22:Sie ist meine Freundin, als ob das keine Rolle spielt? ... Unglaublich!

Sanja POV:

Eine Woche später:

Ich saß mit Roman im Crash und wir tranken gerade ein Cocktail. Irgendwie fand ich es total komisch, mit Roman hier zu sitzen. Das war Heikos und meine Stammbar. Wir sind hier immer gemeinsam gewesen, seit wir 16 Jahre alt waren. In einem Moment kamen plötzlich Lana und Heiko in die Bar. "Hey, Roman, guck mal da drüben?" "OMG, das ist doch?" "Ja Lana!" Die beiden hatten uns nicht gleich gesehen. Als sie sich hinsetzten, erblickte mich Lana. Sie sah mich ernst an und lächelte dann. Sie flüsterte Heiko etwas zu und dieser drehte sich um und sah direkt zu Roman und mir. Sein Gesichtsausdruck wurde sofort düster. Lana stand auf und kam auf uns zu. "Hey, Süße!" "Hey!" "Hallo Roman!" "Mhh hey!" "Was ähm, du hier mit ähm Heiko?" Fragte ich sie. "Mhh ja, wir ähm haben uns getroffen und ja wollten einfach was trinken." "Da läuft also was zwischen euch und rede dich nicht mehr raus." Roman stand auf und sagte. "Redet mal, ich gehe kurz zu Heiko." Lana setzte sich gegenüber und sah mich an. "Sanja, ich, du hast recht. Heiko und ich, na ja, wir sind uns irgendwie näher gekommen." "Aha echt, ja schön, freut mich." "Bist du sauer?" "Nee, warum sollte ich denn sauer sein?" "Na weiß auch nicht. Dachte halt, weil ihr doch gerade im Clinch seid." "Nein, wie gesagt, ich freue mich für euch." "Und bei dir, wie läuft's mit Roman?" "Ja es läuft gut, ich bin glücklich, aber mir fehlt na ja nichts alles gut." "Dir fehlt Heiko, stimmts?" "Mhh 'ne passt schon." Ich sah, wie Heiko aufstand, Roman etwas zurief und dann Lana zu sich winkte. Die beiden verließen kurz daraufhin die Bar.

Roman kam wieder zurück und guckte mit einem bösen Blick zu mir. "Was ist geschehen?" Fragte ich ihn. "Ach der ist einfach unmöglich, mit dem kann man nicht mehr normal reden." "Mhh verstehe. Hey, zwischen denen läuft was!" "Zwischen wem?" "Lana und ähm Heiko." "Aha toll!" "Ja schon komisch, hätte ich nie gedacht!" "Mhh!" Roman rief den Kellner und bestellte neue Getränke. Ich saß da und wurde mal wieder total sentimental. "Sanja, was ist los, warum bist du so ruhig?" Fragte mich Roman dann nach langer Stille. "Mhh 'ne alles gut. Bin nur müde!" "Sicher?" "Mhm ja, mach dir keine Sorgen!" "OK, hey, was ich dich fragen wollte. Was machst du eigentlich im Sommer?" "Ähm weiß nicht. Eigentlich wollten ähm na ja Heiko und ich wollten nach Dubai fliegen. Das haben wir schon lange mal vorgehabt. Aber jetzt, na ja." Ich guckte starr auf einen Fleck am Boden und dann stand ich ganz plötzlich auf. "Bitte entschuldige mich, Roman. Ich komme gleich wieder!" Ich ging in Richtung WC. Er rannte mir hinterher und hielt mich am Arm fest. "Sanja, Sanja warte mal, ähm du weinst ja?" Ich wischte mir durchs Gesicht, weil mir Tränen hinunterflossen. "Nein, nein, alles gut." "Aber rede doch bitte mit mir?" "Roman ich kann nicht versteh mich doch bitte?" "Ich verstehe dich, aber ich will dir doch nur helfen." "Roman aber, du kannst mir doch da nicht helfen. Ich vermisse ihn, verstehst du das?" "Natürlich verstehe ich das." "Roman können wir bitte gehen?" "Natürlich warte, ich, zahle nur kurz." Im Auto saßen wir und sprachen nicht. Irgendwann an einer Ampel sah mich Roman erst etwas verdutzt an und dann streckte er mir sein Handy in die Hand. Dort war WhatsApp geöffnet und ich las eine Nachricht von Heiko.

