3 # Schurkenliga
Shouto Pov:
"Scheiße verdammt", fluchte ich und zog so schnell wie möglich eine Eiswand schützend vor uns hoch.
"Ich werde nicht zulassen, dass man dich mir wegnimmt", flüsterte Kira und hatte fest ihre Hände auf die blutende Schulter gedrückt, dann sackte sie zusammen. "KIRA", schrie ich und fing sie gerade noch rechtzeitig auf.
"Shouto ... ich",
"Schhh ... ist gut, ich beschütze euch.", hauchte ich und drückte ebenfalls meine Hände auf ihre Schulter. Plötzlich schmolz mein Eis und gab uns frei.
"Was wollt ihr?", schrie ich.
"Na sieh einer an, wenn haben wir denn da, wenn ihr uns folgt, werden wir vielleicht deiner Freundin helfen", erschrocken drehte ich mich zu der bekannten Stimme um.
"Was hast du mit Vann gemacht, lass sie los Bastard", schrie ich meinen Bruder an. Ja mittlerweile wusste ich wer hinter dem Namen Blue Flame oder auch bekannt als Dabi, steckte.
"Nana jetzt beruhig dich mal, nimm deine Freundin und dann lasst uns verschwinden. Auf dem Weg erklär ich es dir", sagte er in einem ruhigen Ton. Doch bevor ich etwas erwidern konnte, spürte ich eine kalte Hand auf meiner. "Sho ... mir ist kalt ... das Baby friert", flüsterte sie, ohne weiteres hob ich Kira hoch und folgte Dabi und den anderen durch ein Portal.
In deren Unterschlupf war es wärmer. Wir legten die Verletzten in Betten und Compress versorgte sofort ihre Wunden.
"Danke", hauchte ich etwas später und saß in der Bar an einer Ecke.
"Schon krass was die Helden Vereinigung mit euch abzieht. Jetzt verstehst du auch, warum ich nie so sein wollte wie ihr", knurrte Dabi und saß am Tresen.
"Wie geht es Kira und Ella?", fragte ich, ohne auf das einzugehen, was er zuvor gesagt hatte.
"Compress hat ihre Wunden gut versorgt, er besorgt gerade noch schnell Schmerzmittel", antwortete er mir.
"Hast du irgendwo Schmerzen, Shouto?", fragte er besorgt, doch ich schüttelte stumm den Kopf. "Dann trink das", sagte er und ein Glas mit einer goldbraunen Flüssigkeit tauchte vor meinen Augen auf. "Nein danke, ich trinke keinen Alkohol", lehnte ich ab. "Mir egal, du trinkst das jetzt", forderte er mich auf und wütend schlug ich ihm das Glas weg. "Ich sagte nein", und nun sah ich ihm direkt in die Augen. "Augen wie der beschissene Alte, einfach nur widerlich", zischte ich angewidert und verließ die Bar, um in das angrenzende Zimmer zu gehen, indem Kira und Ella lagen.
"Der hasst dich ja wie die Pest", hörte ich Twice sagen, was Dabi mit einem knurren kommentierte.
Leises Stöhnen war neben mir zu hören, sofort sah ich zu Kira, doch sie hatte ihre Augen noch geschlossen, dann sah ich zur anderen Seite, wo Ella lag. Schwerfällig richtete sie sich auf und hielt sich die rechte Seite.
Plötzlich riss sie den Kopf hoch und sah sich panisch um. "Kacchan, wo ist Kacchan", schrie sie, sofort ging ich auf sie zu und zog sie in die Arme. "Schhh ... beruhig dich, bitte Ella", forderte ich sie auf und zu meinem Erstaunen kam sie dem sofort nach. "Wo ist er, geht es ihm gut?", fragte sie und in diesem Moment kam Dabi und Shigaraki herein.
"Wenn du aufstehen kannst, zeig ich ihn dir", sagte der grauhaarige.
So schnell sie konnte, stand sie auf und folgte ihm. Ich stand ebenfalls auf und lief ihnen hinterher.
