Ärztliche Hilfe

Peeta's Sicht:

Kurze Zeit später klingelte es an der Tür.
"Das ist wahrscheinlich deine Mutter.", mutmaßte ich.
Ich saß immer noch auf dem Sofa und hatte mich keine Zentimeter bewegt.
Mir tat alles Weh und ich hatte das Gefühl, ich ging durch die Hölle - wäre Katniss nicht. Sie half mir, die Schmerzen erträglicher zu machen.

"Ich geh schon.", sagte sie, wahrscheinlich aus reinem Reflex. Ich konnte ja garnicht gehen.

Sie stand auf und verschwand im Flur.
"Guten Tag, Miss Everdeen.", sagte eine mir unbekannte Frauenstimme.
Das war nicht Katniss Mutter.
"Hallo Katniss", begrüßte eine heisere Stimme sie. Haymitch war da.
"Hey, komm rein.", meinte Katniss.

Die Haustür wurde zugemacht und Haymitch trat ein. Einen Arm um Katniss gelegt, die ihn stützte. Er hatte an vielen Stellen seines Körpers Verband und es lagen tiefe Schatten unter seinen Augen.
"Hallo Peeta.", krächzte er. Danach noch etwas, was wie "Scheiß Kapitol" klang.

Haymitch ließ sich neben mir auf der Couch nieder.
"So. Was nun?", fragte er.
"Ich habe meine Mutter angerufen. Sie wird dich und Peeta versorgen.", sagte Katniss und setzte sich neben mich. Unsere Hände verschränkten sich und schon waren sie Schmerzen erträglicher.

Katniss' Sicht:

Als die Sonne gerade hinter den Wolken verschwand, klingelte es noch einmal.
Diesmal musste es meine Mutter sein.
Ich stand auf und ging zur Tür.
Meine Handflächen wurden feucht und ich zitterte ein wenig.
Meine Hand schloss sich um den kalten Türknauf und ein Schauer überkam mich.
Die Tür ging auf und danm sah ich sie.
Die Frau, ich seit Prims Tod nicht mehr gesehen habe.
"Mum!" Ich fiel ihr um den Hals.
"Hallo Katniss", sagte sie und strich mir übers Haar.
Es tat gut, sie wiederzusehen. Es war ein stück Vergangenheit. Ein Stück von Prim. Von meinem Vater. Mein Leben vor den Hungerspielen.

Ich ließ sie wieder los und führte sie rein.
Sie sah noch genauso aus, wie ic sie in Erinnerung hatte. Das blonde Haar zu einem Knoten zusammengebunden, ein Kleid, welches jedoch neuer aussah.
"Hallo Mr. Mellark und Mr. Abernathy.", begrüßte sie Peeta und Haymitch.
"Mum, ich und Peeta sind... sind zusammen. Du kannst ihn also duzen.", lächelte ich mit fragendem Blick zu Peeta. Seine Wasserblauen Augen nickten und es stand fest. Wir waren offiziell zusammen.
"Oh", meine Mutter klang erfreut.
Als sie Peeta und Haymitch näher betrachtete verfinsterze sich ihre Mine.
"Was ist denn los? Du sagtest, es wäre dringend.", meinte sie.
"Du erinnerst dich doch wahrscheinlich noch an Gale.",meine Stimme zitterte.
"Natürlich. Ihr wart wie Geschwister."

Ein Stecken in der Brust erinnerte mich an ihn. So, wie Gale früher war und dann heute und was er mit Peeta gemacht hat. Gale wollte immer mehr, als nur Freundschaft.

"Ja. Er hat Peeta und Haymitch angegriffen. Wir denken, dass er unter dem Einfluss von Jägerwespengift gehandelt hat."
Ich erklärte meiner Mutter noch, wie ich Peeta versorgt habe.
Dann legte sich Peeta wieder auf den Tisch, da er wesentlich schlimmer verletzt war, als Haymitch.

Meine Mutter begann ihre Sachen auszupacken, während ich Peetas Hand hielt.
"Deine Mutter kriegt mich wieder hin.", sagte er. Wahrscheinlich hatte er die Zweifel in meinen Augen gesehen.

"Ich spritze dir jetzt das Betäubungsmittel.", sagte die ärztliche, aber vertraute Stimme meiner Mutter.
Sie setzte die Spritze an Peetas Arm und drückte den Kolben runter.
"Ich liebe dich.", hauchte er mir zu, während er bereits wegdämmerte.
"Ich dich auch." Ich drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Dann schloss er seine Augen und die Dunkelheit brach über ihn herein.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top