"Ich ruf' ihn jetzt an und frag, was er für ein Problem hat?" "Nein, ähm lass es Roman." "Sanjaaa, warum? Er muss es einfach kapieren? Du bist meine Freundin und ich kann mit dir hingehen, wo wir möchten. Sollen wir uns jetzt vor ihm verstecken, nur weil er mit sich selber nicht im Klaren ist?" "Ich weiß, das will ich ja genauso nicht, aber du musst ihn verstehen? Es ist nicht so einfach für ihn? Schließlich haben wir ihn verletzt!" "Womit, weil wir etwas füreinander empfinden?" "Nein, wir haben ihn angelogen." "Ja OK, wir haben es vor ihm verheimlicht, aber wenn er ein anderer Mensch wäre, hätten wir es auch nicht verheimlicht. Glaubst du wirklich, dass Heiko anders reagiert hätte, wenn wir nach dem na ja Gespräch bei dir Zuhause, zu ihm gekommen wären und gesagt hätten, was wirklich bei dem Gespräch herausgekommen ist?" "Mhh nee, also ich weiß auch nicht?" "Ja eben, du weißt genauso wie ich, dass Heiko nicht so reagiert, weil wir ihn belogen haben." "Ähm, was meinst du?" "Sanja du musst es dir selber zugeben, Heiko hat immer die Hoffnung gehabt, dass eventuell irgendwann doch mehr zwischen euch laufen könnte. Das weißt du ganz genau, gib es einfach endlich zu?" "Wa ... nee, nein auf keinen Fall. Roman, das siehst du total falsch. Ich verstehe nicht, dass du deinen Zwillingsbruder so falsch einschätzen kannst? Ich sage es dir jetzt nochmal, zwischen Heiko und mir ist nie etwas gewesen, ich meine etwas Sexuelles. Wir haben uns gegenseitig nie auf diese Art und Weise betrachtet. Das ist eine Tatsache und ich verbiete es mir, von irgendjemanden und vor allem von dir, sagen zu lassen, dass es anders ist." Ich war total aufgeregt, man konnte es mir ansehen, dass es mich mittlerweile nervte, dass man diese Freundschaft zwischen uns immer über den Dreck ziehen musste. Roman sah mich an und presste die Lippen aufeinander. "Sorry, Sanja ich wollte dich nicht so auf die Palme bringen. Aber du musst mich auch verstehen, mich nervt es genauso, dass sich Heiko gegenüber uns bzw. dir so verhält. Ja, du hast recht, es ist nicht einfach für ihn, dass ich so plötzlich mit seiner besten Freundin zusammen bin. Doch er muss es einfach akzeptieren, weil ich nicht will, dass dies auf uns einwirkt und wie du ja selber sehen kannst, ist es schon so weit?" "Was?" "Ja, wir streiten, wegen Heiko?" "Ach, wir streiten doch nicht, wir diskutieren?" "Haha, großer Unterschied Fräulein Gajić, mhh?" "Haha ja!" Er lächelte und ich grinste zurück.

Wir einigten uns darauf, dass Roman sich mit Heiko hinsetzen und nochmal mit ihm reden wird. Er würde ihm erklären, dass wir nun einmal zusammen wären und er sich damit abfinden soll. Aber dass wir in Zukunft, auf jeden Fall darauf achten würden, wie wir uns in seiner Gegenwart verhalten und wir es vermeiden werden, immer so offensichtlich da zu sein, wo er ist. Roman erzählte mir, dass Heiko zwar nicht groß darauf reagiert hatte, aber zu Ende des Gesprächs gesagt hat, dass es OK ist und er sich in Zukunft auch mit dummen Bemerkungen oder Nachrichten zurückhalten würde. In der nächsten Zeit war es dann auch so.

Ja es kam schon vor, dass wir ihm begegneten, vor allem im Lochmann-Haus. Aber Heiko, hielt sich daran, außer ein paar merkwürdige und teilweise traurige Blicke kam von ihm nichts, was hätte erneut zu Diskussionen führen können. Ich fühlte mich aber trotzdem nicht besser. Jedes Mal, wenn wir bei Roman Zuhause waren, musste ich immer an die Zeiten denken, die ich mit Heiko in diesem Haus verbrachte. Es holte mich immer wieder ein. Er fehlte mir sehr. Mir fehlte die Freundschaft mit ihm. Vor Roman tat ich immer so, als ob alles in bester Ordnung war. Selbst der Gedanke einfach nie wieder überhaupt in dieses Haus zu kommen, verdrängte ich. Weil es nicht fair wäre gegenüber Roman. Weil es wegen meiner Mom halt so war, dass es der einzige Ort war, wo Roman und ich, na ja, alleine Zeit verbringen konnten.

