Kapitel 4
Mala war so freundlich gewesen mir mit meinem Kram zu helfen. Ich hatte eine grosse Reisetasche für all meine Sachen und meine Handtasche für, naja, alles mögliche was man halt in eine Handtasche tat.
Da dies die einzige Academy weit und breit war, und vielleicht auch damit die hohen Tiere uns besser unter Kontrolle hatten, schliefen die Schüler neben dem Schulgelände. Neben dem eigentlichen Schulgebäude gab es eine grosse Arena, in der Zeitungen und Nachrichten zufolge Trainingskämpfe statt fanden. Etwas weg vom Schulgelände lagen mehrere Apartments neben einander. Für alle vier Stufen eins. Eigentlich war mir nicht so ganz klar warum man überhaupt vier Jahre lang an diese Academy ging. Ich meine war das nicht ein bisschen übertrieben? Wie auch immer darüber musste ich mir nun wirklich nicht den Kopf zerbrechen, denn wir kamen im Apartment der Stufe 1 an. Wir gingen hinein und Mala fing begeistert an mir alles zu zeigen. Es war gemütlich eingerichtet, musste ich zu geben. Der Stil der Möbel und alles drum herum war eher altmodisch eingerichtet und überall im grossen Wohnzimmer waren Sessel und Sofas platziert. Daran könnte ich mich gewöhnen.
Schliesslich kamen wir zum Ende der Tour und zwar unserem Zimmer. Ja unserem. Ich hatte während der Führung nicht wirklich immer aufgepasst, aber was ich ganz klar mitbekommen hatte war das ich mir ein Zimmer mit Mala teilte. Wobei, eigentlich sollte ich mich freuen, schliesslich könnte ich auch mit der Schulzicke ein Zimmer teilen und auf das hätte ich absolut keinen Bock. Denn obwohl das Heute mein erster Tag an dieser Schule war, hatte ich schon Bekanntschaft mit dem einen Mädchen gemacht, das ich definitiv nicht wieder treffen möchte. Blöderweise gehen wir in die selbe Klasse, also wird das mit dem nicht wiedersehen leider nichts.
Das Zimmer war nicht sonderlich gross und doch hatte man das Gefühl nicht eingeengt zu sein. Zwei Betten standen neben einander und nur ein Nachttisch trennte die beiden Matratzen voneinander. Auf der anderen Seite des Zimmers stand ein grosser Schrank. Wahrscheinlich war es so gedacht das Beide Mitbewohner eine Seite dessen kriegten. Und damit war ich vollkommen einverstanden, denn ich hatte auch wenn ich es nicht zugeben wollte, viel zu viele Kleider mit genommen.
Nach etwa einer halben Stunde des Einrichtens warf ich mich aufs Bett. Es war erstaunlich weicher als es aussah, stellte ich fest. Mala hatte es sich während ich einräumte bereits auf dem Bett bequem gemacht und las nun in irgendeiner Zeitschrift. Ich konnte nicht erkennen was auf dem Cover war. Irgendwie überkam mich auf einmal Müdigkeit und ich beschloss meinen Pyjama an zu ziehen. Eine Trainerhose und ein weites T-shirt. So würde ich am liebsten die ganze Zeit rum laufen, aber das würde vermutlich nicht ganz so gut ankommen. Ich legte mich erneut aufs Bett und kuschelte mich in meine weichen Kissen. Nur ganz kurz kam mir wieder in den Sinn das ich meinen Eltern ja noch anrufen wollte, doch beschloss das einfach im Verlaufe des nächsten Tages mal zu machen. Das einzige Licht das nun noch brannte war die Nachttischlampe von Mala, die mich nicht gross störte.
Ich war schon auf dem Weg in eine andere Welt als mich eine Stimme davon abhielt. Ich öffnete meine Augen einen Spalt weit und blickte zu Mala die mich an sah. "Mmh?", machte ich kaum hörbar, doch sie verstand es.
"Weisst du, mich nimmt wirklich wunder warum du erst jetzt zu uns gekommen bist. Ich meine, ist das nicht komisch?"
