Gedankenverlorener Wald

Es war ein schöner Wintertag.
Ich hatte einen Pfeil in den Bogen eingespannt und zielte auf ein Kaninchen, das etwa zehn Meter weiter weg auf dem verschneitem Boden saß.

Alles war, wie früher - bis auf Beetes High-Tech-Bogen in der Hand und die lauteren Schritte hinter mir.
Peetas Schritte.

Ich ließ den Pfeil los und er zischte durch die kalte Winterluft direkt auf die leere Stelle zu, an der das Kaninchen vor einer Sekunde noch gesessen hatte.

Ich spürte die Anwesenheit von Peeta unwillkürlich hinter mir.

"Und? Getroffen?", fragte er und stellte sich neben mich.
"Nein.", antwortete ich knapp und verschränkte seine Hand mit meiner.

"Komm mit!", sagte ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht und zog ihn hinter mir her.

Zusammen liefen wir durch den Wald von Distrikt 12.

Es war schon ein halbes Jahr her.
Der Krieg. Ich als Spottölpel. Die Hungerspiele. Coin. Snow. Finnick. Prim. Und all die anderen...
Es kam mir vor, als sei es gestern, als ich Coin von ihrem Platz geschossen habe.

Diese ganzen Erinnerungen ließen mir ein Schauer über den Rücken laufen.
Ich wollte nicht mehr zurückdenken, sondern nur noch im hier und jetzt leben - mit Peeta.

Ich lief mit Peeta bis zu dem Platz, den eigentlich nur mein Vater und ich kannten.

"Wow",hauchte Peeta.
"Dies ist mein Lieblingsplatz. Hier hat mein Vater mir das Schwimmen beigebracht.", gab ich zu und ließ mich auf den Boden fallen.

Diesen Platz habe ich nichtmal Gale gezeigt, dachte ich.
Doch ich wollte nicht an Gale denken.
Er hat meine Schwester umgebracht - das werde ich ihm niemals verzeihen. Niemals.
Außerdem kann unsere Freundschaft nicht funktonieren, wenn er in mich verliebt ist, ich aber nicht in ihn.
Ich weiß nicht, wen ich lieben soll, aber es ist ganz bestimmt nicht Gale.

Der See schimmerte in einem schönen grün-blau.
Die Sonne brach sich im kalten Wasser und im Hintergrund hörte man die Vögel zwitschern.

Peeta setzte sich neben mich, jedoch auf abstand.

Er hat immer noch Angst, dass er in mir eine wiederliche Mutation sieht, die ihm die Eingeweide rausreißt.

Dieser Gedanke versetzte mich immer in trauer. Und hass.
Trauer, dass er mir nicht vertraut und hass auf Snow, der Peeta so etwas angetan hat!

Peeta ist mein bester Freund - oder auch mehr.
Ohne ihn könnte ich mir keine Zukunft vorstellen.

Hey, danke fürs lesen!
Dies ist meine zweite Tribute von Panem FF, wenn ihr wollt, dann guckt doch mal bei der ersten After all vorbei :D

Wie fandet ihr das erste Kapitel?

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