In einem weiteren Raum lagen einige unserer Freunde, unter anderem Katsuki, Mina und Denki.
"Diese Bastarde", knurrte ich wütend.
"Nein ... dass ... das ist unmöglich, Kacchan komm schon mach deine Augen auf ... du wolltest doch mit mir ... Ich liebe dich Kacchan ... ich liebe dich", schluchzte Ella und legte ihren Kopf auf Katsukis Brustkorb ab.
Nach einer gewissen Zeit ging ich auf sie zu und strich ihr über den Rücken. "Ella komm, du musst dich ausruhen", flüsterte ich leise, erst dachte ich, sie hätte es nicht gehört, doch dann richtete sie sich auf und nickte. "Jetzt ist er wieder mit Izuku vereint", sagte sie mit fester Stimme und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Als sie aufstehen wollte half ich ihr dabei, indem ich ihr unter den Arm griff.
"Wie geht es Kira?", fragte sie und sah mir dabei in die Augen. "Ich weiß es nicht, sie ist noch nicht aufgewacht", erzählte ich ihr.
"Izuku hat Katsuki auch immer Kacchan genannt. Lag wohl daran, dass Izuku seinen Namen damals nicht richtig aussprechen konnte.", begann ich und Ella nickte traurig lächelnd. "Ja, sie kannten sich seit dem Sandkasten. Er hat mir auch erzählt, dass er ihn in der Mittelschule ziemlich gehänselt hatte, aber mit der Zeit wurde ihm immer bewusster warum. Liebe kann verstörend sein, besonders dann, wenn man sich in sein eigenes Geschlecht verliebt.", redete sie drauf los.
"Ja, die Liebe ist eine Bitch, sagt Kira immer", ein trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen, dann verschwand es wieder. "Ich habe Angst, sie zu verlieren, Kira bedeutet mir alles. Weißt du, sie ist die erste Frau in meinem Leben", gestand ich der Rothaarigen.
Kira Pov:
"Ich hatte mich nie für andere Mädchen interessiert, dachte schon ich wäre asexuell oder so. Aber dann traf ich auf sie und sie hat mein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf gestellt.", hörte ich ihn erzählen.
"Ja, Kira muss man einfach lieben, sie hat es verdient.", hörte ich nun Ella.
Ich würde mich gern bemerkbar machen und ihnen sagen, dass ich wach bin, aber ich kann mich nicht bewegen.
"Du ... wer war der Typ, der Kira so zerstört hat?", fragte Shouto und ich hoffte, dass Ella die Klappe hielt, aber leider war dem nicht so.
"Sie wird mich dafür in der Luft zerreißen, aber ... Pepe Gonzal war sein Name. Er war Ki's erster Freund. Eines Tages kam er auf sie zu und meinte, er habe sich in sie verliebt und sie solle doch seine Freundin werden. Natürlich sagte sie ja, weil sie ja auch in ihn verschossen war, alles war gut, sie war glücklich und er prahlte regelrecht mit ihr. Meinte immer, was für eine hübsche Freundin er doch habe und so weiter. Bis er mehr wollte, sie aber nicht. Sie fühlte sich noch nicht bereit dazu, ab da begann er sie von oben herab zu behandeln, sagte, sie sei ihm zu prüde und sie habe ihn ja noch nie geliebt. Dann fing er an, schlecht über sie zu reden und begann, Lügen zu verbreiten. Aber das Schlimmste war, als er herum posaunte, dass er sie in die Kiste bekommen hatte. Natürlich hatte er sie so weit gebracht, schließlich hatte er sie ja dazu gedrängt und vergewaltigt", erzählte Ella und ich war hilflos, konnte mich nicht wehren. Was denkt er jetzt wohl von mir? Kann ich nicht einfach hier und jetzt sterben, er wird mir doch nie wieder ins Gesicht sehen, jetzt nachdem er darüber Bescheid weiß.
"Ich könnte ihr nie weh tun. Sie ist so wunderschön und wenn das Baby da ist, dann ...", begann Shouto und ich spürte, wie er mir sanft durch die Haare fuhr. Plötzlich legte er seinen Kopf auf meinen Bauch und küsste ihn. "Bitte lass mein Baby noch leben", weinte er und krallte sich in mein Oberteil.