"Weiss nicht und womöglich ja." gab ich als knappe Antwort.
"Ich bin froh das du in unserer Klasse bist." , sagte sie fröhlich.
"Freut mich.", wieder hielt ich meine Antwort knapp. Wie dieses Mädchen immer noch so viel Energy auf Lager hatte war mir ein Rätsel. Ich war jedenfalls einfach zu müde um ein richtiges Gespräch mit ihr zu führen und das merkte sie auch als ich nichts mehr dazu sagte. Sie wünschte mir eine Gute Nacht und schaltete dann ihr Licht aus. Ich brauchte nicht all zu lange um wieder an dem Punkt von müde an zu kommen, in dem ich in eine andere Welt ab driftete.
Ich stand auf einer grünen Wiese die sich weit übers Land erstreckte. Hin und wieder sah man ein paar Bäume oder einen Hasen. Vögel zwitscherten wie wild durcheinander und doch schienen sie zu wissen was sie taten, denn auf eine gewisse Art klang es harmonisch. So einen Ort habe ich noch nie gesehen. Ich lief umher und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Von weitem konnte ich ein Dorf an einem Berghang erkennen, doch es war zu weit weg um dort hin zu gehen. Also legte ich mich irgendwann neben einem wunderschönen Blumenfeld hin. Um mich herum schwenkte das hohe Gras im Wind und ich blickte in den blauen, fast wolkenlosen Himmel. Hier könnte ich für immer bleiben, dachte ich mir während sich ein wohliges Gefühl in mir ausbreitete.
Doch wie aus dem Nichts wurde ich von Dunkelheit umhüllt und ich hörte Schreie. Vor Schreck sprang ich wieder auf meine Füsse, doch was ich sah entsetzte mich zu tiefst. Ich stand in Mitten eines Dorfes. Um mich herum wurde alles von Feuer verschlungen und Menschen flüchteten aus ihren Häuser. Von der blühenden Landschaft von vorhin war nichts mehr zu erkennen. Als ich mich umdrehte sah ich eine hohe Felswand. Das konnte unmöglich das Dorf von vorhin sein. Es schien doch so friedlich. Wieder hörte ich Schreie doch dieses Mal waren es Kampfschreie. Ich war mir nicht sicher ob von den Dorfleuten oder ob es Angreifer waren. Doch ganz klar war mir das sie flüchten mussten. Einfach hier weg, egal wo hin. Als ich eine ältere Frau mit einem Kind auf dem Arm sah rannte ich zu ihr, sagte ihr sie müssten verschwinden, doch sie ignorierte mich. Als ich schliesslich versuchte sie am Arm zu packen, fuhr meine Hand einfach durch sie hindurch. Ich schreckte zurück. Sie war wie ein Hologramm. Da und doch nicht. Oder war ich Diejenige die da war und doch nicht?
Ich versuchte es auch bei Anderen doch jedes Mal glitt meine Hand durch Nichts. Was war das für ein krankes Spiel?! Das Feuer hatte sich inzwischen in alle Ecken des Dorfes verteilt und der Rauch machte es allen langsam aber sicher schwer zu atmen, ausser mir. Ich merkte es gar nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit erspähte ich eine junge Frau die aus dem Dorf zu fliehen versuchte. Ich wollte ihr nach, doch meine Füsse bewegten sich nicht vom Fleck. Ich sah der jungen Frau nach und war komischerweise sehr erleichtert als sie es aus dem Dorf geschafft hatte.
Was auch immer das hier ist, es ist nur ein Traum. Versuchte eine Stimme in meinem Kopf mich zu beruhigen während ich weiterhin zu sah wie das Feuer alles zu Schutt und Asche nieder brannte.
"Wach auf!", rief jemand wie durch eine Nebelwand. Ich sah mich um um zu erkennen woher diese Stimme kam. Denn sie kam mir bekannt vor. "Wach auf!", erneut erklang die Stimme und dieses Mal um einiges lauter und deutlicher.
Im nächsten Moment schlug ich die Augen auf.
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