähm, wer? Hast du jetzt echt nochmal was zu Essen bestellt?" Er hob die Augenbrauen, stand auf, kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dabei flüsterte er mir ins Ohr. "Ich habe Klarheit bestellt." Er ging zur Tür, öffnete sie und ich fiel fast vom Stuhl.
Vor der Tür stand Roman. Er blickte erstmal zu Heiko und dann zu mir. Ich saß wie erstarrt auf diesem Stuhl und hatte das Gefühl, dass der Boden unter mir verschwindet. Dann hörte ich, wie Heiko zu Roman sagte. "Ich will meine beste Freundin zurück haben und du wirst dafür sorgen Bro." Heiko verließ die Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
Kapitel 9 Ende. OMG, ja ziemlich verzwickt das ganze. Heiko möchte seine beste Freundin zurück. Er verlangt, dass alles so wird, wie es war. Aber was sagen Sanja und Roman dazu? Ja Sanja behauptet, dass sie das schafft und dass alles wieder normal wird. Aber was ist mit Roman? Und die Frage, kann man undefinierte Gefühle einfach so abstellen und sagen, ach egal, geht weiter wie bisher? Na ja, ich bin gespannt. Ihr auch? Wir werden sehen, wie es hier weitergeht.
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