Sanja POV:

Wochenende:

Als ich an dem Abend aus dem Bad herauskam, fragte mich meine Mutter, die erst heute Nachmittag aus dem Urlaub zurückgekommen war, etwas ziemlich Merkwürdiges und peinliches. "Sanja, kann ich dich etwas fragen?" "Klar, Mama, was ist denn?" "Hättest du eigentlich je was dagegen gehabt, wenn ich nach der Sache mit deinem Vater, einen anderen Mann kennengelernt hätte?" "Erstmal nenne meinen Erzeuger nicht Vater OK. Dann zu deiner Frage zurück. Also das kommt glaub’ ich immer darauf an, was für ein Mann und inwieweit dieser Mann, was mit mir zu tun gehabt hätte. Aber warum fragst du mich das denn?" "Na ja ich ähm hab da jemanden kennengelernt und ich würde ihn gerne einmal einladen." "Wo einladen, zu uns nachhause?" "Ja!" "Ähm also ja ich hab da nichts dagegen Mom." "Das ist gut, wann hättest du denn dann Zeit?" "Wa ... warte mal, du meinst, ich soll da sein, wenn du den nachhause einlädst?" "Ja, deshalb frag’ ich ja auch." "Mama, wie lange kennst du denn Typen schon?" "Mhh, ähm also ich ja seit ca. 3 Monaten." "OMG, warum hast du denn nie was gesagt?" "Ja, ich wusste halt nicht, in welche Richtung das geht." "Und jetzt weißt du das oder wie?" "Ja eigentlich schon." "Und in welche geht es?" "Na ja, in eine ernstere."

"OMG, ich glaub’, ich bin raus. Nicht böse gemeint, Mama, aber ganz ehrlich. Ich möchte im Moment nicht Sorry." "Nein, 'ne, das ist kein Problem, ich wollte dich ja auch nicht damit überfallen. Auf jeden Fall weißt du jetzt, dass es da jemanden gibt und ja." "OK, danke, dass du es mir gesagt hast." "Ja!" Ich umarmte meine Mom und dann musste ich aber einen Zahn zulegen, damit ich pünktlich fertig werde. Wir hatten besprochen, dass Lana zu mir kommt und Heiko und Roman uns abholen, erstens, dass wir nicht mit 3 oder 4 Autos dort hinfahren und zweitens würden wir wahrscheinlich alle sowieso trinken wollen und so könnte Roman dann fahren, weil er ja kein Alkohol trinkt. Pünktlich um 20:30 standen Lana und ich unten vor der Tür und warteten auf die Brüder. Merkwürdigerweise stand gegenüber ein BMW mit getönten Scheiben. Ich konnte zwar sehen, dass dort jemand drinnen saß, aber ich sah nicht, wer genau. Doch als der Mercedes von Roman vorne links in die Straße einbog, fuhr der BMW mit Vollgas weg. Lana und ich sahen uns an und hoben beide fragend den Kopf.

"Hey, wird bestimmt cool heute?" Sagte Lana. "Jaa Party of Four. Prrhaha, nein sind ja noch mehr Leute dabei!" "Haha, ich glaub’ für dich eher Party of Two, oder of Three, haha!" "Ja genau, das meinst du, wegen Heiko und Roman, oder?" "Ja!" "Haha!" Bevor die beiden da waren, musste ich Lana unbedingt noch etwas sagen. "Hey, Süße, hör mal, bitte mach keine komischen Andeutungen vor den Jungs, OK? Also schon allein wegen Heiko nicht und auch Roman soll nichts davon erfahren, dass ich dir das ganze erzählt habe. Das wäre peinlich und irgendwie blöd. Also tue so wie immer, alles normal einverstanden?" "Klar doch, glaubst du, ich bin doof?" "Nein das wollte ich doch gar nicht behaupten, aber ich sag’ halt nur das ich nicht, möchte das, Roman es erfährt, das du von der ganzen Sache weißt." "Verstehe, aber ist schon komisch da jetzt voll Hide and Seek zu spielen, oder?" "Ja schon, aber anders gehts nicht. Sag einfach nichts und gut ist." "Ja, ja, passt schon, ich sag’ nichts, meine Lippen sind verschlossen." Sie machte eine Handbewegung vor den Lippen, als ob sie ihren Mund verschließt. "OK super!" Jetzt kamen die Brüder angefahren. Mein erster Blick fiel automatisch zu Roman, der mich auch anguckte und seine Augen glitzernden irgendwie in der Straßenbeleuchtung. Heiko lächelte und stieg aus. "Jo Mädels ihr sieht Hammermäßig aus. Ich freue mich so, kann's kaum erwarten." 