"Es wird alles gut, Shouto", flüsterte Ella neben mir. "Ich könnte es nicht ertragen, aber Kira zu verlieren wäre mein Untergang, ein Leben ohne sie ist nicht mehr vorstellbar", schluchzte er und streichelte über meine Wange.
"Leg dich etwas schlafen, sobald sie aufwacht, wecke ich dich, in Ordnung", schlug Ella vor und ich spürte, wie er nickte, dann nahm er meine rechte Hand und verschränkte unsere Finger. "Ich liebe dich Kira", hauchte er und gab mir einen Kuss auf die Lippen, danach legte er sich neben mich. Schützend legte er seinen Arm über mich und drückte mich näher an sich. "Ich werde dich beschützen, keiner wird dir mehr weh tun.", sagte er und wurde immer leiser, bis er nur noch leise schnarchte. Durch seinen ruhigen und gleichmäßigen Herzschlag schlief ich auch wieder ein.
Am nächsten Morgen lag Shouto immer noch neben mir und schlief noch.
Langsam und mühevoll richtete ich mich auf und sah mich um.
"Hey, du bist ja wach, wie geht es dir? Hast du Schmerzen?", hörte ich Ella und erschreckte mich dadurch etwas.
"Ehm ... ja ... denke ich", flüsterte ich und legte meine Hand auf den Bauch. Ob es dem Baby gut geht? Wenn wir doch nur einen befreundeten Arzt hätten, der mich untersuchen könnte, dachte ich und streichelte sachte darüber.
"Wird schon alles gut gehen", sagte Ella und zischte kurz schmerzerfüllt auf.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und ein großer Schlaksiger Typ kam herein. Er hatte einen schwarzen Mundschutz auf und weiße Handschuhe an. Was ist das für ein Typ, dachte ich und zog meine Beine heran, durch die Bewegung weckte ich Shouto.
"Mhh Babe", murrte er und richtete sich ebenfalls auf. Dann zog er mich in einen sanften Kuss.
Durch ein Räuspern wurden wir gestört, als Shouto sich genervt von mir löste, sahen zwei goldene Augen in meine.
"Ich würde dich gerne untersuchen, Dabi meinte du, wärst Schwanger", sagte er und zog ein weiteres paar Latex Handschuh über den weißen Stoff.
"Schön, aber ich bleibe bei ihr", knurrte mein Freund und drückte mich fest an sich. "Mir egal, solange du mir nicht in die Quere kommst", zischte der schwarzhaarige abfällig mit erhobener Augenbraue.
"Werde ich auch gefragt?", mischte ich mich ein und nun wurde der Gesichtsausdruck von dem unheimlichen Typen weicher.
"Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin Arzt und keine Angst, ich arbeite für die Liga. Also alles, was hier passiert, dringt nicht nach außen.", klärte er uns auf.
"Lindert aber die Angst einer Schwangeren nicht gerade", kommentierte Ella hinter uns und der sogenannte Arzt seufzte schwer.
"Dabi hast du nicht gesagt, die wären umgänglich", schrie er und dann trat ein schwarzhaariger, ebenfalls schlaksiger Typ herein.
"Hört zu, das ist Overhaul, er ist Arzt und wird eure Wunden ordentlich versorgen.", sagte er und klang dabei müde und lustlos.
"Compress der Stümper, ich kann es immer noch nicht fassen, dass ihr so lange damit gewartet habt", sagte dieser Overhaul entsetzt.
"Hör auf zu jammern und mach deine Arbeit. Der Boss will mit denen dann reden.", knurrte Dabi und verließ wieder das Zimmer.
Nachdem er Ellas Streifschuss versorgt hatte, wurde ich untersucht.
"Also ich kann jetzt nichts feststellen. Dem Baby geht es gut, wenn du willst, können wir auch in den nächsten Tagen ins Labor und ich mache ein paar Tests", sagte er, doch Shouto schritt sofort ein. "Nichts da an meiner Frau und meinem Baby wird nicht experimentiert."