Heute hatten Roman und Heiko wieder einmal ein Termin bei einem bekannten YouTube-Kanal. Dort würden sie ein kurzes Interview geben, da sie am Wochenende einen neuen Song releasen. Da Roman mal wieder kein Auto hatte, weil es wie so oft in der Werkstatt war, fuhr ich ihn dort hin. Heiko hatte ihm nur am Morgen geschrieben, dass er direkt nach Köln kommt, er soll bitte selber schauen wie er dort hinkommt. Kaum waren wir dort angekommen, kam auch Heiko. Er ging an uns vorbei, begrüßte Roman nur kurz mit einem plumpen, "hey" und ging hinein. Mich beachtete er kein Stück. Roman sah mich bemitleidend an und sagte. "Hey, mach dir nichts draus, der kommt schon wieder zur Vernunft. "Ähm was, nein passt schon. Ist doch schon die ganzen letzten Wochen so. Ist mir egal, wenn er denkt, das ist das richtige. Soll er halt so tun, als ob wir uns nicht kennen." Ich durfte sogar mit hinein gehen in das Gebäude. Aber ich wollte nicht direkt vor ihnen stehen, weil ich mir nicht sicher war, ob nicht irgendwelche unangenehme Fragen gestellt werden. Deshalb entschied ich mich im Gebäude vorne zu warten. Dort gab es ein kleines Café und von dort aus konnte ich auf dem großen TV die Sendung live verfolgen.

Kurzes Roman POV:

"Heiko Bro, komm mal her man." "Was ist denn Alter?" "Könntest du dich mal bitte ein wenig wie ein Mensch verhalten?" "Was meinst du?" "Na gegenüber Sanja." "He, was hab ich denn gemacht?" "Du benimmst dich wie ein Vollspacko echt. Du warst 14 Jahre mit diesem Mädchen, wie Herz und Seele. Jetzt fällt es dir schwer, sie zu begrüßen, wenn du sie siehst?" "Ähh nein, ich ähm ach." "Heiko, Sanja ist meine Freundin, du kannst nicht so tun, als ob das keine Rolle spielt." "Nein man, es ist ahhh, scheiße. Du hast ja vollkommen recht." "Hey, ich muss dir noch etwas sagen. Ich weiß, dass ihr diesen Sommer zusammen nach Dubai fliegen wolltet." "Mhm jaa, man, das haben wir schon mit 12 geplant. Alles Scheiße echt." "Ich, ähm würde sie gerne, dazu einladen mitzugehen." "Wo hin?" "Na, ich würde ihr gerne die Freude machen und sie im Dezember nach Dubai nehmen. Wir sind ja sowieso dort, wegen der Sache und ich will sie mitnehmen. Natürlich, nur wenn dir das, nichts ausmacht." "Ähh nein, mir macht das nichts aus. Sie wird sich freuen, ganz bestimmt." "Na ja, wie sehr sie sich freuen kann, werden wir sehen." "Warum das denn?" "Na ihr plant das seit ihr Kinder wart und jetzt bin ich der, der mit ihr dort hinfliegt?" "Ach quatsch, Sanja liebt dich und es ist doch sowieso viel schöner, mit der Person an einen solchen Ort zu fliegen, die einem, was bedeutet." "Heiko du redest nur Müll man. Du weißt, dass dich Sanja liebt. Klar anders als vielleicht mich, aber du weißt das genau und du kannst auch mit deiner gespielten kühlheit nichts daran ändern." "Mhm ich weiß!" "Roman?" "Ja?" "Mir tut das alles so leid, was passiert ist, aber ich kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen." "Ja, aber du kannst es in der Zukunft besser machen." "Mhh, ja vielleicht!" "Ganz bestimmt!"