Die erste Umarmung bekam natürlich ich und dann zog er auch Lana in eine kurze Umarmung. "Hey, Sanja Mäuschen setzt dich vorne rein. Ich weiß ja, dass du ungern hinten sitzt." "Ähm, nein, das muss nicht sein." Erwiderte ich. "Doch egal, ich und Lana machen es uns hinten bequem, oder?" Sagte er und legte dabei Lana die Hand um die Schultern. "Haha ja gut!" Antwortete sie. Ich sah sie kurz, alamiert an und dann setzten sie sich schon gemeinsam hinten rein. Ich atmete kurz durch und dann setzte auch ich mich vorne auf den Beifahrersitz. "Hey, na alles klar?" Fragte mich Roman. "Ähm ja und bei dir?" "Mhh ja auch!" Wir sahen uns kurz tief in die Augen, aber schnell presste ich die Lippen aufeinander und suggerierte ihm, er solle bitte damit aufhören. Er verstand und drehte seinen Kopf erstmal kurz zu Heiko und Lana und dann startete er das Auto und fuhr los. Die Fahrt war ziemlich ruhig, außer Heiko, der wie immer ständig Witze machte und Roman piesackte. "Bro, du fährst wie Opa!" Oder auch. "Roman, warum überholst du diese Schnecken nicht? Willst du jetzt echt 60 Km auf der Autobahn fahren?"

Das Domian war etwas außerhalb von Darmstadt. Die Fahrt dorthin dauerte gute 40 Minuten. Vorne bei uns war es aber wie gesagt ruhig. So richtig sprachen Roman und ich kein Wort. Immer wieder blickten wir uns an, aber schnell wurde uns klar, dass wir damit aufhören müssen, weil Heiko es sonst bemerken könnte. Wir kamen gegen 21:15 beim Club an. Nach dem Parken guckten Lana und ich nochmal in den Spiegel und dann machten wir uns zu viert auf den Weg zum Eingang. Heiko hatte ja ein Séparée für uns reserviert. Es würden noch ein paar Leute kommen. Also wir wären am Ende bestimmt um die 10-12 Leute. Als wir im Séparée Platz nahmen, erinnerte ich mich an etwas, worüber ich die Tage, mit Lana gar nicht gesprochen hatte. Irgendwie war das total untergegangen in dem ganzen Chaos, welches ich Gefühls technisch hatte. "Du, sag' mal Süße, ich habe total vergessen dich zu fragen, was ist eigentlich mit Max? Habt ihr nochmal Kontakt gehabt?" "Haha, nee, das war nicht ganz so das richtige. Er ist wirklich total nett, aber na ja, es hat nicht gefunkt." "Aha echt jetzt? Schade eigentlich." "Nein, passt schon, das war ja nichts. Dieser Kuss da bei dem Spiel und dann hat er mich ja nachhause gefahren. War aber wie gesagt nichts weiter." "Beiderseits?" "Ja beiderseits, wir haben gleich gesagt, wir bleiben Freunde und das war's." "Ach so, OK. Sorry echt, dass ich da nicht sofort weiter gefragt habe, total untergegangen." "Ach, das ist absolut in Ordnung. Ich weiß ja, was bei dir los war." "Mhh psst, leise." "Ja, ja!" 

Irgendwann gegen 23:00 waren wir dann komplett und die Party konnte beginnen. Es war ziemlich ausgelassen, von Anfang an. Heiko fing gleich an mit harten Getränken. Immer wieder sagte ich ihm, er soll langsam machen, weil der Abend lang werden würde. Aber er hörte nur bedingt auf das, was ich ihm erzählte. Das war einfach Heiko. Er schaffte es sogar, mich dazu zu überreden, Wodka-Red Bull zu trinken. Roman hingegen, war ziemlich ruhig wie immer. Er saß dort und bewegte sich fast nicht von der Stelle. Ich versuchte, ihn total zu ignorieren. Es war nicht so, dass ich mich nicht gerne mit ihm unterhalten hätte, aber es war einfach eine so verzwickte und merkwürdige Situation. Als ich in einem Moment von der Tanzfläche ins Séparée kam, um kurz einen Schluck von meinem Getränk zu nehmen, obwohl mir der Wodka schon ziemlich zu Kopf stieg. Sprach mich Roman von der Seite an. "Na, Sanja, alles gut?" "Ähm ja klar, richtig gut." "Freut mich, dass du Spaß hast." "Ja, das hab ich wirklich. Was ist mit dir, willst du den ganzen Abend hier herumsitzen?" "Na ja, ich bin nicht so der Typ, tanzen oder so." "Das weiß ich, aber du kannst doch bisschen dabei stehen. Musst ja nicht tanzen." "Mhh ja wahrscheinlich hast du recht." "Ja klar, komm mit." 