"Shouto bitte, ich muss wissen, ob es dem Baby gut geht", flehte ich ihn an und stimmte dem Vorschlag von Overhaul zu. Noch am selben Tag gingen wir in ein Labor, welches einer richtigen Arztpraxis ähnelte. Ich war wirklich erleichtert, als ich das Ultraschallbild in meinen Händen hielt.
"Ich würde gern einmal im Monat danach sehen, und dich auch untersuchen", sagte er und wusch sich die Hände. Mit einem zustimmenden Laut verließen wir gemeinsam die Praxis.
Als ich wieder im Unterschlupf der Liga war, rannte ich glücklich auf Shouto zu und hielt ihm das Bild unter die Nase.
"Ich bin so froh, dass euch nichts passiert ist", hauchte er und legte seine Stirn auf meine Schulter.
Ella Pov:
Bei diesem Anblick machte sogar mein schmerzendes Herz einen kleinen Freudensprung. Sie hat endlich ihr Glück gefunden.
"Sagt mal, wollt ihr euch nicht etwas anderes anziehen?", riss mich eine weibliche Stimme aus den Gedanken. Angewidert sah ich an mir herab und entdeckte den großen roten Blutfleck. Sofort bildeten sich Tränen in meinen Augen, als ich daran dachte, wie es dazu kam.
"Komm El gehen wir uns waschen, Toga hat bestimmt passende Kleidung für uns", hörte ich Kiras Stimme vor mir. Langsam richtete ich mich auf und folgte meiner besten Freundin. Diese wiederum folgte der kleinen Blondine.
"Hier könnt ich euch duschen, die Sachen, die ihr anhabt, würde ich entsorgen, ich bring euch neue.", sagte sie und verließ das Bad wieder.
"Hey.", hörte ich Kira hauchen, als sie mich in ihre Arme zog. Als man einen Schalter in mir umgelegt hatte, begann ich zu weinen. Eine enorme Last schien mir von den Schultern zu fallen.
"Diese Pisser werden dafür sowas von bluten, das schwöre ich dir, Kira, ich bringe sie einen nach dem anderen um.", prophezeite ich ihr und wischte mir die Tränen aus den Augen.
"Ich helfe dir dabei", sagte sie und schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln.
"Nichts da, die werdende Mama hält sich schön zurück. Lass das Shouto und mich machen", entgegnete ich ihr und erwiderte ihre Umarmung.
"Aber jetzt sollten wir wirklich mal aus den Klamotten, die stinken schon", sagte Kira und verzog angewidert das Gesicht.
Als wir gerade aus dem Bad kamen, kam Dabi uns entgegen.
"Der Boss will mit euch sprechen", sagte er und brachte uns zu ihm.
"Ich mache euch ein Angebot, tretet der Liga bei und wir werden mit euch gemeinsam gegen die Helden ankämpfen und sie stürzen", bot uns der Weißhaarige an, sein Gesicht wurde von einer Hand verdeckt.
"Nein, wir werden allein gegen sie ankämpfen", lehnte Shouto ab. "Sei nicht albern, zu dritt habt ihr keine Chance", mischte sich Dabi mit ein.
"Was weißt du schon?", zickte Shouto.
"Man, manchmal bist du schlimmer als ein Kleinkind, wie stellst du dir das vor? Du wirst Vater und willst deine Freundin beschützen, weißt aber nicht einmal, wer deine Feinde sind", sagte Tomura Shigaraki und sah in unsere Richtung.
"Die Heldenvereinigung ist unser Feind", antwortete er überzeugt.
"Glaubst du. Woher wussten die dann von dem Haus? Oder von der Höhle? Glaubst du, die sind so gerissen? Es muss ein Maulwurf unter euch geben, anders ist das nicht zu erklären.", klärte der Weißhaarige uns auf.
"Was", zischte Kira verwirrt. "Wo sind eigentlich Eijiro und Tetsu Tetsu?", fragte sie und sah sich zu allen Seiten um.
