▪️Gut und Böse▪️
Ricks Beine sind müde, er fühlt sich schlapp, und, obwohl er erst vor kurzem etwas gegessen hat, knurrt ihm schon wieder der Magen.
Er hat es so satt, draußen herumzustreunen, das Dorf und diesen vermaledeiten Schlüssel zu suchen.
Noch nicht einmal den Namen des Dorfes weiß er. Die Anführer allerdings auch nicht. Es ist nur bekannt, dass es früher, bevor es von den Vorfahren einiger Leute aus dem Lager zerstört wurde und fast die ganze Bevölkerung ausgelöscht worden war, Kay hieß.
Vielleicht haben die wenigen, die die Zerstörung überlebt und wieder ein Dorf aufgebaut haben, es ja Kay 2 oder so genannt, überlegt Rick.
Es ist einfach nur feige, ein um hunderte Mann schwächeres Dorf anzugreifen. Gut vorstellbar, dass die dort den Nachkommen noch nicht mal was getan haben, und diese diesen Ort einfach nur zur Demonstration ihrer Macht auslöschen wollen.
Die Einwohner des Dorfes hält Rick einfach nur für arme Schweine.
Und selbst wenn die Nachkommen es angreifen wollen, weil dessen Einwohner irgendetwas verbrochen hatten - mehrere hundert Jahre überlebt dann doch eher keiner. Und dass dann die jetzigen Dorfbewohner für die Fehler ihrer Vorfahren büßen sollen, ist ja auch richtig scheiße.
"Es wäre ja auch nicht meine Schuld, wenn zum Beispiel mein Ururgroßvater irgendeiner wichtigen Persönlichkeit als Kleinkind auf den Kopf gespuckt hätte", murmelt Rick leise vor sich hin, während er seinen Körper durch das öde Land schleppt, das sich unendlich weit vor ihm aufzutun scheint.
Er schüttelt den Kopf.
Sein Bild von Gut und Böse hat schon vor Jahren langsam angefangen, sich neu zu formatieren, und es hat sich bisher noch nicht eindeutig zusammengefügt, sodass sein Blick dieses Bild nur verschwommen erfassen kann.
Aber Rick erkennt trotzdem soviel, dass er begreift, dass die Nachkommen in diesem Bild immer mehr die Seite wechseln und er nicht mehr das Gute in ihnen sieht. Dies reicht sogar soweit, dass seine Meinung zu diesen Leuten aus dem Dorf, mittlerweile weitaus besser ist als die, die er zu den Nachkommen hat.
Seiner Meinung nach sind eher die Anführer die Bösen, als irgendwelche x-beliebigen Leute, die er noch nie in seinem Leben selbst gesehen hat.
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