Roman POV Ende:

Sanja POV:

Ich bestellte mir ein Cappuccino und ein Sprite. Gespannt starrte ich auf den Bildschirm und erwartete die Sendung. Und dann ging es auch schon los. Die Jungs wurden herzlich begrüßt. Herzlich willkommen, Roman und Heiko Lochmann, die Jungs von He/Ro. R: Ja hallo, danke, dass wir hier sein dürfen. H: Ja, danke, freue mich. Erzählt mal, was gibt es Neues bei euch? H: Ja sehr viel eigentlich. Wir stehen kurz vor Veröffentlichung unseres neuen Albums. Echt, das hört sich ja sehr gut an. Erzähl mal Roman, was erwartet eure Fans? R: Ja, also sehr viel eigentlich. Unsere Fans sind das ja gewohnt von uns. Wir verraten nie viel im Voraus. Sie müssen sich einfach überraschen lassen. H: Genau das kennt ihr ja schon. Zu viel im Voraus verraten, ist dann immer upturn. OK, OK, das ist super cool. Dann wollen wir mal mit den Fragen beginnen? H: Gerne, gerne! R: Los gehts, ich bin bereit.

Nach dem Interview sah ich die Jungs herauskommen. Ich winkte ihnen zu. Heiko sah zu mir und dann verabschiedete er sich kurz mit einer Umarmung von Roman und wollte gehen, aber dieser flüsterte ihm etwas zu. Heiko strich sich durch die Haare und dann atmete er tief durch und kam dann mit Roman auf mich zu. "Hey, na?" Sagte ich, sah dabei nur zu Roman, versuchte den Blick zu Heiko zu vermeiden. "Passt alles super." Im nächsten Augenblick beugte er sich runter zu mir und gab mir einen Kuss. Irgendwie fühlte ich mich voll blöd gerade, aber OK. Um die Situation etwas lockerer zu machen, sah ich zu Heiko und fragte ihn. "Na wie gehts?" "Mhm ja gut." "Super freut mich!" "Was machen wir jetzt Leute?" Fragte Roman. Ich hob die Schultern und schüttelte den Kopf. "Ähm ich ähm, ich muss weiter. Ihr könnt gerne noch wo hingehen." "Ach komm Bro, du kannst doch mitgehen, was trinken?" "Ne du, wie gesagt ich muss weiter." "Spielverderber, aber OK, ciao." "Mhh ja, Sorry. Ähm ciao Sanja!" "Ähm, mhh ja ciao!" Er drehte sich um und ging. Wir sahen ihn später mit seinem Auto wegfahren, er blickte uns ziemlich verstört an.

Roman und ich sahen uns an. Er hob die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. Wir fuhren dann nach Darmstadt und setzten uns in eine Bar. Wir gingen absichtlich nicht ins Crash. "Hey, sag mal, was ist das für ein Song, der am Samstag kommt?" "Ach so, ja Unglaublich. Ist ein na ja Liebessong." "Echt jetzt und den hast du geschrieben?" "Ähm ja schon." "Echt jetzt? Darf ich den Text sehen?" "Mhh nee, das geht nicht!" "Warum nicht?" "Na, weil er schon in der Produktion ist und außerdem, wäre das nicht so gut." "OMG, was ist das denn? Heiko hat mir immer eure Songs im Voraus gezeigt." "Na schön, ich bin aber nicht Heiko, ich bin Roman!" Gab er grinsend von sich. "Hihihi sehr witzig." Wir saßen noch 'ne Weile gemeinsam in der Bar und später fuhr ich Roman nachhause. Wir entschieden uns heute, mal wieder getrennt die Nacht zu verbringen.

Am Freitag, blieb ich mal Zuhause. Roman hatte sowieso einen wichtigen Termin. So entschied ich mich eben daheim zu bleiben. Ich räumte, mein Kleiderschrank auf. Hatte viel, was mir nicht mehr passte, oder ich halt nicht mehr tragen wollte. Meine Mutter war heute mit ihrem Typen unterwegs. Er hatte sie zum Essen eingeladen. Ich war noch nicht bereit, den kennenzulernen. Aber meine Mutter drängte mich auch Gott sei Dank nicht dazu. Freitagnachts um 00:00 Uhr stellte ich mir den Wecker, weil ich unbedingt das Video zu dem neuen Song von He/Ro sofort sehen wollte. Ich war so gespannt, um was für einen Text es sich handelt. Weil ich das Gefühl hatte, dass Roman, aber auch Heiko irgendwie ein Geheimnis daraus gemacht haben. Deshalb war ich natürlich noch gespannter. Als ich dann endlich die Benachrichtigung erhalten habe, dass He/Ro ein neues Video hochgeladen hat, startete ich es im selben Moment.

❤️❤️❤️

Mit diesem Video möchte ich Kapitel 22, nun beenden. Ich hoffe, ihr findet, die Entwicklung in dieser Geschichte gut und könnt euch damit identifizieren. Eure LadyDevilish

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