"In der Lagerhalle waren sie nicht, also wir haben sie jedenfalls nicht gesehen", sagte nun Twice. "Merkwürdig, oder?", mischte Dabi sich ein.
"Das glaub ich nicht, wieso sollten sie sowas tun, sie sind unsere Freunde", verteidigte Kira die beiden.
"Mag ja sein, aber ich finde es auch sehr verdächtig, denn immer, wenn wir angegriffen wurden, waren sie kurz darauf plötzlich verschwunden.", meldete ich mich nun auch zu Wort.
"Es gibt keine Beweise dafür und solange mir keiner das Gegenteil beweist, sind sie unschuldig", hielt sie an ihrer Theorie fest, anschließend stürmte sie aus der Bar.
"Gebt uns etwas Bedenkzeit, bitte", bat Shouto und folgte seiner Freundin hinaus.
Ich wollte ihm folgen, doch wurde ich von Shigaraki aufgehalten.
"Wie sieht es bei dir aus? Immerhin haben sie deinen Kerl erschossen, willst du ihn denn nicht rächen?", fragte mich der Weißhaarige. "Karma ist eine miese Bitch, wenn die Zeit reif ist, werden sie sehen, was sie davon haben", antwortete ich trocken.
"Ich finde dich Mega heiß, lass mich dich mal vernaschen", raunte mir Dabi ins Ohr als ich an ihm vorbeilief. "Du spinnst doch", lächelte ich und lief grinsend weiter. Dann kam ich an dem Raum vorbei, in dem die Leiche von Katsuki lag, kurz blieb ich stehen und legte die Hand auf den Türknauf.
"Tus nicht.", hörte ich und drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der ich aufgehalten wurde. "Aber ...", begann ich, wurde dann erneut von Shouto unterbrochen. "Behalte ihn so in Erinnerung, wir werden sie begraben", sagte er und ich nickte traurig, spürte wie mir die Tränen in die Augen schießen. "Ich vermisse ihn", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in den Händen. "Ich weiß, wir auch", hauchte er und zog mich in eine feste Umarmung.
Einige Tage später stand ich vor dem Erdhügel, darunter lag Katsukis Leichnam, daneben lagen die anderen unter ihnen Denki und Mina.
"Komm gehen wir zurück, es ist eiskalt und du zitterst schon", riss mich die raue Stimme von Dabi aus den Gedanken. Widerstandslos ließ ich mich von ihm wegführen, dabei kuschelte ich mich in seinen Arm, den er mir um die Schulter gelegt hatte.
Wieder im Quartier der Liga angekommen, lief er sofort auf sein Zimmer zu, dort legte er mich in sein Bett und deckte mich zu.
"Schlaf etwas", sagte er und ließ mich wieder allein. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie müde ich doch war. Ziemlich schnell driftete ich ab und schlief ein.
Dabi Pov:
Mittlerweile sind drei Tage vergangen, doch eine Entscheidung der drei ist immer noch nicht gefallen. Was Shigaraki ziemlich anpisst.
Gerade war ich auf dem Weg zu ihnen, er will jetzt eine Entscheidung. Ohne zu klopfen, betrat ich ihr Zimmer. Wie üblich lagen Kira und Shouto im Bett und Ella saß daneben.
Es ist immer noch ein beklemmendes Gefühl zu wissen, dass ich Onkel werde. Aber eigentlich ist es mir ja auch egal.
"Shigaraki will euch sprechen", sagte ich knapp und verließ gleich darauf wieder das Zimmer. Ich hörte, wie sie sich aufrichteten und so wartete ich darauf, dass sie mir folgten.
"Wie entscheidet ihr euch?", fragte er sofort, als wir in der Bar ankamen.
"Mal angenommen, wir würden ja sagen, garantiert ihr uns das wir diese Verräter zur Strecke bringen? Insbesondere All Might", forderte Shouto und sah den Grauhaarigen herausfordernd an.
