Liebevolle Fragen
"So langsam wird es kalt", meinte Peeta, als es bereits dämmerte.
Wir beide standen gleichzeitig auf.
Unwillkürlich griff ich nach seiner Hand.
Sie war warm und weich und alles in allem gab es mir ein Gefühl von Sicherheit.
Wir setzten uns in bewegung, zum Dorf der Sieger.
"Katniss?", fragte Peeta ernst, als wir unter dem Zaun durch kletterten.
"Ja?", fragte ich, verwundert über seinen Tonfall.
"Wie soll es weiter gehen?"
Ich blieb stehen.
"Wie soll es mit uns weiter gehen?", fragte er nochmal.
Ich schaute ihn verwundert in seine Meeresblauen Augen und wäre fast darin versunken, läge da nicht dieser besorgte Ausdruck in ihnen.
"Wie meinst du das?"
"Katniss, ich weiß nicht, was du fühlst, aber ich mag dich immer noch. Ich wollte nur, dass du das weißt."
Ich blinzelte.
Ich blinzelte nochmal.
Hatte er das wirklich gerade gesagt?
"Peeta, ich... ich mag dich auch. Sehr sogar. Aber ich weiß nicht, ob ich nach all dem noch Platz in mir für Liebe ist..." Dann versagte meine Stimme.
Ich spürte Peetas Blicke auf mir, die etwas suchten, dass ich lüge - aber ich sagte die Wahrheit.
Ich bin nicht mehr die, die sich freiwillig für ihre Schwester meldet - Prim ist tot.
Ich bin nicht mehr das Mädchen, das im Flammen stand - die Flammen sind gelöscht.
Ich bin nicht mehr der mutige Spottölpel, der es schafft den Krieg zu gewinnen - Snow hat es geschafft. Er hat mich gebrochen.
Als ich wieder in Peetas Gesicht blickte, wendete er sich gerade ab.
Er wollte weitergehen, aber ich hielt ihn an den Schultern zurück.
"Peeta, gib mir Zeit." Ich legte meine Arme um seine Schulter und legte meinen Kopf an seine Schulter.
"Okay.", sagte er nur und seufzte erleichtert, wahrscheinlich, weil ich nicht jemand anderen liebe.
Ich weiß nicht, ob es liebe ist, was Peeta und mich zusammenhält, aber es ist zumindest stärker als jede Freundschaft.
Wir lösten uns aus unserer Umarmung und setzten uns in Bewegung.
Auf dem Weg sagte keiner ein Wort, die Stille war jedoch nicht unangenehm.
Der Wind zischte uns um die Ohren, als wir im Dorf der Sieger angekommen waren.
"Sowas können wir echt öfters mal machen, hat spaß gemacht!", durchbrach ich die Stille.
"Ja, war echt schön."
"Okay, dann bis Morgen.", verabschiedete er sich.
"Bis Morgen." Ich drehte mich um und ging geradewegs auf mein Haus zu.
Peeta verschwand in seinem Haus und ich war alleine auf dem Platz vom Dorf der Sieger.
Man hörte nur das knirschen des Schnees unter meinen Füßen.
Ein Schauer lief meinen Rücken runter.
Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas war anders.
Als ich dann zehn Minuten später mich auf mein Bett setzte, wusste ich, was los war.
Ich fühlte Blicke auf mir Ruhen.
Ich wurde beobachtet.
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