Ich packte ihn an der Hand und zog ihn mit in Richtung Tanzfläche, zu den anderen. Die waren alle gut gelaunt. "Sanjaa, ähm Sanja was ähm?" "Jetzt komm, Roman, bleib locker." "Aber, ähm?" Plötzlich blieb ich stehen und kam seinem Gesicht ziemlich nah. Ich legte ihm meinen Finger auf die Lippen und sagte. "Psst alles gut!" "Sanja du ähm, mach das besser nicht." Flüsterte er mir zu, dabei sah er mir konzentriert in die Augen. "Was denn, was hab ich denn getan?" "Du hast getrunken." "Jaa hab ich und?" "Nichts, du sollst bloß aufpassen, OK?" "Ja, ja Roman, mach dir keine Sorgen." "Na dann ist gut."

Ich lächelte und dann legte ich ihm meine Arme um die Schultern, weil gerade der Song 'Ring My Bells' von Enrique Iglesias startete und alle um uns herum, anfingen in Paaren zu tanzen. "Wa ..., hey, was machst du?" "Ich tanze mit dem Bruder meines besten Freundes. Ist das verboten oder was?" "Ähm nein, aber ich ...?" "Was du? Willst du das etwa nicht? Außerdem, schau mal, Heiko tanzt mit meiner besten Freundin, also darf ich auch mit seinem Bruder tanzen." "Du bist verrückt, Sanja." "Das hast du jetzt erst gecheckt oder wie?" "Haha nein, aber ähm ich tanze nicht, hab ich doch gesagt." "Auch mit mir nicht?" Jetzt packte er um meine Hüfte und zog mich näher an sich ran. Seine Stirn lag auf meiner, wir sahen uns tief in die Augen.  "Na ja!" Im nächsten Moment sah Lana zu mir und riss die Augen auf. Heiko wollte den Kopf drehen, um zu sehen, warum sie so erschrocken guckte, aber sie lenkte ihn sofort ab und drehte seinen Rücken in unsere Richtung.

Einige Minuten standen wir so nah beieinander und sahen uns an. Tanzen konnte man es nicht unbedingt nennen, weil wir uns so gut wie nicht bewegten. Aber ich hatte richtige Schmetterlinge im Bauch und mir wurde heiß. Ob das nun am Wodka lag oder an der Tatsache, dass ich hier die Berührung und Nähe von Roman genoss, konnte ich nicht sagen. Kaum war der Song zu Ende, ließ Roman mich los und ging. Ich stand kurz starr an der Stelle und plötzlich, kam Heiko von der Seite an mich ran gesprungen und legte mir seine Arme von hinten um die Schultern. "Na Mäuschen, wie gehts?" "Ähm ja gut und dir?" "Sehr gut, ich bin so mega geil gelaunt. War ich schon 'ne Ewigkeit nicht." "Na, das ist doch super." "Ja, komm, lass uns einen trinken?" "Ja OK!" Er ging direkt ins Séparée. Ich hingegen, blieb noch kurz und flüsterte Lana zu. "Maus, ich kann das nicht mehr. Ich werde echt verrückt." "Na dann rede mit ihm?" "Er ist so gut gelaunt, damit würde ich die Stimmung total kaputt machen." "Na, was willst du dann? Du sagst, du kannst das nicht mehr, andersherum sagst du, du willst ihm die Stimmung nicht kaputt machen, entscheid dich mal Sanja." "Ich meinte, ich kann das nicht mehr mit Roman. Ich muss das beenden." "Ähh aber ...?" "Ja, ich muss es einfach." "OK, wenn du meinst, dass es das richtige ist." "Ja, das ist es." "OK!" Ich konnte Roman nicht sehen und deshalb nahm ich, mein Handy und schrieb ihm per Instagram eine Nachricht. Roman, wo bist du? Wir müssen reden. Lass uns treffen am Parkplatz in 10 Minuten. Er schrieb mir zurück. Ich bin draußen, rauche gerade eine. OK alles klar. In 10 Minuten am Parkplatz.

Hier werde ich dieses Kapitel cutten und im nächsten dann hier ansetzen. Ich hoffe, ihr habt noch Spaß am Lesen.