"Eine 100%ige Garantie gebe ich euch nicht, aber ihr könnt mit unserer Hilfe rechnen. Schließlich wollen wir All Might und die anderen Pisser am Boden bluten sehen", antwortete Shigaraki und lächelte hinter seiner Hand.
"Also ich bin dabei, was habe ich schon zu verlieren?", sagte Ella und zauberte mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen.
"A-aber Ella ...", begann die Violett haarige, doch verstummte sie. "Ki sehe es doch ein, so eine Helden Vereinigung, wie du es dir vorstellst, gibt es nicht mehr. Warum mussten deine Freunde sterben? Einfach erklärt, um euch loszuwerden, wenn das stimmt, was du erzählt hast, dann können wir jede Hilfe gebrauchen", sagte sie und hielt dabei Kiras Gesicht in ihren Händen. "Aber ...", stotterte sie. "Sie hat aber recht, Babe. Wir sollten beitreten, nur so haben wir eine Chance", sagte Shouto und drehte sich zu Shigaraki um.
"Ok wir treten der Liga bei, aber Kira darf nichts passieren", forderte er, mit einer Handbewegung stimmte der Grauhaarige zu. "Dabi gebe ihnen die Klamotten und dann geht los und beschafft mir die Information", forderte er mich auf, mit einem knappen Nicken deutete ich den drei an, mir zu folgen.
"Hier eure Anzüge, so fallt ihr am wenigsten auf", sagte ich und verließ das Zimmer wieder. "Danke", hörte ich es leise sagen, bevor ich die Tür schloss.
Eine Stunde später standen wir in einer kleinen Seitengasse.
"Also hört zu, du und du", ich deutete auf Ella und Kira. "Ihr werdet hierbleiben und das Büro dort drüben im Auge behalten und du." Ich sah zu Shouto. "Du kommst mit mir mit, mal nachsehen, was der Alte im Schilde führt", sagte ich. "Tch, ich geh mit dir nirgends wo hin", bockte er und ich musste tief durchatmen, um ihm keine zu klatschen. "Autsch", jammerte er und ich sah, wie Kira ihm an den Ohren zog. "Hör auf so bescheuert zu sein. Was bist du, ein kleines Kind? Werde endlich erwachsen und geh mit ihm mit", sagte sie und sah wütend ihren Freund an. Kommentarlos setzte er sich in Bewegung. "Was ist jetzt, kommst du oder schlägst du Wurzeln?", kommandierte er, ich konnte nur den Kopf schütteln, dann folgte ich ihm.
"Die hat dich ja ganz schön unter Kontrolle", begann ich, um die Stille zu brechen.
"Ich liebe sie eben und kann ihr nicht widersprechen", antwortete er ruhig.
"Wie habt ihr euch kennengelernt?", wollte ich neugierig wissen.
"Was wird das?", zischte er mich an und stellte sich mir in den Weg.
"Von heute auf morgen verschwindest du. Alle waren in dem Glauben du seist tot, dann tauchst du wieder auf und jetzt verlangst du von mir ich soll dir alles erzählen?! So tun, als wäre nichts passiert? Weißt du eigentlich, wie sehr ich gelitten habe. Seit du verschwunden warst, war es die reinste Hölle. Ich hätte dich als meinen großen Bruder gebraucht.", begann er mich anzuschreien, wurde aber dann ruhiger. "Aber Natsuo und Fuyumi ...", begann ich, doch er unterbrach mich mit einem hämischen Lachen.
"Natsuo? Fuyumi? Dein Ernst, die haben mich genauso im Stich gelassen wie du. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es war, als ich vor einigen Jahren das erste Mal mit meinen "Geschwistern" an einem Tisch saß. Befremdlich, das war es", redete er weiter und ich bekam so etwas wie Schuldgefühle. Ohne mein Zutun zog ich ihn in eine feste Umarmung.
"Ich verspreche dir, wenn wir den Alten festnageln, dann darfst du ihm all das an den Kopf werfen", sagte ich, doch er stieß mich von sich.
"Ich werde ihn und dich umbringen und jetzt lass uns weiter", sagte er wütend und ging voraus. Kommentarlos folgte ich ihm.
Shouto Pov:
Glaubt er wirklich mit ein bisschen erzählen ist alles wieder gut? Der spinnt doch. Immer noch genervt stellte ich mich dicht an die Hauswand und sah zu dem Gebäude auf der anderen Straßenseite.
"Sieht verlassen aus, sicher, dass wir dort die Informationen herbekommen?", fragte ich leise Dabi.
"So, hat es Shigaraki gesagt. Sieh mal, da kommt jemand", zischte er leise und sofort sah ich wieder zur Straße.
"Das sind All Might, Eraser und Shinsou? Was hat der mit denen zu tun?"
"Das ist ihr Maskottchen, wegen seinem Quirk wird er von den Helden ausgenutzt, Shigaraki ist daran ihn für die Liga zu überreden. Bislang ohne Erfolg", hörte ich Dabi dicht neben mir.
"Man können die auch das machen, was ich zu ihnen sage, Weiber", knurrte mein älterer Bruder und ich folgte seinem Blick.
Ella und Kira waren auf der anderen Straßenseite, ihr Blick nach vorn gerichtet. Als Ella uns beide erblickte, deutete sie mit dem Finger an, nach vorn zum Eingang zu sehen.
"Hawks, diese miese Ratte. Er hat sich von unserem Alten ficken lassen", knurrte er und ich riss meinen Kopf in seine Richtung. "Bitte", rief ich erschrocken aus und hielt mir sofort den Mund zu.
Etwas später betrat Endeavor das Gebäude. "Ich will hören was die Labern", zischte er. "Kann Aquagirl auch was mit ihrem Quirk nützliches Tun oder nur herumplanschen?", fragte er mich, doch ich zuckte ahnungslos mit der Schulter. Dann winkte er die beiden her.
"Kannst du dich mit deinem Quirk auch nützlich machen oder nur damit herum planschen?", fragte er Ella, die rothaarige zog verachtend ihre feine Augenbraue hoch. "Tut mir ja Leid das Spionage nicht auf meinem Lehrplan der Heldenschule stand.", zickte sie.
"Ich schleiche mich rein, bis gleich", wisperte Kira und schon war sie weg.
"Kira nicht", zischte ich ihr hinterher, doch sie war schon in dem Gebäude.
Eine Ewigkeit saßen wir in dieser Gasse, ehe sie wieder herauskam. Mit einer Eisexplosion schoss sie sich auf das Dach.
"Verdammt Kira wurde entdeckt", sagte Ella und dann rannten wir weiter in die dunkle Gasse hinein.
Dabi entschied unterwegs das wir zurück zum Versteck sollen. Doch ich wollte nicht.
"Shouto hör auf zu spinnen, Kira und ich haben ausgemacht, wenn irgendwas passieren sollte was nicht eingeplant war, dann treffen wir uns im Quartier wieder", schrie Ella und rannte Dabi hinterher.
***
"Kira! Gott sei Dank ist dir nichts passiert!", rief ich meiner Freundin zu und schloss sie fest in meine Arme, als wir im Versteck ankamen. Mit einem tiefen Atemzug inhalierte ich den angenehmen Duft, den ihr Haar verströmte. Doch anstatt sich ebenfalls an mich zu schmiegen, wandte sie sich aus meinen Armen und sah mich finster an.
"Du vergisst, dass deine Liebste eine ausgebildete Heldin ist. So leicht bekommt man mich nicht klein. Ich bin kein kleines Püppchen.", flüsterte sie mir ernst zu.
"Könnt ihr euer Liebesgeflüster vielleicht auf später verschieben? Wie siehts aus Eismädchen, hast du was nützliches herausgefunden?", unterbrach uns mein großer Bruder harsch. Er stand dicht hinter Ella, ihr war sichtlich die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dass ihrer besten Freundin, Kira, nichts passiert ist.
"Kann man so sagen", begann Kira ihre Ausführungen. In einer schützenden Geste schlug sie plötzlich die Arme um sich selbst, bevor sie uns berichtete, was sie gehört hatte.
"Wir hatten tatsächlich einen Maulwurf in unserer Gruppe. Ich habe gehört, wie sie sich darüber unterhalten haben. Total stolz waren sie auf ihre widerliche Aktion. Das war alles von langer Hand geplant. Dekus Tod war definitiv kein Unfall und auch die tödlichen Schüsse auf Katsuki waren volle Absicht. Sie wollen verhindern, dass unsere Heldengeneration die Macht an sich nimmt, denn sie haben Angst. Angst das ihre veralteten Regeln und Machtspiele dann hinfällig werden. Es gibt zwar einige von uns, die als Nachfolger vorgesehen sind, aber die sind nichts anderes als Marionetten, die nach der Pfeife der Alten tanzen. Unter anderem Shinsou. Er ist Aizawa absolut hörig. Shouto, Liebling, wir zwei stehen ganz oben auf der Abschussliste, genauso wie du Ella.", erklärte Kira und deutete dabei mit dem Finger auf ihre Freundin.
"Ich? Wieso denn ich? So lange bin ich doch noch gar nicht hier, dass ich irgendwas hätte tun können, was ihnen missfällt. Bei dir und Shouto verstehe ich ja noch, dass sie euch loswerden möchten. Shouto ist Held No. 1 und du seine Partnerin. Eure Quirks in Kombination sind eine Naturgewalt, aber was habe ich mit all dem zu tun?", sprudelte es aus Ella heraus.
"Hol mal Luft Prinzessin. Hey Eiskönigin, wurden da zufällig auch Namen oder irgendwas brauchbares genannt?", mischte sich Dabi ein. Er ging noch näher auf Ella zu und legte ihr seine Hand auf die Hüfte. Mir war nicht entgangen, dass er ihre Nähe suchte, und es überraschte mich ein wenig, dass sie ihn nicht sofort von sich abschüttelte.
"Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist deine Anwesenheit hier gar kein so großer Zufall. Die Amerikaner hatten es wohl eh darauf abgesehen, einen ihrer Helden hier einzuschleusen. Scheinbar sind denen ein paar Machenschaften unserer Heldenorganisation dem Ausland nicht verborgen geblieben. Auch wenn es dir gegenüber nicht klar kommuniziert wurde, du scheinst als Art Spionin fungiert zu haben. Und nein Dabi, sie haben keine Namen genannt. Bevor sie mehr Details preisgegeben haben wurde ich von rotgeflügelten Brathähnchen entdeckt und musste fliehen. Glücklicherweise können tiefgefrorene Hühner nicht fliegen.", erzählte sie und hielt sich dabei in einer nachdenklichen Geste den Finger ans Kinn. Ella konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und auch ich musste leise kichern.
"Du bist mir ja eine.", schmunzelte ich und schloss sie wieder fest in meine Arme. Diesmal erwiderte sie die Geste.
"Alles klar. Ich werde Shigaraki berichten. Ruht euch alle ein bisschen aus. Wir sehen uns dann später." Dabi wandte sich von uns ab und machte Anstalten, den Raum zu verlassen. Doch kurz vor der Tür drehte er sich noch einmal um. "Ihr zwei ...", sagte er und deutete mit seinem ausgestreckten Finger zwischen Kira und Ella hin und her, "... haltet euch das nächste Mal an meine Anweisungen. Sonst klatschts, aber keinen Beifall. Mir egal ob du die Freundin meines Bruders und die Mutter seines Kindes bist. Mein Wort ist euer Gesetz. Ich erwarte, dass ihr gehorcht." Mit diesen Worten verschwand er. Ellas Gesicht war vor Zorn rot angelaufen und hatte schon fast die Farbe ihrer Haare angenommen. Bevor ich sie aufhalten konnte, hatte sie einen kleinen Ball aus Wasser geformt und ihn direkt auf Dabi geschleudert. Der stand mit dem Rücken zu uns in dem schmalen Gang, der aus der Bar führte. Wie ein begossener Pudel stand er da, während das Wasser von seinem Körper tropfte. Es kostete mich und Kira alle Mühe, nicht laut loszuprusten.
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